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Die Hand - Referat



Die Anatomie der Hand

Der beweglichste Körperteil des Menschen ist die Hand (Manus), diese ist mit ihren Funktionen ganz auf das Greifen, Tasten und die Gestik spezialisiert. Das Organ das die geistige Konzeption in die äußere Form umsetzt besteht aus 27 Knochen, 28 Gelenken und 33 Muskeln.


a.)Die Handwurzel (Carpus)

Die Handwurzel besteht aus acht Handwurzelknochen (Ossa Carpi), die aus kleinen Knochen gebildet werden. Sie sind in zwei Reihen mit je 4 Knochen angeordnet und werden von der Daumenseite (Radial) zu der Kleinfingerseite (Ulnar) gezählt.

Untere Reihe (proximal):
Kahnbein (Os scaphoideum), Mondbein (Os lunatum), Dreieckbein (Os triquetrum), Erbsenbein (Os pisiforme).

Obere Reihe (distal):
Großes Vieleckbein (Os trapezium), kleines Vieleckbein (Os trapezoideum), Kopfbein (Os capitatum), Hakenbein (Os hamatum).

Kahnbein, Mondbein und Dreieckbein haben auf der proximalen Seite nur eine Gelenkfläche. Sie bilden zusammen mit der Gelenkfläche der Speiche (Radius) das proximale Handgelenk. Das so genannte Eigelenk. Das Ellenköpfchen ist nur indirekt durch eine Knorpelscheibe mit dem proximalen Handgelenk verbunden.







b.) Die Knochen der Mittelhand (Ossa metacarpalia)

Die Knochen der Mittelhand sind fünf kurze Röhrenknochen, die sich an den vielkantigen Handwurzelknochen anschließen. Diese Röhrenknochen lassen sich in drei Abschnitte unterteilen: Basis, Mittelstück (Carpus) und Kopf (Caput). Sie haben Gelenkflächen zur Verbindung der Handwurzel und den Fingerknochen. Der Mittelhandknochen des Daumes ist über ein Sattelgelenk, das Daumenwurzelgelenk, mit der Handwurzel verbunden. Die Gelenkfläche des großen Vieleckbeines stellt den Sattel dar. In diesem Gelenk wird der Daumen den anderen fingern gegenübergestellt. Dadurch unterscheidet sich der Mensch von den Tieren, da er durch das wichtigste Gelenk der Hand etwas greifen und festhalten kann. Die anderen Gelenke zwischen Handwurzel und Mittelhand sind unbeweglich da sie durch straffe Bänder fixiert werden.


c.) Die Finger

Den fünf Mittelhandknochen folgen 14 Fingerknochen. Alle Finger mit Ausnahme des Daumes bestehen aus drei Fingergliedern (Phalangen), dem Grundglied (Phalanx proximalis), Mittelglied (Phalanx media) und Endglied (Phalanx distalis). Der Daumen besteht nur aus dem Grund- und Endglied.
Die Fingerglieder sind über kleine Gelenke, Fingergrundgelenke ( Metacarpo-Phalangealgelenke) miteinander verbunden. Außer dem Daumengrundgelenk sind diese Kugelgelenke, das bedeutet, dass sie in alle drei Richtungen beweglich sind. Die Drehung um die Längsachse allerdings, ist nur passiv möglich, weil für diese Bewegung keine Muskulatur existiert. Man kann die Finger jedoch aktiv zur Handinnenfläche beugen (Flexion) und wieder strecken (Extension), aber auch seitlich spreizen (Abduktion) und wieder zusammenführen(Adduktion). Das Daumengrundgelenk, bei diesem nur Beugung und Streckung möglich ist, nennt man auch Scharniergelenk.






d.) Die Muskulatur

Die Hand und die Finger werden durch die Streck- und Beugemuskeln bewegt. In jeweils zwei Muskelschichten verlaufen die Muskelbäuche an streck- und Beugeseite des Unterarms. Eine Muskelschicht bewegt die ganze Hand, die andere die einzelnen Finger. Alle Beuge- und Streckmuskeln entspringen am distalen Oberarm bzw. Unterarm und setzen mit langen dünnen Sehnen an Hand und Fingern an.
Eine feste Sehnenplatte überspannt die ganze Handfläche. Damit die Sehnen reibungslos gleiten können und die Haltebänder durch die ständige Bewegung nicht gereizt werden, sind sie von Sehnenscheiden aus Bindegewebe umschlossen.
Die Hand wird im Handgelenk von sechs Muskeln bewegt, drei davon entspringen in der inneren Seite des Humeruskopf (Epicondylus medialis) des Oberarmes und beugen die Hand. Vom äußeren Teil des Humeruskopfes (Epicondylus lateralis) gehen drei Streckmuskeln aus.
Die Muskeln können die Finger nicht nur Beugen und Strecken, sondern auch zur Daumenseite oder Kleinfingerseite hin beugen. Alle Muskeln, die auf die Fingergelenke wirken, entspringen am Arm oder in der Hand. Am Unterarm liegen die Muskelbäuche der langen Fingermuskeln und nur ihre Sehnen ziehen über das Handgelenk. Die Muskeln, die die Finger in den Grundgelenken spreizen bzw. sie wieder aneinander ziehen, heißen Musculus interossei dorsales und Musculus interossei palmares. Diese verlaufen zwischen dem ersten Fingerglied und den Mittelhandknochen. Zusammen mit Musculi lumbricales strecken sie die Finger im Mittel- und Endgelenk und beugen die Finger im Grundgelenk.
Der kleine Finger besitzt noch einen Gegenstellmuskel (Musculus opponens digiti minimi). Er wird benötigt,
wenn man Daumen und kleinen Finger zueinander führen will.
Nur der Daumen besitzt einen eigenen langen Beugemuskel (Musculus flexor pollicis longus). Er setzt am Endglied des Daumens mit seiner Sehne an. Dank diesem Muskel ist die Hand besonders geschickt, weil sie so auch das zweite Daumenglied beugen kann. Der Daumen besitzt auf der Rückseite einen kurzen und einen langen Daumenstrecker und einen langen Daumenabspreizer (Musculus abductor pollicis longus). Durch diesen langen Daumenabspreizer kann sich der Daumen von den Fingern entfernen. Damit sich der Daumen den anderen Fingern gegenüberstellen kann, befindet sich auf der Daumenrückseite der Daumengegensteller (Musculus opponens pollicis), dieser macht die Greifbewegungen möglich. Für die Heranführung des Daumens an die anderen Finger, ist der Daumenanzieher (Musculus adductor pollicis) zuständig.
Der kurze Daumen- und Kleinfingerbeuger ( Musculus flexor pollicis bevis, Musculus flexor digiti minimi brevis) und der kurze Daumen- und Kleinfingerabspreizer ( Musculus abductor pollicis brevis, Musculus abductor digiti minimi) ziehen zum kleinen Finger und zum Daumen. Es verlaufen kurze Handmuskeln an der Hand. Einen langen Fingerstrecker (Musculus extensor digitorum) gibt es auf der Rückseite der Hand, der zusammen mit dem kleinen Fingermuskel auf der Rückenseite jedes Fingers eine Sehnenplatte bildet, So kann man die einzelnen Fingerglieder (Grund-, Mittel- und Endglied) strecken. Noch einen weiteren Strecker besitzt der Zeigefinger und der kleine Finger.


e.) Die Bänder des Handgelenks

Durch Bänder wird die gesamte Gelenkeinheit der Handwurzel zusammengehalten und verstärkt. Die Bänder verbinden die Handwurzelknochen untereinander, aber auch Elle und Speiche mit den Handwurzelknochen. Durch die Bänder hindurch verlaufen die sehnen der Unterarmmuskulatur, die auf die Hand wirken. Das Handgelenk kann nur Bewegungen um zwei Achsen, möglich sind Beugung (Flexion) und Streckung (Extension) der Hand. Weiterhin sind Radial- und Ulnarabduktion möglich, das heißt: Zeigt der Daumen nach oben, kann das Handgelenk zur Elle nach unten (Ulnarabduktion) oder in Richtung Daumen nach oben (Radialabduktion) bewegt werden. Durch das Zusammenspiel beider Gelenkbewegungen kommt das Handkreisen (Zirkumduktion) zustande. Die Beweglichkeit der Hand hängt aber nicht alleine von den Bewegungen des Handgelenks ab, sondern auch von der Verdrehung der Elle und Speiche und der Bewegung im Ellenbogen. Bei der Supination wird der Daumen nach außen gerichtet, bzw. vom Körper weg gedreht. Elle und Speiche sind parallel zueinander ausgerichtet. Bei der Pronation wird der Daumen zum Körper hingedreht und die beiden Knochen legen sich kreuzweise übereinander. Eine größere Drehbewegung der Hand wird durch die Drehung von Elle und Speiche möglich.

Schematischer Aufbau des Bandapperates

f.) Die Feinfühligkeit der Hand

Auf jeder unserer Fingerkuppenfinden wir 140 >> Meissnersche Tastkörperchen<<, diesen wir unser Fingerspitzengefühl verdanken. Diese Tastkörperchen bestehen aus lamellenartig geschichteten Zellen und melden dem Gehirn jede Zu- und Abnahme von Druck. Al Rezeptoren für die Vibrationen reagieren die >> Vater-Pacinischen Lamellenkörperchen<<. Die >> MerkelschenTastzellen<< reagieren auf Verformungen und die >> Ruffini-Körperchen<< melden jede Dehnung der Haut. Mehrere 10000 Nervenzellen arbeiten als Meldestelle, z.B. für Wärme und Kälte. Auch die Härchen auf unserer Hand sind sehr gefühlvoll. Sie informieren das Gehirn bereits über Hautkontakt, bevor dieser tatsächlich stattgefunden hat. Die menschliche Hand ist sowohl zu feinfühligen, sanften, als auch zu kraftvollen, zerstörerischen Griffen fähig.

Dieses Referat wurde eingesandt vom User: süßii



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