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Die Zauberflöte - Referat



Die Zauberflöte
Die Oper "Die Zauberflöte" war Wolfgang Amadeus Mozarts letztes Bühnenwerk, das kurz vor seinem Tod im Jahr 1791 entstand.
Die Uraufführung am 30.9.1791 fand in Wien statt und Mozart dirigierte die Aufführung vom Flügel aus. Bereits im Oktober des gleichen Jahres wurde die Oper zwanzig Mal gespielt, im November erschien sie im Druck und ein Jahr später folgten Aufführungen in anderen Städten. Heute ist das Werk im deutschsprachigen Raum die meistgespielte und meistinszenierte Oper.
Der Text und das Libretto stammen von dem Schauspieler, Sänger und Dramatiker Emanuel Schikaneder (1751-1812), einem bekannten Theatermann und Freund Mozarts, der sich bei der Dichtung seines Zaubermärchens auf zahlreiche Vorlagen der Märchendichtung, der Volkskommödie und Alt-Wiener Zauberstücke stützte.
Die Handlung spielt in einem Märchenland in grauer Vorzeit - es gibt in der Arie "O Isis und Osiris..." Anspielungen auf Ägypten - und spiegelt in märchenhafter Form den archetypischen Kampf zwischen Gut und Böse wider.
Die Musik der "Zauberflöte" ist so schillernd wie die Handlung, aber streng in ihrem musikalischen Aufbau. Sie vereinigt in sich alle drei Operngattungen: Opera seria, Opera buffa und Singspiel werden zu einer Einheit.
Die Handlung
"Die Zauberflöte" ist eine Oper in zwei Akten. Die Handlung spielt in einem archaischen Zeitalter. Da in einer Arie die Götter Isis und Osiris angerufen werden, ist wahrscheinlich Ägypten das Vorbild. Weitere Schauplätze sind das Reich der Königin der Nacht und das Reich des Sarastros.
Die Personen sind Sarastro (Bass), Tamino (Tenor), Sprecher (Bariton), 3 Priester (Tenor, Bass, Sprechrolle), Königin der Nacht (Sopran), 3 Damen der Königin (Sopran, Mezzosopran, Alt), Pamina, 3 Knaben (Sopran, Mezzosopran, Alt), Papageno (Bariton), Papagena (Sopran), Monostatos, ein Moor (Tenor), 2 Geharnischte (Tenor, Bass), Priester, Sklaven, Gefolge etc.
1. Akt:
Tamino befindet sich auf der Jagd und verirrt sich. Er wird von einer Riesenschlange angegriffen. In höchster Not retten ihn drei Damen, die Abgesandten der Königin der Nacht. Tamino ist aber bereits vor Schreck und Erschöpfung ohnmächtig geworden. Die Damen können sich nicht einigen, wer als Wache bei Tamino bleiben darf und gehen alle, um die Königin der Nacht von dem Vorfall zu unterrichten.
Als Tamino erwacht, ist der Vogelhändler Papageno eingetroffen. Er sieht in seinem Federkleid schon fast wie ein Vogel aus und verkauft gegen Speis und Trank Vögel an die "sternflammende Königin". Sein Auftrittslied "Der Vogelhändler bin ich ja..." klingt wie eine Volksweise und kennzeichnet Papageno als Naturburschen. Seine Bedürfnisse, Speis und Trank, sind gering, sieht man einmal davon ab, dass er sich ein Mädchen wünscht. Als Tamino ihm von der Schlange erzählt und Papageno sie sieht, erschrickt er sehr, erklärt aber dann sehr schnell, er selbst habe die Schlange getötet und Tamino so das Leben gerettet. Nach dieser Lüge erscheinen die drei Damen, nehmen Papageno die Vogelkäfige ab und geben ihm dieses Mal als Lohn für seinen Fang einen Stein, einen Krug Wasser und legen ihm ein Schloss um sein Lügenmaul. Tamino überreichen die Damen im Auftrag ihrer Herrin ein Bild von Pamina, der Tochter der Königin der Nacht. Tamino verliebt sich sofort in sie und drückt dies in der Arie "Dies Bildnis ist bezaubernd schön..." aus. Die Damen erklären ihm, er könne sein Glück machen, wenn er Pamina aus dem Sonnentempel, dem Palast des Sarastro, befreien würde; der habe sie entführt. Tamino erklärt sich sofort dazu bereit und unter Donner erscheint die Königin der Nacht, die in einer mit Koloraturen gespickten Arie, Tamino ihr Leid klagt und ihm die Hand ihrer Tochter verspricht, wenn er Pamina befreit. Tamino erhält als Weggefährten von den Damen Papageno, dem dafür das Schloss wieder abgenommen wird. Außerdem überreichen sie Tamino eine Zauberflöte und Papageno ein zauberhaftes Glockenspiel, für den Fall, dass Gefahr im Verzug ist. Drei Knaben zeigen den beiden den Weg zu Sarastro.
Papageno ist etwas schneller am Sonnentempel der Isis und trifft dort auf Pamina, die er anhand des Bildes sofort erkennt. Pamina die gerade fliehen wollte, wird vom Mohren Monostatos, der sie gestellt hat, bedrängt. Als Papageno und Monostatos sich gegenüberstehen, hält jeder den anderen für den Teufel, mit dem er nichts zu tun haben will. Papageno erzählt nun Pamina von Tamino und schließlich von seiner Einsamkeit. Das Gespräch mündet in dem Duett "Bei Männern, welche Liebe fühlen..."
Die drei Knaben ermahnen Tamino standhaft, duldsam und verschwiegen zu sein. Sie gelangen an drei Tempel, zu denen sich Tamino gewaltsam Einlass verschaffen will. Eine magische Stimme hindert ihn daran. Aus dem Weisheitstempel tritt ein Priester, der Tamino erklärt, er habe ein falsches Bild von Sarastro, aber das könne er erst begreifen, wenn er im Heiligtum sei. Tamino erkennt, dass Pamina noch am Leben ist, aber Monostatos befiehlt seinen Sklaven, Papageno und Pamina zu fesseln. In seiner Not fällt Papageno das Glockenspiel ein. Er spielt darauf und plötzlich wird alles Böse von der Musik verzaubert und zieht tanzend von Dannen.
Es erscheint Sarastro und Pamina bittet ihn um Verzeihung für ihren Fluchtversuch. Die Sehnsucht nach der Mutter habe sie geleitet, ebenso die Furcht vor den Nachstellungen des Monostatos. Sarastro erklärt ihr, es sei in ihrem Interesse, wenn er sie nicht zu diesem Zeitpunkt an die Mutter zurückgäbe und verurteilt Monostatos zu Sohlenhieben. In diesem Moment bringt Monostatos Tamino herein. Beide werden zu einer Reinigungszeremonie in den Prüfungstempel geführt.
2. Akt:
In einer feierlichen Priesterversammlung schlägt Sarastro vor, Tamino den höheren Weihen zuzuführen und mit Pamina zu vereinen. Vorher sollen Tamino und Papageno Prüfungen bestehen. Papageno erklärt sich dazu erst bereit, als ihm ein Mädchen versprochen wird. Dafür erbittet Sarastro in der Arie "O Isis und Osiris..." (mit Chor) den göttlichen Beistand. Die Priester belegen Tamino und Papageno mit einem Sprechverbot und sind plötzlich verschwunden. Dafür erscheinen die drei Damen der Königin der Nacht, die die beiden zum Reden verleiten wollen. Tamino bricht das Schweigen nicht, aber Papageno kann sich nicht beherrschen und schwatzt, bis der Priesterchor ihn mit Blitz und Donner warnt und die drei Damen verjagt.
In einem Garten liegt Pamina und schläft, während Monostatos um sie herum schleicht. Plötzlich steht die Königin der Nacht im Garten und gibt ihrer Tochter einen Dolch, mit dem diese Sarastro töten soll, sonst sei Tamino für sie unerreichbar. In Wirklichkeit will sie nur ihre verlorene Macht zurückgewinnen.
Monostatos hat die Szene belauscht und droht Pamina, nach dem Abgang der Mutter, alles zu verraten. Als er ihr den Dolch entwenden will, geht Sarastro dazwischen. Pamina bittet um Gnade für die Mutter und Sarastro beruhigt sie mit den Worten "In diesen heil'gen Hallen kennt man die Rache nicht..." Monostatos schlägt sich daraufhin auf die Seite der Königin der Nacht.
Danach müssen Tamino und Papageno die zweite Prüfung bestehen. Die Priester führen sie in einen Tempel und weisen sie an, zu schweigen, bis die Posaune ertönt.
Papageno kann seinen Mund nicht halten und verlangt nach Wasser. Eine hässliche alte Frau bringt das Gewünschte und Papageno fragt sie, ob es einen jungen Liebhaber für sie gebe. Die Alte bejaht und nennt auch den Namen des Glücklichen: Papageno. Bevor der erschrockene Papageno ihren Namen erfahren kann, donnert es und die Alte ist verschwunden. Die drei Knaben treten auf. Sie machen Papageno und Tamino Mut, reichen Essen und Trinken und geben ihnen die Flöte und das Glockenspiel zurück, das man ihnen vor der Priesterversammlung im Tempel abgenommen hatte. Während Papageno Essen und Trinken genießt, bläst Tamino ein paar Takte auf der Flöte und lockt damit Pamina herbei. Diese will mit ihm reden, aber Tamino bleibt befehlsgemäß schweigsam. Pamina, die darüber sehr traurig ist singt "Ach ich fühl's, es ist verschwunden..."
Sarastro lässt Tamino und Pamina vor der dritten Prüfung noch einmal zu sich führen, damit sie sich ein letztes Mal Lebewohl sagen können, stellt aber ein frohes Wiedersehen in Aussicht.
Papageno, der den Wein genießt, sehnt sich nach einem Mädchen und spielt auf dem Glockenspiel und singt "Ein Mädchen oder Weibchen wünscht Papageno sich!". Schon erscheint die Alte von vorhin. Sie fordert ihn auf, sie zur Frau zu nehmen, aber Papageno denkt nicht daran. Als sie ihm droht, er werde für immer eingemauert, willigt er schließlich ein. Danach wird aus der Alten plötzlich ein junges Mädchen, das gekleidet ist, wie Papageno. Bevor er sie umarmen kann, entreißt der Sprecher ihm das Mädchen und erklärt, er sei ihrer noch nicht würdig.
Die verzweifelt umherirrende Pamina will ihrem Leben ein Ende setzen, doch bevor sie den Dolch gegen sich selbst richtet, greifen die drei Knaben ein. Tamino und Pamina werden zueinander geführt, um die letzte Prüfung zu bestehen. Vom Klang der Zauberflöte geschützt, durchschreiten beide ein Feuer- und Wasserinferno und werden im Triumph zum Tempel geführt.
Papageno dagegen ist allein. Er sucht Papagena, kann sie aber nicht finden und beschließt auch, sich das Leben zu nehmen. Gerade als er sich erhängen will, erscheinen die drei Knaben und erinnern ihn an das Glockenspiel. Als Papageno es erklingen lässt, erscheint Papagena und beide sinken sich mit der Arie "Papageno, Papagena..." in die Arme. Die Königin der Nacht und die drei Damen dringen unter Monostatos Führung in die geheimen Gewölbe des Sonnentempels ein, um einen letzten Anschlag auf Sarastro zu verüben. Doch Donner und Blitz setzen ihrem Treiben ein Ende. Es ertönt die Arie "Die Strahlen der Sonne vertreiben die Nacht..." und das Böse verschwindet. Oben im Tempel segnet Sarastro Tamino und Pamina, die damit in den Kreis der Eingeweihten aufgenommen sind.
Text und Libretto der "Zauberflöte"
1791 erhielt Wolfgang Amadeus Mozart von seinem Freund und Logenbruder Emanuel Schikaneder, der sich gerade in einer finanziellen Misere befand, den Auftrag, eine Zauberoper zu komponieren.
Mozart war zunächst nicht begeistert, stimmte dann aber der Komposition zu und arbeitete wohl auch am Libretto mit. Zu dieser Zeit war die Verarbeitung märchen- und zauberhafter Stoffe fast ein Garant für viel Publikum und damit volle Kassen. Schikaneder war Theatermann durch und durch. Er wusste, was das Publikum wollte, nutzte das Wissen darum konsequent aus und schuf eine märchenhafte Textvorlage. Dabei orientierte er sich an August Jacob Liebeskinds Märchen "Lulu oder Die Zauberflöte", an Paul Wranitzkys Oper "Oberon, König der Elfen" (1789) oder exotischen Opern wie "Osiride" (1781) und "Das Sonnenfest des Brahminen (1790). Dazu mischte er Riten und Prüfungen. Die ägyptische Mythologie und die immer wieder auftauchende magische Zahl drei (3 Prüfungen, 3 Knaben, 3 Damen) entlehnte er dem Gedankengut der Freimaurer, zu deren Loge Mozart und er gehörten. Zusätzlich verwandte er alle Effekte, die das Publikum beeindruckten: schnelle Bühnen- und Lichtwechsel, Spuk und Zauberei und das plötzliche Auftauchen oder Verschwinden von Personen.
Das Libretto erntete viel Kritik, besonders der Bruch vom ersten zum zweiten Akt, bei dem sich die um ihre Tochter besorgte, edle Königin der Nacht plötzlich in eine machtbesessene Intrigantin verwandelt, während aus dem furchteinflößenden Sarastro ein Weisheitsfürst wird. Ursprünglich waren die Charaktere der Königin der Nacht und des Sarastro von Schikaneder durchgängig gut und böse angelegt. Da aber nach der Vollendung des 1. Aktes im Leopoldstadt-Theater ein Stück mit ähnlichem Stoff aufgeführt wurde, änderte Schikaneder seinen ursprünglichen Text, so dass die Ähnlichkeit nicht zu auffällig war. Die Handlung spielt auf drei Ebenen, die durch die Personen miteinander verflochten sind: die unterirdische Welt wird repräsentiert durch die Königin der Nacht und den Monostatos, für die Welt des einfachen Menschen stehen Papageno und Papagena und Sarastro und seine Priester stehen für die weise, abgeklärte Welt. Tamino und Pamina müssen alle drei Welten durchschreiten, bevor sie in den Kreis der Eingeweihten aufgenommen werden.
"Die Zauberflöte" auf der Bühne
Im deutschsprachigen Raum ist "Die Zauberflöte" die meistgespielte, meistinszenierte und meistbesuchte Oper. Unter Regisseuren zählt sie zu den gefürchtetsten Werken. Betonen sie den wienerischen Singspielcharakter, ist es den Intellektuellen und dem Feuilleton nicht recht, inszenieren sie zu viel Hintergründiges hinein, meutert das Publikum, das sich von der "Zauberflöte" leichte Unterhaltung verspricht.
Im Laufe der Jahre gab es einige vielbeachtete Aufführungen, so erregte Karl Friedrich Schinkel (1781 - 1841) 1816 in Berlin mit dem Bühnenentwurf des Sternenhimmels der Königin der Nacht großes Aufsehen; Gustaf Gründgens (1899-1963) inszenierte 1938 eine Zauberoper, 1949 wurde die Oper zum Mysterium und Walter Felsenstein (1901-1975) sah 1954 in der Zauberflöte ein "Welttheater des schöpferischen Eros". Eine witzige und zugleich kluge Inszenierung von Achim Freyer gab es seit Anfang der 1980er Jahre an der Hamburgischen Staatsoper. Bis heute unerreicht ist die Verfilmung durch Ingmar Bergman. Er inszenierte mit den technischen Hilfsmitteln des Films eine Theateraufführung in barocker Tradition, die sowohl den märchenhaften wie auch den humanistischen Aspekt des Werkes berücksichtigt.






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