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Die Reformation unter Martin Luther - Referat



benutzt wurden unter anderem die Quellen edk.de, luther.de und wikipedia.org

Gliederung:
1. Allgemeine Fakten zur Reformation
2. Weg in die Reformation
3. Kurzbiografie Martin Luthers
4. Verlauf der Reformation unter Martin Luther
5. Luthers letzten Jahre
6. katholische Gegenreformation
7. kurze Zusammenfassung der Folgen
8. Aktuelles

1.Allgemeine Fakten zur Reformation
- Zeit zwischen 1517 und 1555
- Reformation (Wiederherstellung, Erneuerung) führte zur Spaltung des westlichen Christentums
→ verschiedene Konfessionen: katholisch, lutherisch und reformiert
- Spaltung der Kirche verlief in Europa teilweise unterschiedlich
→ Entwicklung von verschiedenen protestantischen Kirchen
→ England- anglikanische Kirche, Schweiz und Frankreich-reformierte Kirche mit Ulrich Zwingli und Johannes Calvin

2. Weg in die Reformation
- 16. Jhd. viele Kriege in Deutschland → Leidtragend war vor allem die ländliche Bevölkerung → lebten in Armut und Elend
- politische und gesellschaftliche Situation in Deutschland bestimmt vom Lehnsystem → Kaiser = oberster Lehnsherr [→ Deutschland gespalten in viele kleine Fürstentümer]
- zudem: Leben des Klerus, vor allem Würdenträger der Kirche wie Bischöfe, Äbte und des Papstes sehr feudalistisch
- Missachtung der kirchlichen Prinzipien, wie den Armen helfen und sich um Andere kümmern
→ lebten in Wohlstand, egoistisch und achteten nicht auf das Geld
→ prächtige Kirchenbauten wie Petersdom von Papst
Leo X.
- neue Einnahmequellen wie Ämterkäufen und Ablasshandel neben Zehntabgaben von Bauern
→ Bevölkerung durch Pest-Epidemie sehr gottesfürchtig und damit leicht auszubeuten→ kauften Ablassbrief gegen Geld → von Sünden befreit
→ Möglichkeit des Ämterkaufs → mit genug Geld Bischofstitel erwerben
- neben Städtebevölkerung, die immer mehr allgemeine Bildung erwarb und somit auch Kritik gegen die Missstände äußerte, gab es auch Martin Luther, der sich gegen diese Missstände stellte → Meinung: Gläubige kann nur durch Lesen der Bibel Kraft für seinen Glauben erlangen

3. Kurzbiografie Martin Luthers
- 10.November 1483 Martin Luder in Eisleben geboren → später umgenannt zu Martin Luther
- Mutter: strenge Erzieherin
- Vater: Bauernsohn → Bergbau, um bessere finanzielle Lage zu verschaffen → gelang → dazu zogen sie nach Mansfeld
- Luther besuchte dort Lateinschule → danach 1497 ging er an Magdeburger Schule der „Brüder vom gemeinsamen Leben“
- 1 Jahr später (1498) zu Verwandten in Eisenach und lernte dort an städtischen Pfarrschule
- 1501: beginnt Studium an Universität in Erfurt → Vater möchte ihm gute Existenz als Jurist ermöglichen → Weg wollte Luther nicht gehen → Legende: gelobt bei Blitzschlag bzw. Sturm, Leben radikal zu verändern (Denkmal bei Stotternheim)
→ 1505: tritt Bettelorden der Augustiner im Erfurter Kloster bei
- 1506: legte Mönchsgelübte ab → Mönchsleben zu dieser Zeit hart: Beten, Fasten, Arbeiten → Zeit prägte Luther stark: findet hier engen Bezug zur Bibel (Luther als Mönch)
- 1507:
→ im Erfurter Augustinerkloster zum Priester geweiht
→ beginnt Theologiestudium in Erfurt → studiert Scholastik → war für ihn vor allem ein Studium der griechischen und hebräischen Originale der Bibel
- 1512: Dr. der Theologie → lehrt als Bibelprofessor an Wittenberger Universität ( 1512-1517)→ Beschäftigung mit den biblischen Quellen förderte in ihm Erkenntnis: Mensch werde nicht aufgrund seiner Werke, sondern viel mehr durch die Gnade Gottes gerecht. → so steht es im Brief des Apostels an die Römer
Zitat: „Der Gerechte wird aus dem Glauben leben.“ - Luther , laut www.luther.de
- Luther zur Erkenntnis gekommen → ABER: derzeit blühender Ablasshandel: katholische Kirche bat Vergebung von Sünden, selbst für verstorbene, gegen Geld an → starker Widerspruch zu Luthers Erkenntnis
→ Ablassstreit zum Auslöser einer Reformation

4. Verlauf der Reformation unter Martin Luther
_Thesenanschlag_
- dazu die Vorgeschichte: seit 1514 Prediger in Wittenberger Stadtkirche
→ Feststellung: Viele gingen nicht mehr zur Beichte sondern kauften Ablassbriefe
→ Sprüche wie [Zitat] „Wenn das Geld im Kasten kling, die Seele aus dem Fegefeuer springt.“ - Ablassprediger Tetzel, riefen bei Luther Proteste hervor
→ Luther in seinen Predigten gegen Ablasshandel, aber half nichts
- Thesenanschlag: 31.Oktober 1517: Luther schreibt an seine kirchlichen Vorgesetzten mit Hoffnung, Missstände beheben zu können → legt den Briefen berühmten 95 Thesen beigelegt
→ Legende vom Thesenanschlag: Luther habe mit lauten Hammerschlägen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg 95 Thesen genagelt → streitbar

- Reaktionen auf 95 Thesen: Luther hat 95 Thesen nicht vielen geschickt → Reaktionen waren nicht sofort, aber bereits Ende 1517: Drucke der Thesen in Leipzig, Nürnberg, Basel usw. im Umlauf → sowohl Zustimmung (u.a. auch einiger Fürsten) als auch Ablehnung aus vielen Teilen der römischen Kirche
→ soll sogar Todesdrohungen vom Ablassprediger Tetzel erhalten haben
→ Bischöfe zeigen nur Reaktion indem sie Papst informierten
→ mit Zeit wuchs Druck auf Luther → präzisierte und erläuterte Thesen in anderen Schriften aber irgendwann Druck zu groß
- 1518, Rom: Ketzerprozess wird im Augsburger Reichstag eröffnet → Luther soll Kritik widerrufen
→ 1519: wegen Kaiserwahl unterbrochen
→ 1520: wieder aufgenommen → 15. Juni Bannandrohung → Luther nicht bereit seine Lehren zu widerrufen → reagiert demonstrativ
→ Papst verhängt am 3.Januar 1521 Bannfluch (mit einer Verfluchung verbundener Kirchenbann) über Luther
- währenddessen 1520: Luther entwickelt 3 Reformatorischen Hauptschriften mit Bibel im Zentrum
→ lehnt Ablasshandel oder Wallfahrten usw. ab
→ Anhängerzahl wächst und somit auch die Verbreitung des lutherischen Gedankens
→ Papst fordert in einem Erlass die Verbrennung Luthers Schriften und Widerrufung seiner Thesen, ansonsten: Ausschluss aus der katholischen Kirche
- im Land „Luther-freundliche“ Stimmung durch Einfluss einiger Fürsten → Luther (jetzt als Reformator bezeichnet) auf Reichstag in Worms eingeladen
→ soll Stellung zu Schriften beziehen und abermals nach Willen der Kirche und des Kaisers Lehren bzw. Thesen widerrufen
[→Luthers Landesfürst ( der mächtige Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen) forderte, dass Luther nicht ohne Anhörung verhaftet wird
→ Luther-unterstützenden Fürsten hoffen, politische Macht Roms
in Deutschland zu schwächen]
- Reise nach Worms: Beginn am 02.04.1521
→ Kirche erhoffte sich Bußgang Luthers
→ aber Gegenteil: Luther mit Begeisterung empfangen → hielt auch einige Predigten bis er am 16.April unter Jubel des Volkes ankam
- in Worms: Luther soll widerrufen, was er gelehrt hat
[→ tut nicht solange weder Bibel, noch Verstand keine Belege dafür bringen]
→ lehnt Widerrufung der Lehren also weiterhin ab
→ Wormser Edikt: Kaiser Karl V. erklärt Luther zum Feind der Kirche und des Reiches → Luther und seine Anhänger = vogelfrei
- Rückreise am 1.Mai: Kurfürst Friedrich der Weise ließ Luther (hatte Kenntnis davon) entführen und zur Wartburg bringen → Luther in Sicherheit (Entführungsdenkmal unweit von Steinbach)
- [ Kurfürst hofft durch Entführung dass ständigen Angriffe gegen reformatorische Bewegung etwas abnehmen]
- Luther lebt auf Wartburg unter Decknamen „Junker Jörg“
→ übersetzt innerhalb von 11 Wochen das Neue Testament aus griechischem ins deutsche, später auch Teile des Alten Testaments (Arbeitszimmer auf Wartburg)
→ vor allem neue Testament (seit 1522 als sog. September Testament im Druck) findet reißenden Absatz
- während Luthers Abwesenheit: Wittenberg zum Zentrum der Reformation geworden → setzen Luthers Ideen praktisch um
→ auch Gottesdienste werden reformiert
- Luther sieht vorerst nur aus der Ferne + Briefkontakt zu Mitstreitern aus Wittenberg
→ kehrt jedoch 1522 am 6. März, als radikalen Kräfte der Reformation überhand zu nehmen scheinen, nach Wittenberg zurück → nimmt Zepter in die Hand → rückt größtenteils wieder auf richtige Bahn
in nächsten Jahren: Predigerreisen durch Mitteldeutschland

-1525:
→ Heirat Luthers mit Katharina von Bora → 3 Söhne, 3 Töchter
→ außerdem etwas anderes entscheidendes: in Vorjahren bereits Bewegung von Bauen entwickelt, da diese aushaltbare Lebensbedingungen hatten und durch Kirche und Klerus aufgrund hoher Abgaben unter Druck gesetzt
→ zunächst friedliche Versuche zur Lösung schlugen in Gewalt um
→ Bauernkrieg
→ unter Priestern wie Thomas Müntzer (zunächst auch Luther-Anhänger) flammte Bauernerhebung in Mitteldeutschland auf
→ aber Luther wollte keine Gewalt:
→ wollte Befreiung der Menschen von geistiger Willkür der Obrigkeit, nicht von Politischer oder Wirtschaftlicher
- 1529: Karls Bruder Ferdinand will die zwischenzeitlich quasi aufgehobene Reichsacht vollziehen → sollen wieder verfolgt werden → Anhänger Luthers protestieren dagegen → daher Name „ Protestanten“
- 1530: Reichstag in Augsburg: Protestanten legen eine Glaubenserklärung vor, sollen aber tdm. zur katholischen Kirche zurückkehren
→ Kaiser Karl V. wollte damit die Einberufung eines Konzils erreichen → scheiterte
→ protestantischen Fürsten und Städte weigern sich und schließen sich zum Schmalkaldischen Bund zusammen → Art Verteidigungsbündnis
- 1544: jahrelange Kriege, Friedensschluss mit frz. König und Waffenstillstand mit Türken → Kaiser Karl V.: Krieg gegen Protestanten beginnt
- 1547: Schmalkaldener Bund bei Mühlberg an der Elbe geschlagen
→ Kaiser will sie zurück zum katholischen Glaube→ Bund quasi aufgelöst
- 1552: Protestanten finden wieder zusammen und Unterstützung des frz. Königs
→ Karl V. muss nach Kärnten fliehen und Land an seinen Bruder übergeben (legt 1556 Kaiserkrone nieder)
- 1555, Reichstag in Augsburg: Ferdinand schließt mit Protestanten „immerwährenden Religionsfrieden“
→ Fürsten können selbst über ihre Konfessionen entscheiden, Untertanen müssen diese auch annehmen → tdm. keine freie Entscheidung

5. Luthers letzten Jahre
- während Luthers letzten Jahren: körperliche Leiden + mit Tod seiner Tochter schwer zu kämpfen
→ entwickelt stark intolerante Ansichten gegenüber Juden und Andersgläubigen
- am 18.02.1546 stirbt Luther während Reise nach Eisleben
→ 4 Tage später in Schlosskirsche Wittenberg beigesetzt
(Grab)

6. katholische Gegenreformation
- 13.12.1545: Konzil von Trient → bewusst auf deutschen Territorium angesetzt, damit alle Parteien die Chance hatten daran teilzunehmen
- Konzil kam in 3 Sitzungsperioden zusammen
→ darin die Differenzen zum Protestantismus herausgearbeitet und Konzepte zur Beseitigung der Missstände der katholischen Kirche entwickelt

→Ergebnis:
- Ablehnung der Lehren Luthers, Zwinglis und Calvins
- Festlegung von klaren Rechten und Pflichten für Papst, Bischöfe,Äbte und Priester um gegen Missstände der Kirche vorzugehen
- keine friedliche Aussöhnung mit den Protestanten
- Ausarbeitung eines Programmes zur Erneuerung der kathol. Kirche

7. kurze Zusammenfassung der Folgen
- Eigentliche Ziele waren: zur „alten“ Kirche zurückkehren und Missstände abbauen
- Langfristige Folgen für Deutschland:
- kulturelle bzw sprachliche Leistung durch Bibelübersetzung
- politische Wirkung: unterstützt Entstehung von früh-modernen Territorialstaaten
→ Luther hat Föderalisierung (Streben nach Errichtung/Erhaltung eines Bundesstaates mit weitgehender Eigenständigkeit der Einzelstaaten) Deutschlands vorangetrieben
- Langfristige Folgen für die Welt:
Spaltung der Kirche → Reformation übertrug sich nach und nach auf anderen Länder

8. Aktuelles
- Heutige Verbreitung des Luthertums:
- auf allen Kontinenten, jedoch nur in wenigen Ländern die Mehrheit z.B Schottland, bis in 1950er auch Niederlande, in 1970er auch Schweiz
- in Frankreich: Hugenotten( traditionell reformierte Minderheit aus Reformationszeit)
- Lutherdekade:
- Veranstaltungsreihe von Kirche & Staat die am 21. Sept. 2008 begann und auf dem 500. Jahrestag des Thesenanschlags hinzielt, im Jahr 2017
- in Themenjahren werden Themenaspekte rund um die Reformation aufgenommen und entfaltet



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