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Der Schriftsteller Ernst Theodor Wilhelm Hoffmann - Referat



Der Schriftsteller Ernst Theodor Wilhelm Hoffmann

Ernst Theodor Wilhelm Hoffmann war ein deutscher Schriftsteller, Musiker, Künstler, Zeichner und Beamter. Er wuchs in aussichtslosen Verhältnissen auf, da sein Vater Alkoholiker war und seine Mutter als hysterisch angesehen wurde. Deshalb lebte er nach der Scheidung seiner Eltern bei seinem Onkel, der ein strenger und beschränkter Jurist war. Seine ersten literarischen Erfolge hatte der Dichter während der Epoche der Romantik.

Dabei registrierte er sich anbahnende Veränderungen im Verhältnis von Mensch und Maschine, wodurch er eine moderne Seite eröffnete. In seinen Werken verwebte Hoffmann oft die realistische Alltagswelt mit der phantastischen Geisterwelt und integrierte Zeitnahes.

Ernst Theodor Wilhelm Hoffmann, später Ernst Theodor Amadeus Hoffmann, wurde am 24. Januar 1776 in Königsberg in Preußen geboren. Zwei Jahre später ließen sich seine Eltern scheiden und er wurde von nun an von seinem Onkel aufgezogen. Im Jahr 1795 machte Hoffmann sein erstes juristisches Staatsexamen und wurde Referendar am Gericht in Königsberg. Von hier wurde er nach Golgau versetzt, da er eine Affäre mit einer verheirateten Frau begann.

Im Jahr 1799 verlobte Hoffmann sich mit seiner Cousine und wurde zudem nach Berlin versetzt. Ein Jahr später wurde er erneut versetzt, dieses Mal nach Assessor an das Obergericht Posen. Hier schloss er auch sein zweites Staatsexamen ab.

1802 kam es zu einem Skandal wegen Karikaturen Hoffmanns und er heiratete die Tochter eines polnischen Staatsschreibers Michaelina. Zwei Jahre später wurde Hoffmann als Regierungsrat nach Warschau versetzt und nannte sich außerdem zum ersten Mal Amadeus anstelle von Wilhelm. Auch hatte er zum ersten Mal kleine Erfolge mit eigenen Kompositionen. Im Jahr 1805 verlor Hoffmann seine Stelle als Regierungsrat, da er den Huldigungseids auf Napoleon im Zusammenhang mit dessen Besetzung Preußens verweigerte. Deshalb beschäftigte sich Hoffmann ab 1808 vor allem mit Naturphilosophie, Magnetismus und psychischen Krankheiten. Zudem arbeitete er an einem Theater und verursachte durch die Affäre mit einer dreizehnjährigen Musikschülerin erneut einen Skandal.

Im Jahr 1814 wurde Hoffmann schließlich Kammergerichtsrat und hatte seinen literarischen Durchbruch mit dem Erscheinen seiner „Fantasiestücke“.

Ab 1819 kommt es zur Demagogenverfolgung, bei der Hoffmann gegen seinen Willen zur Ermittlung eingesetzt wird. Er gerät selbst in Bedrängnis, als 1820 der Vorwurf der Verhöhnung staatlicher Behörden aufgrund des Kunstmärchens „Meister Floh“ aufkommt.

Am 25. Juni 1822 stirbt Ernst Theodor Amadeus schließlich an einer Atemlähmung.

Der Sandmann – Coppelius

In der Novelle „Der Sandmann“ von E. T. A. Hoffmann ist Coppelius die zentrale Figur, die Nathanael in den Wahnsinn treibt.

In Nathanaels Kindertagen tritt Coppelius als alter Advokat auf, der die Familie oft besucht und alchemistische Experimente mit Nathanaels Vater macht. Jedes Mal wenn er kommt wirken die Eltern niedergeschlagen und die Mutter heißt die Machenschaften von Coppelius und dem Vater offensichtlich nicht gut. Coppelius wird als schamloser Kinderhasser dargestellt, weshalb er eine Schreckengestalt für Nathanael ist. Er hat Respekt und sogar Angst vor Coppelius. Als bei den Experimenten im Verlauf der Geschichte Nathanael durch den Übergriff von Coppelius stark traumatisiert wird und später der Vater durch eine Explosion stirbt wird klar, dass der Advokat nur Leid über die Familie gebracht hat. Deshalb formt er sich in Nathanaels Gedanken zum Sandmann, dessen grausame Geschichte er zuvor von der Mutter gehört hat.

Der Sandmann sei nach der Mutter ein angsteinflößender Mann, der Kindern nachts die Augen ausreißt und sie seinen eigenen Kindern zum Fressen bringt, wenn sie nicht schlafen wollen. Nathanael kann nie schlafen, wenn der Advokat zu Besuch ist. Zudem hört er gruselige Schritte und Geräusche und bekommt dadurch Angst. Hier ist der zentrale Bezug zwischen dem Sandmann und dem Advokaten Coppelius. Als Nathanael die Experimente beobachtet und dabei von Coppelius entdeckt wird, will dieser Nathanael die Augen herausreißen und seinem Automaten einsetzen. Dies führt über lange Zeit hinweg zu einem Kindheitstrauma, das Nathanael bis zum Erwachsenenalter nicht verlässt und aus dem seine psychische Krankheit resultiert.

Als Coppola in Nathanaels Wohnung auftaucht und ihn äußerlich sehr an Coppelius erinnert wird sein Trauma erneut erweckt und der Wahnsinn wird ausgelöst. Zudem möchte Coppola Brillen an Nathanael verkaufen, was diesen an das Herausreißen der Augen durch Coppelius und an die
Geschichte des Sandmanns erinnert. Auf diese Weise spiegelt sich in Nathanaels Wahrnehmung Coppelius in Coppola. Es wirkt auf den jungen Studenten, als hätte er endlich seinen Feind gefunden und könnte nun außerdem den Tod seines Vaters rächen. Das Fernglas, welches Nathanael schließlich bei Coppola kauft verursacht später das Feuer in Claras Augen, welches auf den endgültigen Wahnsinn Nathanaels hinweist und verdeutlicht, dass er nicht mehr gerettet werden kann. Demnach sind das Auge und das Feuer die zentralen Symbole der Novelle, die Nathanaels Wahnsinn bedingen.

Es wird für den Leser nicht deutlich, ob Coppola tatsächlich Coppelius ist oder ob Nathanaels sich dies nur einbildet. Vielleicht ähneln sich die beiden Figuren kaum, aber Nathanael wurde dennoch von Coppola an Coppelius erinnert.

Der Sandmann – Beziehungsanalyse

In E. T. A. Hoffmanns „Der Sandmann“ spielen die Beziehungen zwischen Nathanael und Clara sowie zwischen Nathanael und Olimpia eine wesentliche Rolle.

Clara und Nathanael sind zu Beginn der Novelle verlobt. Die beiden kennen sich seit Kindertagen und hegten stets große Sympathien füreinander. Schließlich verlieben sie sich ineinander und verloben sich daraufhin.

Die Beziehung ist von der starken Persönlichkeit Claras und zugleich einer sehr ungleichen Dynamik geprägt. Auf der einen Seite liebt Clara ihren Verlobten bedingungslos und ist sehr besorgt um seinen Zustand. Sie versucht, Nathanael mit Logik und Vernunft von seinen Fantasien zu befreien. Darin wird auch deutlich, dass die Beziehung abhängig von Nathanaels psychischer Gesundheit ist. Auf der anderen Seite kommt es häufig zum Streit, da Clara zu ihrem Standpunkt steht und Nathanael seine Fantasien nicht als irrational erkennen will. Er erkennt nicht, dass Clara versucht ihn vor sich selbst zu schützen und zudem durch ihre Vernunft und Sorge ihre Liebe zu ihm ausdrückt.

Olimpia spielt in der Novelle erst später eine Rolle. Sobald Nathanael sie sieht verliebt er sich ihn sie und nimmt sie als die große Liebe wahr. Durch seinen psychischen Zustand verliebt er sich in Olimpia, obwohl diese nur eine leblose Puppe ist. Clara hingegen ist immer für Nathanael da und versucht sich um ihn zu kümmern, auch als Nathanael sie aus seinem Gedächtnis streicht und Olimpia an Claras Stelle heiraten will. Sie ignoriert einfach Nathanaels ablehnende Haltung und seine Liebe zu Olimpia, was verdeutlicht, wie sehr Clara Nathanael liebt und schätzt.

Clara kann innerhalb der Novelle als Figur der Aufklärung angesehen werden. Dies wird schon im Namen deutlich, der Klarheit bedeutet. Sie ist die einzige, die klar denken kann.

Zudem ist für Clara alles, was sich nicht eindeutig beweisen lässt, sehr fragwürdig. Sie lässt sich nicht von ihren Gefühlen, sondern von Logik leiten und versucht Nathanael ebenfalls zur Vernunft zu bringen.

Dem gegenüber steht Nathanael als Vertreter der Romantik. Er lässt sich ausschließlich von seinen Gefühlen und Fantasien leiten und Clara kann ihn durch nichts davon abbringen.

Zudem ist er von dem Wahrheitsgehalt seiner Vorstellungen überzeugt und zeigt so die menschlichen Tiefgründe auf. Im Lauf der Novelle steigert sich Nathanael immer weiter in seine Träume hinein und flieht auf diese Weise vor der Realität und dem Alltag. Dies führt am Ende der Geschichte zum Wahnsinn und so auch zum Selbstmord, da Nathanael jeden Bezug zur Realität verloren hat.



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