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Die Nibelungen - Referat



Die Nibelungen

Geschichtlicher Hintergrund der Nibelungensage:
- Zerfall des Weströmischen Reiches (Plünderung Roms durch die Goten unter Alarich 410n.Chr.)
- Besetzung Mitteleuropas durch die Hunnen unter König Attila (434 n. Chr.)
- Regierung des europäischen Raums durch die Heerführer Roms
Vermuteter Ursprung der Nibelungensage:
- Aufstände am Niederrhein von Burgundern unter Gundicarius (=Gunther?) und deren Niederschlagungen bilden Grundstoff des Nibelungenliedes.
- Auch die Hochzeit des Attlia (=Etzel?) mit Ildico (=Kriemhild?) soll hier überliefert sein


Das Nibelungenlied
Um 1200 entstand das Nibelungenlied, etwa 800 Jahre nach den historischen Ereignissen (siehe oben) und etwa 300 Jahre nach den älteren Edda-Liedern. Der Verfasser des Liedes ist unbekannt. Überliefert ist das Nibelungenlied in verschiedenen Handschriften. Es ist ein gewaltiges Epos von ca. 2400 vierzeiligen Strophen - je nach Handschrift sind es einige Strophen mehr oder weniger. Das Nibelungenlied besteht aus zwei Teilen, Teil I beinhaltet 18 Gesänge, Teil II 21. Es wird das Schicksal Siegfrieds und der Untergang der Burgunden dargestellt. Die wichtigsten Gestalten der Edda (=eine aus Island stammende Götter- und Heldenliedersammlung; = älteste Fassungen des Nibelungenstoffes) und der Volsungasaga (fasst einen Teil der Edda-Lieder in Prosa zusammen; siehe oben) finden sich wieder. Sigurd als Siegfried, Gudrun als Kriemhild, die Königssöhne Gunnar und Högni als König Gunther und dessen Lehensmann Hagen, der Hunnenkönig Atti als Etzel.

Inhalt:
1. Teil
Siegfried ist der Sohn des Königs Siegmund (von Xanten) und dessen Frau Sieglinde. Er gewinnt den Nibelungen Hort, erschlägt mit dem Schwert zwölf Riesen und sechshundert Recken, besiegt den mächtigen Zwerg Alberich und nimmt ihm den/die Tarnmantel/-kappe ab. Schließlich wird er zum Drachentöter - badet in dessen Blut und wird unverwundbar (bis auf eine Stelle zwischen seinen Schultern, wo ein Lindenblatt während des Bades im Drachenblut die Hornhautbildung verhinderte). Als er von der großen Schönheit der Königstochter der Burgunden, Kriemhild, hört, bricht er nach Worms auf und will um sie werben. Beim Burgunder König Gunther angekommen, wirbt er um dessen Schwester Kriemhild. Er darf sie ehelichen, nachdem er dem König hilft, die starke Brünhild (=Königin von Island) im Dreikampf zu bezwingen. Unsichtbar unter dem/r Tarnmantel/-kappe, führt er Gunther beim Weitwurf die Hand und trägt ihn beim Sprung. Weil sich die Besiegte in der Hochzeitsnacht dennoch verweigert, muss Siegfried erneut einspringen - nach heftigem Kampf gibt sich Brünhild geschlagen. Siegfried nimmt Brünhilds Ring und den Gürtel mit und gibt beides Kriemhild. Nach der Hochzeit und der Nacht mit Gunther verliert sie ihre früheren magischen Kräfte. Jahre später verrät Kriemhild den Betrug und nennt Brünhild eine Dirne ihres Mannes. Brünhild vertraut sich Hagen von Tronje an und dieser verspricht Siegfried zu töten. Er bringt Siegfried auf der Jagd um. Da Kriemhild auf Rache sinnt und mittels des Nibelungenhortes versucht sich Anhänger zu verschaffen, bringt Hagen den Schatz an sich und versenkt ihn im Rhein.

2. Teil
13 Jahre später folgt Kriemhild dem Werben des Hunnenkönigs Etzel, zieht auf seine Burg in Gran (Ungarn) und wird dessen Frau - in der Hoffnung dadurch doch noch Macht und Möglichkeit zur Rache an Siegfrieds Tod zu erwerben. Sie lockt die Burgunden, die jetzt Nibelungen heißen, ins Hunnenland zu einem Fest. Auf der Burg von König Etzel beginnen schon bald die Kämpfe. Nachts lässt Kriemhild den Festsaal - in dem sich ihre Brüder, Hagen von Tronje und weitere Nibelungen verbarrikadiert haben - in Brand stecken. Alle werden getötet bis auf Gunther und Hagen. Da Hagen die Bekanntgabe des Aufenthaltsortes des Nibelungenhorts verweigert, solange noch einer seiner Könige am Leben sei, lässt Kriemhild ihren Bruder töten. Da Hagen trotzdem nichts verrät, schlägt Kriemhild ihm den Kopf ab. Hildebrand (Heermeister Dietrich von Berns) rächt Hagens Tod und erschlägt Kriemhild. Von den Nibelungen lebt niemand mehr.


Friedrich Hebbel: Die Nibelungen

Biographie:
- 1813 als Sohn eines armen Maurers in Schleswig-Holstein (Wesselburen) geboren
- er erlebte eine albtraumartige Kindheit, von der er nie völlig loskommt; der durch die Not total verbitterte Vater nennt seine Kinder Wölfe, sie dürfen nicht einmal lachen; nach dem Tod des Vaters wird der junge Hebbel vom Kirchspielvogt, einem Verwaltungsbeamten, als Schreiber übernommen und ausgenutzt
- 1829 wird sein erstes Gedicht veröffentlicht - man wird auf ihn aufmerksam
- 1835 Hebbel geht nach Hamburg um das Gymnasium zu besuchen - was ihm Gönner ermöglichen; auf diese Weise kann er auch drei Jahre in Heidelberg und München studieren; Elise Lensing (Näherin), opfert aus Liebe alle Ersparnisse für Hebbel, doch dieser lebt in diesen Jahren in bitterster Not; er schreibt für die Zeitung und entwickelt Ideen für Dramen; Auf die Nachricht vom Tod seiner Mutter, marschiert er mitten im Winter von München nach Hamburg
- 1840 wird Hebbel mit dem Drama “Judith” berühmt
- Der dänische König gewährt ihm ein Stipendium für eine Bildungsreise nach Paris. Dort vollendet er sein bürgerliches Trauerspiel “Maria Magdalena”. In diesem Drama verarbeitet er seine Erlebnisse in der Münchner Familie, bei der er während seines Studiums lebte, und setzt die Tradition des bürgerlichen Trauerspiels fort. Nach Reisen in Italien gelangt er völlig mittellos in Wien an.
- 1846 heiratet Hebbel die Schauspielerin Christiane Enghaus und kann nun ohne finanzielle Sorgen an
seinen Werken arbeiten.
- 1861 Hebbels größtes Werk, die Dramentrilogie “Die Nibelungen” wird uraufgeführt
- 1863 stirbt Hebbel am 13. Dezember in Wien


Die Nibelungen
Hebbels Tragödie “Die Nibelungen” ist eine Trilogie, bestehend aus den Teilen “Der gehörnte Siegfried”, “Siegfrieds Tod” und “Kriemhilds Rache”. Hebbel nennt sie “Ein deutsches Trauerspiel”. Den Nibelungenstoff hatte Hebbel 1835 kennengelernt. Er hatte das Buch (Nibelungenlied) in der Bibliothek der Schriftstellerin Amalie Schoppe entdeckt. Er war von Anfang fasziniert von diesem Buch. Viele Jahre später, nach einer Theateraufführung der “Nibelungen” Raupachs, in der seine Frau Christine die Kriemhild spielte, fasste er den Entschluss, das Nibelungenlied als Drama zu bearbeiten. Sein Werk entstand zwischen 1855 und 1860 und war sein größter Bühnenerfolg.
Im Vordergrund stand für Hebbel nicht, den Nibelungen-Stoff als bloßes Mittel für den Ausdruck eigener Gedankenwelt in einem neuen Drama zu nutzen, sondern er wollte vielmehr sein Drama dem alten Nibelungenlied als solchem widmen. Er verglich sich mit einem “Uhrmacher”, der ein vortreffliches altes Uhrwerk von Spinnweb und Staub gesäubert und neu gerichtet hat. Ziel war es, “den dramatischen Schatz des Nibelungen-Liedes für die reale Bühne flüssig zu machen, nicht aber den poetisch-mythischen Gehalt des weit gesteckten altnordischen Sagen-Kreises, dem es selbst angehört zu ergründen, oder gar ... irgend ein modernes Lebens-Problem zu illustrieren.” Es erschien ihm “Pflicht und Ruhm” zugleich, dem “gewaltigen Schöpfer unseres National-Epos, in der Konzeption Dramatiker vom Wirbel bis zum Zeh, auf Schritt und Tritt zu folgen, so weit es die Verschiedenheit der epischen und dramatischen Form irgend gestattete”. Entsprechend eng hält sich Hebbels Nibelungenwerk an das mittelalterliche Nibelungenlied.

Inhalt:
Eine eigene Inhaltsangabe ist eigentlich nicht erforderlich, da sich Hebbel sehr eng an den Inhalt des Nibelungenlieds hält. Philologische Forschung hat nachgewiesen, dass etwa 22 Prozent (1.213 Zeilen) unmittelbar auf Gedanken oder sogar dem Wortlaut des Epos beruhen. Unterschiede gibt es nur dort, wo es Hebbel notwendig erscheint - etwa zum psychologischen Verständnis der Personen und ihren Handlungen. Dort strafft er den Stoff, füllt Lücken, schafft Verzahnungen und arbeitet Einzelszenen aus. Beispiel hierfür ist die Szene, in der der Betrug an Brunhild in der Hochzeitsnacht mit Gunther dargestellt wird. Siegfried ist bei Hebbel nur sehr widerwillig bereit, Gunther Unterstützung zur Überwindung Brunhilds zu geben - dies auch erst nach ausführlicher Diskussion mit Hagen über die Notwendigkeit. Den Gürtel nimmt Siegfried achtlos mit und wirft ihn beiseite. Doch Kriemhild findet den Gürtel und wird eifersüchtig. Sie setzt Siegfried solange unter Druck, bis dieser zögernd verrät was vorgefallen ist. Eine eigene Erfindung Hebbels ist auch eine Szene aus der mythischen Welt, die durch die Kürzungen für das Theaterstück allerdings weg gestrichen wurde. Es geht um die Siegfried Gestalt. Damit Brunhild in ihrem Bezwinger einen mindestens ebenbürtigen Partner hat, muss auch Siegfried aus mythischen Zeiten stammen. Dies wird in der dritten Abteilung von Dietrich von Bern geschildert.
Trotz der engen Anlehnung an den Inhalt des Nibelungenlieds, soll im Folgenden kurz auf die Aufteilung des Textes von Hebbel in Abteilungen kurz eingegangen werden.


Erste Abteilung: “Der gehörnte Siegfried” Vorspiel in einem Akt
Personen: König Gunther, Hagen Tronje, Dankwart (Hagens Bruder), Volker (der Spielmann), Giselher
und Gerenot (Brüder von Gunther), Rumolt (Küchenmeister), Siegfried, Ute (Mutter von
Gunther), Kriemhild (Schwester von Gunther), Recken, Volk

Der Spielmann Volker erzählt von Siegfrieds Heldentaten und von Brunhild – von ihrer Schönheit und ihren Kräften. Da trifft Siegfried ein und möchte mit Gunther um sein Reich kämpfen. Gunther lehnt den Kampf mit der Begründung ab, dass er nicht um das kämpfe was er schon besitze. Siegfried lässt die Sache erst nicht auf sich beruhen, fordert Gunther dann aber als Kraftprobe zum Weitwurf mit einem Felsbrocken auf. Während die Männer im Hof den Weitwurf ausüben treten Kriemhild und ihre Mutter, während eines Gespräches über einen Traum (Falkentraum – Tod des zukünftigen Mannes), ans Fenster. Kriemhild sieht Siegfried und ist von ihm begeistert. Auch Siegfried sieht Kriemhild und wirbt nach Beendigung der Kraftprobe bei Gunther um sie. Dieser willigt mit der Bedingung ein, dass Siegfried ihm bei der Eroberung von Brunhild hilft. Siegried war bereits einmal bei Brunhild, jedoch unsichtbar für diese. Er wollte nicht um sie werben, nur die Lust am Kampfe trieb ihn in ihr Reich. Siegfried und Gunther beschließen gemeinsam zu Brunhild loszuziehen.


Zweite Abteilung: „Siegfrieds Tod“ Ein Trauerspiel in fünf Akten
Personen: König Gunther, Hagen Tronje, Dankwart, Volker, Giselher und Gerenot, Wulf und
Truchs (Recken), Rumolt, Siegfried, Ute, Kriemhild, Brunhild, Frigga (Brunhilds
Amme), ein Kaplan, ein Kämmerer, Recken, Volk, Mägde, Zwerge

Gunther, Siegfried und Brunhild sprechen über den anstehenden Dreikampf zwischen Gunther und Brunhild. Siegfried geht vermeintlich zum Schiff zurück um es für die Rückfahrt vorzubereiten. In Wahrheit unterstützt er Gunther im Kampf gegen Brunhild. Siegfried fährt dann als Bote vor und überbringt Gunthers Mutter Ute die Nachricht vom Sieg Gunthers und der somit anstehenden Hochzeit. Auf der Rückfahrt mit dem Schiff weigert sich Brunhild Gunther zu küssen. Am Schloss Gunthers angekommen fremdelt Brunhild – sie hat all die Dinge noch nie gesehen; der Himmel ist anders als in der Heimat, sie kennt keine Blumen etc. Da Siegfried jetzt Kriemhild ehelichen darf – mit Erlaubnis von Gunther und auch Kriemhild - schenkt er ihr den Nibelungenhort und küsst sie. Die Doppelhochzeit folgt. Während des Festes bitten Hagen und Gunther Siegfried darum, Brunhild zu bändigen. Siegfried weigert sich, wird jedoch nach längerem hin und her von den beiden überzeugt dies tun zu müssen. Siegfried bändigt Brunhild, nimmt ihren Gürtel mit und wirft ihn achtlos weg. Kriemhild findet ihn und denkt er sei ein Geschenk für sie. Da Siegfried dies bestreitet, will sie die Wahrheit wissen.
Brunhild denkt, Siegfried sei es nicht wert, Kriemhild zu „besitzen“ und spricht immer sehr negativ über ihn – auch vor Kriemhild. Da Brunhild Kriemhild provoziert, verrät diese Brunhild wer sie in der Hochzeitsnacht bezwang. Brunhild ist sauer, sie checkt, dass Siegfried bei ihr im Isenland war und nicht um sie warb und er dann später für Gunther gewann. Sowohl Hagen als auch Brunhild wollen den Tod Siegfrieds. Gunther möchte dies nicht, lässt sich aber durch seine Frau – wenn auch widerwillig - umstimmen. Siegfried ist kurz vor seiner Abreise in die Heimat, um seiner Mutter Kriemhild vorzustellen. Doch dann wird ihm von Hagen und Gunther erzählt, dass die Dänen und Sachsen vermeintlich zum Kampf gegen sie ziehen. Siegfried erklärt sich bereit, erst nach der Schlacht in die Heimat zu ziehen. Gunther möchte von dem hinterhältigen Plan Abstand nehmen und die Sache abblasen, er möchte nicht dass Siegfried stirbt (Vers 1894). Doch Hagen beginnt mit dem bösen Spiel und versucht durch einen Hinterhalt von Kriemhild die verwundbare Stelle Siegfrieds zu erfahren. Dies gelingt ihm auch in dem er vorgibt diese Stelle im Kampfe stets zu schützen. Ein gestellter Bote überbringt eine weitere Nachricht und bittet darin um Frieden mit den Dänen und Sachsen. Siegfried ist nach wie vor wütend und freut sich über das Angebot von Hagen mit auf die Jagd zu gehen, da er da seine Wut loswerden könne. Kriemhild hat Schuldgefühle, da sie Hagen die verwundbare Stelle Siegfrieds verraten hat und es beschleicht sie Hagen und Anhang auf die Jagd und wird bei einer Rast am Wasser von Hagen – ohne Zustimmung Gunthers – getötet. Als Kriemhild von dem Tod ihres Mannes hört ist sie tief bestürzt; sie weiß, dass Hagen hinter der Tat steckt. Sie bittet Gunther um „Gericht“, doch dieser wird nicht tätig.


Dritte Abteilung: „Kriemhilds Rache“ Ein Trauerspiel in fünf Akten
Personen: König Gunther, Hagen Tronje, Dankwart, Rumolt, Giselher und Gerenot, Kaplan, König Etzel,
Dietrich von Bern, Hildebrant (sein Waffenmeister), Markgraf Rüdeger, Iring und Thüring
(nordische Könige), Werbel und Swemmel (Etzels Geiger), Ute, Kriemhild, Götelinde
(Rüdegers Gemahlin), Gudrun (Tochter von Götelinde), ein Pilgrim, eine Heune, Otnit und
Eckewart (=stumm)

Rüdeger wirbt für König Etzel um Kriemhild. Hagen warnt vor den möglichen Folgen der Heirat – er weiß um den Hass Kriemhilds. Hagen hatte ihr zuvor bereits den Hort geklaut und ihn im Rhein versenkt, weil er Kriemhilds Rache fürchtet – sie hätte ein Heer mit dem Hort geworben (Vers 2913). Kriemhild lehnt den Werber erst ab und bittet ihren Bruder Gunther nochmals Hagen anzuklagen. Da dieser dies nicht tut, sieht sie ihre letzte Chance auf Vergeltung in der Hochzeit mit Etzel. Kriemhild sagt somit „ja“ zu Rüdeger, gekoppelt mit dessen Schwur, dass König Etzel und auch er, das dafür tut was sie fordert. Rüdeger willigt ein und Kriemhild zieht zu König Etzel und heiratet ihn. Sieben Jahre vergehen, ehe ihre Brüder mit Hagen und Gefolge wie versprochen zu Besuch kommen. Giselher will um Rüdegers Tochter Gudrun werben und bittet dann bei ihm um ihre Hand. Beide willigen ein und die Hochzeit soll bald stattfinden – nach der Rückkehr von König Etzel. Gunther will Hagen nach Hause schicken, weil er der Einzige sei, für den Gefahr in Etzels Reich bestünde. Hagen weigert sich zu gehen. Die Nibelungen treffen im Hause Etzels ein. Kriemhild begrüßt die Gäste. Bis auf Giselher fällt die Begrüßung allerdings eher kühl und distanziert aus. Sie bedankt sich bei Dietrich von Bern, dass er die Gäste empfangen hat. Kriemhild heißt Hagen nicht willkommen und betont, dass sie ihn nicht eingeladen habe; des Weiteren fordert sie von ihm die Bekanntgabe des Verstecks des Nibelungenhorts. Dies verweigert er. Kriemhild erinnert Rüdeger an seinen Schwur. Abends geht Kriemhild nochmals zu Hagen und beschimpft ihn als Mörder ihres Mannes. Hagen macht keinen Hehl daraus, dass er Siegfried umgebracht hat. Kriemhild droht ihm, dass er nicht entkommen kann. Durch den Streit wachen Gunther und seine Brüder auf und wollen
wissen was los ist. Abermals bittet Kriemhild Gunther Gericht über Hagen zu halten. Doch Gunther und seine Brüder stehen hinter Hagen und verweigern seine Herausgabe. Auch Etzel will Hagen nicht töten, denn Gäste sind ihm heilig – erst wenn sie wieder gezogen sind könnte er sie töten. Etzel hat die Gäste zu einem gemeinsamen Mahl geladen. Als Dankwart in den Festsaal stürmt und den Tod des eigenen Gefolges bekannt gibt, tötet Hagen Kriemhilds und Etzels Sohn. Etzel schwört Rache und ein Gemetzel beginnt. Kriemhild bietet den Brüdern an sie zu verschonen, wenn sie Hagen den Kopf abschlagen. Dies verweigern sie und der Kampf geht weiter. Dietrich bringt Hagen und Gunther als einzige Überlebende aus dem brennenden Saal. Hagen weigert sich den Aufenthaltsort des Nibelungenhorts zu verraten, solange noch einer seiner Könige lebt. Daraufhin wird Gunther getötet. Hagen hüllt sich weiterhin in Schweigen. Daraufhin erschlägt Kriemhild Hagen mit dem Balmung. Hildebrant rächt Hagens Tod, indem er Kriemhild umbringt. Der verzweifelte Etzel bittet Dietrich ihm seine Krone abzunehmen und die Welt von nun an auf seinem (Dietrichs) Rücken weiterzuschleppen. Dietrich antwortet: “Im Namen dessen, der am Kreuz erblich!“

Wagner: Ring des Nibelungen

Wagner Biographie:
- 1813: Geburt Richard Wilhelm Wagners am 02. Mai in Leipzig als jüngstes von neun Kindern des
Polizeiaktuars Carl Friedrich Wilhelm Wagner und seiner Frau Johanna, geb. Pätz
- 1822-1830: Besuch der Kreuzschule in Dresden und, nach der Rückkehr nach Leipzig, des Nicolai-Gymnasiums und der Thomas-Schule erste erhaltene Komposition
- 1831: Musikstudent von Theodor Weinling an der Universität Leipzig; erstes gedrucktes Werk
Klaviersonate B-Dur
- 1833: Chordirektor in Würzburg
- 1834: Abschluss der ersten Oper "Die Feen" (nach Gozzi)
- 1836: 24. November: Heirat mit Minna Planer
- 1839-1842: Aufenthalt in Paris; Vollendung von "Rienzi" und "Der fliegende Holländer"
- 1849: Flucht im Anschluss an die revolutionären Unruhen in Dresden nach Zürich ins Exil
- 1850: 28. August: Liszt dirigiert in Weimar die Urauffürhung von "Lohengrin"; Schreiben von Oper und Drama; erste Entwürfe zu "Siegfrieds Tod", dem späteren "Ring des Nibelungen"
- 1853-1854: Komposition von "Das Rheingold"
- 1854-1856: Komposition von "Die Walküre"
- 1864: 04. Mai: König Ludwig II. von Bayern übernimmt Wagners Schulden, zahlt einen Vorschuß auf den "Ring" und eine jährliche Rente
- 1865: 10. Juni: Uraufführung "Tristan und Isolde" im Münchner Hoftheater1866: Umzug nach Tribschen bei Luzern
- 1870: 25. August: Heirat mit Cosima; 1872: Umzug nach Bayreuth
- 1874: 21. November: Vollendung des Rings mit der "Götterdämmerung"
- 1876: 13.-30. August: Uraufführung des vollständigen "Ring des Nibelungen" in Bayreuth
- 1883: 13. Februar: Wagner stirbt an Herzattacke im Palazzo Vendramin; Beerdigung im Garten der Bayreuther Villa "Wahnfried"


Der Ring des Nibelungen (fälschlich oft auch Der Ring der Nibelungen) ist ein aus vier Opern bestehender Zyklus von Richard Wagner.
Die Teile der Tetralogie sind:
• Das Rheingold ("Vorabend")
• Die Walküre ("Erster Tag")
• Siegfried ("Zweiter Tag")
• Götterdämmerung ("Dritter Tag")

Rheingold:
Handlung
Im Rheingold werden die grundlegenden Konflikte der Tetralogie, vor allem die Kontroverse um Macht und Liebe dargelegt.
Zu Beginn werden die Rheintöchter vorgestellt, die seit Ewigkeiten ein zauberhaftes Spielzeug besitzen und behüten, nämlich das Rheingold. Dieser Schatz ist aber nur dann nützlich, wenn der Besitzer der Liebe abschwört und einen Ring daraus schmiedet
Dem Zwerg Alberich vom Volk der Nibelungen (darum: "der Ring des Nibelungen") gelingt ebendies, nachdem er den Rheintöchtern das Gold zuvor abgenommen hatte. Er kann die Zauberkräfte des Rings nutzen, unterwirft das gesamte Nibelungenvolk und zwingt es, für ihn in den Goldminen Nibelheims zu arbeiten.
Unterdessen haben die Riesenbrüder Fasolt und Fafner den Rohbau der neuen Götterburg Walhall fertiggestellt. Heervater Wotan hatte ihnen als Gegenleistung die Göttin Freya zur Ehe versprochen, welche das Geheimnis der ewigen Jugend hütet. Seine Herrschaft ist nicht wie die, welche Alberich sich von dem Ring erhofft, auf Unterwerfung und Despotie, sondern auf Vertragstreue gegründet. Mit der Macht der Verträge ordnet Wotan die aus dem Chaos geborene Welt.
Nur Freya kann die Äpfel aus dem Garten der Jugend pflücken, die den Göttern zur Unsterblichkeit verhilft. Zu spät merken die Götter, dass sie mit Freya zugleich auch ihre Unsterblichkeit verpfändet haben. Wotan schlägt den Riesen vor, sich einen anderen Lohn zu suchen, diese wollen sich jedoch zunächst nicht auf einen Tausch einlassen. Einen Vertragsbruch kann sich Wotan nicht leisten, ohne die Grundlagen seiner eigenen Macht zu gefährden.
Wotan sucht nun bei Rat und Hilfe bei Loge, der ihm seinerzeit den Vertrag mit den Riesen vorgeschlagen hatte. Loge durchstreift daraufhin die Welt, findet aber keinen gleichwertigen Ersatz für die Liebe (und damit für Freya). Nur von einem habe er gehört, der für die Macht des Rheingoldes der Liebe entsagt habe. Den Riesen ist die Macht Alberichs ein Dorn im Auge, sie sind bereit, Freya gegen das Gold zu tauschen, den der Nibelung Alberich mittlerweile angehäuft hat. Bis zu einer Lösung nehmen sie Freya als Pfand.
Zusammen mit Loge macht sich nun Wotan auf die Reise nach Nibelheim, und es gelingt den beiden tatsächlich durch List, Alberich den Nibelungenschatz samt Ring (den Schlüssel zu Macht und Reichtum) abzunehmen. Alberich ist über seine Überwältigung so erboßt, dass er den Ring verflucht
Wotan möchte nur den Hort (das Gold) des Nibelungen (Alberich) gegen Freya tauschen und den Ring für sich behalten. Die Riesen bestehen jedoch auch auf dem Ring des Nibelungen. In dieser Situation taucht Erda auf und warnt Wotan vor dem Fluch des Ringes. Nachdem Wotan auch den Ring an die Riesen übergeben hat, zeigt der Fluch erstmals seine Wirkung, denn einer der Riesen (Fafner) erschlägt beim Teilen der Beute habgierig seinen Bruder (Fasolt).
Am Ende der Handlung können die Götter die Burg Walhall endlich in Besitz nehmen. Wotan möchte von dort aus seine auf freiem Miteinander gegründete Herrschaft beginnen. Doch die Gefahr von Ring und Fluch ist noch nicht gebannt: Sollte Alberich sich jemals wieder seines Ringes bemächtigen können, drohte den Göttern und der ganzen Welt ein dunkler Tag ("Götterdämmerung"). Dieser Gefahr zu begegnen hat Wotan einen genialen Einfall, der musikalisch in der 4. Szene des Rheingolds bereits dargestellt ist (Nothung, das Schwert), dessen Umsetzung jedoch den weiteren Werken des Zyklus vorbehalten bleibt.
Die Verbindung des Rheingoldes mit den folgenden Werken Die Walküre, Siegfried und Götterdämmerung - von Wagner als erster, zweiter und dritter Abend bezeichnet - ist nicht zu leugnen: vor allem in den großen Dialogen zwischen Wotan und Fricka bzw. Wotan und Brünnhilde im zweiten Aufzug der Walküre, im Gespräch zwischen Wotan (Wanderer) und Mime im ersten Siegfried-Aufzug und in der Nornen-Szene der Götterdämmerung wird auf die Handlung des Rheingold immer wieder Bezug genommen. Gleichwohl haben zeitgenössische Regisseure diesen Bezug zu leugnen versucht und das Rheingold als bloßes Satyrspiel begreifen wollen. Eine tragfähige Interpretation der Ring-Parabel ist daraus aber noch nicht gelungen.


Die Wallküre
Erster Aufzug
Im ersten Aufzug der Walküre erscheint Siegmund unter dem Namen Wehwalt bei Sieglinde, der Gattin Hundings. Siegmund und Sieglinde sind Zwillingskinder, von Wotan gezeugt, den sie unter dem Namen Wälse kennen. Da Sieglinde schon früh geraubt und Hunding zur Ehe gegeben wurde, erkennen die Zwillingsgeschwister einander zunächst nicht.
Heimgekehrt erfragt Hunding die Herkunft des Gastes und stellt fest, dass zwischen Siegmund und seiner Sippe Feindschaft besteht. Zwar zwingt ihn das Gastrecht, Siegmund für die Nacht zu beherbergen, doch bestimmt er, dass am anderen Morgen der Zweikampf zwischen ihm und Siegmund entscheiden solle.
Hunding legt sich schlafen. Sieglinde schleicht sich zu Siegmund und erzählt ihm von dem Schwert, das in der Esche, die in dem Raum steht, steckt. Das wäre dem bestimmt, der es da herausziehe. Siegmund zieht das Schwert, das er Nothung nennt, aus dem Stamm. Darüber hinaus entbrennen sie in Liebe zu einander. Sie erkennen ihre Beziehung als Zwillinge. In der inzestuösen Vereinigung der Geschwister wird Siegfried gezeugt.
Zweiter Aufzug:
Der zweite versetzt uns in göttliche Sphären, wo sich Wotan mit Brünnhilde berät. Wotans Plan, den er am Ende des Rheingolds gefasst hatte, war inzwischen weiter umgesetzt worden. Helden, die im Kampf gefallen sind, werden von den neun Walküren, Wotans Töchtern, auf die von den Riesen errichtete Burg Walhall gebracht, um, wenn Alberich jemals einen Angriff auf die Herrschaft der Götter unternehmen sollte, Wotan zur Seite zu stehen.
Der zweite Teil des Planes Wotans richtet sich auf die Wiedererlangung des von Alberich geschmiedeten Ringes. Er selbst darf gegen Fafner nicht antreten, so wünscht er sich einen unabhängigen Helden, der den Ring für ihn zurückgewinnen könnte. In dieser Rolle sieht er Siegmund.
Fricka jedoch verlangt von ihm, im Zweikampf für Hunding einzutreten. Wotan, der Wahrer der göttlichen Ordnung, kann den Ehebruch, den Siegmund und Sieglinde begangen haben, letztlich nicht rechtfertigen. Außerdem erkennt er, dass Siegmund eben nicht unabhängig ist, denn das Schwert stammt von Wotan. Fricka fordert und erhält den Eid Wotans, Siegmund im Kampf nicht zu unterstützen.
Als Brünnhilde von Wotan den Auftrag erhält, das Kampfeslos zu Gunsten Hundings zu wenden, ist sie verzweifelt. Sie erscheint Siegmund in der fünften Szene des zweiten Aufzugs, der sogenannten Todesverkündung. Tief gerührt stellt sie fest, dass Siegmund mehr an Sieglinde als an Walhall, dem Traum aller Helden, hängt. Sie versucht, sich Wotans Befehl zu widersetzen und Siegmund zu helfen, doch führt dies nur dazu, dass Wotan selbst eingreifen und den Kampf für Hunding entscheiden muss.
Dritter Aufzug:
Der dritte Aufzug führt uns auf den Walkürenfelsen, dessen Darstellung ein Charakteristikum jeder werkgetreuen Ring-Inszenierung ist.
Wotan verfolgt Brünnhilde, die nach ihrer Tat mit Sieglinde geflohen war, um sie dafür zu bestrafen, dass sie sich seinem Auftrag widersetzt hatte. Brünnhilde gelingt es noch, Sieglinde den Weg zur Flucht zu weisen, wobei sie der Frau auch verkündet, dass sie einen Sohn gebären wird. Das Schwert Siegmunds, das bei dem Zweikampf zerstört worden war, gibt sie ihm für diesen Sohn als väterliches Erbteil mit.Danach stellt sie sich dem Zorn Wotans, der ihr verkündet, dass sie fortan nicht mehr als Walküre existieren kann. Menschlich soll sie dem nächsten Manne folgen, der sie findet. Brünnhilde erreicht indes die Zusage Wotans, dass dies nur ein Held sein solle, wobei sie an den Sohn Sieglindes denkt. Wotan befiehlt Loge, ein Feuer um Brünnhilde zu errichten

Siegfried
Erster Aufzug
Siegfried, Sieglindes Sohn, ist im Wald von dem Schmied Mime, Alberichs Bruder, großgezogen worden. Mime hofft, der Knabe würde ihm den Ring aus dem Rheingold, den Fafner, der sich in einen Drachen verwandelt hat, bewacht, erbeuten. Allerdings zerschwingt Siegfried jedes Schwert, das Mime ihm anbietet. Mime hat immer noch die Trümmer von Nothung, weiß aber nicht, wie daraus wieder ein Schwert werden kann. In Siegfrieds Abwesenheit bekommt er Besuch: Wotan. Der weiß, wie Nothung neu entsteht. Siegfried zerspannt die Trümmer und schmiedet sich Nothung neu.
Zweiter Aufzug:
Alberich hält vor Fafners Höhle Wacht. Es gibt ein Geplänkel mit Wotan. Dann kommen Mime und Siegfried. Mime zieht sich (aus Respekt vor Fafner) zurück. Siegfried genießt den Wald, den Gesang der Vögel etc. Dabei weckt er versehentlich Fafner, den er ersticht. Fafners Blut gerät auf Siegfrieds Zunge, da versteht er den Gesang der Vögel. Der Waldvogel rät ihm, den Ring und den Tarnhelm aus dem Schatz zu nehmen. Siegfried befolgt den Rat – zu Mimes und Alberichs Entsetzen. Siegfried erkennt, dass Mime ihn nur benutzen und dann umbringen wollte – und erschlägt ihn.
Dritter Aufzug:
Wotan weckt Erda, von ihr erhofft er sich Rat, er weiß nicht mehr, wie es weitergehen soll. Auch Erda kann ihm nichts raten.
Wotan trifft auf Siegfried, er erhofft sich eine letzte Chance, den Ring von ihm zu erhalten, und so seinen eigenen Untergang zu verhindern. Das gelingt ihm nicht. Siegfried zerschlägt ihm den Speer.
Siegfried zieht weiter, um den Brünnhildenfelsen zu finden, von dem ihm der Waldvogel berichtet hat. Dort fände er das herrlichste Weib. Er findet Brünnhilde hinter dem Feuer und verliebt sich unendlich.
Er, der ausgezogen war, das Fürchten zu lernen, den die Tiere des Waldes und der Drachen nicht geschreckt hatten, der lernt nun endlich das Fürchten in der Liebe zum Weibe und "vergaß es nun ganz".

Götterdämmerung
Zu Beginn der Handlung erleben wir die Nornen am Fuße der Weltesche das Schicksalsseil spinnend. Sie berichten die Geschehnisse vom Anbeginn der bewussten Handlung an. Als sie sich der Gegenwart nähern, reißt das Seil. Die Nornen fliehen zu Erda – das Schicksal der Welt ist offen.
Brünnhilde und Siegfried hatten sich vermählt. Brünnhilde läßt ihren Helden jedoch "zu neuen Taten" ziehen und gibt ihm ihr Pferd Grane mit.
Am Hofe der Gibichungen hat unterdes Hagen das königliche Geschwisterpaar Gunther und Gutrune darauf hingewiesen, dass sie ihren Ruhm mehren könnten, wenn sie angemessene Ehen schlössen. Gunther soll nach Hagens Plan um Brünnhilde freien, Gutrune sich mit Siegfried vermählen. Als Siegfried auf seinen Reisen den Rhein abwärts an den Gibichungenhof kommt, sorgt Hagen mit Hilfe eines Vergessen bewirkenden Zaubertranks dafür, dass Siegfried die Erinnerung an seine bisherigen Taten und vor allem an Brünnhilde verliert. Durch dieses Vergessen ist Siegfried frei, sich in Gutrune zu verlieben. Um diese zu gewinnen, schließt er mit Gunther Blutsbrüderschaft und verspricht diesem, bei seiner Werbung um Brünnhilde zu helfen.
Unterdes besucht Waltraute, eine der Walküren ihre Schwester Brünnhilde auf dem Walkürenfelsen und versucht sie zur Herausgabe des Ringes zu bewegen, den sie von Siegfried erhalten hatte. Brünnhilde weist das Ansinnen von sich.
Durch den Tarnhelm nimmt Siegfried Gunthers Gestalt an. Ihm gelingt, was ihm schon einmal gelang, was Gunther jedoch nie vermocht hätte, nämlich das Feuer, das um den Walkürenfelsen lodert, zu durchschreiten. Er erobert Brünnhilde für Gunther.
Anlässlich der Konfrontation der Beteiligten kommt es zu einem Eklat: Brünnhilde bezichtigt Siegfried, sich ihr genähert zu haben, was dieser, noch immer unter der Wirkung des Vergessenstrankes, bestreitet. Gunther, der glaubt, von Siegfried verraten worden zu sein, schmiedet mit Brünnhilde und Hagen ein Komplott, in dessen Ausführung Siegfried auf der Jagd von Hagen ermordet wird.
Als die Leiche Siegfrieds an den Hof zurückgebracht wird, entbrennt ein hässlicher Streit um den Ring. Hagen will ihn als gerechte Beute an sich nehmen, Gunther beansprucht ihn als Gutrunes Erbe und wird deswegen von Hagen sofort getötet.
An dieser Stelle tritt Brünnhilde, die zwischenzeitlich durch die Rheintöchter über die Zusammenhänge aufgeklärt wurde, hervor, nimmt den Ring an sich und schenkt ihn den Rheintöchtern zurück, die ihn wieder zum Rheingolde auflösen. Brünnhilde selbst hat einen starken Scheiterhaufen errichten lassen, in dessen Feuer sie sich selbst und das Pferd Grane zum Opfer bringt. Hagen stirbt bei dem Versuch, den Ring aus den Fluten des Rheines zu retten.
Mit der erlösenden Weltentat Brünnhildes endet die Handlung, die Parabel von Macht und Liebe hat ihre Lösung gefunden: alle Helden sind tot.

(Haupt-) Unterschiede zwischen Hebbel und Wagner

Hebbel Wagner
Namen: Brunhild, Kriemhild (Gunthers Schwester), Ute (Gunthers Mutter) Brünnhilde, Gutrune (Gunthers Schwester), Griemhild (Gunthers Mutter)
Werk: Trilogie Tetralogie
Name „Nibelungen“: weist auf die Burgunden und deren Untergang am Hofe Etzels hin weist auf das Zwergenvolk bzw. den Alben Alberich hin, der sich aus dem Gold des Hortes den Ring schmieden lässt
Ring: nicht vorhanden vorhanden
Ausgangspunkte des Werks: Hauptmotiv: Nibelungenlied bewahren Weit ausholende Stoffwahl; Wagner verwertete die Überlieferungen und Inhalte von Lieder-Edda und Volsungasaga und Nibelungenlied und anderen Quellen; eigene Weltvorstellungen vorführen
Inhalt: Siegfried wirbt (gleich) um Kriemhild; Gunther um Brunhild Nordische Götterwelt; Hagen Sohn von Alberich; Siegfried erst mit Brünnhilde zusammen; erst nach Vergessenstrank verliebt er sich in Gutrune; dann erst Gunther und Brünnhilde;


Quellen:
Donington, Robert: Richard Wagners Ring der Nibelungen und seine Symbole. 4. Auflage. Stuttgart: Reclam 1995.
Ehrismann, Otfried: Nibelungenlied: Epoche – Werk – Wirkung. München 2002.
Heinzle, Joachim/Klein, Klaus/Obhof, Ute (Hg.): Die Nibelungen: Sage-Epos-Mythos. Wiesbaden 2003
Kaiser, Herbert: Friedrich Hebbel. Geschichtliche Interpretationen des dramatischen Werks. München 1983.
Müller, Norbert: Die Nibelungendichter Hebbel und Wagner. Essen 1991.
Müller, Ullrich: Richard-Wagner-Handbuch. Stuttgart: Reclam 1986.
Wagner, Richard: Ring des Nibelungen. Stuttgart: Reclam 2003.
Hebbel, Friedrich: Die Nibelungen. Stuttgart: Reclam 1967.

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