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Die Pyramiden von Giza - Referat



Die Pyramiden von Giza


Steckbrief der Cheops-Pyramide

Das verwirrende gleich am Anfang: die Cheops-Pyramide heißt eigentlich gar nicht Cheops-Pyramide sondern Khufu-Pyramide. Khufu ist nämlich der richtige Name des Pharaos, den die Griechen Cheops nannten. Das ist ungefähr das Gleiche wie Cologne und Köln.
Die Pyramide ist riesengroß. Wenn man daneben steht, kommt man sich vor wie eine Ameise vor ihrem Ameisenhaufen. Und wenn man um sie herum läuft, dann legt man ungefähr 921 Meter zurück. Ihre Grundfläche von etwa 53.000 m2 ist so groß wie 9 Fußballfelder.
Früher war die Cheops-Pyramide etwa 147 Meter hoch, aber viele Steine wurden im Laufe der Jahrhunderte gestohlen, um Paläste und Moscheen damit zu bauen. Heute fehlen an der Spitze etliche Meter.
Früher war sie mit weißen Kalksteinen verkleidet. Ein paar davon sind noch übrig geblieben. Die Steine sind so perfekt behauen, dass man nicht mal mit einer Rasierklinge zwischen die Fugen kommt. Das sind manchmal sogar nur etwa 0,2mm.
Wenn man an die Verkleidungssteine ein Geodreieck anlegt, dann kommt man ungefähr auf einen Steigungswinkel von 51°. An der Nordseite sind es genau 51° 51' 10''.
Aus der Seitenlänge, etwa 230 Meter, und dem Steigungswinkel kann man ausrechnen, wie hoch die Pyramide war, als sie noch alle Steine beisammen hatte: 1/2 Seitenlänge mal Tangens von 51° 51' 10''. Etwa 146 Meter.
Manche Wissenschaftler haben sogar ausgerechnet, aus wie vielen Steinen die Pyramide gebaut wurde: etwa 2,5 Millionen. Bei einem durchschnittlichen Gewicht von 2,5 Tonnen pro Stein ergibt das ein Gesamtgewicht von etwa 5,5 Millionen Tonnen. Die Cheopspyramide ist damit mehr als 35 mal so schwer wie der Kölner Dom.
Diese vielen Steine wurden in 105 Stufen übereinander gebaut, aber hochklettern kann man leider nicht - das ist verboten.
Die Cheops-Pyramide ist die größte Pyramide der Welt. Aber von ihrem Erbauer, dem grossen Pharao Cheops, gibt es nur eine einzige Statue, und die ist wenige Zentimeter groß. Kleiner Cheops, grosse Pyramide.
Die Cheops-Pyramide war nicht nur die größte, sondern auch die erste Pyramide, die auf dem Felsplateau bei Giza gebaut wurde. Cheops' Sohn Chephren baute die mittlere und sein Enkel Mykerinos die kleinste der drei Pyramiden. Als er bestattet wurde, war die Geschichte der Pyramiden von Giza endlich vollständig. Eine Geschichte, die seit 2500 Jahren immer wieder neu erzählt wird.

Es war einmal...
Mykerinos wurde soeben bestattet. Die Priester verlassen die Grabkammer. Sie werden die Pyramide bald verschließen. Der heilige Bezirk für Pharao Mykerinos ist vollendet. Dazu gehören die Königinnenpyramiden, die Umfassungsmauer, der Totentempel, der Aufweg hinunter zum Taltempel. Im Taltempel hat man Statuen von Mykerinos gefunden. Eine zeigt den Pharao zwischen zwei Göttinnen. Die andere mit einer seiner Frauen.
Damit ist sind die großen Grabanlagen von Giza komplett. Neben der Pyramide des Mykerinos stehen die riesigen Anlagen seines Vaters Chephren und seines Grossvaters Cheops. Ihre Pyramiden hielten während des Baus den Staat fast 40 Jahre am Leben. Sie waren Arbeitsplatz für viele Tausend Menschen.
Groß ist Chephren, so nannte man die mittlere der drei Pyramiden. Sie erscheint etwas größer als die Cheops-Pyramide. Das liegt daran, dass sie auf einem höher gelegenen Untergrund steht. Sie war ursprünglich sogar 6 Meter kleiner als die Cheops-Pyramide. Davor steht die Sphinx. Sie ist die älteste Kolossalstatue Ägyptens. Man weiß eigentlich noch immer nicht so genau, wer sie tatsächlich gebaut hat: Chephren oder Cheops.
Doch die größte Pyramide der Erde baute Cheops. Um sie herum liegen die vielen Gräber seiner Königinnen und Fürsten. Es muss auch für diese Pyramide einen riesigen Hafen gegeben haben, aber man hat ihn bisher nicht entdecken können. Hier kam die Mumie des Cheops auf einem Schiff an. Dann brachte man Cheops Körper am Taltempel an Land. Eine Prozession begleitete den Toten entlang des Aufweges hinauf zum Totentempel. Dort wurde wohl noch lange nach seinem Tod dem Pharao und den Göttern gehuldigt.
Vom einfachen Grab zur Pyramide - und zurück
Ganz am Anfang der ägyptischen Kultur, etwa 4300-3000 v.Chr., bestattete man die Toten in ovalen oder rechteckigen Gruben, die nur wenige Dezimeter tief waren.
Später machte man die Gruben tiefer und bedeckte sie mit einem Steinhügel.
Um 2950-2609 v.Chr. Jetzt umgab man die Grabhügel der Könige mit einer Lehmziegelmauer. Innerhalb der Mauer mauerte man über dem Grabhügel viele Kammern. Das waren Vorratskammern, zum Beispiel für Wein und Getreide. Andere leere Räume waren wohl so etwas wie Aufenthaltsräume für den toten König. Es gab sogar eine Toilette und eine Badewanne - nur: keine Türen. Dieses Gebäude nennen die Forscher eine Mastaba. Mastabas gab es in vielen Größen und Formen: zum Teil sehr schön verziert (Nischenbauweise).
König Djoser: 2630-2611 v.Chr. Er wollte höher hinaus. Für sein riesiges Grabmal benutzte er nicht mehr Lehmziegel, sondern nur noch Stein. Außerdem schichtete er mehrere Mastabas übereinander, zunächst vier, später sechs Stufen - 60 Meter hoch wurde seine Stufenmastaba, die schon etwas an echte Pyramiden erinnert. Der Erfinder der echten Pyramide war Snofru, 2575-2551. Er ließ gleich drei davon bauen: insgesamt 3,5 Millionen Kubikmeter Stein ließ er bewegen. Gleich nach Snofru begann die Zeit der grossen Pyramiden von Giza, 2551-2472 v.Chr. Innerhalb von nicht einmal 100 Jahren ließen drei Pharaonen ihre Grabmäler bauen. Die größte für Cheops, 146 Meter hoch, 2,5 Millionen Kubikmeter Stein. Dann eine für Chephren und eine kleinere für Mykerinos (Menkaure).
Dieser Trend wurde beibehalten. Die Pyramiden wurden kleiner. Schon Pharao Userkaf hatte eine Pyramide mit nur noch knapp 87000 Kubikmetern und 49 Metern Höhe. Die Pyramiden blieben klein und verschwanden in einer Phase zwischen 2150 und 2000 v.Chr. sogar fast ganz von der Bildfläche. Erst danach, im so genannten Mittleren Reich, kam man noch einmal auf den Geschmack, Pyramiden zu bauen. Aber so große wie in Giza wurden nie wieder gebaut. Und um 1800 vor Christus ist die grosse Zeit der Pyramiden dann endgültig vorbei.
Die Vision des SnofruZwei Millionen Touristen aus aller Welt besuchen pro Jahr die großen Pyramiden von Giza. Als Vorbereitung strömen die meisten von ihnen am selben Morgen zum Blitzbesuch ins Ägyptische Museum in Kairo. Auf der Suche nach den Goldschätzen des Tutanchamun und der Mumie Ramses II schenken sie einer kleinen Sensation im Garten des Museums meist keine Beachtung: eine Stele zu Ehren des Pharaos Snofru. Wer sich allerdings ernsthaft für die Geschichte des Pyramidenbaus interessiert, sollte Snofru kennen - und seinen Erforscher, den deutschen Ägyptologen Prof. Rainer Stadelmann. Stadelmann hat uns des Lebenswerk des Pharaos Snofru gezeigt, dem eigentlichen Erfinder der Pyramiden und Vater des Cheops. In Sakkara - etwas südlich von Giza - steht die Stufenpyramide des Pharaos Djoser aus der 3. Dynastie. Mit 60 Metern Höhe war es damals das größte monumentale Bauwerk der Welt. Als junger Mann hat Snofru dieses Grabmal wahrscheinlich gesehen und als Vorbild für seine Bauten in Meidum und Dahschur genommen.
In Meidum hat Snofru zum ersten Mal seine Vision verwirklicht. Er ließ eine Totenresidenz errichten, die exakt nach der Sonne ausgerichtet war. Über diesen Weg sollte der Pharao zu Grabe getragen werden.
Die Imposanz des gewaltigen Baus ist heute allerdings nur noch zu erahnen. Es sollte eine Stufenpyramide werden, zunächst mit sieben Stufen, dann erweitert auf mächtige acht Stufen. Als
Krönung wünschte Snofru eine Verkleidung. Nach über einem Jahrzehnt Bauzeit war alles bereit für seinen Tod inklusive einer Grabkammer, aber der Pharao war mit dem Ergebnis nicht zufrieden, außerdem noch gesund und munter und wagte einen zweiten Versuch.
Das Ergebnis war die Knickpyramide von Dahschur, eine Fehlplanung der Baumeister und für Snofru eine Blamage. Der sandige Untergrund gab nach, unter der Spannung rissen oder verschoben sich die aufgeschichteten Steinlagen.
Anstatt die höchste Pyramide der Welt mit einem Neigungswinkel von 60° zu bauen, wurde der ehrgeizige Plan erst auf knapp 55° korrigiert und mit einem Knick vollendet - sicherlich kein Grab für die Ewigkeit. Der nächste Bau musste also gelingen, denn Snofru war schon ungewöhnlich alt.
Nur zwei Kilometer entfernt entstand die perfekte, die Rote Pyramide - auf felsigem Untergrund, 220 m Seitenlänge, 105 Meter hoch, mit einem ausgeklügelten Grabkammersystem. Die alten Ägypter beherrschten von nun an die Technik des Pyramidenbaus und als Höhepunkt konnten die Pyramiden des Cheops, Chephren und Mykerinos in Giza entstehen.


Die Königskammer

Eines der großen ungelösten Rätsel der Cheops-Pyramide ist das weit verzweigte System der Grabkammern und den von den Ägyptologen so genannten "Entlüftungsschächten". Diese Schächte sind Röhrensysteme, deren Bedeutung bis heute niemand kennt. Nur zu einem waren sie sicher nicht gedacht: zur Entlüftung. Die einbalsamierten Pharaonen in ihren Mumien sollten gerade vor Luft geschützt werden und nicht optimal belüftet.
Die Cheops-Pyramide bricht auch hier alle Rekorde. Neben der Königskammer gibt es noch eine Königinnenkammer, die große Galerie, einen unvollendeten Raum und so weiter...

Niemand weiß, ob hier je ein Pharao lag, ob die Arbeiten vollendet wurden oder vorzeitig abgebrochen werden mussten. Eines ist sicher: Das Wichtigste für die Baumeister und Architekten war die Stabilität der Grabkammer - damit die Mumie des Pharao im Sarkophag dauerhaft und unbeschädigt im Innern der Pyramide verbleiben konnte. Bedenkt man das ungeheure Gewicht der Steinmassen, erstaunt die erreichte Stabilität des ganzen Bauwerkes: Nirgends zeigen sich tiefe Risse oder Einbrüche - ganz im Gegenteil: Trotz zahlreicher Erdbeben blieben die Kammern völlig unversehrt.
Grund genug für Quarks&Co heutige, moderne Bauingenieure und Statiker für diese Fragestellung zu begeistern: Die Aachener Forscher der RWTH um

Professor Konstantin Meskouris rechneten für uns mit modernsten Computersimulationen die Cheops-Pyramide durch.
Wie der Zufall es wollte, hatten die Aachener ebenfalls einen engen Kontakt direkt vor Ort: zu einem ägyptischen Professor aus Kairo, Alaa Sherif, der mit seinen Kontakten in der Pyramide selbst die erforderlichen Messwerte und Steinparameter ermitteln konnte.
Die Ergebnisse der Simulationen sind erstaunlich:
Die Abbildungen zeigen deutlich das komplizierte und aufwändige System der so genannten Entlastungskammern über der eigentlichen Königskammer mit dem

"Spitzdach" - alles gefertigt aus stahlhartem, hochpoliertem Rosengranit. Die Druckverteilung (blau - hoher Druck, rot - niedriger Druck) ist mit Hilfe dieses Systems derart kunstvoll umgeleitet, dass die tonnenschwere Last vollständig an den Wänden entlang nach unten verläuft. Erdbeben- Simulationen der Aachener zeigen, dass die Höhe der Königskammer (etwa auf einem Drittel Höhe über dem Pyramidenplateau) ebenfalls ideal gewählt ist - ein Kompromiss aus Stabilität und Statik. Wenn auch nichts bekannt ist über die Technologie der damaligen Baumeister: erstaunt sind die Aachener Kollegen doch über solches "Know-how" - ein Wissen im stolzen Alter vom mehr als 4000 Jahren.


Rampen oder Maschinen?

Es gibt unzählige Theorien darüber, wie die Pyramiden gebaut wurden. Keine einzige davon ist wirklich bewiesen. Es gibt Anhaltspunkte, die darauf hinweisen, dass die Ägypter mit Rampen aus Lehm und Stein gearbeitet haben.
Wie diese Rampen ausgesehen haben, und vor allem ob man die Pyramiden mit ihrer Hilfe bis ganz nach oben gebaut hat ist allerdings mehr als fraglich. Denn je höher die Pyramide wuchs, desto größer musste man auch die Rampe bauen. So groß, bis sie schließlich ein mehrfaches des Volumen der Pyramide erreicht hätte. Das wäre doch sehr aufwändig gewesen.
Andere Möglichkeiten werden seit Jahrhunderten diskutiert. Zum Beispiel die Herodot-Maschine.

Herodot, der griechische Geschichtsschreiber, hat sie gewissermaßen erfunden, als er sich Gedanken machte, wie die Ägypter zweitausend Jahre vor seiner Zeit die Pyramiden bauen konnten.
Dieser eher abenteuerlichen Theorie folgten viele die ebenso unglaubwürdig waren: Komplizierte Kran und Hebevorrichtungen etwa, oder spiralförmig um die Pyramide gebaute Rampen, integrierte Rampen usw... Der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt, es gibt keine eindeutigen archäologischen Spuren oder Texte darüber.
Leider mussten deshalb auch wieder einmal Außerdische als Bauherren herhalten. Eigentlich auch nur eine unbewiesene Theorie mehr...


Die Pyramidenbauer

Wer hat die Pyramiden gebaut? Waren es Sklaven, wie uns Hollywood glauben machte oder waren es gar Außerirdische, wie mancher Esoteriker gerne behauptet? Die Ausgrabungen auf dem Giza-Plateau beweisen, dass die Pyramiden von ägyptischen Handwerkern und Arbeitern errichtet wurden. Sie gingen dort, wahrscheinlich voller Stolz, ihrer Arbeit nach.
Dr. Zahi Hawass, Chefarchäologe des Giza-Plateaus, konnte zuletzt vor wenigen Jahren mit einem Fund Aufsehen erregen, der auf das Leben (und Sterben) der wahren Pyramidenbauer schließen lässt. Es handelt sich um einen ausgedehnten Friedhof, westlich der Pyramiden. Er teilt sich in zwei Ebenen. Im unteren Teil liegen die einfachen Gräber der Arbeiter, im oberen die der Vorgesetzten. Ein Grab ist in Form einer altägyptischen Bäckerei angelegt. Der hier Beerdigte muss so etwas wie der Oberaufseher der Bäcker gewesen sein. Ein anders Grab konnte als das eines Priesters, aus der Zeit des Cheops, (Khufu) identifiziert werden. Es ist reich mit Hieroglyphen verziert. Außer seiner Familie sind dort auch die Handwerker verewigt, die in seinen Diensten gestanden haben. Auf den Hieroglyphentafeln findet sich ihr Arbeitsvertrag. Sie bauten sein Grab und er gab ihnen Brot und Bier, heißt es dort. Ein Beleg, dass es sich nicht um Sklavenarbeit handelte. Die verwendeten Baumaterialien sind zum Teil identisch mit denen, die für die Pyramiden eingesetzt wurden. Man hat also die Reste genutzt, um sich die eigenen Gräber zu bauen.
Andere Grabungen auf dem Plateau haben Mauerwerk von Häusern aus der Pyramiden-Zeit zum Vorschein gebracht, außerdem Werkstätten, Bäckereien, Kochstellen, und eine Fülle von Modellen (im Museum in Kairo zu besichtigen) der Arbeitsstätten der damaligen Menschen. Zum Zweck der Konservierung sind die Funde schon wieder mit Sand zugeschüttet worden. Andere sind dem Bauboom des modernen Ägypten zum Opfer gefallen.

Aus den Funden lässt sich ein so umfangreiches Bild des Alltags dieser Menschen zusammensetzen, dass heute keiner mehr glauben muss, die Pyramiden seien von jemand anderem als den Ägyptern gebaut worden.

Quelle(n) für dieses Referat: keine Angaben



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