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Der schöne Augenblick in der Wette Faust - Referat



Der schöne Augenblick wird so verstanden, dass Faust den banal sinnlichen Genuss von Mephisto hinnimmt und somit seine eigenen Interessen vernachlässigt. Wie Kröger es sagt „Fausts Ambitionen erschlaffen und er stirbt innerlich, da sie im Grunde verschiedene Vorstellungen von Genuss haben. Mephisto schätzt den Menschen recht einfach und anspruchslos ein, jedoch ist Faust komplexer, denn er will das Ganze verstehen und begreifen. Mephisto denkt, er könne Faust mit seiner Vorstellung, einer einfachen Vorstellung von Genuss befriedigen. Allerdings würde dieser Genuss Faust nur kurzweilig glücklich machen und für ihn nicht lang andauern. Der schöne Augenblick besteht der Textpassage nach aus vielen kleinen, möglichen, schönen Momenten. Beispielsweise wenn er sich zufrieden und ruhig aufs Faulbett legt, wenn Mephisto es schafft, ihn durch Schmeicheleien zu belügen, wenn er mit sich selbst zufrieden ist, wenn er sich selbst gefällt und wenn er zum jeweiligen Augenblick sagt „verweile doch, du bist so schön“, dann ist damit der schöne Augenblick gemeint und Faust hat die Wette verloren. Jedoch ist diese Situation etwas paradox, was für Mephisto Genuss ist, wäre für Faust kein echter Genuss, oder zumindest nur ein Kurzweiliger. Da er dennoch in den Genussmoment kommt, hätte er die Wette verloren, was für ihn jedoch einen Verlust bedeutet, da er den Genussmoment wieder verlieren würde. Würde er allerdings weiter mit diesem Genussmoment leben, würde er feststellen, dass dieser wieder verfallen würde und er wieder in seinem alten Zustand der Unzufriedenheit ist. Demnach würde er nicht bedauern, die Wette verloren zu haben. Da er jedoch durch die zuvor verlorene Wette nicht erfahren hat, dass der Genuss nur kurzzeitig andauert, kann er die verlorene Wette nicht nicht bedauern. Kröger hat mit seiner Vermutung zum Teil recht, denn das Niederlegen auf das Faulbett ist Teil des schönen Augenblicks und kann als dieser definiert werden. Allerdings hat er in dem Fall recht, wenn dieser Moment eintreten sollte, wäre es für Faust der schöne Augenblick. Da Faust sicher ist, dass dieser Zustand nie eintritt, ist nicht ganz richtig, da Faust die Wette nicht eingehen würde, wenn er nicht hoffen würde, dass dieser Zustand doch eintritt. Zudem wäre es kein großer Verlust, wenn er die Wetter verliert, da er sowieso schon unzufrieden mit seinem Leben ist. Durch das Enden von Fausts Ambitionen würde er sich die Chance auf seinen persönlichen wahren Genuss nehmen, da dieser für ihn darin besteht, Wissen und das volle Verständnis von allem zu erlangen.

Nur aus dem gegebenen Ansatz kann man nicht klar beantworten, worauf Faust hinauswill. Jedoch ist der Gedanke, wie ich finde von Kröger, nicht ganz korrekt, da Faust die Wette nicht nur eingehen würde, um Bestätigung für sein ruheloses Streben zu bekommen, sondern überhaupt die Chance auf vollen Genuss. Eibl hat mit seiner ersten Aussage nicht ganz recht, da auch das Faulbett ein möglicher schöner Augenblick sein kann und damit nicht bedeutungslos ist. Es bedeutet durchaus ein Risiko für Faust, wenn auch ein nicht so hohes, denn wenn er in diesem Augenblick zum Genuss kommt, hätte er die Wette verloren
und könnte somit den Genussmoment nicht weiter ausleben, da er dann Mephisto untersteht. Jedoch hat er aus momentaner Sicht, da es ihm sowieso schlecht geht, kaum etwas zu verlieren. Der Reiz ist gegeben, da Faust weiterhin auf der Suche nach einem umfassenden Verständnis ist. Jedoch sieht das Mephisto nicht genauso, da er eine andere Vorstellung von Genuss hat. Mit Teil B hat Eibl recht, denn Faust geht durch seinen momentanen Zustand kaum ein Risiko ein, würde aber bei dem Gewinn der Wette aus seiner Existenz-Krise herauskommen. Jedoch müsste es demnach der Genussmoment nach Fausts Vorstellungen sein (die Gesamtheitserkenntnis), welcher allerdings nicht im Textabschnitt betrachtet wird. Stattdessen betrachtet der Textabschnitt die banal sinnliche Vorstellung von Genuss nach Mephisto. Dies wäre für Faust nur eine kurzzeitige Erlösung aus der Existenzkrise, da er eine andere Vorstellung vom vollen Genuss hat. Jedoch geht er die Wette nicht vordergründig ein, um seiner Existenzkrise zu entgehen, sondern um die Möglichkeit zur Ganzheitserkenntnis zu erlangen, wobei er beim Erlangen der Ganzheitserkenntnis auch seine Existenzkrise überwinden würde. Jedoch gibt es ein geringes Risiko für ihn, denn wenn er den Genuss findet, würde er die Wette verlieren und da er Mephisto unterliegt, auch den Genussmoment. Schmidt hat mit seiner ersten Aussage zu A recht, allerdings definiert er nicht klar den Augenblick, in welchem Faust den Genussmoment erreicht. Auch mit der zweiten Aussage hat er Recht, denn Mephisto und Faust haben eine unterschiedliche Vorstellung von Genuss, was die Wette spannend oder interessant macht. Durch diese zwei unterschiedlichen Vorstellungen hat Faust gar nicht die Möglichkeit, in den vollen Genussmoment für seine Definition von Genuss zu kommen. Zu B hat Schmidt mit seiner Ansicht recht, dass Faust die Wette eingeht, um seinen anspruchsvollen (ganzheitlichen) Erlebnis- und Erkenntnisdrang (unendliche Expansion des Ichs) auszuleben. Jedoch bietet ihm Mephisto dafür nicht die Möglichkeit.



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