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Die Leiden des jungen Werther - Charakteristik von Lotte - Referat



Charakteristik von Lotte

Lotte, ein junges Mädchen um die 20, lebt seit dem Tod ihrer Mutter, mit ihrem Vater und den 8 Geschwistern, um die sie sich kümmert, zusammen. Sie hat schwarze Augen und trägt meist ein weißes einfaches Kleid (S. 17), was bedeutet, dass sie trotz ihrer gehobenen Herkunft auf dem Boden geblieben ist. Außerdem ist sie liebenswürdig, charmant, hübsch, überdurchschnittlich, freundlich und hilfsbereit. Sie spielt gerne auf dem Klavier und bevorzugt vor allem den deutschen Tanz. Sie liest gerne Bücher, deren Inhalt mit ihrem häuslichen Leben übereinstimmt (S. 18). Aber sie ist auch geschwätzig, das sieht man, als ihre Freundin zu Besuch ist, und sie über die verschiedenen Krankheiten gewisser Personen reden. Nebenher kümmert sie sich auch um ihre Mitmenschen; sie pflegt und besucht sie regelmäßig. Als sie mit Werther bei dem Ball ist und ein Gewitter ausbricht, organisiert sie schnell ein Gesellschaftsspiel, um ihre Angst und die der anderen zu überspielen (S.22). Sie befindet Werther als zu gefühlvoll (S. 29). Nach Werther "lindert sie mit ihrem Blick Schmerzen und macht glücklich" (S.29). Sie scheint ihm Aufträge unbekannter Art gegeben zu haben (S. 39). Desweiteren mag sie es nicht, wenn Werther lustig und närrisch ist (S.36). Ihre Geschwister wurden ihr auf dem Totenbett von ihrer Mutter übergeben. Seither hat sie sich verändert, sie muss für die Wirtschaft und die Kinder sorgen. Sie ist ihren "Kindern" eine wahre Mutter geworden, dennoch hat sie ihre Munterkeit und ihren leichten Sinn nicht verloren, d. f. sie setzt sich für ihre Familie ein, indem sie ihnen ihre beste Zeit geopfert hat (S.37).

Werther ist ihr ein guter Gesprächspartner und Freund geworden, was sie ihm auch zeigt, wahrscheinlich zu offensichtlich, da er sich zu große Hoffnungen gemacht hat (S. 42). Zum Geburtstag schenkt sie ihm ihre blassrote Schleife, die sie bei ihrer ersten Begegnung getragen hat, damit hat sie ihm eine große Freude gemacht (S.46).

Ihre Familie besitzt mehrere Weiden, Baumstücke und ein Jagdhaus. Einmal ist sie mit Werther Obst holen gegangen, d.h. sie verbringt sehr viel Zeit mit ihm. Dazu erlaubt sie ihm auch noch seine Beklemmung auf ihrer Hand auszuweinen, was erneut Hoffnungen bei ihm weckt (S. 46). Ab und zu besucht sie eine Freundin in der Stadt. Sie pflegt trotz ihrer Sorge um die Kinder und Kranken auch noch Freundschaften (S. 47). Der Anblick des Mondlichtes lässt sie an ihre Verstorbenen, an den Tod, an die Zukunft und ihre Mutter denken. Sie ist romantisch veranlagt, da sie mit Werther einen Lieblingsplatz, eine Laube, hat (S. 48).

Außerdem fragt sie sich, wie man sich nach dem Tod wiederfindet und ob die Toten von einem wissen. Sie glaubt ihre Mutter schwebt über ihnen und hofft, dass sie sieht, dass es ihren kleineren Geschwistern gut geht und sie ihr Versprechen gehalten hat. Sie glaubt an ein Leben nach dem Tod. Sie hält sehr viel von ihrer Mutter, da sie sie "Teuerste" nennt. Lotte ist stolz darauf, dass ihr die Bewältigung der Schwierigkeiten so gut gelungen ist (S. 49). Ihre Mutter war es wert von allen gekannt zu sein.

Sie holt sogar Albert von seiner Reise ab (S. 69). Für die kleineren Geschwister hat sie von einer Reise einen Kanarienvogel mitgebracht, den sie so dressiert hat, dass er sich von ihr küssen lässt. Werther bringt sie damit, ohne es zu wissen, um seine Selbstbeherrschung, sie reizt ihn mit "himmlischer Unschuld und Seligkeit" (S. 69). Sie selbst ist mit Schuld an Werthers Schicksal (S. 75). Er beschreibt ihren Blick oft als gütig und dann nennt sie ihn auch noch zum ersten Mal "Lieber Werther". Nach seiner Auffassung hat sie sich verändert, sie fühlt mit ihm und ihre liebliche Schönheit und das Leuchten ihres Geistes hat sich für ihn in einen "herrlichen Blick voll Anteil und Mitleid" verwandelt.
Langsam erkennt sie, dass sich zwischen Werther und ihr eine fast unauflösliche Verbindung aufgebaut hat, an der sie genauso viel Schuld wie Werther hat.

Doch Werther war nicht der erste, den sie mit ihrer Schönheit verzaubert hat. Auch der ehemalige Schreiber ihres Vaters war ihr verfallen. Sie reizt die Männer unbewusst mit ihrer Unschuld und Lieblichkeit (S. 78).

Als sie sich ihrer Lage bewusst wird, ist sie fest entschlossen Werther wegzuschicken. Ihr Zögern beruht nur darauf, dass sie ihn schonen will, da sie sich den Auswirkungen auf seine Gefühle bewusst ist. Sie weiß, was die Trennung für ihn bedeuten würde. Sie fühlt in diesem Moment mit ihm. Albert will sie damit beweisen, dass sie in der Lage ist, sich von Werther loszusagen und ihre Gefühle für ihren Mann zu stärken (S.87).

Lotte glaubt, dass Werther sie nur besitzen will, da sie bereits vergeben ist. Außerdem hofft sie für ihn, dass er eine andere Frau findet. Er hat sich so sehr an sie gebunden, dass er in dieser Zeit keine Beziehung zu einer anderen Frau aufgebaut hat. Dennoch möchte sie dann nach seiner Wiederkehr eine "wahre Freundschaft" genießen (S. 88). Sie war auch schon dabei eine ihrer Bekannten an ihn zu vermitteln, aber keine von ihnen war ihr gut genug. Das beweist, dass auch sie mehr als nur freundschaftliche Gefühle für ihn hat. Ebenso würde ihr eine endgültige Trennung schwergefallen, da sie sich so gut mit ihm verstanden hat und die gleichen Interessen wie er hatte. Sie glaubt, dass eine Hochzeit mit einer Freundin, die Beziehung zwischen Werther und Albert wieder hergestellt hätte.

Die Geschichte, die Werther ihr erzählt, in der ihr gemeinsames Leid dargestellt wird, bringt sie zum Weinen und löst die Anspannung ihres Herzens (S. 97). Bei seinem Auftauchen hatte sie zum ersten Mal Herzklopfen (S. 92).

Wahrscheinlich hat sich Lotte von Werthers Zuneigung geschmeichelt gefühlt, da ihr Leben eher eintönig verlief, bevor sie Werther kennenlernte. Werther ist das genaue Gegenstück zu Albert, der eher solide und "brav" ist. Ihre Ehe bedeutet eine Sicherheit für sie, die Werther ihr nicht geben könnte, da er wankelmütig ist.

Die Beziehung zu ihm ist eine Art Abenteuer für sie; sie schleicht sich zum Beispiel aus dem Haus, wenn Albert zu Hause ist. Goethe stellt immer die Beziehung Werther – Lotte dar, nie umgekehrt, deshalb lassen sich ihre Gefühle meist nur aus Werthers Sicht darstellen. Man weiß nicht genau, was ihr an ihm so sehr gefällt, dass sie dazu bringt sich auf ihn einzulassen. Es geht sogar so weit, dass sie gewisse Gefühle für ihn aufbaut und am Schluss so weit bringt, sowohl sein, als auch ihr Leben zu zerstören. Nach Werthers Tod ist sie stark selbstmordgefährdet.



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