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Der Drei-Schluchten - Referat



Der Drei-Schluchten-Damm in China

Was ist der „Drei-Schluchten-Damm“ (chinesisch: Saanxiá Dàbà) ?
Karte(Three Gorges Dam)

Wie es sein Name schon sagt ist es ein Damm zwischen drei Schluchten (die Schluchten heißen Qutang, Wuxia und Xiling ), er soll einen See auf einer Länge von 660 Kilometern aufstauen.
Er entsteht vom größten Fluss in China, dem Jangtsekiang. Der Jangtsekiang ist mit einer Länge von 6380 km der längste Strom Chinas und der drittlängste der Welt.
Er fließt vom tibetanischen Hochland, durch das rote Meer, dann durch die drei Schluchten und schließlich in die Ebene von Vichang bis er bei Schanghai ins ost chinesische Meer mündet.
Er beinhaltet 25% vom chinesischen Ackerland und bietet Lebensraum für ein Drittel (1,3 Mrd.) der Bevölkerung Chinas. Außerdem ist er der wichtigste Binnenverkehrsweg Chinas.
Die Idee mit dem Dammbau kam schon in den 20er Jahren, wurde aber erst in den 80er um gesetzt und zum Schlüsselprojekt.
Der Auslöser dafür war vor allem die Hochwasserkatastrophe 1991 und die Energieknappheit des Landes. Am 22.November 1997 begannen dann die Bauarbeiten.
Der Damm sollte am Ende 185m hoch, 300m breit und 2km lang sein (Bild2), währenden Bauarbeiten muss der Fluss über einen 3726 Meter langen und 350 Meter breiten Kanal umgeleitet werden. Die Kosten beziehen sich auf etwa 27 Milliarden Dollar, finanziert wird er größtenteils vom chinesischen Volk, das mit einer Sondersteuer belastet wird, sowie zu 65% durch Kredite der staatlichen, chinesischen Entwicklungsbank. Auch Ausländische Investoren sind an dem Projekt beteiligt, von denen als wichtigstes die Investmentbank „Morgan-Stanley“ sowie die kanadische Regierung zu nennen sind. Auch 25 000 Arbeiter werden beschäftigt sein. Vorläufig soll der Staudamm bis 2009 fertig sein. Und er soll eine Lebensdauer von 100 Jahren haben. (Bild6)


Die Ziele sind Hochwasserschutz, Energieerzeugung, Schifffahrt, Wasser für den Norden, doch zu fast jedem dieser Ziele gab es auch Kritik! Ich werde nun zu jedem einzelnen was sagen:

Hochwasser:
Durch den Damm soll die Hochwassergefahr für die Küstenregion endlich vorbei sein, denn allein in den letzten 90 Jahren gab es 21 mittlere bis schwere Katastrophen ( zum Beispiel im Jahr 1931 gab es 145.000 Tote und 28.5 Mio. Obdachlose).
Das Hochwasser kam vom Schneeschmelzen, vom Sommermonsum, aber vor allem war in den letzten 200 Jahren der menschliche Einfluss auf das Ökosystem des Jangtsekiang eine Ursache.
Seen die entlang des Flusses lagen und natürliche rückhalte Rückhaltesysteme bildeten wurden trockengelegt und urbar gemacht.
Außerdem führte die starke Abholzung der Vegetation zu verstärkten Erosionen und zu dem Verlust von wertvollen Lößboden. Wichtig ist auch, dass die Hochwässer schon immer den Unterlauf des Jangtsekiang heimgesucht haben, dies wurde aber erst zu einem großen Problem durch die noch stärkere Besiedlung.
Die Hauptkritik dagegen war vor allem, dass einen verbesserten Hochwasserschutz nur der Unterlauf bekomme, wenn überhaupt, da das Hochwasser hauptsächlich durch die Zuflüsse unterhalb des Damms verursacht würden.
Darüber hinaus haben selbst chinesische Experten Bedenken, ob der Superdamm wirklich alle größeren Flutkatastrophen verhindern kann.
Nach Berechnungen eines hochrangigen ehemaligen Deichbauers würde das Speichervolumen des Stausees jedenfalls bei weitem nicht ausreichen, um beispielsweise die gigantischen Wassermassen, die während der Jahrhundertflut von 1954 den Jangtsekiang herabstürzten, aufzunehmen.
Welche Auswirkungen zukünftige Überschwemmungen auf die sich in Sicherheit wiegende Bevölkerung im Unterlauf des Flusses haben könnten, ist heute kaum abschätzbar.

Energieerzeugung:
Eine der auch wichtigen Aufgaben des Staudamms ist die Stromlieferung. Eine enorme Steigerung des Energieverbrauchs und eine verstärkte Energieknappheit kommt vom hohen Wirtschaftswachstum Chinas. Sie erzeugen den Strom zu 80% von Kohle.
Die erzeugte Energie vom dem Damm soll helfen, den Lebensstandard der ländlichen Regionen, wo heute noch immer 50% der Bevölkerung ohne Strom lebt zu steigern und den Strombedarf der Metropolen Shanghai und Peking zu sichern.
Hier bezweifeln die Kritiker die Leistung des Staudamms von 18 GW,
sie meinten dass die Turbinen durch die stark schwankende Wasserführung nur wenige Monate mit voller Leistung laufen und dass die Generatoren durch Schlamm stark beeinträchtigt werden.
Zudem hat der Damm durch seine lange Bauzeit von 17 Jahren nicht zu einer kurzfristigen Verbesserung der Energieversorgung geführt, wie es viele kleine Kraftwerke machen könnten.

Schiffahrt:
Der Jangtsekiang ist der wichtigste Verkehrsweg für die Binnenschifffahrt in China. Aber durch die Stromschnellen, Sandbänke und Untiefen sind viele Stellen des Oberlaufs unsicher und nur tagsüber schiffbar.
Durch den Dammbau sollen Schiffe mit bis zu 10.000 BRT, also Ozeanfrachter bis nach Chongqing (oberes Ende des Sees) fahren können, damit kann sich das Transportvolumen verfünffachen. Vom Damm soll auch der Tourismus und die Fischereiwirtschaft profitieren.
Dazu war dagegen zu sprechen, dass es viel günstiger wäre wenn man die Schifffahrtsrinnen ausbaggern, Klippen sprengen und die Überwachung verstärken würde. Zeitintensiv ist dazu auch noch das Passieren von Schleusen.

Wasser für den Norden:
Es ist ein weiteres Projekt dass eng mit dem Dammbau verbunden ist und 2002 genehmigt wurde.
Da wie schon genannt das Bevölkerungswachstum und Industrieansiedlungen sehr anstieg, leiden viele Städte in den Nordprovinzen an Wassermangel.
So planten sie ein Wassserleitungsnetz, um Wasser aus den südlichen Gebieten, und vor allem aus dem Jangtsekiang, in den Norden zu pumpen.
Schon ab diesem Jahr, also 2005, soll Wasser bis zu 48 Billionen Tonnen in die Städte fließen und die Menschen dort versorgen. Dazu wurde keine Kritik eingewendet.

Hier
noch andere Kritikpunkte:
Ökologische Auswirkungen: Durch den Bau wird ein einzigartiges Naturdenkmal zerstört. Die geologischen Auswirkungen, sowie Folgen aufgrund von verstärkter Verschmutzung durch Industrieabwässer und den jährlichen Millionen Tonnen Treibsand sorgen für eine unsichere Zukunft.
Auch durch die Aufstauung des Jangtsekiang wird neben der Fließgeschwindigkeit auch die Selbstreinigungskraft des Flusses reduziert.
Zahlreiche Müllhalden sowie industrielle Altlasten müssten vor der Stauung beseitigt werden, um einer drastischen Wasserverschmutzung vor zu beugen.
Aber Kritiker befürchten auch, dass davon eine große Gefahr ausgeht:
Gifte von den Müllhalden und Industrien könnten sich im Wasser lösen und so den Stausee in eine giftige Kloake verwandeln.
Zu dem kommt noch das Methangas, welches durch die Verrottung der Vegetation der überfluteten Gebiete entsteht.

Soziokulturelle Folgen:
Durch diesen Bau mussten wahrscheinlich mehr als 1.5 Millionen Menschen umgesiedelt werden, auch fruchtbare Böden versinken genauso in den Fluten wie kulturelle und religiöse Gebäude, manche sogar mehr als 10 000 Jahre alt .
Das Schlimme aber ist, dass bei einem Dammbruch mehr als 400 Mio. Menschen bedroht wären.

Auch über eine mögliche Erdbebengefahr, die durch den gewaltigen Wasserdruck im Stausee bestehen könnte, wissen die Experten bisher nicht allzu viel.
Ein schwerer Erdstoß direkt unter oder in unmittelbarer Nähe des Projektes würde vermutlich zu gravierenden Problemen mit der Statik des Dammes führen,
ihn vielleicht sogar zum Einsturz bringen oder zumindest schwer schädigen.
Weit über 100 Millionen Menschen, so schätzen Experten, wären bei einem Kollaps des Staudamms, den Richtung Meer rauschenden Fluten, wehrlos ausgesetzt.


Tiere und Pflanzen:
Der einzigartige, weiße Flussdelphin (Bild5) ist durch den Bau vom Aussterben bedroht. Zudem bedroht das Projekt weitere Tierarten wie den Sumpfnasen- und den Rhesusaffe, die große und die kleine indische Zibetkatze, den sibirischen Kranich, der in dem Gebiet überwintert, die Mandarinente, der Jangtse-Alligator, der chinesische Stör und der Weißstör.
Zahlreiche Fischarten werden in ihrem natürlichem Lebensumfeld gestört und somit stak gefährdet.
Um die Tiere zu schützen, will man an einem abgesperrten Flussarm des Jangtsekiang ein Reservat errichten, das ökologisch weitgehend noch intakt ist. Unzählige heimische Pflanzenarten und die ehemalige ursprüngliche Landwirtschaft eines riesigen Gebiete wird zerstört. Betroffen sind allgemein 3000 Fischarten, 2859 Pflanzenarten und auch 22Tierarten stehen auf der roten Liste aussterbender Tiere.

Das Fazit aller Kritikpunkte:
Dieses Projekt ist eines der größten und ehrgeizigsten überhaupt und erfüllt China drei Wünsch zu gleich (die Steigerung der Energieversorgung, die Zähmung des Jangtsekiang, sowie der Ausbau der Infrastruktur zur Entwicklung des Hinterlandes!).
Leider macht sich die Regierung keine Gedanken über die Folgen und Risiken, nur der Fortschritt zählt bei ihnen. Ähnliche Projekte wie der Transrapid in Peking zeigen, dass China den Aufsteig zur Weltmacht erreichen will und das um jeden Preis.

Baustelle wird nicht mehr gezeigt: (Bild3)
Noch vor einigen Jahren gehörte eine Besichtigung der riesigen Baustelle zum Programm der meisten Flusstouren. Nachdem das Projekt im Ausland ins Gerede gekommen ist, wurden diese Ausflüge kurzerhand gestrichen.
In China reagiert man sehr sensibel auf Kritik von außen und schüttelt nur zornig mit dem Kopf, wenn ausländische Menschen die Umsiedlung von 1,3 Millionen Menschen beklagen, Tierschützer das Aussterben des seltenen Jangtsekiang Delphins und anderer Tierarten voraussagen und Biologen ein Ende der Schifffahrt auf dem Jangtsekiang feststellten,
weil durch den Damm der Fluss völlig verschlammen würde. Ganz zu schweigen davon, dass viele Sehenswürdigkeiten am Flussufer für ewig in den Fluten versinken werden.
Trotz aller Einwände hat die Flutung des Dammes planmäßig im Jahre 2003 begonnen. Dann ist der Wasserspiegel zunächst um 130 Meter angestiegen. Jahre später wird dann der Wasserstand nochmals um 40 bis 50 Meter angehoben.

Tourismus: (Bild4)
Der Tourismus ist eine wichtige Einnahmequelle im Drei-Schluchten-Gebiet, von dem aber Teile überflutet werden, wie zum Beispiel Chinas Loreley, die nur noch als Brustbild zu beobachten sein wird.
Wang Liming, Beamter der Nationalen Tourismusbehörde, sagt, dass man nach Beendigung der Bauphasen eine eindrucksvolle Landschaft schaffen will.
Die neue Infrastruktur, die entstehen soll, ist ebenfalls ein wichtiger Punkt für die Tourismusbranche.
Allerdings erreiche man nur dieses Ziel, wenn man eng miteinander kooperiere.
Das Projekt der Regulierung des Tourismusdienstleistungssektor wird von Lu Bin, Direktor der Stadtplanung an der Universität Peking, als wichtiges und anspruchvolles Projekt, mit zahlreichen schwierigen Faktoren, bezeichnet.

Alternativen zum Drei-Schluchten-Damm:
Verschiedene Alternativen wurden der chinesischen Regierung vorgeschlagen:
Man sollte mehrere kleinere Staudämme an effizienteren Stellen errichten,
man sollte das Wasser effizienter nutzen, dadurch könnte man den Wasserverbrauch drastisch verringern, wie zum Beispiel Israel, die ihren
Wasserverbrauch um das fünffache verringern konnten,
man sollte Aufforstung betreiben, um die Ausmaße der Überschwemmungen zu
verringern.

Dieses Referat wurde eingesandt vom User: Lady05



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