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Der Wandel der deutschen Familie in der Literatur des 20. Jahrhunderts - Referat



Der Wandel der deutschen Familie in der Literatur des 20. Jahrhunderts ist ein komplexes und vielseitiges Thema, das sowohl die sozialen als auch die politischen Umstände der Zeit reflektiert. Im Laufe des Jahrhunderts haben sich die traditionellen Familienstrukturen stark verändert, und diese Veränderungen werden in der Literatur auf vielfältige Weise dargestellt.

Eine der frühesten Darstellungen des Wandels der Familie im 20. Jahrhundert findet sich in den Werken der expressionistischen Schriftsteller der 1920er Jahre. In dieser Zeit gab es eine Abkehr von den traditionellen familiären Werten, und viele Autoren brachen mit den Konventionen der bürgerlichen Gesellschaft. Sie schilderten Familien, die entweder zerrüttet oder völlig zerstört waren, und betonten die emotionale Leere und die Sinnlosigkeit des Lebens in diesen Familien.

Im Laufe der 1930er Jahre änderte sich die Darstellung der Familie in der Literatur aufgrund der politischen Entwicklungen in Deutschland. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten und der Einführung des Totalitarismus wurde die Familie als Grundlage der Gesellschaft propagiert. Autoren schrieben nun über idealisierte Familienbilder, die perfekt und harmonisch waren und die Ideologie des Nationalsozialismus unterstützten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wandelte sich die Darstellung der Familie erneut. In der Nachkriegszeit kamen viele Autoren zu dem Schluss, dass die Familie in der NS-Zeit missbraucht worden war und dass es notwendig war, ein neues Verständnis der Familie zu entwickeln. In ihren Werken schrieben sie über Familien, die von den Folgen des Krieges gezeichnet waren und sich auf die Wiederaufbau ihres Lebens konzentrierten.

In den 1960er und 1970er Jahren kam es zu einer weiteren Veränderung der Familienstrukturen. Mit der zunehmenden Gleichberechtigung von Mann und Frau und der Verbreitung der Pille wurde die traditionelle Rolle der Frau in der Familie infrage gestellt. Viele Autoren beschäftigten sich nun mit dem Thema der Emanzipation von Frauen und der Veränderung der traditionellen Geschlechterrollen in der Familie. In der jüngsten Vergangenheit hat sich die Darstellung der Familie in der Literatur weiter entwickelt. Mit der wachsenden Akzeptanz von diversen Lebensformen und Familienstrukturen, wie homosexuellen Partnerschaften und Ein-Eltern-Familien, hat die Literatur angefangen auch diese Familienformen darzustellen. Es ist ersichtlich, dass die Literatur ein wichtiger
Spiegel der Gesellschaft ist, der die Veränderungen in der Familie im Laufe des 20. Jahrhunderts reflektiert hat.

Ein weiteres interessantes Phänomen ist die zunehmende Verwendung von Familienthemen in der Populärliteratur, wie z.B. in Romane, die sich mit der Suche nach der eigenen Identität und dem Verhältnis zur Familie auseinandersetzen. Es ist erkennbar, dass die Familie ein zentrales Thema in der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts bleibt, und dass die Autoren weiterhin die Veränderungen der Familie in der Gesellschaft aufgreifen und reflektieren werden.

Insgesamt lässt sich sagen, dass der Wandel der deutschen Familie in der Literatur des 20. Jahrhunderts ein vielschichtiges Thema ist, das sowohl die sozialen und politischen Umstände der jeweiligen Epochen als auch die persönlichen Erfahrungen und Ansichten der Autoren widerspiegelt. Durch die Lektüre von Werken aus unterschiedlichen Zeiten und mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten, lässt sich ein umfassendes Verständnis für die Entwicklung der Familie und ihrer Darstellung in der Literatur des 20. Jahrhunderts erlangen.



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