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Ernst Jandl - "7" - Referat





Meiner Meinung nach, geht es in dem Gedicht „7“ von Ernst Jandl um die Hauptaussage, dass wir Menschen das Leben als zu selbstverständlich sehen.
Es sind nicht mehr viele, die sich Gedanken über die wirklich wichtigen Sachen im Leben machen, über Sachen, die uns täglich begegnen, die wir schon gar nicht mehr bemerken oder Sachen, über die man einfach nicht nachdenkt, weil es unangenehm ist.
Erlebnisse oder Situationen, die man lieber wegschiebt, als dass man über sie nachdenkt. Probleme, denen man so aus dem Weg geht.
Das Gedicht sagt aus, dass die Leute in eine Alltäglichkeit übergehen und im Grunde ein „oberflächliches“ Leben führen, indem sie versuchen möglichst allen Problemen auszuweichen, so aber nie wirklich leben.
Die drei Aussagen, die das Gedicht einleiten, drücken verschiedene Perspektiven aus.
Zwei davon sind durch das „bestimmt“ ziemlich auf die selbstverständliche Lebenseinstellung der Allgemeinheit fixiert. Die Personen sind sich sicher, dass ihr Leben noch weitergeht, sie geben sich damit nicht weiter ab, aber haben immerhin …kA
Die zweite Äußerung zweifelt schon ein wenig, es könnte sein, dass ihr Leben morgen zuende ist, sie zieht es also zumindest in betracht.
In der nächsten Zeile steht dann, dass aber der Großteil der Menschen das Leben als Gewissheit betrachtet, so dass sie überhaupt keinen Gedanken mehr „verschwenden“.
Die Leute, die sich so etwas nicht denken, haben vielleicht ein einfacheres Leben, ohne große Konsequenzen nach Handlungen, Abweichungen vom Weg und Sorgen, Probleme oder Risiko. Es ist geregelt und zufriedenstellend.
Der Autor fragt sich jedoch, ob das ein erfüllendes Dasein ist, ein tiefsinniges, denn sie könnten auch stumm sein, nicht vorhanden, man würde es nicht wirklich merken.
Die Leute „vegetieren“ vor sich hin, existieren, aber hinterlassen keine wirkliche Spur, angepasst und eingezogen.
Denn wenn man sich mit allem abfindet, es nicht ändern will, nicht drüber nachdenkt, nachfragt, überlegt und den Mut hat, auch die schlechten Seiten anzunehmen, dann hat man den Kampf schon verloren, bevor man ihn begonnen hat. Es ist nicht alles selbstverständlich.
Wir finden, der Autor äußert generell eine recht negative Weltanschauung und Haltung gegenüber seinen
Mitmenschen und ihrem Verhalten.
Er wiederholt die Wörter „sagen“, „leben“, „vielleicht“, „aber“ und „bestimmt“ sehr oft, um etwas hervorzuheben und drauf aufmerksam machen. Es sind die Wörter, die, unserer Meinung nach, die Hauptaussage untermalen und in gewisser Weise das Gedicht in Kurzform „zusammenfassen“
Man könnte noch weiter gehen und aus den Zeilen lesen, dass es um einen Menschen geht, der nicht mehr lange zu leben hat und nun drüber nachdenkt, welche Haltung die anderen Menschen zu ihrem Leben haben, weil er persönlich ja nun um den Wert weiß.
Bezogen auf Ernst Jandl könnte man denken, nach seiner Kriegsgefangenschaft (-1946) war er sich dessen bewusst, wusste was es heißt „am leben zu sein“ und es kann gut sein, dass er auch während des Krieges manchmal an Punkten war, wo er dachte, dass es sein Ende sein könnte.
Oftmals kann man erst nach einer solchen Situation oder einem Verlust begreifen, was man besitzt oder besaß und welchen Wert es hatte.



Dieses Referat wurde eingesandt vom User: stilbruch



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