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Die Ständeordnung im Mittelalter - Referat



Der erste Stand in der mittelalterlichen Ordnung bestand aus dem Klerus. Dieser Klerus beinhaltete jeden Geistlichen. Ihre Aufgabe war es, Seelenheil bei den Menschen zu erreichen. Dies wollten sie durch moralische, sowie sittliche Festigung der Menschheit erreichen. Die Seelsorge der Menschen war oberste Aufgabe der kirchlichen Vertreter und Mitglieder des Klerus. Doch sie stoßen früh auf ein Problem. Der Großteil der einfachen Bürger waren Analphabeten, wodurch es für sie fast unmöglich war, zu prüfen, welche kirchlichen Lehrmeinungen im Volk bestehen. Ein Aufbegehren, ja eine Art Revolution war ganz und gar nicht vom Volke zu erwarten, denn die Kanzeln predigten den Leuten immer wieder, dass ihr Schicksal göttlicher Natur sei, vorbestimmt. Im Jenseits sollte sich ihr ärmliches Leben dann entlohnen. Klerus ist hier ein Sammelbegriff für alle Angehörigen der Kirche: den Dorfpfarrer, den Bischof, den Priester, sogar den Papst. Allerdings gab es innerhalb dieses Standes auch eine Teilung in hohen und niederen Klerus. Den hohen Klerus beinhalteten zum Beispiel den Papst, die Erzbischöfe, sowie die Bischöfe. Dorfpfarrer, Prediger, Wanderprediger, Mönche und Nonnen gehörten dem niederen Klerus an. Der Klerus hatte großen Landbesitz und großes Eigentum. Finanziert wurde der Stand durch das vergeben von Lehen.

Der zweite Stand bestand aus Soldaten und Adel. Sie sollten die Sicherheit der Bevölkerung in jedem Falle garantieren und im schlimmsten Fall eines Krieges Land und Volk bis zum Tode verteidigen. Gegenüber dem dritten Stand hatte jener zweite Stand einige Privilegien und Vorteile. Der zweite Stand bestand aber auch vorrangig aus Adel. Dieser Adel war in allen Belangen des Lebens besser gestellt – sozial, rechtlich, politisch. Besondere Lebensstandards, sowie ihr Standesethos prägten diesen Stand. Wieso dieser Stand so hoch angesehen war? Nun, dies lag vorrangig an wirtschaftlichen, vererbten und religiösen Faktoren.

Nun, der dritte Stand bestand aus Bauern und Bürgern, aus ehrlichen Arbeitern, aus einfachen Leuten. Die Bauern waren die allerwichtigsten Güterproduzenten des Mittelalters. Sie machten größtenteils die Bevölkerung aus, ganze 90% waren Bauern. Sie stellten Lebensmittel, Bekleidung und weitere Materialien her, boten Dienstleistungen aller Art, sowie Bauarbeiten, an. Trotz dieser großen Wichtigkeit in der Wirtschaft, erging es ihnen in der Gesellschaft ganz anders. Ihr Ansehen war nie hoch und Teilhabe an der Gesellschaft hatten sie nicht wirklich. Auf Entscheidungen, die ihr eigenes Leben, ihr eigenes
Hab und Gut betrafen, hatten sie keinen Einfluss. Viele Bauern waren damals frei und unabhängig, doch mit Beginn des Feudalismus fielen die Bauern in eine Abhängigkeit – von nun an waren sie entweder Hörige oder Leibeigene der Grundherren und somit ganz und gar nicht mehr frei. Einen Anteil ihrer erwirtschafteten Erträge mussten sie ihren Grundherren abtreten und musste sogar Frondienste vollführen. Wenn sich der Bauer ungerecht behandelt fühlte wurde diese Auseinandersetzung nicht vor Gericht, sondern sofort vom Grundherren selbst geregelt, da er hierzu die Rechte hatte. Bei all diesen Erniedrigungen bot der Grundherr dem Bauern immerhin Schutz. So waren sie dazu verpflichtet, sie vor Überfällen zu schützen und sie im Krankheitsfall zu verpflegen.

Diese Ständeordnung des Mittelalters führte zu einer Teilung der Gesellschaft in arm und reich, in herrschende und beherrschte. Die ersten beiden Stände mussten sich weitestgehend nicht um ihre eigene Existenzsicherung bemühen, während der dritte Stand häufig selbst grundlegende Dinge nicht hatte, wie ausreichende Nahrung oder ausreichend Wasser. So waren sie oftmals vom Tod und Sterben bedroht, da sie ihre Existenz nicht aufrecht erhalten konnten.



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