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Die Ursprünge der Amerikanischen Revolution - Referat



Rechtliche Stellung der Kolonien

Die 13 Kolonien waren nach drei unterschiedlichen Prinzipien unterstellt

- Acht waren Kronkolonien (gehörten direkt der Krone)
- Drei Eigentümerkolonien -> privaten Besitzern
- Zwei Charter Kolonien (königlicher Charter)
- Unterschiede spielten in der Praxis keine große Rolle, aber alle Kolonien besaßen ein Kolonialparlament -> nach Zensuswahlrecht gewählt
- Gouverneur besaß Vetorecht gegen Parlament
- Parlamente verfügten über weitgehende Berechtigungen in Finanzen, Steuern, etc.

- Zunächst hielt die britische Regierung sich, wenn es keine großen Probleme gab aus der Verwaltung der Kolonien zurück -> Viel Freiheit
- GB war zu dieser Zeit von innerpolitischen Problemen geprägt (Konflikt König vs Parlament, schottische Unabhängigkeit, protestantisch vs katholisch)
- -> GB hatte also kaum Zeit und Interesse -> Kolonien mussten vor French und Indian war Verteidigung selbst zahlen

Gesellschaft in den Kolonien

Gesellschaft in den Kolonien war deutlich egalitärer (Kein Adel)

- Eine breite Mittelschicht in den Zentren nahm aktiv am politischen Leben teil
- In den Städten und auf dem Land gab es eine breite Unterschicht
- Allerdings gab es weniger Fälle von existenziell bedrohender Armut als in den europäischen Gesellschaften
- Bei sozialer Spannung bestand stets die Möglichkeit Richtung Westen abzuwandern

Die wirtschaftliche Entwicklung

- Durch die Zuwanderung, die hohe Geburtenrate stieg die Bevölkerung stark an
- Wirtschaftliche Perspektiven waren gut:
- Sie produzierten Rohstoffe für GB
- Die Kolonien dienten auch als Absatzmarkt für GB
- GB Regierung versuchte die Entwicklungen zu beeinflussen
- Zahlreiche Gesetze und Verbote regulierten Handel
- Durch Navigation Act von 1651 durften die Kolonien nicht Dinge herstellen die mit denen in GB konkurrieren (z.B. Kleidung, Hüte und Eisen)
- Diese Regelungen waren aber in der Praxis schwer umzusetzen, da Kontrollen und Truppen fehlten und es zu viel Schmuggel kam

French and Indian War

Von 1754 bis 1763

Mehrere Ursachen

- Große Rivalität zwischen den Mächten in Europa, Indien und Nordamerika
- Beide Mächte wollten das fruchtbare Tal des Ohio kolonisieren

- Der Krieg begann als beide begannen Festungen in der Region zu bauen
- Zu Beginn hatten die Franzosen trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit die Überhand
- -> GB Regierung schickte zum ersten Mal große Mengen an Truppen nach GB
- GB Truppen wurden allerdings schlecht geführt und die Indianer unterstützen Franzosen
- Der Krieg wurde häufig als Guerillakrieg geführt und war besonders grausam
- Je länger der Krieg dauert, desto mehr gewannen die Briten die Überhand, da sie mit einer Seeblockade die französischen Häfen blockierten -> bekamen keinen Nachschub mehr
- -> Dieser Krieg äußerte sich nicht durch große Schlachten, sondern durch viele kleine Kämpfe, Belagerungen und Überfälle
- 1762/3 wurden die Franzosen besiegt
- Gegen Ende kämpften auf beiden Seiten Indianervölker für ihre eigenen Interessen (wechselten auch Seiten je nach aktueller Vorteilslage)
- Sieg von GB verschlechtere Lage, da sie die beiden Mächte nicht mehr miteinander ausspielen konnten

Folgen der Konflikte

1763 Frieden in Paris

- GB als eindeutiger Sieger, großer territorialer Gewinn -> französische Quebec und spanische Florida
- -> GB ist alleinige Kolonialmacht
- GB war allerdings nun sehr stark verschuldet, mit hohen Zinsen -> Verschuldung sollte schnell verringert werden
- GB Steuerzahler zahlten bis zu 26x mal als die amerikanischen Siedler -> hatten deshalb später Unverständnis über die Proteste
- Neu eroberten Gebiete kamen unter die Krone und Gebiete westlich der Appalachen als Grenze der Kolonien, weitere westliche Besiedlung verboten (für die Konfliktvermeidung)
- Stärkere Überwachung der Gesetze -> Siedler empört
- Außerdem wurden deutlich mehr Truppen dort stationiert -> Siedler sollten für die Unterbringung zahlen
- Britische Offiziere verachteten die Kolonisten teilweise

Die neuen Steuergesetze

Ohne Rücksicht auf die Siedler änderte GB die Steuerpolitik

- 1764 Zuckergesetz
- Steuern auf Kaffee, Seide, Wein wenn aus anderen Häfen als GB
- Lokalen Gerichten wurden die Aufsicht der Abgaberechte entzogen, da diese die nicht immer durchsetzten
- Kolonien wurde verboten eigenes Geld zu drucken
- 1765 Steuermarkengesetz (Stamp Act) -> alle Papierprodukte mussten mit Steuersiegel versehen werden
- Die neuen Maßnahmen trafen auf eine wirtschaftliche Krise nach dem Boom
- Kolonialparlamente
protestierten erfolglos -> sie erachteten die Gesetze als rechtswidrig da sie nicht im Parlament in GB mitentscheiden durften -> **No taxation without representation**
- Außerdem musste die Siedler 26x weniger Steuern zahlen als Menschen in GB
- 1765 Stamp Act Congress -> Petitionen an König und Unterhaus -> würden nur nach eigener Zustimmung Steuern Zahlen

“Sons of liberty”

- Kaufleute aus allen großen Hafenstädten begann Widerstand und riefen zum boycott englischer Waren auf
- Sons of Liberty wurden als Geheimgesellschaft gegründet, viele Handwerker, Lehrer und Juristen schlossen sich an
- Sons of Liberty waren auch zu gewalttätigen Aktionen bereit
- Überwachung der Warenprozess
- Verhinderung Verkauf von Steuermarken
- Britische Beamten wurden verprügelt oder gefedert
- Boykott war erfolgreich und die Steuereinnahmen gingen stark zurück -> GB Regierung und Parlament planlos
- 1766 Aufhebung des Steuermarkengesetzes
- Gleichzeitig Deklarationsgesetz
- Kolonien sind der Krone und dem britischen Parlament untergeordnet
- Kolonisten dürften deshalb nicht über ihre eigene Besteuerung entscheiden
- 1767 -> Townshed Act -> Steuern auf Gebrauchsgegenstände
- Blei
- Glas
- Farbe
- Papier

Vermutlich wäre hier ein Kompromiss möglich gewesen, allerdings entwickelte sich der Konflikt immer mehr zu einem Prinzipienstreit und die Fronten verhärteten sich

Gründe für die widersprüchlichen britischen Reaktionen

- Nach wie vor hohe Staatsverschuldung
- Neubesetzung des Königs -> wollte Machtbefugnisse erweitern -> innerpolitische Konflikte mit Parlament
- Innerhalb des Parlaments ebenfalls Konflikte und Intrigen
- GB Regierung rechnete nicht mit einer solchen Zuspitzung
- GB hatte den über Jahrzehnte stattfindenden Autoritätsverlust in Nordamerika nicht bemerkt
- Das Parlament fuhr keinen einheitlichen Kurs gegenüber den Kolonisten
- Große Entfernung -> GB Parlament war nie auf dem neuesten Stand

Weitere Eskalation: das “Boston Massacre”

- Boykottbewegung radikalisierte sich -> Gewalt gegen Gegner der Boykottbewegung (Britische Beamte und Siedler)
- Daraufhin Aufstockung der militärischen Truppen in Boston
- 5. März 1770 -> Boston Massacre
- Britische Soldaten wurden von einer Menge an Siedlern bedrängt
- Beleidigungen und Handgreiflichkeiten
- Schuss löst sich, Soldaten schießen
- 3 Tote, 8 Verwundete
- Amerikanische Gerichte urteilen aufgrund Notwehr sehr milde für die Soldaten
- -> Townshend Gesetze wurden zurückgenommen, Bevölkerung beruhigt sich aber nicht
- Bevölkerung gegen GB aufgehetzt, Sons of Liberty radikalisieren sich weiter und erhalten einen großen Zulauf
- NEU: Oberschicht und Unterschicht kooperieren

Der Wendepunkt: die “Boston Tea Party”

1773 -> East India Company gerät in finanzielle Schwierigkeiten

- Gesetz wurde erlassen um den Teeimport nach Amerika zu vereinfachen
- Jedoch blieben Steuern, Amerikaner konnten die Abgaben nicht mitbestimmen und amerikanische Tee konnte nicht mehr konkurrieren
- Die Verweigerung der Bostoner Stadtverwaltung im Dezember 1733 drei Teeschiffe zu entladen, heizte die Stimmung weiter an

Boston Teaparty

50 - 100 als Indianer verkleidete Männer stürmen die “Dartmouth” mit 100 Tonnen Tee

- Tee wird ins Wasser geworfen, die Aktion lockt viele Schaulustige an
- Vermutlich war die Aktion vorher geplant
- Weder britische Soldaten noch andere Obrigkeit ließ sich blicken

-> Wendepunkt im Konflikt zwischen Kolonien und GB

Unerträglichen Gesetze

Britische Antwort auf die Boston Tea Party war sehr hart

- Zweimal hatten die Parlamente nachgegeben, ein drittes Mal sollte das nicht passieren
- Viele Menschen in GB wollten militärische Gewalt anwenden

Unerträgliche Gesetze von 1774

- Schließung des Bostoner Hafen, bis der Tee ersetzt wurde
- Keine Selbstregierung mehr Gemeindeversammlungen wurden direkt der Kontrolle des Königs unterstellt
- Bewohner der Kolonien und Beamte sollten nicht mehr in amerikanischen Gerichten verurteilt werden, sondern in GB oder anderen Teilen des Reiches
- Aufstockung der britischen Truppen, Einquartierung auch in Privathäusern

Historische Geschichtsschreibung geht davon aus, dass die “Boston Tea Party” schon den Beginn der amerikanischen Revolution markiert



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