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Das Parfum – Patrick Süskind - Referat



Das Parfum – Patrick Süskind

Inhaltsangabe

An einem stinkenden Ort in Paris wird am 17. Juli 1738 Jean-Baptiste Grenoille geboren. Seine ledige Mutter versucht den unehelichen Säugling umzubringen, wird ertappt und zum Tode verurteilt. Das Kind kommt zu einer Amme im Kloster.
Die Amme stößt den Säugling nach kurzer Zeit ab, weil es kein Eigengeruch hat.
Auch Pater Terrier bemerkt, dass es nach nichts riecht und dass es die Umgebung mit der Nase aufnimmt. Das Kind kommt zu Madame Gaillard, die ihren Geruchssinn verloren hat. Grenoille lernt erst spät sprechen, konzentriert sich dabei auf Bezeichnungen von Dingen, die er riechen kann. Dies wird auch Madame Gaillard zu unheimlich und übergibt ihn dem Gerber Grimal. Er lernt dort die ersten Parfums kennen. Am 1.9.1723 riecht er den schönen Duft eines Mädchens und bringt es um, um ihr den Duft zu klauen.
Baldini, ein berühmter Parfümeur, versucht den Duft einer Konkurrenzparfümerie zu analysieren und zu verbessern. Er scheitert daran. Dann taucht Grenoille auf und analysiert das Parfüm ohne Probleme und stellt den neuen, verbesserten Duft her.
Grenoille lernt bei Baldini als Lehrling die Techniken der Duftgewinnung und
Duftkonservierung. Nachdem Baldini umkommt und Grenouille seinen Gesellenbrief erhalten hat, wandert er nach Süden. Er entfernt sich von den Menschen in das Zentralmassiv der Auvergne. In einer Gruft in dem Menschenverlassenen Plomb du Cantrall richtet er sich ein. Er baut sich ein psychisches Reich auf, in dem er Herr seiner gesammelten Gerüche ist. Er feiert Geruchsorgien und berauscht sich vor allem an dem Duft des ermordeten Mädchens. Grenoille verbringt sieben Jahre in der selbst gewählten Einsamkeit. Anlass für die Rückkehr in die Zivilisation ist die Einsicht, kein Eigengeruch zu haben. Diese Einsicht kommt ihn eines Nachts in einem Traum, der ihn verzweifeln lässt.
Er kommt in einem Furcht erregenden Zustand in der Stadt Pierrefort an und erkennt die Macht des Duftes. Er kreiert einen Duft, der ihn menschlich macht. Er will die Macht nutzen und einen Duft herstellen, der die Menschen zwingt, ihn zu lieben.
Er reist dazu nach Grasse, um seine Fähigkeiten zu perfektionieren. Er riecht ein besonderes Mädchen, dessen Duft er haben will. Er möchte diesen Duft jedoch nicht pur verwenden, sondern ihn mit anderen Mädchendüften mischen. Er bringt zunächst etliche Mädchen um, denen er Kleider und Haare entwendet. Grenoille wird zwar verdächtigt, jedoch kann ihm nichts nachgewiesen werden. Der Vater des besonderen Mädchens, Antoine Richis, erkennt, dass seine Tochter als Krönung der Taten von Grenoille dienen soll. Er reist mit seiner Tochter an die Küste, täuscht jedoch Grenoble als Zielort vor. Die Nase von Grenoille ist aber nicht zu täuschen und er macht sich auf die Verfolgung. Er holt Richie ein, ermordet seine Tochter und stiehlt ihr mit einem Fetttuch den Geruch. Grenoille wird verdächtigt, gefasst und ihm wird der Prozess gemacht. Bei der Hinrichtung geschieht ein Wunder: mit dem neu kreierten Parfüm betört er die vielen tausende Schaulustigen. Die Wirkung des Parfüms entfaltet sich weiter, die Menge gerät in einen Taumel. Auch Richis verzeiht ihm die Morde und er wird frei gesprochen.
Grenoille wandert nachts nach Paris aus, um zu sterben. Er kehrt wieder an den stinkenden Ort seiner Geburt, einem Fischmarkt, und übergießt sich mit seinem Parfüm. Die Menschen bilden einen Kreis um ihn. Sie verlieren die Hemmungen, fallen über ihn her und fressen ihn auf.


Schlüsselstelle

(Kapitel 29, Seite 170 und 171)

„Die Katastrophe war kein Erdbeben, kein Waldbrand, kein Bergrutsch und kein Stolleneinsturz. Sie war überhaupt keine äußere Katastrophe, sondern eine innere, und daher besonders peinlich, denn sie blockierte Grenouilles bevorzugten Flucht-weg. Sie geschah im Schlaf. Besser gesagt im Traum. Vielmehr im Traum im Schlaf im Herz in seiner Phantasie.
Er lag auf dem Kanapee im purpurnen
Salon und schlief. Um ihn standen die leeren Flaschen. Er hatte enorm viel getrunken, zum Abschluss gar zwei Flaschen vom Duft des rothaarigen Mädchens. Wahrscheinlich war das zuviel gewesen, denn sein Schlaf, wiewohl von todesähnlicher Tiefe, war diesmal nicht traumlos, sondern von geisterhaften Traumschlieren durchzogen. Diese Schlieren waren deutlich erkennbare Fetzen eines Geruchs. Zuerst zogen sie nur in dünnen Bahnen an Grenouilles Nase vorbei, dann wurden sie dichter, wolkenhaft. Es war nun, als stünde er inmitten eines Moores, aus dem der Nebel stieg. Der Nebel stieg langsam immer höher. Bald war Grenouille vollkommen umhüllt von Nebel, durchtränkt von Nebel, und zwischen den Nebelschwaden war kein bisschen freie Luft mehr. Er musste, wenn er nicht ersticken wollte, diesen Nebel einatmen. Und der Nebel war, wie gesagt, ein Geruch. Und Grenouille wusste auch, was für ein Geruch. Der Nebel war sein eigener Geruch. Sein, Grenouilles, Eigengeruch war der Nebel.
Und nun war das Entsetzliche, dass Grenouille, obwohl er wusste, dass dieser Ge- ruch sein Geruch war, ihn nicht riechen konnte. Er konnte sich, vollständig in sich selbst ertrinkend, um alles in der Welt nicht riechen!
Als ihm das klargeworden war, schrie er so fürchterlich laut, als würde er bei lebendigem Leibe verbrannt. Der Schrei zerschlug die Wände des Purpursalons, die Mauern des Schlosses, er fuhr aus dem Herzen über die Gräben und Sümpfe und Wüsten hinweg, raste über die nächtliche Landschaft seiner Seele wie ein Feuersturm, gellte aus seinem Mund hervor, durch den gewundenen Stollen, hinaus in die Welt, weithin über die Hochebene von Saint-Flour - es war, als schriee der Berg. Und Grenouille erwachte von seinem eigenen Schrei. Im Erwachen schlug er um sich, als müsse er den unriechbaren Nebel vertreiben, der ihn ersticken wollte. Er war zu Tode geängstigt, schlotterte am ganzen Körper vor schierem Todesschrecken.
Hätte der Schrei nicht den Nebel zerrissen, dann wäre er an sich selber ertrunken - ein grauenvoller Tod. Ihn schauderte, wenn er daran zurückdachte. Und während er noch schlotternd saß und versuchte, seine konfusen verängstigten Gedanken zusammenzunageln, wusste er schon eines ganz sicher: Er würde sein Leben ändern, und sei es nur deshalb, weil er einen so furchtbaren Traum kein zweites Mal träumen wollte. Er würde das zweite Mal nicht überstehen.“


Ich habe diese Textstelle genommen, weil sie für mich den Anfang eines neuen Lebensabschnitts von Grenouille zeigt. Ohne diesen Traum wäre wohl alles beim Alten geblieben: Jean-Baptiste Grenouille hätte sein weiteres Leben in dieser Höhle verbracht, in seinem Purpursalon, und er hätte von seinen gesammelten Düften gezehrt.
Der Traum war der Anstoß zu seiner Rückkehr in die Zivilisation und zu den späteren Mordtaten, die Grenouille dazu dienten, den Duft, der zu Liebe und Beliebtheit inspiriert, zu entwickeln.

Dieses Referat wurde eingesandt vom User: civicgirl



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