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Die Sportpalastrede Goebbels' - „Wollt ihr den totalen Krieg?“ - Referat



Am 2. Februar. 1943 kommt es zur Kapitulation der deutschen Wehrmacht in Stalingrad, den rund 90.000 Soldaten, die bis hierhin noch überlebt haben, fehlt es an geeigneter Ausrüstung und Verpflegung für diese Winter-Front. Sie können die Stellung nicht länger halten. Der zweite Weltkrieg ist für Deutschland schon hier, zwei Jahre vor Kriegsende, so gut wie verloren. Am 18. Februar. 1943 kommt es zu einer Rede von Propagandaminister Joseph Goebbels im Sportpalast an der Potsdamer Straße in Berlin, im Zuge welcher er die Deutschen vom „totalen Krieg“ für sich gewinnen will. Seine Rede dauerte zwei Stunden lang und wurde aufgrund seiner hohen Wichtigkeit für den weiteren Verlauf des Krieges auch im Rundfunk übertragen, sowie abends und zwei Tage später noch einmal wiederholt. Die zentrale Botschaft Goebbels' ist, dass Deutschland die historische Aufgabe habe, Europa vor der von ihm sogenannten „bolschewistisch-jüdischen Sklaverei“ zu beschützen und dies mit allen Mitteln, dies, mit dem „totalen Krieg“.

Für viele sollte diese Rede später als Musterbeispiel für die nationalsozialistische Propaganda und Manipulation gelten. Allerdings war dies gar nicht so unbedingt der Fall. Denn Goebbels war kein großer Redner und seine Rede eigentlich wenig begeisternd. Diese Rede war weniger ein Akt der Manipulation, sondern eher eine der letzten Gelegenheiten, die NS-Ideologie zu verherrlichen und sich ihrer zu versichern. Diese Manipulation, wie viele die Rede später beschreiben würden, hat in diesem Maße gar nicht stattgefunden, da keine Handlung erzielt wurde, denn über Sprache allein kann keine Manipulation erzeugt werden. Für die Deutschen war es nach dem Krieg aber natürlich ein Leichtes, dies als Manipulation zu umschreiben, so konnten sie sich der Verantwortung entziehen. Im Publikum der Rede saßen außerdem fast ausschließlich eingeladene Nationalsozialisten und keine Soldaten oder Bewohner, keine Volksvertreter. Der Ort der Rede wurde bedacht gewählt. Während der Zeit der Weimarer Republik, des ersten deutschen Versuches einer Demokratie, wurden hier viele politische Großveranstaltungen abgehalten. Goebbels hat den Sportpalast also im Prinzip „erobert“, die Weimarer Vergangenheit mit diesem Ort somit ausgelöscht. Seit der Machtübernahme Hitlers 1933 war dieser Sportpalast eine Art ritueller Platz, an welchem sie sich ihrer Ideologie, ihrer Ersatz-Religion, versicherten, eine Art Kirche.

Was meinte Goebbels nun mit
dem berühmt berüchtigten Zitat „Wollt ihr den totalen Krieg?“ Nun, unter „totalem Krieg“ versteht man einen Krieg des Krieges willen, mit einem maximalen Maß an Zerstörung, ein Krieg an allen Fronten. Damals war dies jedoch anders gemeint. Goebbels wollte somit die gesamte Kraft an Wirtschaft, die noch nicht am Krieg beteiligt war, einspannen. Somit sollte Friede erlangt werden - „Totaler Krieg – kürzester Krieg“ lautete ein Banner über der Bühne des Sportpalastes. Goebbels erhielt großen Jubel für seine Rede, doch außerhalb der Mauern des Berliner Sportpalastes erhielt er weniger Begeisterung. Im Sportpalast galt die Rede nun mal streng denen, die ohnehin vollkommen der Ideologie verfallen waren. Das deutsche Volk war dem Krieg müde, all dem ganzen Leid, all der Zerstörung, all dem unnötigen Tod. Die Rede erzielte nicht die erhoffte Wirkung.

Diese Rede war also nichts weiter als ein Versuch, das ohnehin schon verlorene und sich im Untergang befindende dritte Reich zu erhalten. Goebbels dürftiger Versuch scheiterte.



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