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Erklärung Mobbing - Referat



Mobbing könnte auch Psychoterror genannt werden. Ziel ist es eine Person zu tyrannisieren und zu erniedrigen. Es kann dabei z.B. darum gehen, dass diese Person den gemeinsamen Ort, wie Arbeitsplatz oder Schule, verlässt. Mobbing ist keine einmalige Aktion, sondern eine immer wiederkehrende meistens auch sich steigernde Aktion.

Ursprung des Wortes Mobbing
Ursprünglich kommt das Wort aus dem Englischen und übersetzt würde es: belästigen oder anpöbeln bedeuten.
Während das Wort Mob, das ebenfalls aus dem Englischen kommt, eher eine aufgewühlte Volksmenge bezeichnet.

Geschichte des Wortes Mobbing
1963 hat Konrad Lorenz des Begriff Hassen für die Tierwelt geprägt. Er war der Meinung das Hassen ein Angriff von vielen Tieren auf ein Einzelnes bedeutet. Für ihn war das ein Gruppenangriff der unterlegenen Tiere auf einen überlegenen Gegner. Also z.B. viele Gänse attackieren gemeinsam einen Wolf.
Für Peter-Paul Heinemann bedeutete das Wort Mobbing das Gruppen sich auf einen Einzelnen, der sich anders verhält als alle anderen, stürzen und ihn attackieren.

Ende der 70er Jahre stellte der nach Schweden ausgewanderte deutsche Arzt und Psychologe Heinz Leymann einen Zusammenhang zwischen Mobbing und der Arbeitswelt dar. Ende der 70er Jahre forschte er in der Arbeitswelt nach indirekten und direkten Angriffen.

Anfang der neunziger Jahre veröffentlichte er seine erste Arbeit, aber erst als eindringliche Fallstudien aufgezeigt wurden, die ersten öffentlichen Diskussionen stattfanden und sich Arbeitgeber für das Thema interessierten, nahm die breite Öffentlichkeit das Thema zur Kenntnis.

Definition
Es gibt keine allgemein gültige Definition. Aber die meisten Forscher haben sich auf folgende Gesichtspunkte geeinigt:
• Verhaltensmuster
Mobbing ist eine Serie von Aktionen, die sich negativ auf das Opfer auswirken. Es handelt sich nicht nur um eine Tat.
• Handlungen
Mobbing kann sowohl verbal, physisch als auch nonverbaler Natur sein.
• Ungleiche Machtverhältnisse
Das Opfer steht alleine vor mehreren Tätern und kann sich aus diesem Grunde schon kaum wehren.

Mobbing heute
Folgende Definition ist allgemein verständlich:

Mobbing ist ein aggressives Verhalten:
• Das sich über einen längeren Zeitraum erstreckt
• Bei dem immer die gleiche Person das Opfer ist
• Bei dem das Opfer sich nicht wehrt, bzw. wehren kann
• Bei dem die Täter ihre Machtposition ausnutzen und ausbauen
• An dem sich womöglich immer mehr Täter beteiligen.

Mögliche Ursachen
Der amerikanische Psychologe Kenneth A. Duge ist der Meinung, das Mobbing von emotional ungebildeten Kindern ausgeht. Diese Kinder deuten fast alle Verhaltensweisen anderer Kinder als aggressiv und feindselig. Sie haben keine Möglichkeiten sich dieser Interpretation zu vergewissern, indem sie z.B. nachfragen. Sie stehen unter ständiger Anspannung sich permanent verteidigen zu müssen. Ihre Strategien sich zu wehren sind Zwang und Einschüchterung.

Dagegen ist die Sozialpsychologin Elliot Aronson der Meinung, dass Mobbing auf einen Konkurrenzkampf der Schüler zurückzuführen ist, der von der Form des Unterrichts gefördert wird.
Auch der Schulforscher Wolfgang Melzer glaubt das Mobbing auf das herrschende Schulklima zurückzuführen ist.

Das Mobbingopfer
Der Psychologe und Mobbingforscher Olweus spricht von zwei möglichen Mobbingopertypen:
1. Das passive Opfer
2. Und die provozierende Oper

Merkmale die er dem passiven Opertyp zuschreibt:
• Ängstlich
• Unsicher
• Empfindlich
• Vorsichtig
• Schweigsam und
• Gewalt ablehnend
Olweus ist der Meinung,
dass diese Kinder mit den aufgeführten Verhaltensweisen, anderen signalisieren, dass sie Angst haben und dass sie es nicht wagen werden, sich gegen Störenfriede zu wehren. Selbst dann nicht, wenn sie angegriffen werden.

Das provozierende Opfer kommt seltener vor und es fällt durch mangelnde Konzentration und Nervosität auf. Sein Verhalten schafft Ärger und seine Beziehungen sind alle angespannt.
Dieses kann negative Reaktionen aus seinem Umfeld hervorrufen.

Folgen der Mobbingsituation für das Opfer
• Sein Ansehen verschlechtert sich
• Die Kommunikation mit anderen Kindern wird erschwert
• Seine sozialen Beziehungen werden ebenfalls angegriffen

Am ehesten zum Mobbingopfer werden Kinder, die vom Erscheinungsbild oder vom Verhalten abseits der Norm liegen.
Das Lehrpersonal beschäftigt sich mit dem Täter und übersieht dabei die Bedürfnisse des Opfers.

Die Täter
Meistens haben diese Schüler ein positives Verhältnis zu Gewalt und Macht. Meistens sind es sehr impulsive Schüler die andere gerne dominieren.
Diese Kinder haben keine Angst und es mangelt ihnen auch nicht an Sicherheit.

Karl Gebauer glaubt das eine Bindungsstörung bei diesen Kindern zu Grunde liegt und das die Demütigungen und die Anwendung von Gewalt auf eine emotionale Unsicherheit hinweisen.
Die amerikanischen Psychologen John D. Cole und Janis B. Coopersmidt werden die sogenannten „Täter“ schon im Vorfeld, direkt beim Kennenlernen“ von anderen Kindern als unsympathisch bezeichnet.

Folgen
Die Opfer können zu Schulverweigerer werden, aus Angst und um der Problematik aus dem Weg zu gehen.
Oft wechseln sie die Schule, was am Ende aber auch wie eine Strafe aufgefasst werden kann. Die Kinder, die gemobbt haben, können bleiben und haben das Ziel, den anderen Schüler loszuwerden, faktisch erreicht.
Opfer können traumatisiert aus dieser Situation gehen und manchmal kommt es noch Jahre später zu auffälligem Verhalten. Das kann sich in selbstverletzendem Verhalten oder auch in Aggressionen zeigen.
Wünschenswert wäre, wenn sie die Lehrkräfte mehr mit dem Opfer solidarisieren könnten.

Ganz wichtig ist, dass die Täter eine klare Grenze aufgezeigt kriegen und die Lehrer klar Stellung beziehen.
Mobbing muss thematisiert werden und soziale Kompetenzen vermittelt werden.
Da wo ein empathisches Klima herrscht hat Mobbing keine Chance.
An vielen Schulen wird das Projekt Streitschlichtung mit Erfolg durchgeführt um ein sozialeres Miteinander zu lernen.
Eine gute Kommunikation bereits im Vorfeld kann für alle Parteien sehr hilfreich sein.
Ängstliche Kinder können durch die Teilnahme an einem Selbstbehauptungskurs gestärkt werden.




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