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Die antike Götterwelt der Griechen - Referat



Die antike Götterwelt der Griechen

Eine der ältesten heute bekannten Quellen der griechischen Mythologie stammt von dem Dichter Hesiod, Sie entstand um 700 v. Chr. und trägt den Titel „Theogonie“. Dieser Schrift zufolge existierten zunächst das Chaos, aus dem dann die Nacht und das Totenreich sowie Gaia, die Erde, und Uranus, der Himmel, entstanden. Gaia und Uranus waren also die Urgötter der Griechen, wobei Uranus die Aufgabe hatte, die Erde, also Gaia, zu bedecken und zu schützen. Aus einer Vielzahl von Geburten und Umstürzen gingen schließlich die olympischen Götter hervor.

Zunächst entstanden aus der Verbindung dieses ersten Götterpaares, Gaia und Uranus, das über die Welt herrschte, die zwölf Titanen, die drei Zyklopen und die drei Hundertarmigen. Uranus traute seinen Kindern aber nicht, weil er befürchtete, sie könnten ihn, wenn sie alt genug wären, vom Thron jagen und seine Stelle einnehmen. Die Mutter Gaia – also die Erde – versteckte die Kinder deshalb tief in ihrem Inneren.

Später half sie ihrem jüngsten Sohn Kronos, ihren Gatten zu entmannen und dessen Nachfolge anzutreten. Aus seinem Blut entstanden die Giganten und die Nymphen. Kronos nahm seine Schwester Rhea zur Frau und befreite seine Geschwister aus dem Inneren der Erde. Er gab einen Teil seiner Macht an diese ab, litt aber schon bald unter denselben Ängsten wie sein Vater. Deshalb beschloss er, alle seine Kinder (Hestia, Demeter, Hera, Hades, Poseidon und Zeus) zu verschlingen, damit sie ihn nicht vom Thron stoßen könnten.

Doch Rhea, seiner Ehefrau, gelang es mit einem Trick, ihren jüngsten Sohn Zeus vor der Verfolgung des Vaters zu retten. Er wurde auf der Insel Kreta versteckt und dort von den Nymphen aufgezogen. Als Zeus schließlich reif genug war, verjagte er seinen Vater Kronos vom Thron und zwang ihn dazu, auch die übrigen Kinder freizulassen.

Doch nicht alle waren mit der Herrschaft des Zeus einverstanden. Gaia, die Mutter von Kronos, wiegelte dessen Brüder, die Titanen, gegen ihn auf, um ihn zu stürzen. Zeus musste sich deshalb mit den übrigen elf Göttern auf dem Berg Olymp verschanzen und seinen Thron verteidigen. Am Ende siegten die Götter mit der Unterstützung der Zyklopen und der Hundertarmigen über die Titanen.

Gaia wollte sich aber immer noch nicht unterwerfen und stachelte nun die Giganten gegen die olympischen Götter auf. Die Giganten beschreibt der Dichter Hesoid als schreckliche Ungeheuer mit Haaren und Beinen in Gestalt von Schlangen. Sie waren wilde Kreaturen, die keine Ordnung und Gesetze kannten. Sie griffen die Götter mit Felsbrocken, Bäumen und Brandgeschossen an. Dabei störten sie die Weltordnung ganz empfindlich, indem sie Berge versetzten, Inseln versenkten und den Lauf der Flüsse veränderten. Die Götter hatten größte Mühe, die Giganten zu besiegen, was ihnen letztendlich jedoch gelang.

In der griechischen Mythologie wurden die Titanen und Giganten als barbarische, gesetzlose Wesen dargestellt. Sie verkörperten Anarchie und Chaos. Auf der anderen Seite standen die olympischen Götter. Sie sorgten für die natürliche Ordnung und das Gleichgewicht auf der Welt. Deshalb war ihr Sieg nicht nur wichtig, um ihre Macht zu sichern und ihre Kulte einzurichten, sondern er stellte auch einen Triumph der Kultur und der Ordnung innerhalb der menschlichen Gesellschaft über die Gesetzlosigkeit und Anarchie dar.

Die Götter waren und sind natürlich eine Erfindung der Menschen. Sie schrieben alles, was sie sich mit ihrem Verstand nicht erklären konnten, der Macht und dem Willen der Götter zu. Das galt sowohl für Naturphänomene, als auch für menschliche Schicksale und für ihre Gefühle, wie zum Beispiel Eifersucht, Schmerz, Trauer und Liebe. Für all das gab es im damaligen praktischen Wissen der Menschen keine logische Erklärung, also mussten höhere, allmächtige und unsichtbare Kräfte dafür verantwortlich sein.

Die griechischen Dichter Hesiod und Homer, die sich in ihren Werken „Theogonie“ bzw. „Odyssee“ und „Ilias“ mit der Entstehung der Welt und der Ordnung des Götterhimmels beschäftigten, schrieben ihren Göttern darin fast alle schlechten menschlichen Eigenschaften zu. Schon der griechische Philosoph Xenophanes klagte die beiden Dichter an – ich zitiere:

„Alles haben Homer und Hesiod den Göttern angehängt, was bei Menschen Schimpf und Schande ist: Stehlen, ehebrechen und sich gegenseitig betrügen!“

Im Folgenden möchte ich die zwölf Götter, die sich auf dem Olympos, dem höchsten Bergmassiv Griechenlands, niederließen, einzeln kurz vorstellen. Ich habe dabei keine Reihenfolge nach der Wichtigkeit der Götter gewählt, sondern ihre Namen der Einfachheit halber alphabetisch geordnet. Mir ist hierbei übrigens aufgefallen, dass der Obergott Zeus ein ziemlicher Casanova gewesen sein muss, denn er hatte Kinder mit mindestens sechs verschiedenen Frauen.

- Aphrodite Tochter des Zeus und der Dione sowie Ehefrau des Schmiede-
gottes Hephaistos; Göttin der Schönheit und der Liebe sowie
Beschützerin der Seeleute; ihre außergewöhnliche natürliche
Schönheit wird von den Dichtern immer wieder hervorgehoben

- Apollon Sohn des Zeus und der Leto, Zwillingsbruder der Göttin
Artemis; Gott des Lichts (als dieser hatte er auch den Beinamen
Phoibus oder Phöbus), Gott der Weissagungen und musischen
Künste, Gott der Sühne und des Todes und Gott der Heilkunde:
Seine Attribute bzw. Erkennungsmerkmale waren Pfeil und Bo-
Gen sowie eine Leier (griechisch: Kithara)

- Ares Sohn des Zeus und der Hera; Gott des Krieges; selbst ein wilder
Angriffskrieger, der den Krieg um des Krieges willen liebt; seine
Attribute waren diverse Waffen

- Artemis Tochter des Zeus und der Leto und – wie bereits erwähnt –
Zwillingsschwester des Gottes Apollon; Göttin der Jagd, des
Wachstums, der Geburt, der freien Natur, Herrin der Tiere ;
Attribute: Pfeil und Bogen, Hirsch und Bär

- Athene
Tochter des Zeus und der Leto; Göttin des Friedens und des
Krieges, der Weisheit, der Künste und des Handwerks, Stadt-
göttin von Athen sowie Beschützerin der griechischen Helden;
Attribute: Helm, Brustpanzer, Schild und Speer sowie Eule und
Ölbaum

- Demeter Göttin und Mutter der Erde, Tochter von Kronos und Rhea,
Schwester des Zeus und Mutter von Persephone; Göttin der
Fruchtbarkeit, des Ackerbaus und des Getreidewachstums; aus
ihrem Schoß geht alles Lebendige hervor und kehrt dahin
zurück; Attribute: Füllhorn, Früchte, Kinder

- Dionysos Sohn des Zeus und der Semlene sowie Gatte der Ariadne; Gott
des Weines, der Ekstase und der triebhaften Naturkraft, der
Vegetation und der Fruchtbarkeit; Attribute: Bocks- und Stier-
gestalt, Rebzweig, Tierfell

- Hephaistos Sohn des Zeus und der Hera sowie Gatte der Aphrodite; Gott
des Feuers, der Schmiedekunst und des Kunsthandwerks; seine
Attribute: Schmiedefeuer, Vulkane

- Hera Tochter des Kronos und der Rhea sowie Schwester und Gattin
des Zeus; Himmelsgöttin und Königin der Ehe, Geburtshel-
ferin; Attribute: Diadem, Zepter, Zweig, Kuh

- Hermes Sohn von Zeus und Maia, einer Atlas-Tochter; Gott der Wege
und der Reisenden, der Rede, der Diebe und der Kaufleute, der
Herden und der Weiden, außerdem Götterbote, Förderer von
Handel und Verkehr sowie Begleiter der Toten in die Unterwelt;
Attribute: Flügelschuhe, Reisehut, Heroldstab

- Poseidon Sohn von Kronos und Rhea, Bruder von Zeus und Hades sowie
Gemahl der Amphitrite; Gott der Quellen, Gewässer und des
Meeres, der Erdbeben und Stürme; geprägt von finsterem,
grollendem Wesen und unerschöpflicher Fruchtbarkeit; Attribute: Dreizack, Fisch, Delphin, Pferd

- Zeus Sohn des Kronos und der Rhea; Gott des Himmels, des Lichtes
und des Blitzes, ranghöchster Gott, „Vater“ der Götter und Menschen, Inbegriff höchster geistiger und physischer Potenz; Attribute: Donnerkeil und Adler

Neben diesen zwölf olympischen Göttern gibt es weitere, die allerdings im Werk des Dichters Hesiod keine wichtige Rolle spielen. Der Vollständigkeit halber möchte ich sie hier jedoch wenigstens kurz erwähnen.

Aiolos, Gott der Winde; Amphitrita, Beherrscherin des Meeres und Gattin von Poseidon; Eos, Göttin der Morgenröte; Hades, Gott der Unterwelt, Herr über die Schatten der Verstorbenen und über die in der Erde ruhenden Schätze; Hebe, Göttin der ewigen Jugend; Hekate. Unterirdische Göttin der Zauberei sowie der Geister und Gespenster; Helios, Spender von Licht, Leben und Wärme, galt als der alles Sehende und Hörende; Hestia, Göttin des Herdes und Herdfeuers; Kronos, Gott der Zeit; Kybele, Natur- und Kulturgöttin; Nereus, Meergott und Vater der 50 Meernymphen; Pan, Wald- und Weidegott; Persephone, Königin der Unterwelt; Selene, Mondgöttin.

Des weiteren spielen diverse Schicksalsgöttinnen, die so genannten Moiren, und die neun Musen – alle Töchter des Zeus – eine Rolle in der griechischen Mythologie. Letztere waren Schutzgöttinnen der Dichtung und des Gesangs.

Die zwölf olympischen Götter regierten die Welt demokratischer als ihre Vorgänger. Zeus bestand zwar darauf, dass er der alleinige Herrscher über die Götter und die Menschen war, aber er teilte seine Macht mit seinen Geschwistern. Auch nachgeordnete Gottheiten erhielten ihre Zuständigkeits- bereiche und jeder Gott war für seine Taten und Entscheidungen selbst verantwortlich. Zeus stand jedoch über allen und sorgte für Ordnung. Wenn es Auseinandersetzungen unter den Sterblichen, also den Menschen, oder zwischen den Unsterblichen, den Göttern, gab, dann schleuderte er seine Blitze und beendete den Streit.

Quellenangaben

Internet www.kunstwissen.de
Lexikon der griechischen Mythologie

Dieses Referat wurde eingesandt vom User: Das_Keksl



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