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Epochen von der Romantik bis heute - Referat



Die Literatur in Deutschland wurde durch die Ideale der jeweiligen Zeit und das Lebensgefühl der Menschen nachhaltig geprägt. Heute lassen sich viele Epochen erkennen, die ein bestimmtes Gefühl vermitteln und ein Spiegel der damaligen Gesellschaft sind.

Die Epoche der Romantik beschreibt vor allem eine Flucht aus der Wirklichkeit und zurück in das Ursprüngliche. Erleben und Subjektivität waren wichtiger als Erfahrungen und Vernunft. Zudem sollte der Mensch mit seinen Gefühlen im Mittelpunkt stehen. Zentrale Motive der Romantik sind zum Beispiel Motive aus der Natur sowie Fernweh und Liebe. Die Romantik war von 1790 bis 1835 zentral.

Während des Vormärz, welcher sich ungefähr zwischen 1815 und 1850 eingliedern lässt, wurde die Forderung nach einem geistigen Umbruch laut. Außerdem wird die Romantik kritisiert, da Kunst lebensnah sein müsse. Vertreter des Vormärz, wie zum Beispiel Heinrich Heine oder Hoffmann von Fallersleben, schrieben sozialkritisch und hatten gleichzeitig eine optimistische Grundhaltung. Sie sahen die Presse als meinungsbildendes Organ an.

Die Biedermeier-Zeit zwischen 1820 und 1850 wurde von Autoren wie Annette von Droste-Hülshoff oder Karl Immermann vertreten. Motive sind Zurückgezogenheit, eine stärkere Fokussierung auf das Privatleben und ein gesteigertes Traditionsbewusstsein. Zentral war auch eine konservative Haltung und der Rückzug in die Innerlichkeit. Gleichzeitig sollten aber auch Gefühl, Fantasie und Humor nicht zu kurz kommen.

Der Naturalismus von 1880 bis 1900 wurde geprägt durch Protestbewegungen gegen die damaligen politischen, sozialen und kulturellen Verhältnisse. Der Mensch wurde als Triebwesen angesehen. Auch spielte der Daseinskampf des Menschen, den Darwin annahm, eine große Rolle. Vertreter des Naturalismus wie Arno Holz strebten vor allem nach einer objektiven und naturgetreuen Wiedergabe der Wirklichkeit.

Während der Jahrhundertwende veränderte sich auch die Literatur. Sie stellte nun das Gegenteil zum Naturalismus dar und war durch Pessimismus der Kultur gegenüber sowie der Ausblendung der damaligen Wirklichkeit geprägt. Die Kunst wurde als autonom angesehen und die Autoren wandten sich wieder vermehrt dem Irrationalem beziehungsweise der menschlichen Seele zu. Zudem sehnten sie sich nach dem Glauben und zeigten Skepsis gegenüber der Sprache.

Der Expressionismus zwischen 1910 und 1925 wurde durch den ersten Weltkrieg geprägt. Die bisher bekannten Orientierungssysteme wurden aufgelöst, was zu Verunsicherung führte. Gesellschaftlich machte sich eine Aufbruchsstimmung bemerkbar und viele Menschen erahnten den baldigen Krieg. Die Literatur spiegelte vor allem die Zivilisationskritik der Autoren sowie das Leiden an der Unausgefülltheit des Lebens und die Sehnsucht nach Aktion wider. Diese Faktoren führten insgesamt zu einer Entfremdung der Menschen von der Wirklichkeit und zum Ich-Zerfall.

Die Schauerromantik

Die Schauerromantik ist eine Untergattung der Epoche der Romantik. Sie bildete sich in England zum Ende des 18. Jahrhunderts und wird auch Spätromantik oder schwarze Romantik genannt. Merkmale der Schauerromantik lassen sich vor allem in deutschen Werken finden, die zwischen 1816 und 1848 geschrieben wurden. Diese Untergattung der Romantik zeichnet sich aus durch ein sehr pessimistisches Menschenbild und dem Kontrast zum Optimismus, der für die Epoche der Romantik
eigentlich typisch ist. Dabei ersetzen extreme Gefühle und Leidenschaft ebenfalls Vernunft und Rationalität, was auch bei der normalen Romantik der Fall ist. Hinzu kommt jedoch eine besondere Faszination des Unerklärlichen sowie die Befassung mit Geisteskrankheiten. Später entwickelte sich die schwarze Romantik zur Horrorliteratur.

Zentrale Themen und Motive der Schauerromantik sind Elemente wie Tod und Satanismus, Fabelwesen, Friedhöfe und Suizid, Fernweh und die Nacht, Gemäuer, das Böse, Alchemie und Doppelgänger sowie generell Träume, jedoch vor allem Albträume.

Vergleicht man die Epoche der Romantik mit ihrer Untergattung der Schauerromantik werden einige Unterschiede deutlich. Die Romantik war eine kulturgeschichtliche Epoche vom Ende des 8. Jahrhunderts bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts. Inhaltlich wurden vor allem Leidenschaft, Kultur und die Gefühle der Menschen behandelt. Die Autoren der romantischen Werke erschlossen die Themen aus ihrer eigenen Kultur. Auch heute lässt sich dieser Zustand der Gefühle und der Sehnsucht noch in einigen modernen Werken wiederfinden. Die schwarze Romantik auf der anderen Seite war eine Untergattung der Romantik im 18. Jahrhundert. Sie befand sich thematisch genau zwischen der Epoche der Aufklärung und der Romantik und wird auch negative oder dunkle Romantik genannt. Die Autoren der Werke der Schauerromantik beschäftigten sich meist mit der Kehrseite des menschlichen Seins, weshalb sich die Schauerromantik mittlerweile zur Horrorliteratur entwickelt hat.

Bedeutende Vertreter und Werke der Schauerromantik sind unter anderem
  • „Frankenstein“ von Mary Shelley,
  • „Der Glöckner von Notre-Dame“ von Victor Hugo,
  • Jacob und Wilhelm Grimms „Grimms Märchen“ und
  • „Nachtstücke“ von Ernst Theodor Amadeus Hoffman.


Letztere setzen sich aus zwei Teilen zusammen.
Der erste Teil umfasst
  • „Der Sandmann“,
  • „Ignaz Denner“,
  • „Die Jesuiterkirche in G.“ und
  • „Das Sanctus“.


Der zweite Teil der „Nachtstücke“ beinhaltet die Werke
  • „Das öde Haus“,
  • „Das Majorat“,
  • „Das Gelübde“ sowie
  • „Das steinerne Herz“.

Hoffmann war einer der wichtigsten und bekanntesten Vertreter der Schauerromantik.



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