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Doping - Referat



Doping

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung
1. 1. Was ist Doping?
1. 2. Geschichte von Doping

2. Vorgehen

3. Fakten
3. 1. Verschiedene Dopingmittel und -Arten
3. 1. 1. Blutdoping
3. 1. 2. Plasmaexpander
3. 1. 3. Stimulantien
3. 1. 4. Narkotika
3. 1. 5. Anabole Wirkstoffe
3. 1. 6. Diuretika
3. 1. 7. Peptid- und Glykoproteinhormone
3. 2. Dopingkontrollen
3. 2. 1. Methoden
3. 2. 2. Ethische Kontroversen

4. Schlussfolgerungen







1. Einleitung

1. 1. Was ist Doping?

Doping ist bekanntlich etwas Verbotenes, nämlich die Einnahme und Anwendung verbotener Mittel im Sport. So lautet die umgangssprachliche Definition. Etwas wissenschaftlicher wird Doping als Gebrauch von verbotenen körperfremden oder körpereigenen Substanzen, die aufgrund ihrer Dosis und Zusammensetzung zur unphysiologischen Leistungssteigerung eines Sportlers führen, beschrieben.
Leistungssteigerung ist nicht nur eines der Wesensmerkmale des Sports, sondern auch der gesamten Gesellschaft, die den Sport hervorgebracht und ihm so einen hohen Stellenwert zugeordnet hat.

1. 2. Geschichte von Doping

Schon in der Antike wurden Drogen und stimulierende Substanzen zur Leistungsverbesserung eingenommen. Als erster Doping-Toter gilt jedoch der britische Radrennfahrer Tom Linton, der 1886 das 600km-Rennen von Bordeaux nach Paris gewann und anschliessend tot zu Boden sank. Angeblich starb er an einer Überdosis Koffein, die ihm von seinem Manager verabreicht worden sein soll.
Trotz weiteren Toten wurde jedoch erst in den späten zwanziger Jahren ein Dopingverbot gefordert, wobei noch weitere drei Jahrzehnte bis zu seiner Durchsetzung vergingen. Obwohl nun dieses Verbot bestand, war die Einnahme von stimulierenden Mittel besonders im Berufsradsport so verbreitet, dass in den Jahren 1960-1967 bei wichtigen Rennen kein Fahrer mehr ungedopt an den Start ging.
Doch trotz ständig erneuerten und verschärften Gesetzen, sowie öfteren Kontrollen werden heute dennoch immer mehr Dopingmittel angewendet.

Das Wort Doping wurde abgeleitet von ,,Dope", das für verbotene Drogen aller Art steht. Es stammt ursprünglich aus dem Afrikaans, der Sprache der weissen Buren in Südafrika, die damit einen stark anregenden Schnaps bezeichneten.

2. Vorgehen

Unsere Arbeit ist eine reine Literaturarbeit, die auf dem Studium der im Literaturverzeichnis angegebenen Quellen beruht.

3. Fakten

3. 1. Verschiedene Dopingmittel und -Arten

3. 1. 1. Blutdoping

In den letzten Jahrzehnten war Blutdoping die verbotene Methode, die am meisten Schlagzeilen machte. Ihr Ziel ist es, die Zahl der Erythrozyten zu erhöhen, die für Ausdauersportleistungen nötig sind. Dabei ist eine Möglichkeit, dem Empfänger erythrozytenreicheres Blut zu injizieren, wodurch die Menge der Sauerstoffträger erhöht wird. Die andere Möglichkeit ist eine Eigenbluttransfusion, bei der dem Sportler zu Ende eines Höhentrainingslagers Blut abgenommen und konserviert wird. Durch den geringeren Sauerstoffgehalt der Luft in höhergelegenen Gebieten wird die Anzahl der roten Blutkörperchen nach einigen Tagen erhöht, um trotz der veränderten Bedingungen die notwendige Sauerstoffmenge transportieren zu können. Je grösser der höhenbedingte Sauerstoffmangel ist, desto stärker wird die Erythrozytenbildung angeregt, eine vermehrte Bildung anderer Blutzellen tritt nicht auf. Kurz vor dem Wettkampf wird das konservierte Blut dem Spender wieder verabreicht, wodurch ebenfalls eine bessere Versorgung der Muskulatur mit Sauerstoff erreicht wird.
Die dritte Möglichkeit des Blutdopings ist die Verabreichung von Erythropoetin, kurz EPO genannt. Bei diesem Stoff handelt es sich um ein köpereigenes Hormon, das die Produktion von Erythrozyten anregt und verstärkt in sauerstoffärmerer Luft produziert wird. Der Körper ist also fähig, EPO beim Höhentraining selbst herzustellen. Seit Ende der achtziger Jahre ist es auch möglich, dieses Hormon gentechnologisch herzustellen. Weil es identisch ist mit dem natürlich produzierten EPO, ist es höchstwahrscheinlich nicht nachweisbar. Dies zu ändern stellt die Forschung vor eine schwierige Aufgabe.

Nebenwirkungen des Blutdopings sind Bluthochdruck, Thrombosen und Embolien, die im Extremfall zum Tode führen.
Bei Fremdbluttransfusionen können auch Allergien und sonstige Unverträglichkeiten auftreten, ausserdem können Infektionskrankheiten übertragen werden.

3. 1. 2. Plasmaexpander

Plasmaexpander, auch Plasmaersatzstoffe genannt, werden medizinisch bei Kreislaufversagen (Schock, Kollaps) angewendet und in die Blutbahn injiziert. Ursache hierfür ist in der Regel ein anhaltender Niedrigdruck, der als Folge eines Missverhältnisses zwischen dem zirkulierenden Blutvolumen und der Kapazität des Gefäßraumes entsteht. Auch bei hohem Blutverlust ist ein solcher Niedrigdruck vorhanden, weshalb auch hier Plasmaexpander zum Einsatz kommen. Folglich dienen sie zur Ausdehnung des Blutplasmas, wodurch das Druckverhältnis stabilisiert wird. Die Injektion von Elektrolytlösungen (Salzlösungen) haben den Nachteil, dass sie die Blutbahn relativ schnell wieder verlassen und somit zu kurz wirken.
Im Sport werden Plasmaexpander verwendet, um den Hämatokritwert (Verhältnis zwischen Blutplasma und festen Blutbestandteilen, wobei ein Wert über 50% als Indiz für Doping gilt.) zu senken. Dies funktioniert dadurch, dass die Konzentration an gelösten Teilchen im Blutgefäß größer ist als im umliegenden Gewebe. Dadurch tritt das Gewebewasser entlang des Konzentrationsgefälles in die Blutbahn über, wodurch sich der Anteil an zellulären Bestandteilen des Blutes verringert, der Hämatokrit sinkt. Es ist also eine Gegenmassnahme zum EPO-Doping. Eine weitere Anwendung ist die Kompensation von Flüssigkeitsverlusten bei Ausdauerbelastungen.
Dies sind die Gründe, weshalb Plasmaexpander vom IOC auf die Verbotsliste gesetzt wurde.

Folgende vier Gruppen finden Anwendung als Plasmaexpander:

1. Humane Albumine, welches Bluteiweisse sind.
2. Dextrane, wobei es sich um Mehrfachzucker handelt, die aus Glukosemolekülen als

Grundbausteine aufgebaut sind.

3. Hydroxyethylstärke, die ebenfalls ein Mehrfachzucker ist.
4. Gelatine-Präparationen, welche Gelatine, bei der es sich um ein Polypeptid handelt, als Grundbausteine benutzen.

Die Gruppen 2 - 4 werden aufgrund zu hoher Kosten bei der Gewinnung von reinen menschlichen Bluteiweissen als Ersatzstoffe eingesetzt. Sie weisen den selben osmotischen Druck auf, wie das Blutplasma selber.

Nebenwirkungen nach Infusionen dieser Stoffe werden folgendermaßen beschrieben:
Starker kaum zu behandelnder Juckreiz, Schneller Herzschlag, extreme Senkung des Blutdrucks, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Schock, asthmaähnliche Zustände, sowie Atem- und Kreislaufstillstand.

3. 1. 3. Stimulantien

Stimulantien sind Wirkstoffe, welche eine erhöhte allgemeine Aktivität des Körpers hervorrufen, was mit einer kurzfristigen Steigerung der körperlichen Leistung, sowie der Stimmung verbunden ist.
Früher waren die Wirkstoffe rein pflanzlichen Ursprungs und führten zu keinen schwerwiegenden toxischen Effekten, weil die Wirkstoffe nur in geringen Mengen vorkamen und durch Transportprobleme regional beschränkt waren. Erst moderne Extraktionsmethoden oder chemische Synthesen hatten zur Folge, dass reine Wirkstoffe verwendet wurden, was zu den bekannten weltweiten Missbräuchen führte.
Amphetamin ist das am häufigsten konsumierte und bezogen auf die Dosis das wirksamste Stimulans, bei dem, sowie bei Metamphetamin und Ephedrin, die Strukturverwandtschaft zu körpereigenen Transmittern im zentralen und peripheren Nervensystem klar ersichtlich ist.

Die Wirkung von Stimulantien kann direkt auf die Rezeptoren oder indirekt durch die Verdrängung von körpereigenen Neurotransmittern aus deren Speichervesikeln erfolgen. Die dadurch vermehrt freiwerdenden Transmitter bewirken eine erhöhte Erregung. Dies führt zur Steigerung der Herzleistung, demzufolge des Pulses und des Blutdrucks, zu einem erhöhten Energieumsatz durch vermehrte Lipolyse sowie Glykolyse und zu einem erhöhten Atmungsvermögen.

Durch Fehlen der OH-Gruppen am Benzolring ist Amphetamin, und damit auch seine Abkömmlinge, fettlöslich, können also die Blut-Hirn-Schranke passieren und direkt auf das Zentralnervensystem wirken. Die Folgen sind psychische Aufgewecktheit, erhöhtes Selbstbewusstsein und -Vertrauen, Zunahme der Leistungsbereitschaft und der Aufmerksamkeit, sowie eine Steigerung des Konzentrationsvermögens. Das Ermüdungsgefühl wird unterdrückt und eine erhöhte Laktat-Konzentration toleriert.

Durch den erhöhten Stoffwechselumsatz und die Unterdrückung des Ermüdungsgefühls wird das körpereigene Warnsystem ausgeschaltet. Dies hat gefährliche Folgen u.a. Schlaflosigkeit, psychische Störungen wie übertriebene Ängstlichkeit, Halluzinationen und Paranoia, Sucht, Temperaturerhöhungen, die zu Hitzestau oder Hitzschlag führen können, Verbrauch von lebensnotwendigen Energiereserven und folglich schwere Erschöpfungszustände oder gar Tod.

3. 1. 4. Narkotika

Zur Gruppe der Narkotika gehören die Schmerzmittel vom Morphintyp aus der Klasse der Opiate, während alle nichtopioidartigen Analgetika, wie z.B. Aspirin oder Voltaren, erlaubt sind. In den letzten Jahren wurden einige Substanzen z.B. Codein (Kommt in einigen Erkältungsmitteln vor und kann im Körper teilweise in Morphin umgewandelt werden), Ethylmorphin und Dextropropoxyphen aufgrund ihrer schwachen analgetischen Wirkung im Vergleich zum Morphin von der Verbotsliste genommen.
Die Substanzen dieser Wirkstoffklasse bestehen vorwiegend aus Morphin und seinen chemischen Verwandten. Sie sind sowohl Betäubungs-, Rausch- als auch Schmerzmittel.

Narkotika wirken auf spezielle Rezeptoren im zentralen Nervensystem und bewirken so die Schmerzlinderung oder -Unterdrückung.
In der Medizin werden sie zur Schmerzstillung bei schweren Erkrankungen z.B. unheilbarem Krebs oder zur Suchtbekämpfung unter medizinischer Kontrolle (Heroinabgabe, Methadon-Programm) angewendet.
Im Sport werden Narkotika vorallem in schmerzverursachenden Sportarten wie Boxen eingesetzt, da sie Schmerzen lindern und die Reaktion auf Schmerzen verändern oder aber auch in Sportarten wo hohe Konzentration (z.B. Golf) nötig ist, weil Narkotika in geringen Mengen auch beruhigen.

Wie bei den Stimulantien "überhören" die Sportler nach Einnahme von Narkotika allerdings häufig wichtige Warnsignale des Körpers. Dies kann zu schweren Schädigungen des Körpers führen, da Narkotika die Konzentrations- und Koordinationsfähigkeit beeinträchtigen. Sie führen zu Stimmungsveränderungen bis zu psychischen Störungen. Narkotika können also stark abhängig machen! In hohen Dosen führen sie zu Bewusstseinstrübung, zur Lähmung des Atemzentrums und zum Tod.

3. 1. 5 Anabole Wirkstoffe

Anabole Wirkstoffe, auch Anabolika genannt, sind ähnlich aufgebaut wie das männliche Sexualhormon Testosteron und haben demnach auch teilweise ähnliche Eigenschaften. Testosteron wirkt androgen und anabol. Androgen heisst, dass eine aufbauende Wirkung im Bereich der Sexualorgane erzeugt wird; anabol bedeutet, dass durch ein Überwiegen der
Eiweisssynthese eine positive Stickstoffbilanz entsteht, was eine Zunahme der Skelettmuskulatur und zugleich eine Verminderung des Körperfettanteils zur Folge hat.

In der Medizin werden Anabolika bei Krankheiten mit Hormonstörungen, bei allgemeiner körperlicher Schwäche älterer Menschen, zum Abbruch des Körperwachstums bei Jugendlichen mit sehr hoher Prognose des Wachstums, bei Anämien, bei Knochenschwund oder bei der Erholung nach schweren Krankheiten eingesetzt. Ausserdem laufen mit Anabolika Forschungen im Bereich ,,Pille für den Mann".
Da Anabolika jedoch sehr viele Nebenwirkungen hat, wurde es durch andere Medikamente ersetzt und wird heute in der Medizin nur noch selten eingesetzt.

Aufgrund ihrer aufbauenden Wirkung und der Senkung des Körperfettanteils werden Anabolika verbotenerweise auch bei der Tiermast eingesetzt.

Im Sport wurden Anabolika von den Fünfziger Jahren an vorallem von Kraftsportlern eingesetzt, später in fast allen Sportarten und durch den Bodybuilding-Boom und die Fitness-Euphorie auch im Freizeitsportbereich.
Durch das Verbot von Anabolika 1974 injizierten sich die Sportler vermehrt exogenes Testosteron, da es nicht vom körpereigenen Testosteron unterschieden werden kann. Doch 1984 wurde auch Testosteron verboten und ein Grenzwert von 10 (Verhältnis endogenes Testosteron zu Epitestosteron) festgelegt.

Anabole Steroide können oral verabreicht werden, als Injektion auf öliger oder wässriger Basis oder sie können auch in Salben oder Pflastern enthalten sein.
Werden sie oral eingenommen, haben sie eine kurze Halbwertszeit und müssen mehrmals täglich eingenommen werden. Die Injektion direkt in die Muskeln hat den Nachteil, dass die vollständige Ausscheidung schwieriger zu kontrollieren ist, dafür sind die Blutspiegel konstanter. Bei der Anwendung von Salben oder Pflastern entsteht eine ständige, niedrige Konzentration, weil die Wirkstoffe nur langsam durch die Haut eindringen können.
Oft werden aber diese verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten gemischt, um zu einem optimalen Ergebnis zu gelangen. Dieses Mischen wird ,,Stacking" genannt.

Einige der vielen möglichen Nebenwirkungen sind z.B. Lebertumorbildung (Krebs), Schädigung des Herz-Kreislauf-Systems, Arteriosklerose, Blutgerinnsel im Gehirn (Schlaganfall), Herzrhythmusstörung, Vergröberung der Hand- und Fussstruktur, Wachstum verschiedener Knochen und Knorpel im Gesicht, Ausbildung von Akne, Gewaltbereitschaft, Depressionen, Steigerung oder Abschwächung des Geschlechtstriebs.
Bei Frauen treten ausserdem noch weitere Schädigungen auf wie z.B. die Vertiefung der Stimme durch Kehlkopfverknöcherung (die nicht mehr rückgängig zu machen ist), Klitorisvergrösserung, Bartwuchs, Unfruchtbarkeit, chronische Eierstockentzündung.
Die Anwendung von Anabolika bei Jugendlichen kann eine geringere Endkörpergrösse zur Folge haben, da ein vorzeitiges Schliessen der Wachstumsfugen in den Knochen eintritt.

3. 1. 6. Diuretika

Diuretika sind Stoffe, die die Ausscheidung von Urin fördern, also auf die Niere wirken.
Zuerst wird die Ausscheidung von Natrium-, Chlorid- und Bicarbonat-Ionen bewirkt, die Wasser binden und somit die Urinmenge erhöhen.

In der Medizin werden Diuretika gegen Bluthochdruck und gegen Ödeme verwendet. Auch können sie bei Lebererkrankungen oder Nierensteinen helfen.

Verwendet werden Diuretika hauptsächlich zum schnellen Gewichtsverlust (bei stark wirkenden Diuretika können bis zu zwei Liter innerhalb von drei Stunden ausgeschieden werden.) bei Sportarten, die nach Gewichtsklassen unterteilt sind, also z.B. Judo oder Boxen. Oder aber auch zum Vertuschen von verbotenen Substanzen, da diese durch Diuretika stark verdünnt oder fast völlig ausgeschieden werden.

3. 1. 7. Peptid- und Glykoproteinhormone

Bei Peptidhormonen handelt es sich nicht direkt um Anabolika, obwohl man mit ihrer Verabreichung ähnliche Wirkungen erzielt. Zusammen mit den Glykoproteinhormonen bilden sie eine Gruppe der sogenannten Botenstoffe, die z.B. in Drüsen Reaktionen auslösen.
Erythropoetin (EPO) und das Wachstumshormon (HGH) sind die beiden wichtigsten Vertreter, aber auch Insulin oder das Schwangerschaftshormon Choriongonadotropin (CG) gehören zu dieser Gruppe.
EPO wurde schon bei 3. 1. 1. Blutdoping erwähnt. Weil das Erythropoetin aber ein Glykoproteinhormon ist, wird seine Wirkungsweise in diesem Kapitel noch einmal genauer erläutert.
Der Wirkmechanismus kann wie folgt beschrieben werden: Bei gesteigerter körperlicher Leistung braucht der Körper mehr Sauerstoff, was er durch eine vermehrte Atemtätigkeit auszugleichen versucht. Bei Mangel an roten Blutkörperchen genügt dies jedoch nicht. Darauf reagiert die Niere eines gesunden Menschen mit der Bildung des Glykoproteins EPO, weil sie laufend die Menge der roten Blutkörperchen kontrolliert und regelt. Über die Blutbahn gelangt das EPO ins rote Knochenmark, wo die Produktion der Erythrozyten angeregt wird. Diese gelangen ins Blut und ermöglichen eine bessere Sauerstoffversorgung.




Bei Nierenleiden funktioniert dieser Regelmechanismus nicht mehr richtig, was eine Einbusse an Leistungsfähigkeit zur Folge hat. Aus diesem Grund wird EPO in der Medizin bei Dialysepatienten und Anämie eingesetzt.

Mit der Anwendung von menschlichem Wachstumshormon HGH (Human Growth Hormon) erhoffen sich Sportler Leistungsgewinne, wobei auf anabole Effekte des Hormons gesetzt wird. Wachstumshormon ist ebenfalls ein Peptidhormon, das aus insgesamt 191 Aminosäuren aufgebaut ist. Es wird in der Hypophyse in großen Mengen gebildet und dann ins Blut ausgeschüttet. Über die Blutbahn erreicht HGH die verschiedenen Zellen des Körpers, wo es seine Wirkungen entfalten kann, also zu einem Wachstum der Knochen und der Muskelmasse führt. Es wirkt direkt auf den Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel und indirekt mit Hilfe der Wachstumsfaktoren auf die Zellvermehrung. Im Fettgewebe stimuliert es den Abbau von Fetten (Lipolyse), während es im Kohlenhydratstoffwechsel zu einer erhöhten Freisetzung von Glukose aus Glykogen führt. Die abbauende Wirkung auf das Fettgewebe macht diese Verbindung allerdings für Sportarten wie Bodybuilding besonders interessant.



HGH wurde früher aus den Hypophysen von Toten isoliert. Man wies in den letzten Jahren auch auf die Gefahr hin, dass entsprechende HGH-Produkte aus der ehemaligen Sowjetunion auf dem Schwarzmarkt kursieren. Hierbei wird auf eine mögliche Infektionsgefahr durch Verunreinigungen der Produkte hingewiesen. Diese nicht gut gereinigten Produkte führten bei einigen Anwendern zu immunologischen Abwehrreaktionen und sogar zu Kreutzfeld-Jakob.
Die technische Produktion wird heutzutage über gentechnische Verfahren gewährleistet, wobei Bakterienzellen verwendet werden. Das so hergestellte HGH ist kaum vom Natürlichen zu unterscheiden.

In der therapeutischen Anwendung dient es zur Behandlung von Kindern mit hypophysärem Zwergwuchs und Erwachsenen mit HGH-Mangel.

Durch den Missbrauch von HGH können Nebenwirkungen wie Gigantismus (Vergrösserung von Händen, Füssen, Nase und Kinn), Gelenkschmerzen, Vergrösserung der Eingeweide und der Insulintoleranz (bis zu Diabetes mellitus), sowie Tumore hervorgerufen werden.

3. 2. Dopingkontrollen

3. 2. 1. Methoden

Dopingkontrollen werden in Wettkampf- und Trainingskontrollen unterteilt.

Für Wettkampfkontrollen können sowohl nationale als auch internationale Verbände verantwortlich sein. Die Überwachung erfolgt in der Schweiz durch die Fachkommission für Dopingbekämpfung des SOV.
Die zu kontrollierenden Teilnehmer werden an den Wettkämpfen ausgelost oder direkt bestimmt. Zusätzlich zu diesen Untersuchungen können auch noch überraschende Kontrollen (Systemkontrollen) angeordnet werden.

In der Spitzenklasse sind auch Kontrollen ausserhalb der Wettkämpfe möglich. Die Sportlerinnen und Sportler werden wiederum ausgelost oder bestimmt. Je nachdem werden sie entweder überraschend aufgesucht oder haben innerhalb von 36 Stunden nach der Benachrichtigung eine Urinprobe abzugeben.
Diese Kontrollart gilt als die Effektivste.

Bei Urinproben-Untersuchungen läuft es so ab, dass der zu testende Sportler unter Aufsicht urinieren muss. Dabei werden zwei Proben genommen, die sogenannten A- und B-Proben, die beide versiegelt werden. Die A-Probe wird mit einer Kennzahl versehen und ins Labor geschickt, die B-Probe wird tiefgefroren. Das Labor kennt also keine Namen und Verbände, sondern hat nur die Urinprobe. Um überhaupt nach verbotenen Substanzen suchen zu können, müssen diese zuerst vom Urin gereinigt werden. Dies geschieht meistens mit Hilfe von Gas- oder Flüssigchromatographien, die eine Nachweisung im Massenspektrometer ermöglichen. So können die Substanzen identifiziert werden. Fällt der Test nun positiv aus, wird der Sportler und der Verband verständigt.
Besteht der Athlet auf eine weitere Untersuchung, wird die B-Probe auch noch untersucht. Dabei kann der Sportler oder die Sportlerin zusammen mit einer Begleitperson anwesend sein und den ganzen Vorgang beobachten. Ist dann aber auch diese Probe positiv, setzten Sanktionen ein. Diese sind jedoch von Verband zu Verband sehr unterschiedlich. Meistens wird der Sportler für einige Zeit für sämtliche Wettkämpfe gesperrt, aber oft kommen auch noch Geldsperren der Sponsoren und/oder der Sporthilfe hinzu.

Ebenfalls in Kraft treten diese Sperren, wenn ein Athlet die Dopingprobe verweigert oder manipuliert. In diesen Fällen gilt er dann auch als gedopt.

3. 2. 2. Ethische Kontroversen

Die Verpflichtung, vor fremden Personen urinieren zu müssen, stellt für viele Sportler einen gravierenden Einschnitt in ihre Privatsphäre dar. Dieser schambesetzte Akt hat schon zu Selbstmorden geführt, da das Urinieren und der Stuhlgang vor fremden Leuten in anderen Kulturen zum Schlimmsten überhaupt gehört. Auf kulturelle Hintergründe wird aber überhaupt keine Rücksicht genommen, weil genaue Kontrollprozeduren aufgrund der kriminellen Findigkeit einiger Sportler unumgänglich sind.

4. Schlussfolgerungen

Während des Schreibens an unserer Arbeit ist uns klar geworden, dass die stetig steigende Leistungserwartung unserer Gesellschaft das Doping immer mehr ausarten lässt. (Denn warum sonst sollten Sportlerinnen mit ,sauberem′ Fremdurin gefüllte Kondome in Körperhöhlen verstecken?)
Zwar versucht man die Kontrollmethoden ständig zu verbessern, aber gleichzeitig werden im Internet und auch sonst ständig neue Dopingmittel angeboten, die immer schwerer nachzuweisen sind.
Unserer Meinung nach sollte das Ziel der nächsten Jahre sein, die Gesellschaft noch besser über die Nebenwirkungen von Dopingmitteln aufzuklären und damit Fehlinformationen entgegenzuwirken. Die Gesetzte gegen den Handel mit solchen Mitteln und auch die Bestrafung der Sportler, die dopen oder von ihren Trainern gedopt werden, sollten verschärft werden.
Denn ohne drastische Massnahmen ist es gar nicht möglich, ein so weit verbreitetes (Gesellschafts-)Problem zu bekämpfen.



Quelle(n) für dieses Referat: http://www.dopinginfo.ch/de/doping/banned_substances/anab.html http://www.dopingnews.de/HAES.html http://www.dshs-koeln.de/biochemie/rubriken/01_doping/06.html http://www.medikamenteninformation.de/doping/gesundheitsschaeden.htm http://www.medizinfo.com/endokrinologie/stoffwechsel/diuretika.htm http://www.sporthochschule-koeln.de Klinke & Silbernagl, Lehrbuch der Physiologie : Georg Thieme Verlag, 1994 Krauss Martin, Doping : Rotbuch 3000, 2000 Microsoft Encarta Enzyklopädie 2001 Schmidt & Thews, Physiologie des Menschen : Springer-Lehrbuch, 25. Auflage, 1993



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