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Die Inquisition - Referat



Die Inquisition

• Unerbittlich, grausam Andersdenkende verhört
• Folterungen und viele auf Scheiterhaufen verbrannt
• Inquisitoren des Mittelalters kannten keine Gnade
• Über 500 Jahre ging Kirche geg Häretiker u. Ketzer vor
• z.B. prominente Wissenschaftler wie Galileo Galilei

Allgemein:
• lat. inquisitio ‚Untersuchung‘
• geistlicher Vorsitzender der Verfahren hieß Inquisitor
• waren normalerweise Bischöfe und Ordensgeistliche
• Entstehung am Anfang des 13. Jh.
• Inq. hatte keine übergeordnete Behörde
• keine permanent aktive Erscheinung
• Einsatz vor allem in Süd- u. Mitteleuropa
• besonders in Gebieten des heutigen Frankreichs, Italien, Deutschland, Österreich, Tschechien, Pole
• vor allem wurde geg. als häretisch eingestufte chr. Glaubensgemeindschaften vorgegangen
• z.B. Apostelbrüder, Beginen und Begarden, Brüder und Schwestern des freien Geistes, Flagellanten, Fraticellen, Hussiten, Joachimiten, Katharer Lollarden, Waldenser, Protestanten
• verfolgt wurde auch Magie, Hexerei, Gotteslästerung

Inquisitionsverfahren:
• Papst Innozenz III. legte Grundstein für Entwicklung
• eig. vorgesehen war Anwendung zur Beseitigung innerkirchlicher Missstände
• vorherrschend im Spätmittelalter Entwicklung zur vorherrschenden Prozessform
• in geistlicher u. weltlichen Gerichtsbarkeit vorkommend
• obrigkeitlicher Ankläger konnte nur Klage erheben
• dieser hatte auch gleichzeitig Richtgewalt
• Wahrheitsermittlung insbesondere über Zeugenaussagen
• stellte im Vergleich zum vorher üblichen Akkusationsverfahren Modernisierung dar
• Ablauf: Zunächst Geistliche (Mönche) in Dörfer des Zielgebietes gesandt
• öffentliche Predigten, Warnungen vor Ketzerei u. Ankündigung der Untersuchung
• an best. Terminen konnten Zeugen Inquisitoren sprechen, um andere zu denunzieren
• Angeklagte werden vernommen

Nachteile:
• keine Gewaltenteilung beim Prozess mehr
• da Geheimverfahren, keine Garantie auf ordentliche Durchführung
• oft wurde vorgefasstes Ergebnis angestrebt u. durchgesetzt
• keine Neutralität der Richter
• Problem war, dass Folter erlaubt war:
• jedes gewünschte Ergebnis konnte erzwungen werden
• Anonymität der Kläger: viele Leute würden Denunziert --> in keinster Weise rational

Entstehungsgeschichte:
• Hauptursache war Entstehung mehrerer christlicher Laienbewegungen
• vor allem Katharer, Waldenser, Humiliaten
• direkter Beginn der Verfolgung nur ungefähr zeitlich einzugrenzen:
• Beschlüsse des Dritten Laterankonzils (1179)
• Kirche konnte zwar Urteile über Ketzer aussprechen, hatte keine Gerichtsbarkeit
• war auf Unterstützung des „weltlichen Arms“ angewiesen
• jedoch arbeiteten weltl. Herrscher gut mit Klerus zsm.
• --> wurden durch Eid dazu verpflichtet, Urteile zu vollstrecken
• Papst Gregor IX.
führte 1227 erstmals päpstliche Inquisition ein
• --> Sonderbeauftragte als Inquisitoren, die nach Ketzern fahnden sollten
• darunter Konrad von Marburg
• 1229: Gregor IX. beschließt verschärfteres Vorgehen geg. Ketzer
• --> geheimen Zufluchtsorte sollten aufgespürt werden
• heimlichen Denunziation als Mittel nun offiziell erlaubt
o Einsatz von Denunziationskästen: anonym konnte durch Einwurf eines Zettels ohne Risiko und ohne Beweise Prozess initiiert werden
• --> wer Ketzer verbarg, wurde mit Verlust des Vermögens oder Tod bedroht
• wer mit Ketzern verkehrte wurde sofort verhört
• 1231: Papst Gregor IX. legt neue strafrechtl. Bestimmungen für Ketzerverfolgung fest
• Papst Innozenz IV. genehmigt 1252 Folter zur Wahrheitsfindung bei Prozessen

Folter:
• in Hochzeit der Inquisition war Folter tragendes Element
• diente dem Erlangen eines Geständnisses
• viele Unschuldige gestanden unter Folter alles Mögliche, um nicht weiter Folter ausgesetzt zu sein
• leichte Foltermethoden am Anfang: Daumenschrauben, Spanischer Stiefel und Co.
• Territion oft angewandt; zeigen der Folterinstrumente, um Angst zu verbreiten
• mittlere bis schwere Folterinstrumente: Kopfpresse, Wasserkäfige, Streckbank, an Armen aufziehen

• Hauptziel der Inquisition war angebliche Reinerhaltung des Glaubens
• Inquisitionsprozesse sollten bei Ketzern zu Reue und Buße führen
• Religiöse Toleranz im modernen Sinn gab nicht
• kam teilweise auch zu Widerstand:
• Inquisitor Konrad von Marburg wurde 1233 bei Hof Capelle (südlich von Marburg) auf offener Landstraße von sechs Berittenen ermordet




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