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Der Tropische Regenwald - 2.Version - Referat



Der Tropische Regenwald

Gliederung:
1. Allgemeines
2. Komponentenanalyse
• Klima
• Bios: a)Vegetation
b) Tierwelt
• Böden
• Wasserhaushalt
• Fruchtbare Außnahmegebiete
• Relief
3. Nutzungsmöglichkeiten/Nutzungsformen
4. Bedeutung
5. Gefahren


1. Allgemeines
•Tropische Regenwald wächst als immergrüner „Gürtel“ in den Gebieten nahe des Äquators
•Verbreitung besonders in Amerika: Brasilien und Peru; in Afrika: Guineaküste bis Kongobecken; in Indonesien und Philippinen


2. Komponentenanalyse
Das Klima:
•Klimazone: Tropenzone (Tropisches Äquatorialklima und Tropisches Wechselklima)
•Merkmale: feucht und warm
•im Gegensatz zu Jahreszeitenklima Europas im tropischen Regenwald Tageszeitenklima
=> tägliche Temperaturschwankungen höher als im Jahreslauf auftretende Temperaturschwankungen

6.00 Uhr Sonne geht schlagartig auf (ca.20°C)
bis 10.00 Uhr viel Wasser verdunstet (ca.20-25°C)
bis 13.30 Uhr große Wolken entstehen(ca.28°C)
14-17.00Uhr es „schüttet“ täglich (ca.30°C)
17.00 Sonne scheint wieder (ca. 28°C)
18.00 Uhr Sonne geht schlagartig unter (ca.26°C)
nach 18.00 Uhr es ist dunkel (ca.23-20°C)
=> Etwa so sieht der Tagesablauf im Tropischen Regenwald aus

•mittlere Jahrestemperatur: 25 – 28°C
•Minima: selten unter 15°C
•nie Frost
•hohe Niederschläge; oft wasserfallartige Wolkenbrüche von kurzer Dauer (länger andauernde Landregen selten)
•um 2000 mm Niederschlag jährlich

Bios
a)Die Vegetation:

•üppige, artenreiche, immergrüne Waldgebiete, die ca. 1/3 der Waldgebiete der Erde ausmachen
•diese Urwälder bilden Ökosysteme, die immer feuchtem, heißem Klima angepasst sind
•mehr als 70% aller vorkommenden Arten Bäume
•dichte Vegetation, ca. 60-100 Baumarten pro ha
•Stämme im unteren Bereich unverzweigt (erst ab bestimmter Höhe)
•dichtes, hohes Blätterdach; meist große, ledrige Blätter; unregelmäßiger Laubwechsel
•üppige Epiphytenflora (s. Begriffserklärungen)
•Besonderheit der Tropischen Vegetation: Stockwerkbau:(hier: Bild Stockwerkbau!!)

STRATUM 5 - Die über das Kronendach hinaus ragenden Bäume (Emergent Layer / Trees):
riesige Bäume, sogenannte „Überständer“/ „Urwaldriesen“; hartblättrige Epiphyten
sind höher sind als alle anderen, bilden „Dachgeschoss“
Kronen ragen wie Inseln aus Blättermeer der unteren Stockwerke
Höhe: bis zu 60, teilweise 80m
Stämme am Boden Durchmesser von 5m
Kronen der Überständer isoliert und so hoch, dass sie nur schwach besiedelt sind da sie nur von wenigen Tieren zu erreichen sind
Bsp.: Limba, Mahagoni, Bromeliaceen

STRATUM 4 - Das oberste, dichte und geschlossene Kronendach (Canopy Layer):
liegt bei 15 – 25m über dem Erdboden
weichblättrige Epiphyten (z.B. Piperaceen, Begoniaceen)
Blätterdach ist gleichmäßig und fast geschlossen
ist weitgehend undurchlässig (lässt wenig Sonnenlicht und Niederschlag durch)
hier leben 2/3 aller Tier-und Pflanzenarten des Regenwaldes, da Blüten, Früchte und Blätter Nahrung im Überfluss bieten
häufig Rankenlianen

STRATUM 3- Die mittlere Schicht niedriger Bäume (Einzelbäume - Understory Layer):
bis 20m hoch
kleinkronige Bäume mit geraden, schlanken Stämmen und dünner Rinde
häufig Rankenlianen und Brettwurzeln
Bsp.: Kauliflorie (Bäume, dessen Blüten/Früchte direkt am Stamm wachsten, z.B. Kakaobaum); Hochstauden (z.B. Bananen)

STRATUM 2 & 1 - Die Strauchschicht (Immature Layer) und Krautschicht (Herb Layer):
bis ca. 3m
nur 1-2% des oben auftreffenden Lichts erreichen Waldboden
dort leben schattenliebende Pflanzen, die sich Dämmerlicht angepasst haben, wie Pilze und Farne, Krautschichten aber auch Blütenpflanzen
Jungbäume warten auf Chance, zum Licht emporzuschießen, sobald Lücken im Blätterdach entstehen
Krautschicht im Bereich von Lichtungen sehr üppig
viele dieser schattenliebenden Gewächse mittlerweile als Zimmerpflanzen bei uns bekannt (da sie recht anspruchslos sind), z. B. Usambaraveilchen oder Begonien
weitere Bsp.: Farn, weichblättrige Kräuter (z.B. Araceen)


•weitere Besonderheit des Tropischen Regenwaldes: Epiphyten oder Aufsitzerpflanzen (z.B. Lianen und Orchideen)
•wachsen auf Stämmen der Bäume, bekommen durch ihre Wurzeln Nährstoffe, können an ihrem Standort benötigte Nährsalze aufnehmen und können durch Wachsen auf Bäumen in höheren Stockwerken leben (und bekommen somit mehr Licht)

b) Tierwelt:
•2/3 der Tiere leben im Obergeschoss der Regenwälder da sich dort durch Blüten, Früchte und Blätter Nahrung im Überfluss befindet und die Tiere viel Sonnenlicht abbekommen, allerdings müssen sie gut klettern
•auffälligsten Tiere im Blätterdach:
Affen, die zwar geschickt sind, doch manchmal trotzdem abstürzen, wobei sie sich Arm – oder Beinbrüche zuziehen die aber schnell verheilen
Pflanzenfresser Faultier hängt meist mit Krallen völlig bewegungslos am Ast, ist jedoch durch oft mit Algen bewachsenes Fell für Feind Harpye schwer zu erkennen
Vögel aller Arten die oft sehr bunt sind; ernähren sich von Früchten, Samen und Nektar (z.B. Kolibris, Tukane)
Schlangen, auf Suche nach Vogeleiern oder auf der Lauer nach Beute
Insekten in allen Formen und Farben; die meisten noch nicht erforscht


•Nahrung für Pflanzenfresser in Erdgeschoss knapp, leben daher weit verstreut:
Okapi; rupft Laub von Bäumen
Waldelefant; sucht Lichtungen auf, um an Nahrung zu gelangen
Zwergflusspferd und Capybaras leben in Flüssen mit Wasserpflanzen als Futter
Raubtiere wie Leopard und Jaguar fressen Pflanzenfresser; sind jedoch aufgrund geringer Verfügung
von Beute selten
Duckerantilopen und Moschusböckchen schneller satt und können mit wenig leben
wirbellose Tiere (z.B. Insekten, Termiten (zersetzen tote Stämme und Äste schnell) und Treiberameisen) kommen massenhaft vor
auch Blutegel in großen Mengen (auch an Land durch feuchtes Klima)


Böden:
•Böden sehr alt (reichen oft bis ins Tertiär zurück)
•fast alle extrem tiefgründig verwittert
•C-Horizont liegt durchschnittlich bei 6-8m Tiefe
•hohen Niederschläge haben Basen und Kieselsäure ausgewaschen, übrig blieben Sesquioxide => Krustenbildung (Lateralisierung) (rotbraune Böden)
•kaum horizontale Gliederung, sehr nährstoffarm
Boden dient für Regenwald eher als mechanische Fixierung statt als Nährstoffquelle (Wald lebt eher auf ihm als aus ihm), Wald lebt stattdessen in geschlossenem Nährstoffkreislauf:
-Wald hat oberflächliches, dichtes Wurzelwerk (drei mal so dicht wie das, europäischer Wälder)
-Wurzelnetz (wirkt wie Filter) nimmt alle, bei Zersetzung der Laubstreu frei werdenden Nährstoffe gleich wieder auf
•besonders charakteristische Bodentypen der immergrünen Tropen:
Ferralsolen (stark tiefgründig verwittert; bis 60m tief; oxidreich; kaum noch verwitterbare Mineralien; sauberer B-Horizont)
Acrisole (austauschschwach, basenarm, lessiviert(s. Begriffserklärungen))
Lixisole (austauschschwach, basenreich, lessiviert; kommen in kleineren Flächenanteilen vor)

Wasserhaushalt:
•ganzjährig hohe Niederschläge (> 2000mm)
•doppelte Regenzeit (Zenitalregen)
•Trockenzeiten nur schwach ausgebildet (höchstens drei aride Monate)
•durch den fast senkrechten Stand der Sonne werden riesige Energiemengen freigesetzt und auch Bäume müssen sich vor starker Sonneneinstrahlung schützen: Verdunsten zur Kühlung Wasser über Oberfläche ihrer Blätter; Feuchtigkeit steigt auf und kondensiert
=> stehung Regenwolken
=> fast geschlossener Kreislauf da dies ca. 75% des Regens des Tropischen Regenwaldes ausmacht (funktioniert allerdings nur dort, wo noch ausreichende große, zusammenhängende Regenwaldflächen existieren)
•restlichen 25% des Regens liefert (Atlantischer) Ozean
•aufgrund der hohen Niederschläge hohe Gewässerdichte und große abfließende Wassermengen
•große Tieflandsflüsse geprägt durch Nebenflüsse
•entspringen in Mittel- und Hochgebirgen
•durch jährliche Hochwasser natürliche Düngung durch Schlamm (Schluff – und Tonbestandteile)



Fruchtbare Außnahmegebiete:
•Gebiete, in denen Vulkantätigkeit Primärmineralen durch vulkanische Asche nachliefert (z.B. auf Java und Teile Philippinen)
=> bessere Bodenfruchbarkeit
=> positiv für agrarische Nutzung

•Gebiete, die periodisch überschwemmt sind; während Überflutung setzen sich Schluff- und Tonbestandteile ab => Ausgangsprodukte zur Bildung von Dreischichttonmineralen (z.B. Varzea-Bereich des Amazonas)

•Tropische Hochgebirgsregionen; chemische Verwitterung durch geringe jahresdurchschnittliche Temperatur, Höhenlage und geringeren Jahresniederschlägen kleiner
=>Böden flachgründiger; höherer Anteil an hochwertigen Tonmineralen => höhere Speicherfähigkeit
•Hochgebirgsregionen allerdings durch hohe Reliefenergie sehr erosionsgefährdet

Relief/Geologischer Bau:
•Vielzahl von Waldtypen: Tieflandregenwald (bis ca. 800m Höhe), Bergregenwald (bis ca. 1500m Höhe) und Nebelwald (bis ca. 2000m Höhe)
•durch abfließendes Regenwasser Erosionsrillen und –gräben geschaffen und zahlreiche Bäche und Flüsse entstabden


3. Nutzungsmöglichkeiten/Nutzungsformen
•vorherrschende Anbaumethode: shifting cultivation (Wanderhackbau/Landwechselwirtschaft)
•= verschiedene Formen der Landnutzung, wo Felder für bestimmten Zeitraum intensiv genutzt und danach aufgegeben werden (müssen danach abhängig von klimatischen Bedingungen und Niederschlägen 7-16 Jahre der Natur überlassen werden, Nährstoffvorrat jedoch oft schon nach 2. Anbauperiode zu stark reduziert, dass weiterer Anbau lohnt; die Zeit, in der Fläche nicht genutzt werden darf, wird jedoch immer kürzer (um Nahrungsbedarf zu befriedigen) womit Gleichgewicht gestört und Entstehen von Ertragsabfällen)
•verknüpft mit Brandrodung (in Pflanzen enthaltenen Nährstoffe bleiben in Asche auf zukünftigen Anbaufläche zurück und sorgen für Fruchtbarkeit)
•noch heute leben ca. 250 Mio. Menschen in diesem Agrarsystem

•weitere Nutzungsformen:

Anbau Trockenreis bei dichter Besiedlung
Nutzung der Waldprodukte (z.B. Früchte)
für bessere Bewirtschaftung wäre nötig: nachhaltige Forstwirtschaft, Tropenholtimport-Verbote (man holzt Tropenholz ab 1. wegen dem Holz (das zur Herstellung von Mobiliar, Fensterrahmen und Fußböden benötigt wird) und 2. um Bodenflächen zu erhalten die man kurzfristig landwirtschaftlich ausbeuten kann), Erhöhung Produktivität in Landwirtschaft, Aus- und Fortbildung von Facharbeitern, ökologisch angepasste Wirtschaft


4. Bedeutung
•CO2-Speicher und wichtiger Sauerstofflieferant
•Lebensraum für fast 90% aller auf der Erde existierenden Arten von Pflanzen und Tieren; viele gibt es NUR im Tropischen Regenwald
•1 ha Wald produziert täglich 76000l Wasser zur Wolkenbildung
•Lebensgrundlage für (Ur-)Einwohner
•natürliche Lebensmittel z.B. Obst
•Arzneipflanzen


5. Gefahren
•jährlich 200000 Quadratkilometer tropischen Waldes zu Nutzflächen umgewandelt – Zahlen steigen ständig
•noch um 1900 12% der Erdoberfläche mit Regenwald bedeckt; 1980 nur noch 6-7%
•täglich durch Zerstörung des Waldes ca. 5 Tier- und Pflanzenarten für immer ausgerottet
•ca. 20% des Amazonasbeckens schon abgeholzt; Situation in anderen Regenwäldern ähnlich (Wälder in Größe Englands gehen jährlich verloren)
•Indianerstämme im Amazonasgebiet verschwinden (von einfacher Zivilisation aufgesogen oder zerstört )
•Zerstörung medizinischen Potentials (da viele Pflanzen und Tiere noch unerforscht sind) und des ökologischen Gleichgewichtes
•Förderung von Bodenschätzen (z.B. in Brasilien: riesige Erzlagerstätten) => Ausbeutung verschlingt riesige Mengen an Regenwald
•Klimaveränderung (Intensität der Sonnenabstrahlung steigt mit entwaldeter Fläche) => trägt zu Klimaerwärmung bei: Polkappen schmelzen => Anstieg Meeresspiegel => Landflächen überspült (versinken teilweise)
•durch Brandrodung viel Abgabe von CO2 an Umwelt und Zerstörung von Pflanzen



Beispiel der Wechselwirkungen von Landschaftskomponenten:
Mensch – Klima – Wasserhaushalt – Relief
•Zerstörung des Regenwaldes durch Mensch
=> Veränderung des Klimas da sich der Boden auf abgerodeten Flächen stark erhitzt
=> Klimaerwärmung (Änderung Klima)
=> Polkappen schmelzen
=> Meeresspiegel steigt (Änderung Wasserhaushalt)
=> Landflächen überspült – Änderung des Reliefs

Dieses Referat wurde eingesandt vom User: Annabelle92



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