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Die deutsche Romantik - Referat



Die Romantik ist, da sie sich über die Gebiete der Malerei, Philosophie, Musik und Literatur über mehr als 4 Jahrzehnte erstreckte nur schwer auf einen Nenner zu bringen. Ein Merkmal aber, das alle Anhänger der Romantik vertraten war die Ablehnung gegenüber der Aufklärung sowie der Klassik.

Wichtig um die Unterscheidung zwischen Klassizismus, Romantik und Aufklärung zu verstehen ist vor allem das Bewusstsein der Umstände des Alltäglichen Lebens zu dieser Zeit.

Die Gesellschaft des 18. Jahrhunderts galt allgemein als wissenschaftlich aufstrebend, was hier vor allem durch die beginnende Industrialisierung deutlich wird. Die Gesellschaft wurde zunehmend technischer, fortschrittlicher und wissenschaftlicher. Immer mehr Rätsel und Mythen konnten wissenschaftlich erklärt und naturwissenschaftlich begründet werden.

Diese Entwicklung war den Romantikern ein Dorn im Auge. Sie waren gegen das allgemeine Streben nach Gewinn, das Nützlichkeitsdenken und die Versuche alles zu erklären. Der Wunsch nach dem Unerforschten, dem Geheimnisvollen und der nicht rational erklärbaren mythischen Welt wurde laut.

Die Klassik, die annähernd zur selben Zeit aufkam wie die Romantik hielt sich mehr an die absolutistischen Ansichten. Es gibt den ‚perfekten Menschen‘ (siehe Iphigenie auf Tauris) und die Humanität. Im Gegensatz zur Romantik deren Vorbild das Mittelalter war, hielt sich die Klassik an die griechische Antike.

Jetzt zu einem detaillierteren Vergleich der beiden Epochen:
Die Romantik dauerte von 1795 bis 1830, die Klassik von 1786 bis 1832.
Bei der Klassik war Weimar das alleinige Zentrum während für die Romantik mehrere Städte: Berlin, Jena, Heidelberg und München wichtig waren. Auch prägten die Klassik vor allem die beiden Autoren Goethe und Schiller während in der Romantik eine Vielzahl an Autoren tätig war. Klassische Stücke handeln vor allem vom Adel oder der Veredelung des Bürgerlichen, das merkt man zum Beispiel eben in Iphigenie von Tauris aber auch in Willhelm Meister. Die Romantik befasst sich mehr mit dem Bürgerlichen. Häufig geht es um arme oder verarmte Leute und das Volkshafte. Auch Märchen, Lieder und Sagen und Ausprägungen des Volkglaubens stehen oft im Zentrum der Erzählungen.

Während zu den verschiedenen Einflussfaktoren der Klassik eben die Vorbildwirkung der Antike, eine religiöse Skepsis und die Rationalisierung des Mythos zählen, prägen die Romantik gegenteilige Faktoren. Die Sehnsucht nach dem Mittelalter, die Hinwendung zu Religion und wie schon erwähnt die Volksseele haben hier besonderen Einfluss. So handelt die Romantik fast immer von der Kraft der Phantasie, der Intuition und der Seele, aber auch von der dunklen Seite des Daseins, vom Wahnsinn und Einbildung.
Klassik und Romantik unterscheiden sich auch besonders in den literarischen Formen. Während die Klassik oft als Klassisches Drama aufgebaut ist, also mit fünf Akten, festen Versmaßen und Formen, sind in der Romantik offene Formen, Experimente und Satire, sowie Gedichte oder Gesänge ohne Versmaß geläufig.

Es gibt auch Ansichten die Klassik und Romantik als eine Epoche in unterschiedlichen Auspräge bezeichnen. Dafür spricht, dass kaum zwei Epochen nebeneinander existieren können und außerdem behandeln sowohl Klassik als auch Romantik das Grundproblem: Wie verhalten sich Gefühle und Kunst also etwas Irrationales zur Lebenswirklichkeit? Die Lösungsansätze sind unterschiedlich, doch da dieses Grundproblem in beiden Strömungen auftritt werden die Klassik und Romantik besonders in englischer und
französischer Literaturgeschichtsschreibung als eine Epoche bezeichnet. In der deutschen Literaturgeschichtsschreibung gelten sie aber immer noch als zwei getrennte Epochen.

Eine andere Epoche, die sehr großen Einfluss sowohl auf die Klassik als auch auf die Romantik hatte war die Epoche der Aufklärung. Sie dauerte von 720 bis 1790 und wichtige Vertreter waren zum Beispiel Kant, Lessing oder Rousseau. Die Hauptthemen der Aufklärung waren wie auch von der Klassik übernommen Rationalität und fortschrittsgelenktes Denken. Durch die Aufklärung kam auch erst der Konflikt zwischen Rationalität und Gefühlen auf, der die Epochen Klassik und Romantik prägte.

Die Klassik selbst wird unterteilt in Früh- Mittel und Spätromatik.
Die Frühromantik dauerte von 1795 bis 1804 und ihre Zentren waren Jena und Berlin. Die bedeutendsten Autoren dieser Epoche waren Friedrich und August Wilhelm Schlegel, aber auch, was bemerkenswert ist, deren Frauen Dorothea und Karoline Schlegel. Ludwig Tieck und Novalis, von dem die Hymnen an die Nacht stammen.
Die Frühromantik prägte vor allem das Recht auf völlig freie Kreativität. Es gab keine Tabus, weder inhaltlich noch formativ. Der Roman lebte auf, denn er schien vielen Dichten und Autoren als die Möglichkeit völlige literarische Freiheit auszuleben ohne an formale Grenzen gebunden zu sein. Auch wurde die Kritik am Lebensstil des Philisters, des kleinkarierten Spießbürgers laut.

Die Hochromantik dauerte von 1805 bis 1813 und ihre Zentren waren Berlin und Heidelberg. Die bedeutendsten Autoren dieser Epoche waren Clemens Brentano, Joseph von Eichendorff, Friedrich de la Motte Fouqué, E.T.A. Hoffmann und Jakob sowie Wilhelm Grimm.

In der Hochromantik spielten Märchen und der Volksglaube eine wichtige Rolle mit Vertretern, die noch heute als die berühmtesten Märchenautoren bekannt sind. Durch eine positive Haltung gegenüber dem Unwirklichen und der Religion erlebte eben diese in der Hochromantik einen Aufschwung, besonders der Katholizismus.
Die Spätromantik dauerte von 1813 bis 1830. Die bedeutendsten Autoren dieser Epoche waren Clemens Brentano, Joseph von Eichendorff, Adelbert von Chamisso und Friedrich Rückert.

Besonders in der Spätromantik, aber auch noch in der Hochromantik trat die Schwarze Romantik auf. Die Hervorhebung der Schattenseite der menschlichen Psyche wurde zu einem oft verwendeten Thema. Zum Beispiel in der Sandmann.




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