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Die Zecke - Referat



(1)Die Zecke

1. Was ist eine Zecke?

Eigentlich wird alles was kreucht und fleucht als Insekt bezeichnet.
Die Zecke gehört zu der Klasse der Spinnentiere (Arachnida) und zoologisch gesehen zu der Ordnung der Milben (Acari).
Ein wichtiges äußeres Merkmal, dass die Zecken sowie alle anderen Spinnentiere von den Insekten unterscheiden sind acht Beine. Andere Insekten haben sechs Beine.
Von den anderen Milben unterscheidet sie sich nur durch die Lage der Tracheenöffnungen (Atemöffnungen), denn bei den Zecken liegen die Öffnungen auf dem Bauch zwischen dem 3. oder 4. Beinpaar.

Bisher wurden 1000 verschiedene Zeckenarten gezählt, wobei nur eine geringe Anzahl als Krankheitsüberträger beim Menschen in Frage kommt.
Die Zecken werden in drei Familien eingeteilt. Wobei nur die Schildzecken und die Lederzecken in Europa vorkommen.
Die warmblütigen Lebewesen, also auch Menschen, befallen nur die
Schildzecke.
Die Schildzecken haben am Rücken ein hartes Schild (Scutum), so sehen sie gut gepanzert aus.
Auf dem Bild sieht man die Zeckenart, die in Deutschland am häufigsten zu sehen ist.
Es heißt der gemeine Holzbock oder Waldzecke.

Die Lederzecke sieht eher flach, lederartig und ein wenig runzlig aus und haben kein hartes Rückenschild.
In Deutschland gibt es nur sehr wenige Lederzecken und die saugen meistens an Vögeln.

2. Wo lebt sie?

Zecken leben am Waldrand, in Tälern, auf Lichtungen, in Böschungen, in Gärten, ihn Pars und in Uferregionen.
Dort warten sie im Unterholz, auf Büschen und an Gräsern auf ihre Opfer.

3. Der Lebenslauf einer Zecke

Ist eine Zecke aus ihrem Ei geschlüpft, bezeichnet man sie als Larve. Die Larve sucht einen Wirt an dem sie sich festsaugen kann. Hat sie ihn gefunden, saugt sie sich voll, lässt sich abfallen und häutet sich.
Es folgt das zweite Entwicklungsstadium, die Nymphe. Die sucht sich erneut einen Wirt, saugt sich voll, lässt sich fallen und häutet sich erneut. Sie ist nun ein fertiges geschlechtsreifes Tier, das man Adult nennt.
Die Adulten suchen sich noch mal einen Wirt. Nachdem sie voll gesaugt waren und sich fallen ließen, legen die Weibchen meist mehrere Tausend Eier und sterben danach. Die Männchen sterben nach der Begattung.

(2)Das Blutsaugen

Meistens kündigen Erschütterungen der Erde, das kommen von Warmblütern an. Die Zecke, die auf einem Grashalm sitzt, streckt ihr erstes Beinpaar. Dort befindet sich ein spezielles Riechorgan, das so genannte Hallersche Organ, das es nur bei Milben gibt. Mit diesem Organ nimmt die Zecke Erschütterungen, Temperaturänderungen durch Warmblüter, chemische Stoffe wie Schweißbestandteile und Berührungen war.
Im passenden Moment lässt sich die Zecke fallen. Wenn sie richtig gelandet ist, beginnt sie mit der Suche nach einer geeigneten Einstichstelle, die warm, leicht feucht und haarlos sein sollte. Hat sie eine Stelle gefunden, beginnt sie mit dem Einstichvorgang, der etwa 10 Minuten dauert. Der Stich selbst ist dadurch schmerzlos und deshalb können Zecken, ohne zu bemerkt werden zehn Tage lang Blut saugen. Wenn sie voll gesaugt sind, lassen sie sich einfach herunter fallen.

4. Warum kann das Blutsaugen gefährlich sein?

Beim Stich gibt die Zecke eine große Menge Speichel ab, der schmerz- und gerinungshemmende Substanzen enthält. In diesem Speichel kann sich auch ein Erreger von gefährlichen Krankheiten, wie Borreliose oder FSME, befinden.
Der Erreger gelangt durch den Speichel in die Blutbahn.
Deshalb sollte man eine Zecke schnellstens entfernen und wenn die Stichstelle sich rötet sofort zu Arzt gehen.

5. Wie entfernt man eine Zecke richtig?

In den letzten Jahren wurde die Zecke vor dem entfernen meistens mit Öl, Petroleum, Klebstoff oder ähnlichem betäubt, dass man sie leichter entfernen konnte. Doch die Zecke entleert dadurch ihren gesamten Mageninhalt in die Wunde und möglicherweise vorhandene Krankheitserreger werden dann mit Sicherheit übertragen.
Man darf eine Zecke auch auf keinen Fall herausreißen oder zerquetschen.
Am besten entfernt man eine Zecke mithilfe einer Zeckenzange, einer Pinzette, eines Taschenmessers oder mit einem Fingernagel. Als erstes sollte man die Zecke etwas aus der Wunde hebeln oder lockern, aber auf keinen Fall schneiden. Danach fasst man die Zecke weit unten und dreht sie langsam und senkrecht heraus. Am Schluss desinfiziert man noch die Stelle.

6. Wie kann man sich allgemein vor Zecken schützen?

Die einfachste Lösung, um sich vor Zecken zu schützen, wäre komplett auf die Natur zu verzichten. Das ist heutzutage eher nicht möglich, weil die Natur als Erholungsort gilt.
Da Zecken meist längere Zeit auf der Haut rumkrabbeln bis sie eine geeignete Stelle gefunden haben, würde lange, enganliegende, geschlossene Kleidung den Zecken den Kontakt mit der Haut erschweren. Diese Methode bietet aber keinen hundertprozentigen Schutz.
Es gibt chemische Abwehrsubstanzen, die Zecken sowie Stechmücken abwehren sollen. Aber auch diese Mittel bieten keinen sicheren Schutz.
Wen man in die Natur geht sollte man darauf achten, dass man gegen versch. Krankheiten, die die
Zecke überträg, geimpft ist. Es sollte auch an den Tetanusschutz gedacht werden.


(3)Welche Krankheiten überträgt die Zecke?

Zecken können viele versch. Krankheiten übertragen, da sie die verschiedensten Erreger beherbergen können. Entsprechend groß ist die Anzahl der von ihnen übertragenen Krankheiten.
In Europa sind die bekanntesten, verbreiteten Erkrankungen Borreliose und FSME (Frühsommer – Meningoenzephalitis).

7. FSME = Frühsommer – Meningoenzephalitis

Die FSME ist eine virale Erkrankung des Gehirns und Rückenmarks und wird durch Viren hervorgerufen. Die Hauptüberträger sind die Zecken, es sind aber auch Fälle bekannt in denen die Krankheit durch unpasteurisierte Milch von infizierten Kühen oder Ziegen übertragen wurde.
Ungefähr zwei Wochen nach der Infektion kommt es zur 1. Erkrankungsphase, die grippeartige Symptome vorweißt. Bei den meisten Menschen ist die Krankheit nun überstanden und sie sind lebenslang immun.
Bei einem drittel der Erkrankten kann es in einer 2. Phase, durch den Virus zu einer Erkrankung des Rückenmarks und des Gehirns kommen. Diese Erkrankung kann eine Hirnhautentzündung, auslösen. In schweren Fällen treten Lähmungserscheinungen der Augen-, Gesichts- und Blasenmuskulatur oder der Gliedmaßen auf, die durch eine Entzündung des ganzen Gehirns ausgelöst werden.
Bei schweren Verlaufsformen behalten die Patienten bleibende Schäden, ein bis zwei Prozent der Fälle verlaufen tödlich.
Jährlich erkranken in Deutschland rund 100 bis 200 Menschen an FSME, die Gebiete mit infizierten Zecken sind jedoch begrenzt.
In der Bundesrepublik liegen die bekanntesten FSME-Endemiegebiete, das sind Gebiete in denen es virustragende Zecken und FSME- Erkrankungen gibt, in Bayern und Baden-Württemberg. Im Ausland gibt es Endemiegebiete in Österreich, Ungarn, Schweden, Jugoslawien, Schweiz, Tschechien und Slowakei.
Leider ist eine Behandlung der FSME noch nicht bekannt. Derzeit können nur Beschwerden gelindert werden.
Was allerdings schon möglich ist, ist eine vorbeugende Impfung gegen FSME. Sie muss aus eigener Tasche bezahlt werden und enthält abgeschwächte, nicht vermehrungsfähige Viren. Diese Impfung ist nicht völlig risikofrei. Die Impfung sollte mindestens alle drei Jahre verlängert werden.
Wenn ein Zeckenbiss schon erfolgt ist, kann man auch ein Immunglobulin-Präparat (passive Immunisierung) verabreicht bekommen, das die vielleicht übertragenen Viren bekämpft.

8. Borreliose

Borreliose ist die weltweit am häufigsten übertragene Krankheit und wird durch Bakterien, die sich im Mitteldarm der Zecke befinden, hervorgerufen. Die Hauptüberträger sind Zecken, die Krankheit kann aber auch durch stechende Insekten übertragen werden.
In den USA und Kanada kommt bisher nur ein Vertreter der Borreliose vor. In Europa gibt es dagegen verschiedene Arten dieser Bakterien, sie gehören zur gleichen Familie wie der Erreger der Syphillis.

Da die eine Borreliose vielschichtig und unspezifisch ist, erschwert dass die Diagnose. Das einzige spezifische Symptom ist die Wanderröte, die meistens um den Einstich auftaucht und sich dann ausbreitet. Später kommen noch andere verschiedene Symptome wie Fieber, Schmerzen, Hauterkrankungen, Hirnhautentzündung, Herzrhythmusstörungen und Erkrankungen des Gehirns hinzu.
Man kann eine Infektion erfolgreich mit Antibiotika behandeln.
Bleibt die Krankheit jedoch unbehandelt können sich chronische Krankheiten wie Arthritis entwickeln.
Eine Impfung gegen diese Krankheit gibt es in Europa noch nicht und man kann sich immer wieder anstecken. Nur in den USA und Kanada, da die nur einen Erreger der Borreliose besitzen.
Im Jahr gibt es in Deutschland 100.000 Neuerkrankungen, da anders als bei der FSME, Zecken in ganz Deutschland die Krankheit übertragen können.

9. Welche anderen Krankheiten überträg die Zecke?

Außer den zwei wichtigsten durch Zecken übertragene Krankheiten, FSME und Borreliose, sind auch noch die Ehrlichiose, bestimmte Fleckenfieberarten, die Hasenpest, die Babiose und noch einige durch Viren verursachte Infektionen.

Die Ehrlichiose wird durch Bakterien verursacht.
Der Erreger löst beim Menschen fieberhafte Infektionen aus. Mittlerweile wurde der Erreger auch in Zecken in Europa nachgewiesen.
Verschiedene Fleckenfieberarten sind von größerer Bedeutung, vor allem das Mittelmeer-Fleckenfieber. Die Erkrankung wird durch kleine bakterienartige Organismen ausgelöst. Die Symptome sind hohes Fieber und einen typischen Ausschlag.
Die Hasenpest ist eine seltene Erkrankung in Mitteleuropa. Das Symptome ist meist ein Geschwür an den Lymphknoten.
Die Babesiose gibt es hauptsächlich im Mittelmeergebieten, der Erreger ist verwandt mit dem der Malaria. Die Erkrankung äußert sich als fieberhafter, langandauernder Infekt mit Müdigkeit und Abgeschlagenheit.
Als Virusinfektionen in Europa sollte man auch an das Kemerovo-Virus, das Bhanja-Virus und das Krim-Kongo-Fieber denken. Diese Erkrankungen sind aber höchst selten zu finden.

Dieses Referat wurde eingesandt vom User: LadyKate



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