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Der Expressionismus - Referat



Definition:

Expressionismus (lateinisch expressio: Ausdruck), künstlerische Bewegung des frühen 20. Jahrhunderts, die in der bildenden Kunst, in der Literatur, in der Architektur, in den darstellenden Künsten und der Musik ihren Ausdruck fand. In der bildenden Kunst entstand sie als Reaktion auf die als erstarrt empfundenen Normen des Impressionismus, dem sie eine subjektive Steigerung des Ausdrucks entgegenzusetzen suchte. Ihre bevorzugten Darstellungsmittel sind radikale Vereinfachung, Verzerrungen in Form und Proportion, die Verwendung ungebrochener Farbtöne, die in grellen Kontrasten gegeneinander gesetzt werden, sowie eine allgemeine Neigung zum Plakativ-Überzeichneten.


Anderes:

Auch wenn der Begriff erstmals 1911 in Herwarth Waldens Zeitschrift Der Sturm auftaucht, finden sich expressive Momente bereits in früherer Kunst. Seit dem Mittelalter neigten Maler und Bildhauer dazu, durch das Überzeichnen von Figuren das spirituelle Moment der Darstellung zu betonen, wie auf den Tafelbildern des Isenheimer Altars von Matthias Grünewald oder in vielen Werken des spanischen Malers El Greco deutlich wird. Bereits im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert arbeiteten der niederländische Maler Vincent van Gogh, der Franzose Paul Gauguin und der Norweger Edvard Munch in expressiver Manier, indem sie die emotionalen Qualitäten der Farben im Sinn der Gesamtwirkung eines Werkes zu nutzen verstanden.

Entscheidend für die Entwicklung des Expressionismus zu einer breiten Kunstströmung waren jedoch Veränderungen in der deutschen Kunstlandschaft, namentlich in Berlin. Der offizielle Kunstbetrieb war beherrscht von dem einflussreichen Porträtmaler Anton von Werner, der mit Unterstützung des kaiserlichen Hofes eine akademisch erstarrte nationale Malerei propagierte.

Die wichtigste deutsche Expressionistenvereinigung war die von den Malern Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff 1905 in Dresden gegründete Gruppe Die Brücke. 1906 stießen Emil Nolde und Max Pechstein dazu, 1910 Otto Müller. Bis zu ihrer Auflösung 1913 war sie eine enge Gemeinschaft, die zusammen arbeitete und ausstellte.

gab es zahlreiche unabhängige Künstler, die sich den Expressionisten verbunden fühlten. Zu nennen sind neben Max Beckmann, Paula Modersohn-Becker, Ludwig Meidner oder Karl Hofer auch Alfred Kubin, der ein individuelles graphisches und literarisches Werk schuf, oder Christian Rohlfs, der lange dem Impressionismus verhaftet blieb, sowie der Zeichner, Bildhauer und Schriftsteller Ernst Barlach. Lyonel Feininger wurde später mit Kandinsky Lehrer für Malerei am Bauhaus. Eine eigenständige Ausprägung des Expressionismus in Österreich bildeten Künstler wie Egon Schiele und Oskar Kokoschka. In Frankreich nahmen die Fauvisten, aber auch Maler wie Georges Braque oder Pablo Picasso expressionistische Stilformen auf, wie Picassos Werk Guernica (1937, Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia, Madrid) zeigt.

Dieses Referat wurde eingesandt vom User: Talkasar



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