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Ernst Ferdinand Sauerbruch - Referat



Ernst Ferdinand Sauerbruch war ein deutscher Arzt und Chirurg, der vor allem die Chirurgie im Brustraum erforschte und die erste Armprothese, den „Sauerbruch-Arm“ für Soldaten des ersten Weltkriegs entwickelte.

Sauerbruch wird am 3. Juli 1875 in Barmen in Westfalen als Sohn eines technischen Leiters einer Tuchweberei geboren. Nur zwei Jahre später stirbt der Vater und der junge Sauerbruch und seine Mutter ziehen zum Großvater nach Elberfeld. Dort besucht Ernst Ferdinand Sauerbruch vier Jahre lang die Volksschule. Anschließend besucht er das humanistische Gymnasium und besteht, nach dem Tod des Großvaters, mit 20 Jahren die Reifeprüfung.

Im Jahr 1895 besteht Sauerbruch das Abitur am Realgymnasium und beginnt in Marburg, Naturwissenschaften zu studieren. Nach kurzer Zeit in Marburg schreibt er sich jedoch in Leipzig an der Universität als Medizinstudent ein und verbringt zudem eine kurze Zeit seines Studiums in Jena. Nach seiner Rückkehr nach Leipzig legt Sauerbruch dort im Jahr 1901 sein Staatsexamen ab. Ein Jahr später promoviert er in Marburg, kann jedoch aufgrund der schwierigen finanziellen Lage, in die ihn der Tod seines Großvaters gebracht hat, kein mehrjähriges Volontariat in Universitätsinstituten absolvieren, da dieses unbezahlt wäre. Stattdessen wird er in mehreren kleinen Krankenhäusern, zum Beispiel in Kassel und Erfurt, Assistent und schreibt zeitgleich seine erste wissenschaftliche Arbeit über stumpfe Bauchverletzungen.

Ab dem Jahr 1903 beschäftigt sich Sauerbruch vor allem mit pathologischer Anatomie in Berlin. Anschließend wird er an der Breslauer Chirurgischen Universitätsklinik Assistenzarzt. Inspiriert durch seinen Lehrer Mikulicz entwickelt Sauerbruch ein Verfahren zur Brustraumchirurgie in Unterdruckkammern, was er Druckdifferenzverfahren nennt. Dieses eröffnet der damaligen Medizin viele neue Möglichkeiten, da es nun bei Operationen am offenen Brustkorb nicht mehr zu einem Atemstillstand durch Luft im Brustfellraum (Pneumothorax) kommen kann. Im Jahr 1905 wird Sauerbruch in Breslau zum Privatdozenten. Nach dem Tod Mikuliczs geht er nach Greifswald und forscht unter Professor Paul Leopold Friedrich weiter am Druckdifferenzverfahren. Zwei Jahre später wird Ernst Friedrich Sauerbruch in Marburg, noch immer unter Professor Friedrich, zum Oberarzt befördert. Erst am 3. Januar 1908 heiratet er Adeline Schulz, die Tochter eines Pharmakologen aus Greifswald.

Im Frühjahr 1910 wird der gemeinsame Sohn Hans geboren. Im selben Jahr wird Sauerbruch zum Professor an der Hochschule Zürich sowie zum Direktor der chirurgischen Klinik und Poliklinik in Zürich berufen. Zentral forscht er in diesen Jahren an einer Behandlung für Lungentuberkulose und an der Chirurgie im Brustraum. Nur ein Jahr später wird der zweite Sohn
Friedrich geboren, im Jahr 1913 folgt der dritte und letzte Sohn Peter. Da Sauerbruch eher deutsch-national eingestellt ist, ist er vom bevorstehenden ersten Weltkrieg wie viele seiner Landsmänner begeistert. Deshalb lässt er sich in Zürich beurlauben und meldet sich als Kriegsfreiwilliger bei der deutschen Gesandtschaft in Bern, woraufhin er Chirurg im Krieg wird. Während des ersten Weltkriegs arbeitet er an vielen verschiedenen Orten, unter anderem in Deutschland und Belgien, und entwickelt im Jahr 1916 die erste Armprothese, genannt „Sauerbruch-Arm“. Im Jahr 197 wird Sauerbruch Vater der Tochter Marie Helene.

Zum Ende des ersten Weltkriegs im Jahr 1918 geht er nach München und wird dort Leiter der Chirurgischen Universitätsklinik. Zudem wird er zum Geheimen Hofrat ernannt. Zwischen dem ersten und zweiten Weltkrieg trifft Sauerbruch Hitler und zieht nach Berlin. Er wird 1928 zum Mitglied der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft und 1934 zum Staatsrat. Kurz vor Beginn des Kriegs lassen sich Sauerbruch und Adeline scheiden. Während des zweiten Weltkriegs ist Sauerbruch Unterstützer Hitlers oder kritisiert das Handeln der Nationalsozialisten zumindest nicht. Er behandelt in dieser Zeit vor allem verletzte Soldaten und Zivilisten. Nur zwei Jahre nach seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1949 stirbt Ernst Friedrich Sauerbruch am 2. März 1951 in Berlin an einem Schlaganfall.




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