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Essstörungen - 3.Version - Referat



Essstörungen

1. Allgemeines
1.1 Der Begriff ,,Essen"

Was ist alltäglicher als essen?
Essen gehört zu den natürlichen Bedürfnissen eines Menschen. Essen ist also, so scheint es auf den ersten Blick, das Natürlichste und Selbstverständlichste der Welt. Viele haben Probleme mit dem Essen. Bei vielen Menschen, vor allem bei Frauen, hat sich die Essstörung zu einer Krankheit verfestigt.
Von Essstörungen spricht man, wenn das ganze Denken nur noch ums Essen und die Figur kreist, es ist eine Krankheit, die die Betroffenen nicht ohne professionelle Hilfe überwinden können.
Schätzungen gehen davon aus, dass in Deutschland ca. 5 - 10 % der weiblichen Bevölkerung essgestört sind. Bei Männern ist die letzten Jahre eine zunehmende Tendenz festzustellen; insgesamt sind sie von dieser Krankheit wesentlich seltener betroffen. Allerdings sind Essstörungen nur dort möglich, wo es Überfluß und Mißbrauch von Nahrung gibt, dass heißt, diese Krankheit gibt es nicht in armen Ländern, da dort die Lebensmittel sehr knapp sind.

1.1 ,,Essstörung" als eine Sucht

Essstörungen können klaren Suchtcharakter haben.
Denn
· Menschen mit Essstörungen verlieren nach und nach die Kontrolle über Ihr verhalten (Kontrollverlust).
· Ihr leben fixiert sich um die ,,Droge" Essen oder Hungern (Fixation).
· Die Sucht äußert sich in immer wiederkehrenden, zwanghaften Verlangen nach der ,,Droge" Essen (Wiederholungszwang).
· Ist die ,,Droge" Essen nicht verfügbar, verursacht das innere Unruhe und Anspannung.
· Lang andauernde Essstörungen führen zur Isolation, schlimmstenfalls zu sozialen Abstieg.

1.2 Unterschied zu anderen Suchten

Der wesentliche Unterschied zwischen einer ,,echten" Sucht wie Drogenabhängigkeit oder Alkoholismus zu einer Essstörung ist:

Bei Essstörungen kann man sich dem Essen nicht enthalten. Essen ist lebensnotwendig.

Auf Drogen und Alkohol kann man, im Gegensatz zum Essen, verzichten. Die Betroffenen müssen lernen täglich Umgang mit Ihrer Droge zu haben. Sie müssen sich so akzeptieren, wie Sie sind und nicht Idolen nacheifern.

1.3 Einteilung der Essstörungen

Essstörungen werden im wesentlichen in drei Krankheitsbilder eingeordnet. Die Betroffenen leiden entweder an
- Magersucht
- Ess-Brech-Sucht oder
- Esssucht.
Nicht immer lassen sich die Erscheinungsformen der einzelnen Essstörungen scharf voneinander unterscheiden - die Übergänge sind fließend.

Ich gehe jetzt auf die einzelnen Krankheitsbilder näher ein!

2. Erklärung der einzelnen Formen
2.1 Magersucht (Anorexia nervosa)
2.1.1 Erklärung

Die Magersucht, auch Anorexia nervosa genannt, ist eine Störung des Essverhaltens, die durch seelische Probleme ausgelöst werden kann.

2.1.2 Betroffene

95 % aller Betroffenen sind Frauen. Meistens beginnt die Magersucht in der Pubertät zwischen den 15. und 18. Lebensjahr.
Die Sterblichkeit bei dieser Sucht ist mit bis zur 12 % sehr hoch.

2.1.3 Krankheitsverlauf

Magersucht fängt in aller Regel mit einer Diät an. Nach dieser hungern die Betroffenen immer weiter obwohl Sie Ihr Wunschgewicht schon lange erreicht haben und nehmen oft nur 200 kcal zu sich. Ein neues niedrigeres Gewicht wird in Angriff genommen und nachdem es erreicht ist wieder erneut nach unten verschoben. Die Devise heißt jetzt:

,,Gewichtsabnahmen ohne Ende"

Auch wenn das Untergewicht schon bedrohliche Ausmaße erreicht hat, wird weiter gehungert.
Die Waage wir zur wichtigsten Kontrollinstanz, denn sie sagt, ob man wieder Gewicht verloren hat oder zugenommen hat.
Die Lebensmittel werden in ,,erlaubte" und ,,unerlaubte" eingeteilt. Erlaubte Nahrungsmittel sind selbstverständlich nur Kalorienarme, wie z. B. Knäckebrot, Salat, Gurken usw.
Das Körpergewicht kann bis zur 50 % unter das Idealgewicht sinken! Wenn also das Idealgewicht 60 kg ist kann das Körpergewicht nur noch 30 kg ausmachen. Magersüchtige haben immer die panische Angst wieder zuzunehmen.
Sie verleugnen ihren Hunger und sehen nicht ein, dass Sie krank sind. Sie fühlen sich zu dick obwohl ihr Körper völlig ausgezehrt ist. Es besteht die Gefahr des Verhungerns.

Viele Betroffene haben ein zwanghaftes Bedürfnis nach sportlicher Bewegung. Es kann zur stundenlangen Laufen kommen.
Häufig werden Appetitzügler und Abführmittel eingenommen. Bei der Hälfte der Betroffenen kommt es zu schweren Depressionen und sozialer Isolation. In diesem Fall ist die Suicidgefahr (Selbstmordgefahr) besonders hoch.

2.1.4 Merkmale

Es bilden sich starke Stoffwechselstörungen. Durch die schlechte Versorgung mit Sauerstoff verfärben sich Finger, Hände, Zehen, Füße, die Nase und das Kinn charakteristisch blau - rot.

2.1.5 Folgen

Der Körper stellt sich auf die ständige Unterernährung mit dem sinken des Pulses, sinken des Blutdrucks, sinken der Körpertemperatur, starkes Kälteempfinden und Verstopfung ein.

2.1.6 Übergang zur Bulimie

Für 60 % der Magersüchtigen kommt eines Tages der Punkt an dem Sie die Kontrolle über sich selbst verlieren und mehr essen als sie sich selbst erlauben. Dies ist der Anfang von Heißungerattaken und somit dem Übergang zur Bulimie.

2.2 Ess-Brech-Sucht (Bulimie)
2.2.1 Erklärung

Als Bulimie bezeichnete Ess-Brech-Sucht ist eine Essstörung, die häufig die gleichen Ursachen hat wie die Magersucht.

2.2.2 Betroffene

85 % der Betroffenen sind Frauen. Die Zahl der Neuerkrankungen nimmt ständig zu und ist mit 3 % bei den 15
bis 35jährigen höher als die Neuerkrankung bei der Magersucht. Bulimiker sind in der Regel Normalgewicht, dennoch haben Sie das Gefühl ,,zu dick" zu sein.

2.2.3 Krankheitsverlauf

Häufig tritt die Bulimie in Folge einer Magersucht auf.
Ess-Brech-Süchtige leiden unter regelrechten Freßanfällen. In Extremfällen kann ein Betroffener bis zu 30.000 kcal. in sich hineinstopfen.
Die Momente des Essens sind die einzig ,,ruhigen" im leben. Sonst kreisen - wie bei der Magersüchtigen - die Gedanken ums Essen. Während des Essens leiden die Betroffenen allerdings unter einer starken krankhaften Angst vor dem Dick werden. Nach dem Essen wird dann sofort das Erbrechen herbeigeführt, indem Sie sich den Finger in den Hals stecken. Der Kreislauf essen-erbrechen-essen kann sich schließlich mehrmals täglich wiederholen.

Bulimische Frauen pflegen meist soziale Kontakte, nehmen am Arbeisleben teil und leben mit Partnern zusammen.

Meistens schämen sich die Betroffenen. Die Gier nach Essen und das darauf folgende Brechen werden fast immer verheimlicht. Die Betroffenen fürchten sich davor, dass Außenstehende etwas bemerken könnten. Sie wissen - im Gegensatz zu Magersüchtigen - sehr deutlich, dass sie krank sind. Es besteht aber keine akute Lebensgefahr.
Außenstehende merken anfangs meist nichts von der Bulimie, weil Ess-Brech-Süchtige häufig gar kein oder nur wenig Übergewicht haben.

2.2.4 Merkmale

Die engen Verwandten und die Familie merken jedoch früher oder später, dass bei den Bulimie-Betroffenen
* gerötete Augen,
* auffallende starkes Karies,
* mehrmaliges aufsuchen der Toilette nach jeder Mahlzeit,
* mehrmals wiegen am Tag und
* das Verschwinden von Nahrungsmitteln aus dem Kühlschrank und der Speisekammer auftreten.

2.2.5 Folgen

Die Folgen dieses Verhaltens sind
- Magenerweiterung,
- Verletzungen und Schwellungen der Speiseröhre,
- Verstopfung,
- Menstruationsstörungen,
- bleibenden Nierenschäden,
- Mißbrauch von Abführmitteln und
- Wassereinlagerung in den Gelenken.

2.3 Esssucht (Adipositas)
2.3.1 Erklärung

Von Adipositas oder Fettsucht spricht man erst, wenn das Körpergewciht mehr als 20 % über dem Sollgewicht liegt. Sie kommt allerdings unter den Essstörungen am seltensten vor. Nicht jeder Übergewichtige ist esssüchtig!

2.3.2 Betroffene

Jede 2. Deutsch Erwachsene schleppt ein deutliches Übergewicht mit sich herum. Übergewichtige Menschen haben eine geringer Lebenserwartung.

2.3.3 Krankheitsverlauf

Esssüchtige Frauen und Männerhaben entweder immer wiederkehrende Essanfälle oder aber Sie essen permanetn. Ein normales Empfinden von Hunger und Sattsein ist nicht mehr vorhanden. Das Essen dient dazu, die eingene Gefühlswelt zu überdecken. Weil Fettsüchtige - im Gegensatz zu den Ess-Brech-Süchtigen - ihre Nahrung bei sich behalten, werden sie extrem dick und müssen mit Körperlichen Risiken rechnen. Betroffene schämen sich ihres übergewichtigen Körpers und bemühen sich immer wieder um ein normales Essverhalten. Sie träumen vom schlank sein und fangen an ihren eigenen Körper zu hassen. Viele esssen in der Öffentlichkeit nur kleine Portionen. Typisch ist eine große Bewegungsunlust, die durch die Angst entsteht, sich löcherlich zu machen. Die psychischen Belastungen für die Betroffenen sind enorm.

2.3.4 Merkmale

Übergewichtige gelten nicht nur als faul und unattraktiv ondern oft auch als weniger Intellegent und weniger leistungsfähiger. Zudem wird ihnen vorgeworfen, selbst Schuld an ihrem Unglück zu sein. So wudnert es nicht, dass Fettsüchtige unter
· Hemmungen,
· Kontaktschwierigkeiten und
· Minderwertigkeitsgefühl leiden.
Sie essen aus Langeweile, vermeiden körpberliche Aktivitäten und weichen Angabe nüber die aufgenomme Nahrung aus. Essen wird zur einzigsten Freude und zum einzigsten Trost.

2.3.5 Folgen

Folgeerscheinungen sind ein durch Übergewicht
* erhötes Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten,
* Bluthochdruch,
* Herzinfarkt,
* Gallensteine und
* Überlastung des Skelettes.

2.3.6 Behandlung

Wie bei allen Essstörungen sit die Esssucht eine anerkannte Krankheit, die eine umfassende ärztliche Behandlung erfordert, für die sich kein Erkrankter schämen muss. Die Behandlung ist allerdings schwirig.
Der Gewichtsverlust kann durch Bewegung erreicht werden.
Für schwere Fälle gibt es allerdings das Mekikament ,,Xenical", dass die Aufnahem von Fetten im Darm reduziert.
Chirurgische Maßnahmen sollten als letzte Möglichkeit in Erwägung gezogen werden. Möglich sind Operationen, die
- den Magen verkleinern (Teilentfernung),
- in den Magen Ballons einführten um seine Aufnahmefähigkeit zu reduzieren oder
- der Chirurg legt ein verstllbares Band um den Mageneingang, so dass nur noch kleine, gut gekaute Mengen hindurch passen.
Dabei ist aber unbedingt zu berücksichtigen, dass Esssucht ein chronische Erkrankung sit, die durch eine Operation nicht heilbar ist.

3. Zusammenfassung

Wie gesagt, kann man die einzelnen Formen der Essstörungen nicht immer klar unterscheiden. Es sind alles Krankheiten, die die Betroffenen Menschen sehr verändern und nur mit jahrelanger Therapie und der Zusammenarbeit mit geschultem Personal in den Griff bekommen können.
Wer einmal eine Essstörung hatte, wird immer die Angst haben, rückfällig zu werden.




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