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Das Modell kognitiver Entwicklung nach Jean Piaget - Referat



Fachbegriffe:
- Adaption: Überbegriff für den Vorgang der Herstellung der Äquilibration
- Assimilation: Ereignisse der Umwelt werden in vorhandene Schemata eingeordnet (also assimiliert)
- Akkomodation: man muss das Schema ändern, um die Ereignisse der Umwelt einordnen zu können
- Äquilibration: angestrebter Zustand des Gleichgewichts in der kognitiven Entwicklung (dazu sind Assimilation und Akkomodation notwendig)

Allgemein:
- basiert auf dem Konstruktivismus und dem Kognitivismus
- Weiterführung der vorhandenen Entwicklung
- vorhandene Entwicklung wird neu konstruiert und dann immer umfassender überholt
- die Reihenfolge der Stufe ist bei jedem Individuum die selbe
- die Gesamtstrukturen sind integrativ und gehen aus der jeweils hervorgehenden hervor
- das Alter bei den jeweiligen Stufen hängt vom Intelligenzgrad des Individuums und den Einflüssen aus seiner Umwelt ab

1. sensomotorisches Stadium:
- 0 bis 2 Jahre
- keine Sprache, später (nach der Stufe) kommt es zu einer Wortschatzexplosion
- keine internale (mentale) Repräsentation, also keine Objektpermanenz
- Welt des Hier-und-Jetzt
- keine Vorstellung von der Permanenz oder Identität von Objekten
- es kommt zu objektbezogenen Handlungen
- sensomotorische Intelligenz
- Probleme werden in Form von konkret vollzogenen Handlungen und nicht aufgrund vorgestellter Operationen gelöst
- unmittelbare Koordination von Wahrnehmungen und Handlungen ohne Zwischenhaltung internalisierter geistiger Prozesse
- körperbezogene Handlungen
- angeborene Handlungsschemata (zum Beispiel Greifen) werden perfektioniert
- Nachahmungserhalten und Symbolhandlungen

2. präoperationales Stadium:
- 2 bis 7 Jahre
- Fähigkeit zu kommunizieren und symbolisieren, durch Sprache
- Gegenstandskonzept
- getrennte Aktivitäten können koordiniert werden („Multi-Tasking“)
- Ursache-Wirkung-Zusammenhänge werden erkannt
- es wird absichtlich gehandelt
- Unfähigkeit, sämtliche Eigenschaften von Klassen zu verstehen (keine Klasseninklusion)
- ähnliche Objekte werden als identisch behandelt
- Schlussfolgerungen werden von einem Spezifikum auf ein anderes übertragen, dies verschwindet langsam
- Egozentrismus (keine Akzeptanz anderer mentaler Standpunkte)
- Zentrierung (können Handlungen nicht reversibel machen, es kommt zu Denkfehlern)
- Konzeptverständnis ist vollständiger
- Denken wird mehr durch Wahrnehmungen als Logik beherrscht
- Ober- und Unterklassen bereiten Probleme (keine Klassifizierung oder Invarianzkonzepte)
3. Stadium der konkreten Operationen:

- erlangt die Fähigkeiten, Operationen zu benutzen (Klassifizierung, Seriation, Umgang mit Zahlen)
- langsames Verständnis von Invarianzkonzepten
- Denkstrukturen werden auf die Realität angewandt
- Unfähigkeit, alle möglichen Kombinationen von etwas hervorzubringen oder zu erfassen
- Verständnis für die Regeln der Logik ist noch nicht vollständig da

4. Stadium der formalen Operationen:
- ab 12 Jahre
- hypothetisch-deduktives Denken (systematisch, prüfend, reflektierend)
- nicht jedes Individuum erreicht oder vollendet dieses Stadium
- die Zunahme von Intelligenz ist weiter möglich

Kritik an Piaget:
- Prozesse laufen individuell ab und nicht abschnittsweise oder in Stufen
- manches wurde widerlegt (z. B. Objektpermanenz) oder von Kindern „gelöst“ (z. B. Invarianzkonzepte)
- Forschungsungenauigkeiten (Antworten wurden teilweise übergeneralisiert, Unterschätzung der Kinder)
- kulturelle Unterschiede werden nicht berücksichtigt




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