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Dr. Konrad Adenauer - Referat



Dr. Konrad Adenauer

In diesem Jahr jährt sich der Geburtstag Konrad Adenauers zum 125. mal. Aus diesem Anlass wurde das Jahr 2001 zum Konrad-Adenauer-Jahr ernannt.

Das Thema meines Referats ist daher der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, über den Willy Brand einmal sagte: "Er sei der Architekt unserer Bundesrepublik und Staatsmann von europäischem Rang und geschichtlicher Größe".

Ich habe mich für den leidenschaftlichen Rosenzüchter entschieden, da er die Nachkriegsgeschichte maßgeblich bestimmte und somit Deutschland auf den Weg zu einem wohlhabenden Sozialstaat führte.

Adenauer wurde am 5. Januar 1876 in Köln in bescheidenen Verhältnissen geboren. Sein Vater, Johann Konrad war Sekretär und später Kanzleirat am Kölner Oberlandesgericht. Seine Mutter war Helena Christene geb. Scharfenberg. 1894 machte Konrad Adenauer am staatlichen Gymnasium an der Apostelkirche Köln sein Abitur und studierte Rechtswissenschaft und Volkswirtschaft. Aus gesundheitlichen Gründen musste er keinen Wehrdienst leisten.

Nachdem er seine Banklehre abgebrochen hatte, war er zwischen 1901 und 1906 Hilfsrichter am Kölner Oberlandesgericht. Aufgrund seiner Verdienste um die Gründung der Universität Köln, wurde er 1919 zum Dr. pol. med. jur. und phil. der Universität ernannt.

Zeitgleich begann seine politische Karriere, die sich in der Zentrumspartei abspielte, als er mit dem Kölner Patriziat in Verbindung trat. Ab 1917 war er Oberbürgermeister der Stadt Köln. 1921 wurde er Präsident des preußischen Staatsrates, regelte die Verwaltung und war an der Gesetzgebung mit beteiligt. Doch gleich zu Beginn der Nazi-Diktatur wurde er von allen wichtigen Ämtern entbunden und einige Monate inhaftiert. Er beteiligte sich jedoch nie am aktiven Widerstand gegen Hitler.

Trotz seines hohen Alters trat Adenauer nach dem
2. Weltkrieg aus der Versenkung hervor und wurde erneut zum Oberbürgermeister der Stadt Köln ernannt.
Bald darauf wurde er allerdings wegen Unfähigkeit von der amerikanischen Militärregierung wieder entlassen.
Doch nach der Aufhebung dieses Verbots vereinigte er in einer Blitzkarriere alle wichtigen Parteiämter der neu gegründeten CDU in sich. Erst Vorsitzender der CDU im Rheinland, dann Vorsitzender im Westfälischen Landtag.

Wichtig für diesen Erfolg war nicht nur die große Erfahrung, die er durch sein hohes Alter mitbrachte, sondern auch seine klare und verständliche Ausdrucksweise.
Kurt Schumacher sagte einmal über ihn:
"Ein Wortschatz weist zirka 29000 Wörter auf, davon kennt Herr Adenauer gerade mal 500 und wenn er mehr kennen würde würde er sie nicht gebrauchen, das ist ja gerade seine Stärke."

1948 wurde er zum Präsidenten des Parlamentarischen Rates, der die neue Verfassung der Bundesrepublik ausarbeitete, gewählt.
Deshalb wurde er am 20. September 1949 im Alter von 73 Jahren, nach dem Wahlsieg der CDU, mit nur einer Stimme Vorsprung zum Bundeskanzler gewählt.

Doch gleich zu Beginn seiner Amtszeit stellte sich heraus dass Adenauer gerne allein regierte. Er übernahm zum Beispiel als einziger die Gespräche zwischen Deutschland und dem Ausland. Dazu passt auch, dass er, als es Deutschland 1951 wieder gestattet war einen Außenminister zu stellen, nicht nur Kanzler, sondern auch Außenminister in einer Person war.
Auch bestand er darauf, dass nicht etwa Frankfurt, sondern Bonn die Hauptstadt wurde, nicht nur weil diese Stadt politisch unbelastet war, sondern auch, weil er in ihrer Nähe geboren worden war.

Ich finde, wenn man ein Referat hält, sollte Objektivität an erster Stelle stehen. Jeder der das politischer Geschehen kennt, weis das der politische Gegner bekämpft wird, oftmals mit Dingen die nicht der Wahrheit entsprechen.
Bis heute hat sich das Gerücht gehalten, dass Adenauer die 1952 von der Sowjetunion angebotene Wiedervereinigung abgelehnt hat. Hierzu möchte ich folgendes bemerken!
Die Bundesrepublik stand 1952 noch unter Besatzungsrecht, besaß keine
Souveränität und konnte weder eine eigenständige Außen- noch Deutschlandpolitik betreiben.
Es sprechen also vieles dafür, dass Stalin im Frühjahr 1952 lediglich einen Keil zwischen den Westmächten und Deutschland treiben wollte.
Wer sich für dieses Thema näher interessiert, dem kann ich das Buch ,,Wir und die Russen" (Aschaffenburger Gespräche 1982) empfehlen.

Adenauer wollte die Integration in die westliche Staatengemeinschaft. Doch sein wichtigstes Ziel war der NATO Beitritt.

NATO-Beitrittsrede

Um jedoch beitreten zu können, musste Deutschland zuvor das Vertrauen des Westens wiedergewinnen. Zuerst versöhnte Adenauer sich mit Frankreich, dann mit England und bald darauf auch mit Israel, wo ein großes Adenauer-Zentrum errichtet wurde.
Deutschlands NATO-Beitritt Anfang der 50er Jahre und die daraus folgende Wiederbewaffnung der Republik wurden erreicht, indem Adenauer nie Forderungen an die Besatzungsmächte stellte, die Misstrauen hervorrufen könnten. Doch wenn er ein Zwischenziel erreicht hatte, hielt er hart an diesem fest.

Souveränitätsrede

Ein zweites großes Ziel war die Souveränität Deutschlands zurückzugewinnen, welche er teilweise durch den Deutschlandvertrag 1952 und vollständig 1954 mit der Unterzeichnung der Pariser Verträge, erreichte.

Durch die neu eingerichteten diplomatischen Beziehungen mit der Sowjetunion konnten im Herbst 1955 zahlreiche deutsche Kriegsgefangene heimkehren.

Adenauers erfolgreiche Politik beeindruckte so viele das er trotz seines hohen Alters nach 1953 auch 1957 mit ansteigender Zustimmung der deutschen Wähler erneut als Kanzler bestätigt wurde.

Doch 1959, im Alter von 83 Jahren, begann Adenauers Niedergang, denn die CDU wollte Ludwig Erhart als Kanzlerkandidaten. Adenauer selber hielt sich aber als Bundeskanzler unentbehrlich und seinen erfolgreichen Wirtschaftsminister Erhart für unfähig dieses wichtige Amt zu bekleiden. Er konnte sich im Amt halten und wurde 1961, 5 Wochen nach dem Mauerbau, wiedergewählt.

1963 unterzeichneten er und Charles de Gaule den deutsch-französischen Vertrag. Doch noch im gleichen Jahr verlor er sein hohes Ansehen durch die Spiegel-Affäre die sein Verteidigungsminister Franz-Josef Strauß gestartet hatte. Da er sich von dieser Affäre nicht mehr erholen konnte, übergab er 1963 sein Amt an Ludwig Erhart.

Nach seinem Rücktritt blieb er jedoch noch 3 Jahre Bundesvorsitzender der CDU und sprach seiner Partei noch Empfehlungen aus, wie zum Beispiel die Ausstattung der Bundeswehr mit nuklearen Waffen. Auch kritisierte der 17 Jahre lange Vorsitzende der CDU die Politik seiner Nachfolger, bis der 7-malige Vater im Alter von 91 am 19. April 1967 in seinem Haus in Rhöndorf starb.

Zu den wichtigsten sozial-politischen Errungenschaften, die in seine Amtszeit fallen, gehören unter anderem die Förderung des sozialen Wohnungsbaus, das Betriebsverfassungsgesetz, die Einführung des Kindergeldes sowie die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall.

Für die Zeit nach dem Kriege war er wohl die ideale Person für Deutschland. Heute hätte er mit seinem Führungsstil wohl keinen Erfolg mehr.




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