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Die Expansion Roms - Referat



In diesem Aufsatz versuche ich Ursachen für die Eroberung bestimmter Länder durch die Römer darzustellen. Da dies sehr umfangreich ist, habe ich die Länder teilweise nach geographischen Gebieten (Nordafrika, Asien, Italien, Balkan, Mitteleuropa, Iberische Halbinsel, Nordeuropa, Griechenland/ Ägäis) eingeteilt.
Da die Bodenressourcen in bestimmten Ländern oft ein wichtiger Grund für die Eroberung solcher Gebiete waren, möchte ich nun zuerst die Bedeutung der einzelnen Ressourcen für das Römische Reich erklären. Ich beginne mit dem wichtigsten Grundnahrungsmittel dieser Zeit, dem Getreide. Die wachsende Bevölkerung, sowie die Legionäre des römischen Reiches mussten mit ausreichend Nahrung versorgt werden, um auch unter anderem Aufstände des Volkes zu verhindern. Einen ähnlichen Stellenwert, wie das Getreide, hatte der Fisch. Allerdings konnte man den Fisch mit Salz haltbar machen und man hatte somit ein Nahrungsmittel, dass sich ohne weiteres auf längeren Feldzügen und Reisen als Verpflegung eignete. Die größte Bedeutung des Salzes war sicher das eben angesprochene Haltbar machen von Lebensmitteln, wie Fisch und Fleisch. Daneben konnten die etwas besser gestellten Einwohner Roms hervorragend ihre Speisen mit Salz schmackhafter machen, was die Zufriedenheit dieser Menschen durchaus erhöht haben könnte. Nun zu einer anderen Art der Bodenressourcen, dem Eisen. Zu der Zeit, als Rom noch ein ziemlich unbedeutender Stadtstaat in Italien war, kämpften die Römer noch mit Waffen aus Bronze und waren daher den fortschrittlichen Eisenwaffen ihrer Gegner, den Germanen, deutlich unterlegen. Deshalb waren die Römer gezwungen auch Waffen aus Eisen zu benutzen, doch leider gab es in Italien keine ausreichenden Eisenvorkommen. Damit die Römer den großen Seemächten nicht all zu deutlich unterlegen waren, wurde es notwendig Kriegsschiffe zu bauen. Für diesen aufkommenden Schiffbau wurde zum einen sehr viel Holz benötigt und zum anderen mussten sich die Römer erfahrene, ausländische Ingenieure ins Land holen, um schnell konkurrenzfähige Kriegsschiffe bauen zu können. Als aufstrebende Macht führte Rom viele Kriege, für die sie unter andrem auch einige tausend Pferde benötigten. Diese Pferde wurden auch in der Landwirtschaft als Arbeitstier und zur Fortbewegung über lange Distanzen eingesetzt. Für die eben erwähnte Landwirtschaft wurden auch viele Sklaven gebraucht. Auch wenn man heute normalerweise Sklaven nicht zu Bodenressourcen zählen würde, so sind sie trotzdem ein Grund für eine Eroberung, den man nicht ohne weiteres vernachlässigen darf. Als die Expansion Roms immer größere Ausmaße annahm, wurden die Römer immer verwöhnter und suchten nach Luxusgütern, die ihnen das Leben noch angenehmer machen würden. Zu solchen Luxusgütern zählten Parfüm, Weihrauch, Gold, Silber, Seide, Keramik und Glas. Natürlich ist dies nicht die einzige Bedeutung dieser Ressourcen für Rom. So wurden Keramik und Glas auch zur Fertigung von ganz gewöhnlichen Alltagsgegenständen benötigt und Gold und Silber zur Prägung von Münzen gebraucht. Als letzte Bodenressource erkläre ich die Bedeutung der Drogen. Auf der einen Seite waren Drogen sehr nützlich in der Medizin, zur Reinigung von Wunden und Betäubung bei Operationen, auf der anderen Seite wurde die Droge auch schon wie heute in der Freizeit von den Römern zur Betäubung der Sinne missbraucht.
Als nächstes möchte ich genauer auf die Ursachen der Eroberung der einzelnen Länder eingehen und auch die teilweise auftretenden Folgen dieser Eroberung durch die Römer aufzeigen. Ich werde mit der ursprünglichen Heimat der Römer, Italien und mit den umliegenden Inseln beginnen. Als erste Eroberung möchte ich die Stadt Veii erwähnen. Sie wurde im Jahre 396 vor Christus von den Römer erobert und anschließend zerstört, weil sie die ständigen Angriffe der Etrusker, Bewohner dieser Stadt, leid waren. In den darauffolgenden Jahren wollte Rom seine Macht in Italien ausbreiten und besiegte im Jahr 338 vor Christus die Latiner und 290 vor Christus dann die Samniten. Durch diese bedeutenden Siege erlangte Rom nun die Vormacht in Italien und nahm damit die griechischen Städte in Süditalien in Schutz, was den Mächtigen in Tarant nicht behagte. Kurz danach griff König Pyrrhos aus Epirus mit seinem Heer Rom an, doch die Römer siegten wieder. Mitte des 3. Jahrhunderts vor Christus kam es dann zu einem sehr bedeutenden Konflikt auf Sizilien. Mit den guten Voraussetzungen zum Getreideanbau und der Vielzahl von Pferden, war Sizilien ein sehr interessantes Eroberungsziel. Der Konflikt begann, als die Stadt Messana von der Stadt Syrakus angegriffen wurde und Messana die Karthager um Hilfe bat. Die Karthager zögerten nicht, da sie hofften auch im Osten von Sizilien Einfluss zu bekommen. Schließlich bat Messana auch noch die Römer um Hilfe. Mit dem Hintergrundwissen, dass die Römer und die Karthager schon seit Jahrhunderten verfeindet waren und aus dieser Situation heraus entstand der 1. Punische Krieg zwischen Rom und Karthago. Rom siegte 241 vor Christus, auch dank ihrer neuen Kriegsschiffe, und Sizilien wurde die erste Provinz. Im Laufe des 1. Punischen Krieges eroberten die Römer 238 vor Christus Sardinien, was auf Grund des guten Getreideanbaugebietes und der Silbervorkommen sehr nützlich war. Noch im selben Jahr wurde auch Korsika erobert, wo viel Holz, das für den aufkommenden Schiffbau benötigt wurde, vorhanden war. Einige Jahre später griffen die Karthager unter der Führung Hannibals die mit Rom verbündete Stadt Sagunt in Spanien an. Wenig später zog Hannibal mit seinen Kriegselefanten im Winter über die Berge und griff die Römer immer wieder an. Somit hatte der 2. Punische Krieg begonnen. Da die Römer keine Möglichkeit sahen Hannibal in Italien zu besiegen, starteten sie einen Feldzug gegen die Karthager in Nordafrika und Spanien. Diese Taktik war erfolgreich und die Römer besiegten die Karthager ein zweites Mal. Zunächst eroberte Rom 201 vor Christus Baetica, den südlichen Teil der Iberischen Halbinsel, wo sie gute Voraussetzungen für den Getreideanbau und den Fischfang vorfanden. Zehn Jahre später, 191 vor Christus, nahmen die Römer Cisaplin Gallien in Norditalien in Besitz und besaßen somit nun auch Material zur Herstellung von Keramik. Im weiteren Verlauf des 2. Punischen Krieges eroberten die Römer 180 – 130 vor Christus Hispania in der Mitte der Iberischen Halbinsel und hatten nun die Möglichkeit Eisen, Gold und Silber abzubauen. Als Verlierer des 2. Punischen Krieges war es Karthago nur mit der Einwilligung Roms erlaubt Krieg zu führen. Als sich die Karthager eines Tages gegen die ständigen Angriffe der Numider wehrten, begann der 3. Punische Krieg. Die Römer griffen Karthago an und zerstörten die Stadt 146 vor Christus. Die Gegend um Karthago war sehr gut geeignet zum Getreideanbau und zum Fischfang. Weiter fanden die Römer dort Sklaven und erfahrene Ingenieure, die die Römer wegen ihrer Unerfahrenheit im Bereich Schiffbau dringend benötigten, vor. Auch einen hohen Stellenwert hatte das Salz, welches man in Karthago abbauen konnte. In dieser Zeit baten die Griechen Rom um Unterstützung im Krieg gegen Makedonien. Die Römer siegten 146 vor Christus in Makedonien und hatten auf diese Weise weitere Holz und Sklaven
Ressourcen in ihren Besitz gebracht. Da aber Rom die Vormachtstellung im Mittelmeer anstrebte, wurden Makedonien, Epirus, Korinth und Achaia 146 vor Christus zur Provinz gemacht. Die Römer waren also als Herrscher und nicht als Befreier nach Griechenland gekommen. Achaia nutzen die Römer um Sklaven nach Rom zu importieren. Die letzte Eroberung der Römer, die durch die Punischen Kriege hervorgerufen wurde, war Lusitanien im Jahre 138 vor Christus, wo es frische Pferde für den Krieg gab. Fünf Jahre später, 133 vor Christus, war die Macht der Römer bereits so gewaltig, dass König Attalos III. sein Reich, Pergamon, Rom vererbte. So langsam zogen die Legionäre Roms Richtung Mitteleuropa und eroberten 121 vor Christus den südlichen Teil Galliens, Gallia Narbonensis, und mit ihm das Material zur Herstellung von Keramik. 74 vor Christus wurde Bithynien und Pontus in Kleinasien von den Römer erobert, womit eine Reihe von weiteren Eroberungen in diesem Gebiet eingeleitet wurden. Kleinasien war für Rom sehr interessant, unter anderem wegen dem Handelsweg in den Orient, der durch Kleinasien führte und über den Luxusgüter für die verwöhnten Römer transportiert werden konnten. Im selben Jahr erlangte Rom die Herrschaft über Cyrenaica in Nordafrika, womit den Römern ein weiteres Anbaugebiet für Getreide zur Verfügung stand und sie gute Pferde für den Krieg importieren konnten. Nun zurück nach Kleinasien. Im Jahr 67 vor Christus eroberten die römischen Legionäre Kilikien und damit auch einige gute Silbervorkommen und Holz für den Schiffbau. Nur drei Jahre später, 64 vor Christus, kamen die Länder Galatien, Kappadokien, Palästina/ Judäa und Syrien, sowie die Insel Creta, die strategischen Wert besaß, in römischen Besitz. In Galatien und Syrien gab es reichhaltige Reserven an Holz, aber Syrien verfügte auch über die Materialien zur Glasherstellung, Parfüm und Weihrauch. Nur ein Jahr später, 63 vor Christus, wurden Armenien, wo es bekannte Goldvorkommen gab, und Kolchis (Vasall) erobert. Um die Vormacht in Kleinasien zu vergrößern, um in den Besitz von weiteren Holzbeständen und um weitere erfahrene Schiffsingenieure nach Rom bringen zu können, wurde die Insel Cyprus 58 vor Christus von den Römern erobert. Einige Jahre später startete Cäsar seinen Gallienfeldzug und eroberte 50 vor Christus Aquitania, Lugdunensis und Belgica. Alle drei Länder waren für die Römer auf andere Weise reizvoll. Aquitania hatte gute Eisenvorkommen, Lugdunensis eignete sich hervorragend zum Anbau von Getreide und in Belgica fanden die Römer die benötigten Rohstoffe für die Keramikherstellung. Zu dieser Zeit erweiterten die Römer ihr Reich nicht nur nach Norden, sondern auch nach Süden. In Nordafrika besiegten die römischen Legionäre 46 vor Christus Numidien und 42 vor Christus kam die Provinz Africa in römischen Besitz. Diese Gegend war vor allem zur Deckung des Sklavenbedarfs geeignet. Zwölf Jahre später, 30 vor Christus, wurde Ägypten von Rom erobert. Die Gründe hierfür sind zum Teil jedem bekannt. So eignete sich das Gebiet nahe dem Nil perfekt zum Anbau von Getreide, auch Rohstoffe zur Fertigung von Glas konnten die Römer in Ägypten finden und natürlich die Drogen wurden aus dieser Gegend nach Rom importiert. Das römische Reich breitet sich nun auch auf dem Balkan aus. So eroberten die Römer 33 vor Christus Dalmatien, das vor allem für die Eisen und Silbervorkommen bekannt war. Vier Jahre später, 29 vor Christus kam noch Mösien dazu. Durch den Drang vorangetrieben das Reich weiter zu vergrößern, eroberten die Römer 15 vor Christus Rhätien und Noricum, das wegen seiner Salzvorkommen ziemlich nützlich war. Schließlich wurde das Römische Reich bis zum Schwarzen Meer ausgedehnt. 10 nach Christus wurde Pannonien dem Reich angegliedert und 46 nach Christus kam das bedeutende Thrakien hinzu. Für dieses Land und seine Silberminen interessierten sich bereits die alten Griechen. Außerdem hat Thrakien auch noch Goldvorkommen und gute Pferde zu bieten. Als letztes eroberten die römischen Legionäre auf dem Balkan Dacien. Dort gab es ebenso wie in Thrakien Gold- und Silbervorkommen und auch Salzlagerstätten. Nun aber wieder zurück nach Kleinasien. Dort wurde bereits 14 nach Christus das Bosporanische Reich erobert, um mehr Sklaven nach Rom holen zu können und um ein weiteres Getreideanbaugebiet zu besitzen. Erst 60 Jahre nach dieser Eroberung musste sich das nächste Land dem Römischen Reich unterwerfen. Dies war Rhodus. 106 nach Christus wurde Arabien erobert und im Jahre 115 nach Christus kamen auch Assyrien und Mesopotamien, wo der Drogenbedarf gedeckt werden konnte, hinzu. Als letzte Provinz wurde Britannien im Jahr 43 nach Christus erobert. Zwar war das Land auch gut geeignet zum Anbau von Getreide, aber eher unbedeutend für das Römische Reich, da das Gebiet erst sehr spät erobert wurde.
Nachdem ich alle Eroberungen der Römer aufgezählt habe und die meisten Gründe die zu diesen Feldzügen führten genannte habe, möchte ich noch zwei weitere, allgemeine Gründe für diese Eroberungen angeben. Zum einen war natürlich wie immer die Macht- und Geldgier der führenden Mächtigen in Rom für die immer weitere Ausdehnung des Römischen Reiches verantwortlich. Zum anderen aber wollten sich noch weniger bedeutende römische Politiker als militärische Führer beweisen, in dem sie das Reich durch Eroberungen vergrößerten. Diese Versuche waren durch häufig wechselnde Erfolge gekennzeichnet.
In diesem Text habe ich zwar versucht so genau wie möglich die Gründe für Eroberungen bestimmter Länder darzulegen, aber ich glaube kaum, dass es mir gelungen ist alles zu erkennen, herauszufinden. Manche Gründe werden für uns vielleicht für immer verborgen bleiben, weil sie niemals von einem Geschichtsschreiber für die Nachwelt festgehalten wurden oder weil wir uns nicht völlig in die damaligen Situationen hineindenken können.



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