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Die Mehrzweckpflanze Hanf - Referat



Mehrzweckpflanze Hanf

Gliederung:
1. Nicht nur eine Droge
2. Die Mehrzweckpflanze Hanf
2.1. Allgemeine Informationen
2.2. Hanfwirtschaft
2.3. Verwendung
2.4. Legalisierung
3. Fazit

1. Nicht nur eine Droge
Sicherlich kennen alle die Pflanze Hanf, doch viele denken dabei gleich an Drogen. Im Folgenden soll einmal die andere Seite dieser Mehrzweckpflanze vorgestellt werden.

2. Die Mehrzweckpflanze Hanf
2.1. Allgemeine Informationen
Das Wort Hanf kommt aus dem Arabischen und bedeutet soviel wie „Kraut“. Der wissenschaftliche Name lautet „Cannabis sativa“, weshalb es in der Umgangssprache auch als Cannabis bezeichnet wird.
Die Pflanze wächst unter natürlichen Bedingungen im gemäßigten Klima Asiens, besonders aber in Indien und dort kann sie bis zu 3 Meter groß werden.
Zu Drogen werden aber nur die weiblichen Pflanzen verarbeitet, die den berauschenden Stoff THC (= Tetrahydrocannabinol) enthalten.
Laut Gesetz gilt die aus Hanf gewonnene Droge, also Marihuana, als eine weiche Droge. Das Betäubungsmittelgesetz stuft sie unter den illegalen Drogen ein. Allerdings wird die Verwendung zu Forschungszwecken in der Medizin erlaubt, allerdings muss dazu ein komplizierter Antrag gestellt werden.
Der Anbau von weiblichen Hanfpflanzen ist in Deutschland verboten, seit 1996 kommt es aber zum Anbau von Industriehanf, also von männlichen Pflanzen, der dann verschiedenen Verwendungszwecken dient, die im Punkt 2.3. näher vorgestellt werden sollen.

(Zum Verdeutlichen der Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Pflanzen kann man eine Abbildung von beiden Pflanzen zeigen, z.B. aus „Die Große Bertelsmann Lexikothek: Das Reich der Pflanzen“, S. 363)

2.2. Hanfwirtschaft
Der Anbau von Industriehanf und die Wirtschaft damit nahm in den 90er-Jahren zu, weil viele Bauern darauf umgestiegen sind.

(Um dies zu veranschaulichen kann man folgende Tabelle verwenden oder eventuell ein Diagramm daraus machen:
1996 1997 1998 1999
1. 10 ha 12 ha 2 ha 0 ha Schleswig- Holstein
2. 431 ha 980 ha 713 ha 713 ha Niedersachsen
3. 52 ha 42 ha 115 ha 44 ha Mecklenburg-Vorpommern
4. 98 ha 125 ha 817 ha 1112 ha Sachsen-Anhalt
5. 97 ha 400 ha 706 ha 742 ha Brandenburg
6. 31 ha 36 ha 15 ha 202 ha Nordrhein-Westfalen
7. 57 ha 28 ha 21 ha 28 ha Hessen
8. 39 ha 5 ha 22 ha 27 ha Thüringen
9. 44 ha 112 ha 161 ha 81 ha Sachsen
10. 44 ha 348 ha 326 ha 377 ha Rheinland-Pfalz
11. 190 ha 389 ha 437 ha 542 ha Baden-Würtemberg
12. 316 ha 320 ha 239 ha 198 ha Bayern
13. 14 ha 16 ha 3 ha 0,3 ha Saarland
1423 ha 2812 ha 3575 ha 4066 ha
(3993 mit EU-Beihilfe))

Gründe dafür waren z.B. der geringe Arbeitsbedarf, der mit dem Hanfeinbau einhergeht. So muss man Hanf nicht bewässern, keine Unkraut- oder Schädlingsbekämpfungsmittel anwenden und allgemein ist er sehr umweltverträglich. Ein weiterer Grund waren die vielen neu entdeckten Verwendungsmöglichkeiten von Hanf.
Viehbauern schätzen besonders seine gute Gülleverträglichkeit und Feldbauern nutzen Hanf häufig als Vorfrucht vor Wintergetreide, da die Hanfpflanzen den Boden auflockern.
Die größten Kosten, die mit dem Hanfanbau verbunden sind, sind das Saatgut und die Ernte, doch viele Bauern wurden durch EU-Beihilfen unterstützt
In Deutschland gibt es über 30 Unternehmen, die Hanf verarbeiten.

(z.B. in Gardelegen, Mielsdorf, Prenzlau, Sadenbeck, Zehdenick, Osnabrück, Kalltal, Oschatz, Hilden, Hagenwerder, Holzkirchen, Gernsbach, Nördlingen, Malsch, Lambrecht, Glachau, Ebersdorf oder Rudolstadt, Man könnte die Städte zum Beispiel auf einer Karte zeigen.)

2.3. Verwendung
Wozu Hanf nun aber im Einzelnen verwendet werden kann, soll nun geklärt werden.

Der Stängel einer Hanfpflanze besteht aus sehr groben Fasern und die Gewinnung dieser zählt zu den ältesten Fasergewinnungen.
Aus ihnen kann man Seile, Kleidung, Polster und Helme herstellen.
Aus als Wärmedämmstoff sind Hanffasern gut geeignet, da sie nicht von Ungeziefer befallen werden. Mittlerweile werden die Fasern auch schon zur Tapetenherstellung verarbeitet.
Auch Zigarettenpapier, sogenannte Blättchen, oder normales Papier können aus Fasern der Hanfpflanze hergestellt werden. Dabei entsteht eine 4-5 mal so große Menge, als würde man Holz verwenden und es bietet zudem den Vorteil, dass es reißfester und öfter recyclebar ist.
In diesem Bereich ist Hanf also konkurrenzfähig, da der Kilopreis deutlich unter dem von sonst verwendeten Faserpflanzen, wie z.B. Flachs, liegt.

Auch die Hanfspäne, die bei der Faserherstellung als Abfallprodukt anfallen, finden weitere Anwendungsgebiete, z.B. als Einstreu für Pferde, weil es besonders staubarm, saugfähig und gut kompostierbar ist. Die Späne können auch als Schüttdämmung oder zur Herstellung von Öko-Spanplatten verwendet werden.

Auch das Öl und die Samen der Hanfpflanzen finden eine große Verwendungsbandbreite. So sind bereits kleine Nischen- und Regionalmärkte entstanden, die sich besonders darauf spezialisiert haben. Die Produkte müssen dazu extra aus Frankreich, Kanada oder China importiert werden, da die Nachfrage nach diesen Produkte von den deutschen Bauern noch nicht gedeckt werden kann.
Das durch Pressen der Hanfpflanzen gewonnene Öl wird in Schmierseifen, Salatdressings, Kosmetika, Waschmitteln, Farben, Lacken, Polituren oder Kitten verwendet. Naturheilärzte empfehlen es als Mittel gegen Schuppenflechte oder Neurodermitis.
In der Autoindustrie werden bereits aus Ölen, Kunstharzen und Fasern des Hanfs Formteile, wie z.B. Hutablagen, Türinnenverkleidungen oder Reserveradabdeckungen gepresst.
Ätherische Hanföle bieten eine interessante Geschmacksvariante in Getränken oder Bonbons.

Die Hanfsamen sind wegen ihrer einzigartigen Kombination von Proteinen und Fettsäuren besonders wertvoll. Sie werden in vielen Bioläden zum Essen angeboten, finden aber auch eine Verwendung in Vogelfutter.

Experten sind der Meinung, dass der kleine Absatzmarkt, den Hanfprodukte im Moment haben, sich auch in Zukunft nicht vergrößern wird.
Gründe sehen sie z.B. darin, dass er sich als
Kleidungsstoff nicht gegen die Baumwolle, die bereits seit Jahrhunderten verwendet wird, durchsetzen kann, obwohl Hanfpflanzen 2-3 mal soviel Fasern abwerfen.
Auch als Nahrung werden sich Hanfsamen oder –mehl nicht durchsetzen, da es den Leuten zu unbekannt ist und es nur wenige essen. Gerade beim Hanföl wird angeklagt, dass es nicht lange haltbar ist und sich nicht zum Braten eignet. Und vor allem ist es kein offiziell genehmigtes Lebensmittel.

Besonders bedeutend könnte Hanf wegen des THCs als Medium in der Medizin werden. Aber gerade auf Grund dieses Inhaltsstoffes ist es ja in Deutschland verboten.
Man hat häufig versucht ein synthetisches Mittel mit den gleichen Eigenschaften herzustellen. Ein Ergebnis war z.B. der Stoff Marmol, der allerdings sehr teuer, wenig effizient und bereits bei einer kleinen Überdosis tödlich ist. Dies ist bei Hanf nicht der Fall.
In den USA dürfen Ärzte Marihuana zur Schmerzlinderung empfehlen. Dort wurde ein Zentrum zur Erforschung der Verwendungsmöglichkeiten von Marihuana in der Medizin eingerichtet.
Man weiß bis heute, dass es folgende Wirkungen hat:
Es schwächt Krankheiten des Nervensystems, lindert Nebenwirkungen von Medikamenten, die bei Aids-Patienten eingesetzt werden, mindert die Übelkeit bei Chemotherapien gegen Krebs, dient als Appetitanreger oder als Linderungs- oder Heilmittel bei vielen Migräneformen.
Es kann als Medikamentierung bei Epilepsieanfällen und Schlaganfällen benutzt werden. Allerdings konnte man dort feststellen, dass andere Anfälle/ Krämpfe ausgelöst werden.
Es erleichtert Krämpfe und Lähmungen bei Multiple Sklerose Patienten, verhindert das fortschreiten von Glaukomen (=Augenleiden).
Patienten mit Rheuma, Arthritis, oder anderen chronischen Krankheiten spüren weniger Schmerzen, Schlaflosigkeit kann überwunden werden, es hilft gegen Depressionen und Rücken-, Gelenk-, und Magenschmerzen.
In Spanien gelang es Forschern mit Hilfe von THC Hirnkrebs bei Ratten zu bekämpfen, aber sie betonten gleich, dass es bei Menschen unwirksam, oder sogar giftig sein könnte.
Dies alles zeigt, wie vielseitig einsetzbar Hanf sein kann, aber trotzdem ist es verboten.

2.4. Legalisierung
Viele Leute kämpfen deshalb für die Legalisierung von Hanf, im speziellen den Anbau von weiblichen Hanfpflanzen.
Sie soll verboten sein, weil sie angeblich gesundheitsschädigend ist. Befürworter des Hanf halten dagegen, das Alkohol und Zigaretten viel schlimmere Folgen haben können, und die sind in Deutschland legal.
Gegner der Legalisierung wiederum verweisen darauf, dass Haschisch und Marihuana oft als Einsteigerdroge dienen und auf weitere, schlimmere Drogen, wie z.B. Kokain „vorbereiten“.
Andererseits herrscht wegen der Illegalität eine hohe Drogenkriminalität, die man mit einer Legalisierung verringern und besser unter Kontrolle haben könnte.
Und speziell der Medizin würde eine Legalisierung zu Gute kommen. Als Ausweichmöglichkeit hergestellte synthetische Stoffe sind teuer und wirkungslos, wirken bei falscher Verwendung tödlich, was bei THC aus Hanf nicht passieren kann.
Es ist zwar möglich einen Antrag zu stellen, um Hanf legal verwenden zu dürfen, aber dies ist sehr schwierig, was folgendes Beispiel zeigen soll.

8 Menschen, die Hanf als Mittel gegen ihre Krankheit benutzen, haben für einen legalen Besitz der Pflanze geklagt. Ihre Klage wurde abgelehnt und so mussten sie es auf anderem Wege versuchen.
Nach dem Betäubungsmittelgesetz § 3, kann man den legalen Konsum beantragen. Dabei gibt es aber einige Hürden zu überwinden.
Laut § 5 muss man seine Zuverlässigkeit beweisen. Man muss klarstellen, dass man besondere Sachkenntnisse über die Droge besitzt, die einen legalen Konsum rechtfertigen. Außerdem muss man sicherstellen, dass man die Droge zu Hause sicher verwahrt, also z.B. in einem Save. Dies können sich die wenigsten leisten.
Hürde Nummer zwei ist, dass das Bundesinstitut sagt, dass die Wirkung von Hanf in den meisten Krankheitsfällen offiziell unbewiesen ist. Das ist meistens auch der Fall, da ja die Verwendung von Hanf illegal ist und wie soll man damit dann Versuchsreihen durchführen?
So muss man das Bundesinstitut also von seiner persönlichen Erfahrung, dass Hanf bei der Krankheit hilft, überzeugen, was schier unmöglich ist.
Und um all diese Verfahren überhaupt zu durchlaufen, müsste man zugeben, dass man überhaupt Hanf konsumiert und allein dies schreckt die meisten Leute ab für die Legalisierung zu kämpfen, da sie Strafen oder soziale Ausgrenzung befürchten.
Dazu kommt, das kranke Menschen, die Hanf als Medikament benutzen wollen, sicherlich nicht die Kraft, Ausdauer und das nötige Geld haben, so viele Anträge zu stellen und Behörden zu durchlaufen, so dass sie es am Ende legal konsumieren dürften.

3. Fazit
Zusammenfassend kann man sagen, dass Hanf zwar eine Droge, aber in der Industrie weit verbreitet einzusetzen ist und in der Medizin vielen Menschen helfen könnte. Deshalb denke ich, dass Hanf noch mehr erforscht werden sollte, damit es einen festen Platz in unserer Wirtschaft einnehmen kann. Ich hoffe ihr könnt das nach meinem Vortrag nachvollziehen.




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