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Die Mainzer Geschichte - Referat



Die Mainzer Geschichte

Chronologischer Ablauf
Die Geschichte des Mainzer Siedlungsraums begann schon in der Steinzeit. Es wurden Schmuckstücke und Knochenreste in Mainz und der Umgebung gefunden. Allerdings gibt es nur Radiokarbonat Messergebnisse der Fundstücke aus dem Mainzer Umfeld. Man geht aber davon aus, dass alle Fundstücke aus der gleichen Zeit stammen. Sie wurden auf 23.000
v. Chr. datiert.
Dreitausend Jahre später, 20.000 v. Chr. gab es vermutlich keine Menschen mehr in der Mainzer Umgebung, da zu diesem Zeitraum das Kältemaximum der letzten Eiszeit stattfand. Nach abklingen der Eiszeit 10.000 v. Chr. kamen die Menschen zurück und leben weiterhin als Jäger und Sammler.
Erst um ca. 6.000 v. Chr. veränderte sich die Lebensweise, durch eine Einwanderungswelle aus den westungarischen Gebieten. Sie brachten Ackerbau, Viehzucht, den Bau von Langhäusern, das Anlegen von Friedhöfen, und das Töpfern in das Rheinische Gebiet. Siedlungsfunde gibt es bis rund um Mainz herum, sowohl links als auch rechtsrheinisch.
Die Folgende Zeit musste sehr kriegerisch gewesen sein, da man viele befestigte Lager gefunden hat. Eine wichtige Weiterentwicklung war die Entdeckung der Metallverarbeitung.
38 v. Chr. stoßen die Römer bis an den Rhein vor und errichten ein Feldlager.
9 v. Chr. errichtet Feldherr Drusus ein Lager für 2 Legionen. Nach seinem Tod errichteten seine Soldaten für ihn ein Denkmal.
Im 1. Jahrhundert bildete sich um das Römerlager eine Keltische Siedlung, deren Name sich an den keltischen Lichtgott Mogo, also Mogontiacum hielt.
81-96 n. Chr. bekam Mainz eine Eigene Wasserleitung. In den folgenden 150 Jahren wurde das Mainzer und umliegende Lager weiter befestig. Auch wurde die Grenze zu den Germanen durch den Bau des Limes in den Taunus verschoben.
Von 260 n. Chr. wurden die Germanen allerdings wieder gefährlicher, als die Römer ihre Stellungen am Limes aufgeben mussten. Zahlreiche Römer flohen zu dieser Zeit in die Mainzer Stadt.
350 n. Chr. geben die Römer das Lager auf und die Stadt wurde von den Alemannen geplündert und in Brand gesteckt.
406 n. Chr. überrennen germanische Stämme die Rheingrenze. Mainz wird von den Vandalen zerstört und geplündert.
500 n. Chr., nachdem das mainzer Gebiet in den Fränkischen Hoheitsbereich eingegliedert wurde, entsteht am Rheinufer eine neue Siedlung und Mainz wird als Handelsplatz neu belebt.
Im 8/9 Jahrhundert werden in Mainz zahlreiche Klöster und Kirchen gegründet (Alban, Altmünster, Udenmünster, Ignaz, Christoph, Emmeran).
793 fördert Karl der Große den Bau einer Holzbrücke über den Rhein, die auf dem Römischen Pfeilergründen gebaut, nur wenige Tage nach Fertigstellung abbrennt.
1009 nach Fertigstellung des Doms brennt dieser am Vorabend der Einweihung ab.
1096 wird die seit ca. 900 bestehende jüdische Gemeinde durch den ersten Kreuzzug ausgelöscht.
1244 erhält Mainz weit reichende Privilegien, die Mainz faktisch zur Stellung einer freien Reichsstadt erhebt.
Von der Hälfte des 13. bis zur Hälfte des 14. Jahrhunderts erlebt Mainz einen religiösen Zustrom. Viele Orden lassen sich nieder und gründen Stifte.
1452-55 entwickelt Johannes Gutenberg, eigentlich Henne Gensfleisch, den Buchdruck und druckt Bibeln. 1455 geht er in Konkurs und verkauft seine Druckerei.
1476 gründet Diether von Isenburg die Mainzer Universität.
1627 beginnt Erzbischof von Greiffenclau mit dem Bau des Kurfürstlichen Schlosses als Nachfolgebau der Martinsburg.
Am 24.12.1631 besetzen die Schweden unter Gustav Adolf Mainz. Zum Krieg und Hunger kam die Pest hinzu, die Pest, die die normale Sterberate verzehnfachte.
Auch 3 Jahre später nach der Befreiung von den Schweden durch die kaiserlichen Truppen brach die Pest erneut aus.
1644 besetzen die Franzosen die Stadt bis 1650. Erst jetzt kann der Wiederaufbau der entvölkerten Stadt beginnen.
1666 grassiert die Pest ein letztes Mal.
1774 gründet der Mainzer Erzbischof den Mainzer Handelsstand, um die Wirtschaft der Stadt zu fördern.
19.-21.7.1792 findet in der Mainzer Favorite ein Fürstenkongress statt. Ziel ist die Niederschlagung der französischen Revolution.
Am 21.10.1792 erobern Französische Truppen unter General Custine Mainz.
1773-1793 wird die Stadt Mainz drei Mal belagert und das linksrheinische Ufer Frankreich zugewiesen. Nach dem Sturz Napoleons verlassen die Franzosen Mainz. Bis 1816 steht die Stadt unter österreichischer- preußischer Verwaltung. 2 Jahre später wird durch einen Beschluss des Wiener Kongresses Mainz und Rheinhessen an das Großherzogtum
Hessen-Darmstadt angeschlossen.
1833 richtet Metternich in Mainz ein Geheimdienstbüro ein, welches regelmäßig über revolutionäre Umtriebe im Reich nach Wien berichten soll. 15 Jahre später greifen die allgemeinen Unruhen auf Mainz über und die Bürgerschaft kann ihre 11 Forderungen,
die von der Pressefreiheit bis zur Einrichtung eines allgemeinen deutschen Parlaments
gehen, im Februar durchsetzen. Nach der Eskalation der Gewalt im Mai 1848 vor dem Theater wird die Bewegung in Mainz durch das Militär unterdrückt. In einem spektakulären Prozess im Dalberger Hof werden die Rädelsführer der Revolution 2 Jahre später freigesprochen.
Die Nationalsozialisten treten 1925 nach Abzug der Französischen Truppen als selbständige Ortsgruppe auf. Bis 1930 können sie keine großen Erfolge erzielen.
Allerdings führt die Weltwirtschaftskrise 1930-1933 auch in Mainz zu Massenarbeitslosigkeit und großer Not, was die Unzufriedenheit mit den Machthabenden Politikern steigen lässt.
So spricht Hitler 14.6.1932 bei einer Großveranstaltung im Fußballstadion in Mainz vor ca. 20-30.000 Menschen. Am 30.1.1933 feiert die NSDAP mit einem Fackelzug die "Machtergreifung" Hitlers. SPD und KPD veranstalten einen Protestmarsch.
1933 werden viele Gebäude von der NSDAP bezogen und umbenannt. Die Mainzer Volkzeitung wird verboten und es finden Bücherverbrennungen statt.
1942/1945 wird Mainz das Ziel mehrer großer Bomberoffensiven der Alliierten.
80% der Innenstadt wurden dabei zerstört.
Vom 17.-18.3.1945. sprengten deutsche Truppen die 3 Rheinbrücken, um den amerikanischen Truppen aufzuhalten. 4 Tage später wird Mainz von den Amerikanern eingenommen.
Nach der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands am 8.5.1945 bilden die Amerikaner eine Provinzialregierung für Rheinland-Pfalz-Südhessen. Durch die Zonenaufteilung wurden die Mainzer Stadtteile Amoeneburg, Kastel und Kostheim von Mainz abgetrennt. Dies stellte für Mainz ein Problem da, da dies 52% des Mainzer Stadtgebietes und 2/3 der Gewerbesteuer entsprach (AKK-Problematik).
Am 15.7.45 lösen die französischen Besatzungstruppen die Amerikaner ab. Die Bevölkerung litt Hunger.
1950 zieht die Staatskanzlei und 1 Jahr darauf der Landtag nach Mainz.
1952 öffnete Schott Glas in Mainz seine Tore, da der Betrieb hier ideale Bedingungen vorfand. Mainz war verkehrtechnisch sehr gut gelegen und hatte eine Universität.
Nach dem Abzug der französischen Besatzungstruppen 1955 ziehen amerikanische Soldaten in Mainz ein. So beginnt 1958-60 der geregelte Wiederaufbau.
1963 wird Mainz Sitz des ZDF, das sich im Mainzer Vorort Lerchenberg ansiedelt.
1969 wurden Finthen, Drais, Lerchenberg, Marienborn, Ebersheim, Hechtsheim und Laubenheim eingemeindet.
Die Fläche der Stadt Mainz verdoppelte sich damit.
1998 überschritt die Einwohnerzahl von Mainz die 200.000 Marke.


Bauliche Überreste
Die Ältesten Funde, die man heute besichtigen kann stammen aus der Römerzeit. Aus dieser Epoche stammt zum Beispiel ein Tempelbezirk, der in der Römerpassage zu besichtigen ist. Nicht weit entfernt davon ist, in der Nähe des Proviantamtes, sind die Teilrekonstruktion einer Römischen Fußbodenheizung zu sehen. Auch die Überreste des Drusus Denkmals, eins römisches Bühnentheaters, des Aquäduktes, welches die Wasserversorgung sicherstellte, sowie des Dativius-Victor-Bogens und der Jupiter Säule sind noch vorhanden.
Aus der Epoche des 8./9. Jahrhunderts stammen die noch heute zu besichtigende Kirchen: Altmünster, Ignaz, Christoph, Emmeran und St. Quintin. Und aus dem Ende des 10. Jahrhunderts die St. Stephans Kirchen und der Mainzer Dom.
In der Weintorstraße steht ein imposantes mittelalterliches Wohngebäude, das Haus zum Stein. Es hat die Form eines wehrhaften Wohnturms und ist das älteste, teilweise erhaltene nicht-kirchliche Gebäude in Mainz. Es stammt aus dem 13 Jahrhundert.
Mitte bis Ende des 13. Jahrhunderts entstanden wieder viele Klöster in Mainz, von denen heute noch die Kirchen zu sehen sind. Das Augustinereremitenkloster, das Augustinerkloster, das Karmeliterkloster und das Kloster der Antoniter/Armklara.
Aus dem 17. Jahrhundert stehen heute noch das Kurfürstliche Schloss, und das Haus zum römischen Kaiser, in dem sich heute die Verwaltung des Johannes Gutenberg Museums befindet.
Der zwischen 1734 und 1743 errichtete Erthaler Hof, der von den Zerstörungen im 2. Weltkrieg fast verschont blieb und das von 1738 -1740 errichtet Zeughaus, welches dem Mainzer Militär als Ausrüstungslager diente, werden noch heute von der Mainzer Stattverwaltung genutzt.
Nachdem der Dalberger Hof 1893 in Flammen aufgegangen war, wurde er 1828-29 wieder aufgebaut. Hier wurden 1850 die Prozesse gegen die Rädelsführer der 1848 Revolution verurteilt. In der NS-Zeit erlangte der Dalberger Hof als Ort eines Polizeigefängnisses traurige Berühmtheit. Dies sind nur 3 der rund 10 erhaltenen Barock Gebäude in Mainz.
Nachdem die evangelische Gemeinde der Stadt seit ihrer Gründung Anfang des 19. Jahrhunderts rasch angewachsen war, baute zwischen 1897 und 1903 Stadtbaumeister Eduard Kreyssig, auf den auch die Anlage der Kaiserstraße zurückgeht, die Christuskirche.


Bezeichnungen für Mainz
Es gab in der Vergangenheit 3 Bezeichnungen für die Stadt Mainz.
Die erste stammt von den Römern. die älteste Aufzeichnung des Namens “Mogontiacum“ erschien 44 n. Chr. Die Römer nannten diesen Ort so, weil sie vermutlich entweder das Heiligtum des Lichtgottes „Mogon“ oder der Lichtgöttin „Mogontia“ vorfanden, welche übrigens beide als Zeichen das Sonnenrad haben, dass sich auch heute noch im Mainzer Wappen befindet.
Der zweite Name stammt aus dem jüdischen: „Magenza“. Dies könnte eventuell eine Zusammenfassung der Jüdischen Wörter „Magen“(Schild) und „Wenzina“(Panzer) sein, denn Mainz war Schild und Panzer, dass heißt geistige Metropole aller Juden.
Einen weiteren Namen erhielt Mainz von den Franzosen: “Mayence“. Mainz wurde von 1644 bis 1955 insgesamt 6 Mal von den Franzosen besetzt.








Bedeutungen der Stadt Mainz
Im laufe der Zeit veränderte sich die Bedeutung der Stadt Mainz. Die erste Funktion wurde aus dem Grund seiner Gründung bestimmt. Es wurde 38 v. Chr. als Lager für zunächst eine und 47 Jahre später als Lager für zwei römische Legionen gebaut.
Durch die Sicherheit die das Römerlager bat, siedelten sich im 1. Jahrhundert rund um das Lager Menschen an.
85 n. Chr. fungiert Mainz nun auch als Verwaltungssitz für die Provinz Germania Superior.
350 n. Chr. wird das Legionslager aufgehoben. Nach zahlreichen Brandschatzungen durch die Franken entsteht um 500 n. Chr. wieder eine Siedlung, und Mainz wird als Handelsplatz neu belebt.
Ende des 1. Jahrtausends wird der Standort Mainz auf religiöser und politischer Seite gestärkt.
So werden viele Klöster gegründet und auch die Königskrönung Heinrich des 2.
Mitte des 13. Jahrhunderts erhält Mainz Privilegien, die Mainz praktisch zu einer freien Reichsstadt aufsteigen lassen. Diese Privilegien beinhalten zum Teil steuerliche vorteile, aus denen man schließen kann, dass Mainz eine Handelsmetropole war.
Im 16. bis 18. Jahrhundert bauten sich zahlreiche wohlhabende Herren Residenzen.
Mainz wurde für sie durch seine 1477 errichtete Universität zu einer interessanten Stadt.
1792 bis 1857 war Mainz durch Krieg und Revolten stark geprägt. Und auch die folgenden Jahre 1916 bis 1955 wurde das Mainzer Stadtbild durch die NS Zeit und den 1. und 2. Weltkrieg stark geprägt, da 80% der Gebäude und ca. 60% der Menschen in Folge des Krieges gestorben sind, oder auch von der Gestapo verschleppt worden waren.
Nach 1945 stand der Wiederaufbau im Zentrum der Stadtgeschichte.
Auch die politische Bedeutung wird gestärkt, indem die Franzosen die Gründung des Landes Rheinland Pfalz anordnen und als Hauptstadt Mainz festlegen.
1963 wird Mainz auch ein Medienzentrum, durch den Zuzug des ZDF.
Später kommen auch Sat.1 und RTL Studios hinzu.
Berühmt ist Mainz heute für seine Vielzahl an Funden aus der Römerzeit.

Geographische Veränderungen
Geographisch muss sich in Mainz seit Anfang der Stadt einiges verändert haben. So wurden die Römerschiffe dort gefunden, wo heute das Hilton Hotel stehet. Die Verlagerung des Rheines sind auf die Kräfte des Wassers zurückzuführen, die durch den Prallhang auf der Wiesbadener Seite (Außenkurve eines Flusses) und Gleithang auf der Mainzer Seite (Innenkurve eines Flusses) das Flussbett Richtung Osten verlagert haben, und sich im laufe der Jahrtausend Sand drüber gedeckt hat.
Allgemein muss in Mainz durch Sedimentablagerung das Land erhöht worden sein, denn auch das Römertheater und der Isistempel wurden in gut 2 Metern Tiefe gefunden.


Literaturangaben:

Dumont, Franz (Hrsg.): Mainz - Die Geschichte der Stadt.
Mainz: Verl. Phillipp von Zabern. 1998

Huber, Wilhelm: Das Mainz-Lexikon - 3600 Stichworte zu Stadt, Geschichte, Kultur, Persönlichkeiten. Mainz: Schmidt. 2002

Schramm, Karl: Zeittafel der Mainzer Geschichte. Mainz: Schmidt. [1961]

Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz: 2000 Jahre Mainz - Geschichte der Stadt - Digital. Mainz. 2000

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