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Ernesto Che Guevara - Augenblicke aus dem Leben eines Revolutionärs - Referat



Ernesto “Che” Guevara

Ernesto Rafael Guevara de la Serna, gennant Che Guevara wurde am 14.9.1928 in Rosario (Argentinien) geboren und verstarb am 9.10.1967 in La Higuera (Bolivien). Er war ein argentinischer Arzt und kubanischer Revolutionär, Politiker und Guerillaführer (Guerilla = Kleinkrieg). Guevara begründete neben Mao Zedong (Mitbegründender Volksrepublik China) theoretisch die Methodik, Strategie und Taktik des modernen Guerillakampfes und versuchte mit wechselndem Erfolg, seine revolutionären Thesen auch in die Praxis umzusetzen.
Seine Anhänger bezeichnen ihn als den vollkommensten Menschen unserer Zeit, während Kritiker ihn (unter anderem auch wegen seiner Tätigkeit in den Revolutionärsgerichten) als Massenmörder bezeichnen.

1. Seine Kindheit, Jugend und Studium
Ernesto Guevara wurde am 14.6.1928 als Kind von Celia de la Serna Llosa und Ernesto Guevara Lynch geboren. Sein Geburtsdatum ist nicht genau bestimmbar, weil die Mutter Ernestos das Geburtsdatum von einer befreundeten Ärztin um ca. 3 Monate verschieben ließ, da sie vor ihrer Hochzeit bereits drei Monate schwanger war.
Che Guevara entstammte einer großbürgerlichen Familie aus der argentinischen Oligarchie. Anders als viele andere oligarchischen Familien grenzte sich die Familie Guevaras nicht gegen sozial schwächere und ärmere Schichten ab. Sie vertraten eine fortschrittliche, freiheitliche und tolerant sozialliberale Position, die für manche Angehörige der Oligarchie eine Provokation oder sogar eine Beleidigung darstellte.
Der junge Ernesto erlitt bereits im Ater von 2 Jahren seinen ersten Asthmaanfall. Asthma blieb eine lebenslange Krankheit Guevaras, die sich wohl auch auf seine Persönlichkeit und Entwicklung auswirkte. 1932 zog die Familie Guevara auf ärztlichen Rat in das nahe gelegene Städtchen Alta Gracia.
Bereits in seiner Kindheit war Ernesto Wortführer einer Kinderclique, die sich aus mehreren sozialen Lagen zusammensetzte. Die soziale und charismatische Ade Ernestos wurde von den Eltern sehr gefördert und trotzdem blieb Ernesto, nicht zuletzt wegen seiner häufigen Asthmaanfälle, ein in sich gekehrter und äußert ernsthafter Junge, der schon früh begann sich für Literatur zu interessieren. Auch als Medizinstudent (mit Schwerpunkt Lepraleiden) der Universidad Nacional de Córdoba verlor er dieses Interesse nie.

2. Die Kubanische Revolution
Während seiner berühmten Motorradreise durch Lateinamerika gewann er einen ersten Eindruck der zum Teil politisch und wirtschaftlich völlig abhängigen Länder Südamerikas. Che entwickelte im Rahmen dieser Reise sein vom Marxismus geprägtes Weltbild.
Bereits in jugendlichem Alter war Ernesto politisch sehr aktiv, vor allem im Hinblick auf die Herrschaft Peróns in Argentinien.
Unter dem Eindruck der unterdrückten Länder Südamerikas reifte sein Entschluss, sich persönlich für die Interessen der südamerikanischen Bevölkerung einzusetzen. 1953 kam er nach Guatemala, wo er den von den USA organisierten Putsch, gegen die frei gewählte sozialistische Regierung und die Verfolgung deren Anhänger miterlebte. Mit dieser bitteren Erfahrung im Gedächtnis reiste er nach Mexiko, wo er unter anderem Fidel Castro (Anführer einer Gruppe von Exilkubanern) kennen lernte. Ernesto begleitete diese von Fidel Castro angeführte Gruppe bei ihrer bewaffneten Bewegung ,bei der sie vorhatten Demokratie nach Kuba zu bringen, nur als Expeditionsarzt.
Am 25.11.1956 brachen 81 Revolutionäre (von ihnen erhielt Ernesto den Spitznamen Che) von Tuxpan (Mexiko) mit der Yacht Granma nach Kuba auf, wo sie am 2.12.1956 ankamen.
Im Verlaufe dieses Guerillakampfes änderte sich Ches Rolle extrem. Immer weniger wurde er als Expeditionsarzt, immer mehr als entschlossener und taktisch äußerst kluger Mann, der immer den Überblick bewahrte angesehen. Am 21.7.1957 wurde Che der Rang des ersten Kommandanten einer Rebellearmee (M-26-7) nach Kommandant Fidel Castro anvertraut.
Seine größte militärische Leistung war wohl die Einnahme Santa Claras am 29.12.1958. Nach zweijährigem Guerillakampf gegen eine zahlenmäßig weit überlegene und von den USA unterstützte, aber demotivierte und überalterte Batista Armee in den Bergen Sierras, konnte die Rebellenarmee nach der Flucht der Batista Armee nach Santa Clara vordringen und auch der Weg in die Hauptstadt Havanna war frei. Am 1.1.1959 flüchtet der Batista Diktator aus Kuba und Castros Gruppe übernahm die Kontrolle.
Nach der Revolution 1959 stellte Castro klar, dass er ein unabhängiges Kuba haben wolle. Von diesem Zeitpunkt an führten die USA dauerhafte verdeckte militärische und politische Operationen gegen Kuba. Der bekannteste Angriff der USA war jener in die Schweinebucht, wobei die Invasoren bereits erwartet und problemlos beiseite geschafft wurden. Fidel Castro ist mittlerweile der Präsident, welcher am meisten Attentate durch die größte Militärmacht des 20.Jahrhunderts überlebte. Andere lateinamerikanische Befreiungsbewegungen betrachten Kuba und somit auch Fidel Castro, zumindest teilweise als Vorbild für die eigene Revolution.
Nach dem Erfolg der Revolution war Guevara neben Fidel und Raúl Castro, Camilo Cienfugos und einigen andere, wichtiges Mitglied in der neuen kubanischen Revolution. Er zeichnete sich insbesondere durch seine Härte gegenüber politischen Gegnern und Deserteuren aus. Während seiner Zeit als Ankläger im Gefängnis La Cabana wurden am meisten ehemalige Täter des Batista – Regimes sowie Kollaborateure und Vertreter des US – Geheimdienstes inhaftiert und verurteilt.
Auch der Einnahme der Festung Havanna sowie des Gefängnisses und der Befreiung der einsitzenden politischen Gefangenen Batistas, diente das Gebäude nur noch der Inhaftierung der Verantwortlichen des Batista – Regimes und der Beteiligte des US – Geheimdienstes CIA. Die Urteile fiele durch die vom Volk legimitierten Revolutionsgerichte, in denen auch Che entscheidend mitwirkte. Die Entscheidungen trafen sowohl Schergen der Batista – Diktatur (verantwortlich für: Unterdrückung, Verschwinden und Ermordung politischer Gegner Fulgenzio Batistas) als auch normale Anhänger Batistas und andere Gegner der Kommunisten. 179 Erschießungsopfer gelten als gesichert, Experten gehen jedoch von bis zu 2000 Opfern aus.
Während dieser Zeit richtete Guevara „Lager für Besserungsarbeit“ ein, in die nicht nur Dissidenten, sondern auch Homosexuelle geschickt wurden.
In der sozialistischen Regierung nahm er eine kommunistische geprägte Position ein. Auf dem Höhepunkt seiner politischen Aktivität in Kuba war Guevara Leiter der Nationalbank Kubas, kurz darauf wurde er zum Industrieminister gewählt.
In den 1960er Jahren wurde die Entwicklung Kubas fast ausschließlich von Guevaras Ideen bestimmt, vor allem aber von seiner wirtschaftspolitischen Konzeption einer Planwirtschaft, die den moralischen Anreiz in den Vordergrund stellte (Entwicklung Kubas).
So wurde Che, der nie etwas mit Geld zu tun haben wollte, Industrieminister und Leiter der kubanischen Nationalbank. Sein erstes Ziel war es, die Wirtschaft ins Eigentum des (kubanischen) Volks zu überführen. Aufgrund fehlender Fachkenntnisse Guevaras in wirtschaftlichen Angelegenheiten kamen einige Produktionen beinahe oder ganz zum Stehen (Zuckerproduktion ganz, Getreideproduktion halb…). Die Industrialisierung scheiterte und Rationierungen mussten eingeführt werden. Trotz dieser enormen Schwierigkeiten schaffte die Regierung es, den unter Batista alltäglichen Hunger zu vermeiden und Kuba in diesem weitern Punkt von den meisten Nachbarländern abzuheben.
Guevaras aufopfernde Art und der Wille trieben ihn immer wieder bis zu seiner absoluten Leistungsgrenze. Er half regelmäßig bei freiwilligen Arbeitseinsätzen und lehnte jede Vergünstigung für sich und seine Familie ab. (Bsp.: Bei
einer Konferenz brachte er für sich Kaffe mit, da er aber beneidet wurde schloss er die Kanne mit den Worten „Wenn ihr keinen Kaffee habt, will ich auch keinen haben.“)
Im April 1967 fasst er sein Bild des neuen Menschen folgendermaßen zusammen: „Hass als ein Element des Kampfes; Hass auf den Feind, der den Menschen über seine natürlichen Grenzen hinausgehen lässt, ihn in eine effektive, gewalttätige, unwiderstehliche und eiskalte Killermaschine verwandelt.“
Guevara reiste etwas nach der Kubakrise 1962 in die Sowjetunion, von deren Systeme er alles andere als begeistert war. 1964 äußert er in Algerien Vorbehalte gegenüber der UdSSR (unter anderem lehnte er vermehrte materielle Anreize für die arbeitende Bevölkerung zwecks Aufbau des Sozialismus ab).
Che Guevara sprach sich stets für die Beteiligung an der kubanischen Revolution, dem sozialistischen Aufbau und dem Kampf gegen Angriffe aus. Er vertrat diese Meinung bei all seinen Tätigkeiten und Handlungen.

3. Versuche, die kubanische Revolution in andere Länder zu übermitteln
Ø Kongo – nicht erfolgreich
Ø Afrika – nicht erfolgreich (Fehlenden Konsequenz und Organisation Afrikas)
Ø Bolivien – 1966 wanderte Che mit einer 44 Mann starken, bewaffneten Gruppe nach Bolivien um dort eine Revolution durchzuführen und aufzubauen. Sie versuchten ihre Erfahrungen, welche sie in dem kubanischen Guerillakrieg sammelten auf Bolivien zu übertragen. Ab März 1966 lieferten sie sich Scharmützel mit Rehgierungsgruppen. Letztlich gelang es Guevaras Gruppe nicht, verarmte Bauern für ihre Sache zu gewinnen. Zwar wurden sie respektiert und meist unterstützt, ansonsten hielten die Bauern aber Distanz zum bewaffneten Kampf. Aufgrund dessen scheiterte der Versuch, die kubanische Revolution nach Bolivien zu bringen.
Mitte des Jahres 1967 wurde das Rückzugsgebiet der „Guevara Kämpfer“ immer enger. Bereits im August 1967 wurden sie weitgehend aufgetrieben. Am Ende de Gemetzel bestand Guevaras Truppe nur noch aus 14 Mann. Er selbst wurde im Oktober 1967 nach einem Gefecht mit Regierungsgruppen La Higuera verwundet und gefangen genommen.

4. Nach Guevaras Tod
Am 9.10.1967 um 13:10 Uhr wurde Ernesto „Che“ Guevara vor Ort von Mario Terán, einem bolivianischen Feldwebel erschossen. Terán, welcher sich freiwillig für die Exekution gemeldet hatte, bekam es dann doch mit der Angst zu tun und war erst Stunden nach der ursprünglich festgelegten Zeit und nur unter starkem Alkoholeinfluss im Stande die Ermordung Ches durchzuführen. Nach seiner Ermordung wurden beide Hände entfernt, um eine Identifikation unmöglich zu machen. Guevara wurde am Flugplatz im Vallegrande heimlich begraben.
Erst Jahre nach seinem Tod (1997) wurden Ches bis dahin verschollene Gebeine in Vallegrande entdeckt, nachdem ein ehemaliger Offizier der bolivianischen Revolution den Begräbnisort verriet.
Guevaras Engagement für die Revolutionäre Bewegungen, vor allem aber das für die Kubanische Bewegung, seine Radikalität machten ihn zu einen Märtyrer linker Unabhängigkeits- und Befreiungsbewegungen. In den lateinamerikanischen Länder gilt Che bis heute in vielen Orten als der Volksheld schlechthin. Aber nicht nur dort wird Che vielerorts als Idol angesehen, auch in den westlichen Industriestaaten gilt Che als Held, vor allem von großen Teilen der 68-er Studentenbewegung, die sich gegen die herrschende politische Ordnung des Kapitalismus und die Ausbeutung der „Dritten Welt“ Länder aussprechen, wird er als revolutionäres Vorbild idealisiert. In manchen kommunistischen Staaten Osteuropas wurde Zeitenweise sogar eine Art Kult um ihn betrieben, wo er, vor allem die Jugend für den Kommunismus und Internationalismus begeistern sollte, auch wenn dabei oft verschwiegen wurde, dass Guevara sich gegen den Bürokratismus der realsozialistischen Länder ausgesprochen hatte.
In der (vor allem von Studenten ausgetragenen) Außerparlamentarischen Opposition Westeuropas 1960beriefen sich die meisten auf Guevaras Thesen des Guerillakampfes, oder diskutierten diesen kritisch – positiv. Bei verschiedenen Demonstrationen der 68-er Bewegung wurde sein von Alberto Korda Gutierrez fotografiertes Porträt oft als Plakat oder ähnliches mitgeführt. Nach Guevaras Tod wurde dieses 1960, ursprünglich als Teil eines Gruppenfotos aufgenommene Bild weltweit vermarktet. Bis heute ist dieses Bild in vielen Variationen eine Art Pop – Ikone und damit Ausdruck einer gewissen Verklärung der Person Che Guevaras geworden.

5.Guevaras Ideologie: Der neue Mensch
Allgemeines: Seine Idee mit dem neuen Menschen entwickelte er hauptsächlich in der Zeit während des kubanischen Guerillakampfes. Was damals eine Idee war, entwickelte sich zu einer komplexen, gut durchstrukturierten Ideologie.
Er war ein großer Befürworter des Leninismus und des Marxismus, von denen er viele Ideen und Denkanstöße übernahm. Diese spiegelt sich vor allem in der materiallosen Arbeitsvergütung, aber auch in dem Gleichstand aller Bevölkerungsgruppen wieder.
Vom heutigen Standpunkt aus betrachtet was seine Ideologie zwar gut durchdacht, für ein reibungslosen Zusammenleben unter dem Volk jedoch zu vielseitig. Dies war der Grund, warum er zum Beispiel in Kongo oder in Bolivien scheiterte. Nur Kuba war bereit, nicht zuletzt wegen der jahrelangen Terrorherrschaft unter Batista diese Ideologie anzunehmen und durchzuführen. Der kubanische Charakter wird auch heute noch als einmalig bezeichnet und der in Kuba abgewandte Sozialismus ist der einzige praktisch gelungener Versuch.
Der Mensch: Sollte seiner Ansicht nach keinen Wert auf materielle Vergütung, die er nach erledigter Arbeit erhält legen, sonder sich allein mit dem Wissen, etwas Neues erschaffen, oder etwas Altes verbessert zu haben, befriedigt sein.
Als Musterbeispiel nannte er die Guerillakämpfer, mit denen er die Revolution auf Kuba durchführte. Alles, was sie forderten war die Befreiung Kubas von der batistischen Diktatur und dafür opferten sie alles, viele sogar ihr Leben.
Das Volk: Sah er als wichtige Ressource für die Schaffung des neuen Menschen. Der wichtigste Faktor für eine gutes Zusammenleben war eine gut aufgebaute und durchstrukturierte Kommunikation. Die wichtigste Grundlage bei Ausführung dieser Aufgabe war die Vorhut, die mit gutem Beispiel vorangehen sollte und so die Begeisterung der Masse schürt.
Die politische Führung: Muss, falls der Enthusiasmus der Masse nachlässt, zu einem Problem Stellung nehmen und ihre Fehler zugeben.





Dieses Referat wurde eingesandt vom User: leni1471



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