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Erziehung - Referat



4.Möglichkeiten und Grenzen der Erziehung

Die Grundlegende Frage ist “Was für Möglichkeiten und Grenzen hat Erziehung?

4.1. Anlage-Umwelt-Problematik
a.Vererbungstheorie
Der Vererbugstheoretiker sagt die Entwicklung des Menschen ist durch Anlagen bedingt bzw. durch die Gene vorprogrammiert. Das was aus einem Menschen wird, ist weitgehend festgelegt.
• Folge für die Erziehung?
Das bedeutet für die Erziehung das sie nicht viel bewirken kann, zwar können bestimmte Eigenschaften gefördert/gehemmt werden, aber im Grunde kann Erziehung nicht viel verändern! = pädagogischer Pessimismus
• Gefahr:
Diese Vererbungstheorie ist Grundlage für sämtliches rassistisches Denken
Rassismus beruht auf dieser Theorie. (z.B.NS Judenverfolgung, Schwarzenverfolgung,...)
• Beispiel:
Arnold Jensen-USA- 60er Jahre: Intelligenztest mit Weißen und Schwarzen,seine Folgen: “Schwarze sind dümmer”->sie sind dumm geboren
 Die Tests waren sehr stark der Kultur der Weißen angelehnt.
 Außerdem waren die Schwarze nicht so gefördert (schlechter Schulen)
 Vererbungstheoretiker: Gärtner

b.Millieutheorie
Diese Theorie besagt das der Mensch durch sein Milieu bestimmt wird.
“tabula rasa “= unbeschriebenes Blatt
Jeder Mensch kommt leer zur Welt und der Unterschied zwischen Menschen hängt von den versch. Umwelteinflüssen ab und nicht von den Genen.
 James Watson, Vertreter dieser Theorie,
er ist ebenfalls ein Vertreter des Behaviorismus
 Behaviorismus: Die Lernpsychologen betonen die Bedeutung der Umwelt und des Lernens für den Menschen
• Folge für die Erziehung?
Erziehung vermag alles, sie ist allmächtig, Erziehung kann sehr viel beim Menschen bewirken = pädagogischer Optimismus
• Gefahr:
Der Wille des Kindes kann gebrochen werden, die Kinder können überfordert werden.





c. Standpunkt heute: Wechselwirkungstheorie
Heute gehen wir davon aus das beide Standpunkte wichtig sind.Es ist eine Wechselwirkung.Wir wissen heute Bescheid über das Zusammenspiel von von Anlage und Umwelt(Beeinflussen sich /greifen wechselseitig ineinander)
Es geht nicht um die Frage ob die Entwicklung von Anlage oder Umwelt abhängig ist, wir wissen das es ein Zusammenspiel von Umwelt und Anlage ist.
Anlage schafft die Möglichkeit zur Entwicklung einer Fähigkeit und diese müssen aber aktiviert und angeregt werden damit sie sich entfalten pädagogischer Realismus

4.2. heutige Standpunkte zum Anlage-Umwelt-Problem
• das Zusammenwirken von Anlage, Umwelt und Selbststeuerung
heute wissen wir das Anlage, Umwelt und Selbststeuerung zusammen wirken.
• der Mensch ist nicht nur ein Produkt von A. u. U. sondern die Selbststeuerung ist ein wichtiger Faktor
• das unterscheidet uns von anderen Lebewesen. Wir können unser Leben selbst gestalten, unser Leben aktiv in die Hand nehmen
• Anlage,Umwelt und Selbststeuerung beeinflussen sich gegenseitig
• von der Erziehung, Umwelt und den Genen hängt es ab ob und wie sich die Selbststeuerung entwickelt

5.Erziehungsstile

Unter Erziehungsstil versteht man den Gesamtbegriff im Umgang des Erziehers mit einem Kind.

Man versteht nicht spontane, manchmal wechselnde Verhaltensweisen eines Erziehers, sondern der Erziehungsstil beschreibt immer die durchgängige Grundhaltung eines Erziehers zu Kindern!

Ein Erziehungsstil ist ein konsturiertes Ordnungssystem.

5.1.Erziehungsstile/Führungsstile nach Kurt Lewin
Kurt Lewin : Österreichischer Psychologe emigrierte in die USA.
1937-1940 unterschiedliche Experimente zu Erziehungsstilen:
Dabei unterschied er 3 verschiedene Stile:
1.autoritärer Stil
2.demokratischer Stil
3.laissez-fair Stil (“machen lassen”)






1.
Wöchentliche Treffen zu Bastel - und Werkarbeiten von 10 -12 jährigen Kindern über 3 bis 6 Monate.Jede Gruppe wurde von einem Erwachsenen geführt der einen Führungsstil zu praktizieren hatte. Nach 6 Wochen wechselten die Leiter. Am Ende des Experimentes hatte jede Gruppe mindestens 2 Erwachsene mit unterschiedlichen Führungsstilen erlebt und jeder Gruppenleiter mindestes 2 Führungsstil ausprobiert.
Ziel:
Erforschung der Auswirkungen von Führungsstilen auf das Erleben und Verhalten der Kinder.

2.a. Merkmale des autoritären Stils:
• Alle Aktivitäten der Kinder werden vom Leiter bestimmt
• Der Leiter gibt Befehle und Kommandos (etwa 60% der Tätigkeit)
• Der Leiter übernimmt für alle Tätigkeiten der Kinder die Verantwortung
• Der Leiter lobt und tadelt häufig und personenbezogen
• Die Haltung des Leiters der Gruppe gegenüber ist ehe freundlich, aber auch unpersönlich
• Den Kindern ist ihr zukünftiges Tun meist nicht bekannt
• Der Leiter ergreift keine extremen autoritären Maßnahmen wie Drohungen oder Einschüchterungen

b. Merkmale des demokratischen Stils:
• Der Leiter gibt der Gruppe einen Überblick über die Gesamttätigkeit und das Ziel
• Alle wichtigen Entscheidungen werden in der Gruppe diskutiert
• Der Leiter unterstützt und ermutigt aktiv die Gruppenmitglieder
• Jeder kann mit wem er will zuisammenarbeiten, die Aufgabenteilung unterliegt der Verantwortung der Gruppe
• Lob und Tadel erfolgen sachbezogen
• Bei
technischen Problemen gibt der Leiter immer mehrere Lösungsmöglichkeiten. Die Auswahl und Entscheidung liegt dann bei den Kindern
• Der Leiter versteht sich als richtiges Gruppenmitglied (ohne sich allerdings besonders an der Arbeit zu beteiligen, nur 25%)
• Der LEiter ist zu persönlichen Gesprächen mit Kindern über ihre Probleme bereit
• Die Gruppenarbeit wird nicht durch Befehle oder Kommandos unterbrochen

c.Merkmale des Laissez-fair Stils:
• Der Leiter verhält sich weitgehend passiv, er macht nur minimale Vorgeben.
• Die Rolle des Leiters beschränkt sich weitgehend auf das Anbieten unterschiedlicher Materialien
• Der Leiter versichert, dass er Informationen und Hilfe geben wird
• Die Arbeitsergebnisse werden kaum bewertet
• Der Leiter beteiligt sich nicht an Untergruppen
• Der Leiter verhält sich freundlich, aber neutral zur Gruppe

3.
• Die autoritär geführten Gruppen zeigten eine verminderte Vielfalt an Äußerungen und Verhaltensweisen. Teilweise wurden aggressive Tendenzen beobachtet, sofern sie nicht vom Leiter unterbunden wurden. Die Aggression war hauptsächlich gegen Gruppenmitglieder, seltener auch gegen den Leiter gerichtet. Unterdrückte Feindseligkeiten richteten sich zum Teil gegen schwächere Gruppenmitglieder.

Spontaneität und Kreativität der Gruppe waren eingeschränkt, gearbeitet wurde nur auf Anregung des Leiters. Wörter wie “ich”, “mir” und “mich”dominieren vor “unser” oder “wir”.
Die Kinder waren auf den Leiter fixiert, war er nicht anwesend oder kam zu spät, dann nahm die Arbeitsaktivität erheblich ab oder wurde nicht aufgenommen.
• Die demokratisch geführten Gruppen zeigten ein höheres Maß an kreativen Verhaltensweisen und konstruktiven Arbeitsprodukten. Die Atmosphäre war eingespannter und die Kinder zufriedener.
Feindseligkeiten waren seltener, einzelne Gruppenmitglieder wurden nicht zu Sündenböcken abgestempelt.

Es bildeten sich stabile Untergruppen, deren Arbeitsergebnisse weitgehend optimal waren.Die Gruppen arbeiteten auch dann, wenn der Leiter den Raum verließ oder zu spät kam.
Schwierigkeiten wurden von der Gruppe gemeinsam bewältigt, und es wurde nicht versucht, ein einzelnes Kind dafür verantwortlich zu machen.

• Die nach dem Laissez-faire-Stil geführten Gruppen zeigten oft ein planloses und wenig zielstrebiges Verhalten. Häufig wurden Vorschläge unterbreitet, die aber mangels einer ausreichenden Mehrheit nicht verwirklicht wurden. Entsprechend oft machten sich in der Gruppe Enttäuschung oder Gereiztheit breit. Die daraus entstehenden Aggressionen entluden sich auf andere Gruppenmitglieder.

Die Beziehungen der Gruppenmitglieder entwickelten sich nur locker und waren in der Regel instabil.
Wenn der Leiter, mit dem man oft unzufrieden war, den Raum verließ oder zu spät kam, wurde die Gruppe meist von einem Gruppenmitglied geleitet. Dabei konnte sogar ein Ansteigen der Arbeitsaktivität beobachtet werden.


Die erbrachte Arbeitsleistung schwankte stark von Gruppe zu Gruppe. Am unproduktivsten verhielt sich die mit dem Laissez-faire-Stil geführte Gruppe. Autoritär und demokratisch geleitete Gruppen boten etwa die gleiche Leistung, allerdings war die Qualität der erbrachten Arbeit in den demokratisch geführten Gruppen höher.

4.Die Lewin`sche Typologie ist sehr weit verbreitet. Er und sein Team wurden immer wieder kritisiert

• Die Begriffe “autoritär” und “demokratisch” sind dem Sprachgebrauch der Politik entnommen und meist weltanschaulich gebunden. Ihre Verwendung in der Pädagogik erschwert deshalb eine vorurteilsfreie Untersuchung des Gegenstandes. Eine Verfälschung der Untersuchungsergebnisse ist möglich.
• Die Einteilung in nur drei Typen des Erzieherverhaltens ist zu undifferenziert und zu global.
• Die von Lewin untersuchten Erziehungssituationen sind künstlich geschaffen. Die Gruppenmitglieder “spielen” nur eine Rolle, die auf die Kinder nicht echt gewirkt haben könnte.
• Lewins Ergebnisse sind nur bedingt auf die Schulsituation übertragbar. In der Schule bestehen sowohl für Lehrer wie Schüler festgelegte Rahmenbedingungen (Stundenzahl, Lehrpläne,usw.), die nicht ohne weiteres verändert werden können.
• Und schließlich sagen sie nichts darüber aus, welchen Einfluss das Erzieherverhalten auf die Entstehung von Persönlichkeitseigenschaften hat.






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