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Dschingis Khan - Referat



Dschingis Khan, eigentlich Temudschin, (Temujin) (1155, 1162 oder 1167 – 18. August 1227) war ein hochmittelalterlicher Khan der Mongolen, der die mongolischen Stämme vereinte und weite Teile Zentralasiens und Nordchinas unter seine Kontrolle brachte.

Die Mongolen siedelten ursprünglich im Nordosten der heutigen Mongolei, zwischen den Flüssen Onon und Kerulen. Sie waren sowohl Hirtenstämme der Steppe, aber auch Jäger und Fischer der Waldgebiete. Die Mongolen wiesen zahlreiche Stammessplitter auf.

Die wichtigsten Vertreter waren die Nirun, die mit dem Klan Dschingis Khans eng verwandt waren. Diese Bezeichnung würde man heute mit "Söhne des Lichtes" verdeutschen wollen und die zahlreichen Unterklans waren: Taychiut, Urugud, Manggud, Jajirat, Barula, Bagarin, Dörben (heute: Dörböt), Saldjiguten, Khatakin, Jurkin und Borjigin.

Zum Stammesverband der Dürlükin gehörten auch die Arulat (die einst wohl turkotatarischer Herkunft waren) und die Klanverbände der Bayagut, Khorola, Suldus, Ikires, Uriangkhai, Onggirat, Birat und Khongkhotat.Geschichte
Dschingis Khan wurde wohl 1155 unter dem Namen Temudschin (tatarisch: der Eiserne) als ältester Sohn des Klanchefs Yesügai Bahadur geboren. Als solcher war er der Urenkel des legendären Mongolenfürsten Qabul (auch Kabul Khan bekannt), der in der Zeit 1130-60 die mongolischen Stämme vereinigt hatte. Doch wurde dieses Bündnis um 1160/61 unter dem Druck der Kerulen-Tataren und Jurchen vollständig aufgelöst.

Temudschin gehörte zum Stamm der Mongghol, zum Klan der Borjigin (Wildenten-Leute) und zum Unterklan der Qiyat. Er war noch ein kleiner 9jähriger Junge, als sein Vater von einem Klan der Tataren, den Juyin, ermordet wurde. Er wurde wegen seiner Jugend nicht als Nachfolger seines Vaters anerkannt, und seine Familie lebte die nächsten Jahre in Armut.

Durch geschickte Diplomatie gelang es ihm, Verbündete zu finden und nach und nach seine Gegner auszuschalten. 1201 verzeichnet man einen Sieg über seinen umtriebigsten Rivalen: den "Gurkhan" Dschamucha (Mongole), welcher sein Andas (Schwur- oder Blutsbruder) war. 1202 besiegte er die vier Stämme der Tataren, 1203 die Keraiten (Toghril Khan, Nilkha), 1204 die Naimanen (Tayang Baybugha) und vereinte so alle turkotatarischen Stämme der Hochebene in einem mächtigen Reich.

Im Jahr 1206 wurde Temudschin zum Großkhan aller Mongolen ernannt und begann mit der Staatsorganisation (Jassa). Er erhielt von den anwesenden Schamanen den Titel Dschingis Khan verliehen.

Über die Bedeutung des Namens gibt es mehrere Varianten:

Dschingis Khan aus der chinesisch-türkischen Zusammensetzung cheng-sze khan (aus chinesisch: "cheng-sze" = edler Reiter/Ritter und alttürkisch: "khan" = Herrscher) mit der Bedeutung: "Herrscher der edlen Reiter"
oder

Dschingis Khan aus dem rein alttürkischen tengis khan ("tengis" = Meer) mit der Bedeutung: "Herrscher der Meere" = Weltherrscher.
Vgl. Geschichte der Mongolen und Mongolische Kriegsführung

Um den Khan ranken sich bis heute viele Geschichten. Die Geheime Geschichte
der Mongolen (etwa 1240) stellt heraus, daß er aufgrund seines Werdeganges höchsten Wert auf die persönliche Treue und Loyalität der Menschen gegenüber ihrem Herren oder ihren Freunden legte. Die Völker, denen er Leid und Tod brachte, charakterisieren ihn als grausamen Schlächter (grob geschätzte 10-15 Millionen Opfer). Zusammengefasst war er wohl schlichtweg ein rechtschaffender Schlächter.

Dessen ungeachtet war er religiös tolerant und bereit, jeder Glaubensrichtung und jeder Staatsphilosophie sein Ohr zu leihen. Gegen Ende seines Lebens begriff er offenbar, dass seine Regierungsprinzipien nicht die einzig gültigen waren und setzte Berater wie Yelü Chutsai und Machmud Jalatwatsch in Spitzenpositionen, um sein Reich umfassend zu organisieren.

Im August 1227 erlag der greise Khan den inneren Verletzungen eines Reitunfalls. Sein Bestattungsort ist bis heute nicht gefunden. Sein ältester Sohn war Jochi († 1227), der zweite Tschagatei († 1242), der dritte Ugedai († 1241), der vierte Tolui († 1232).

Historikerstreit
800 Jahre nach dem Tode Dschingis Khans ist zwischen der mongolischen, der chinesischen und der kasachischen Geschichtsschreibung ein wahrer Streit über Dschingis Khan entbrannt. Die Moskauer Tageszeitung "Iswestja" berichtet, eine Historiker-Konferenz im kasachischen Alma-Ata versuche nachzuweisen, dass Dschingis Khan nicht Mongole, sondern Kasache war: "In der Mongolei ist Dschingis Khan seit jeher ein Nationalheld. Dabei hätten die Mongolen rein gar nichts mit Dschingis Khan zu tun", sagte der kasachische Historiker und Konferenz-Organisator Sakirjanow dem Blatt. "Seinerzeit sei die heutige Mongolei gar nicht von Mongolen, sondern von Kasachen, genauer von den Stämmen der Nayman und der Keräit, besiedelt gewesen."

Allerdings beanspruchen auch chinesische Historiker den großen König auch für sich. Als Hauptargument dient ihnen ein so genanntes Dschingis-Khan-Mausoleum in der chinesischen Hauptstadt Peking.


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