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Das KZ Buchenwald - der Besuch der Gedenkstätte - Referat



Der Begriff Rassenideologie stützt sich auf der Behauptung, dass eine Rasse durch grundlegende Fähigkeiten und Eigenschaften, zum Beispiel im biologischen Sinne, besser, oder in einer bedingten Rangordnung höher angesiedelt sei. Ebenso wird die Gleichrangigkeit durch subjektiv wahrgenommene Eigenschaften von der gegenteiligen Gruppe in Frage gestellt, bis hin dazu, dass man ihr keinerlei Existenzberechtigungen mehr zuschreibt. Die besser angesehenen Gruppierungen erhalten Privilegien, Vorteile und Leistungen, die wiederum anderen verweigert werden. Dies alles dient der Rechtfertigung von Herrschaftsverhältnissen, aber auch wie im 2. Weltkrieg einer Mobilisierung von Menschen, um politische Ziele umzusetzen. Wenn dieses Gedankengut stark verbreitet und dem Volk untergejubelt wird, kommt dies einer Art Gehirnwäsche von Tausenden von Menschen gleich. Sie alle stehen hinter einem diktatorischen Anführer, der nur mit ihnen seine Ziele umsetzten kann.
Im 3. Reich schaffte Adolf Hitler es, durch gezielte Manipulation und gegenseitiges Aufhetzen mittels Propaganda, die unterschiedlich wertige Rassen definiert, die Volksmassen hinter sich zu bringen. Nach seiner Machtergreifung in Jahre 1933, die ihm ebenfalls durch Manipulation glückte, indem er das aus der Weimarer Republik hervorgegangene Parlament dazu brachte, sich durch eine Gesetzesabstimmung selbst auszuschalten, stellte er immer wieder öffentlich dar, dass er angeblich nur für den Frieden und für sein Volk da war. Hitler setzte sich zum Ziel, bis zum Jahre 1940 die Arbeitslosigkeit in Deutschland annähern komplett abzuschaffen, was ihm auch so gut wie, aber natürlich auf Kosten einer drohenden Staatspleite, gelang. Er schaffte Arbeitsplätze in der Automobilbranche und im Ausweiten der Infrastruktur, hierbei war sein eigentliches Ziel jedoch, gute Transport – und Versorgungswege für den bevorstehenden Krieg zu schaffen. Hitler machte Versprechungen, die logischerweise gut beim Volk ankamen, die er jedoch nie einhalten konnte. Ein Beispiel hierfür war die Versprechung, ein Automobil für Jeden durchzusetzen, für schlappe 1000 Reichsmark.
In der deutschen Jugend ließ er Gruppierungen bilden, zum einen für die Jungen des Volkes die Hitlerjugend (HJ), für die Mädchen den Bund deutscher Mädchen (BDM). Hier wurde der Nachwuchs im Sinne des Nationalsozialismuses auf Härte und Erhabenheit über andere Menschen gedrillt. Damit gewährleistete Adolf Hitler, dass auch nach dem Krieg sein Gedankengut und seine Ideologie nicht verlorengingen und die Deutschen aus „lauter kleinen Hitlern“ bestünden.
Durch all diese Aktionen schaffte es der in Österreich aufgewachsene Mann, ganz Deutschland hinter sich zu bringen. Seine Wehrmacht ließ er gnadenlos auf den neuesten Stand der Technik aufrüsten, seine Soldaten waren bereit, „für Führer, Volk und Vaterland den Heldentod“ zu sterben. Dies alles verlieh ihm und seiner Partei, der NSDAP, sowie der von ihm gegründeten SS (Schutzstaffel) und der SA (Sturmabteilung) eine ungeheure Macht. Mit diesen ganzen Voraussetzungen schaffte er es binnen 3 Wochen mittels Blitzkriegstrategie Polen zu erobern und damit den 6 Jahre dauernden Zweiten Weltkrieg anzuzetteln.
Um seine menschenrechtsverachtende Rassentheorie umzusetzen lässt Hitler in Deutschland, sowie auch in den besetzten Gebieten Konzentrationslager bauen. Zum Ende des Krieges im Jahr 1945 hin, existierten in Deutschland und den besetzten Ländern über 1000 Haupt – und Nebenlager, unter ihnen 7 Vernichtungslager, die einzig und allein zur Ermordung von Millionen Menschen erbaut wurden. Die anderen dienten der Unterdrückung politischer Gegner, der Ausbeutung durch Zwangsarbeit, medizinischen Menschenversuchen und der Internierung von Kriegsgefangenen. Ziel dieser Vorhaben war, die niederen Rassen zu eliminieren um dadurch eine Rassenreinheit zu schaffen. Grundgedanke war, wie Hitler auf dem NSDAP - Parteitag 1929 erläuterte, durch die perfekte Wahl der Geschlechts - und Ehepartner eine Rassenhygiene zu bewirken. Die Nürnberger Rassengesetze von 1935 verboten es, dass Angehörige unterschiedlicher Rassen untereinander heirateten. Dadurch sollte eine bestehende Rassenreinheit erwirkt werden. Dafür mussten natürlich auch die schwächsten Glieder der Bevölkerung und die niederen Rassen beseitigt werden, was in den Jahren nach Hitlers Machtergreifung dann auch geschah. Juden, Homosexuelle, Kranke und Behinderte, Randgruppen wie Sinti und Roma, Polen und andere Zivilbewohner der besetzten Gebiete wurden interniert und um nun noch einen Nutzen aus diesen Personen zu ziehen, mussten sie unter äußerst unmenschlichen Bedingungen Zwangsarbeit leisten. Dadurch, dass viele Menschen unter diesen schlechten Lebensverhältnissen, durch Kälte, oder durch Essensentzug leiden mussten, starben in den KZ’s mehrere Tausend Menschen. Die Aufgabe der Konzentrationslager war schlicht weg: Alles und Jeden unterdrücken, der nicht zur Rasse der „Arier“ gehörte, Nutzen aus ihnen ziehen, indem man sie in der Kriegsindustrie einsetzte, um sie dann alle zu Ermorden, da „unwertes Leben“ sofort beseitigt werden musste – aus der damaligen Sicht jedenfalls.

Da wir als Schulklasse am 28. August diesen Jahres die Gedenkstätte „KZ Buchenwald“ besucht haben, um uns einen Eindruck der damaligen Verhältnisse zu bilden, wird hier ein Teil über das KZ zu lesen sein.
15. Juli 1937: Aus den aufgelösten Konzentrationslagern Sachsenhausen und Lichtenburg werden die 149 Häftlinge, unter ihnen Widerständler, kriminell Vorbestrafte, Zeugen Jehovas und einige Homosexuelle, auf den Ettersberg gebracht, ca. 8 km von der Gauhauptstadt Thüringens Weimar entfernt, um hier mit der Rodung einer Fläche von ca. 190 ha (1.9 km2) zu beginnen. Danach mussten sie Kanalisationen und Stromleitungen legen, Straßen, Kasernen, Wohnhäuser, Garagen und ein Barackenlager (Bild aufbauen. Fertig war das am 28. Juli 1937 umbenannte „K.L. Buchenwald/ Post Weimar“ (Bild 1).

Bis zum Ende des Jahres sind 2561 Häftlinge im Konzentrationslager Buchenwald, dessen Name in den folgenden Jahren zum Synonym für Angst und Schrecken wird, inhaftiert, unter ihnen bereits 53 Tote, die bei Schwerstarbeit sterben, oder nach missglückten Fluchtversuchen sofort erhängt werden.
Im darauffolgenden Jahr wird neben dem Torgebäude auf der Südseite, welches als einziger Ein - und Ausgang des Lagers dient, eine Art Bunker (Bild 2) errichtet, der als Lagergefängnis dient. Unter SS-Aufseher Martin Sommer wird er zur Folter- und Mordstätte des Lagers.
Die Gefangenenzahl schießt mit rasanter Geschwindigkeit in die Höhe. Zum Jahresende hin leben 11 028 Menschen unter extrem lebensfeindlichen Bedingungen mit sehr knappen Essens - wie Wasserrationen und unter ständiger Demütigung seitens der SS-Angehörigen im größten Konzentrationslager auf deutschem Boden unter der Leitung von Karl Koch.
In allen Häftlingskategorien wird die Untergruppe Juden eingeführt, um eine genauere Identifikation, die mittels roten und gelben Stoffdreiecken auf der Sträflingskleidung umgesetzt
wird, zu ermöglichen. Dies ist ein weiterer Akt der Diskriminierung an Zivilpersonen aus anderen Ländern oder mit anderen Ansichten. Obwohl sie genauso meiner Meinung nach ein ebenso hohes Lebensrecht wie alle anderen Erdbewohner haben, werden sie behandelt wie Dreck, zusammengepfercht in winzigen Ställen wie Schweine. Ab diesem Zeitpunkt wird die tägliche Wasserration pro Baracke auf 4 Eimer heruntergesetzt.
Während es zu einer öffentlichen Hinrichtung eines Mannes am Galgen auf dem Appellplatz kommt, richtet sich die SS hinter dem Stacheldrahtzaun, der das gesamte Lager umfasst, einen Zoo ein. Dies ist die pure Ironie: die Inhaftierten im Lager sind hinter Stacheldraht gefangen, und einige hundert Meter weiter sonnen sich ein paar zahme Tiere in der Sonne, als wenn dieser Platz ein Ort des Entspannens und des Friedens wäre? Wie grausam waren nur diese Menschen! Wir können nur hoffen, dass es auf unserer Erde nie
wieder solche Verhältnisse geben wird, wie einst im Nationalsozialismus.
Im Jahr 1938 sterben 802 Menschen, unter ihnen 408 Juden.
Mehrere Krankheitsepidemien im Jahr 1939 führen zu Lagersperren und Quarantänemaßnahmen im Lager. Um diesen entgegen zu wirken, führt die Lagerleitung eine Desinfektion aller Neuankömmlinge ein, die eine am kompletten Körper durchgeführte Haarscherung umfasst, sowie eine gründliche Reinigungsprozedur in mit Desinfektionsflüssigkeit gefüllten Becken.

Dadurch, dass im am 27. September 1939 errichteten Sonderlager mit über 3000 Häftlingen fast die Hälfte der Menschen der Kälte im Winter, oder der Zwangsarbeit zum Opfer fallen, baut die SS neben dem Appellplatz ein lagereigenes Krematorium, um die Toten nicht mehr nach Weimar ins Krematorium transportieren zu müssen. Die Verbrennungsöfen (Bild 3) werden von der Erfurter Ofenfirma Topf & Söhne entwickelt und angebracht. Jedem Toten
werden nun auch die Goldzähne vor der Einäscherung herausgezogen, um diese dann zusätzlich zu verkaufen. Ab diesem Zeitpunkt wird auch die tägliche Nahrungsration für Juden auf 400 g Brot und 1 l Suppe heruntergesetzt.
Viele links gerichtete Politiker, wie zum Beispiel Ernst Heilmann am 3. April 1940, lässt die SS in das Lager bringen, um sie dann mittels Giftinjektion zu ermorden. So räumt Hitler seine politischen Gegner aus dem Weg, die noch immer gegen ihn und seine Partei, die NSDAP, sind. Zum Ende des Jahres 1940 sind im Konzentrationslager Buchenwald 4071 Menschen qualvoll verendet, teils durch Ermordung durch SS Angehörige, durch grausame Kälte oder Zwangsarbeit. Dies sind die ersten Massenmorde in deutschen Konzentrationslagern und in ihrem Ausmaß schon mehr als erschreckend. Diese Zahl wird sich jedoch in den nächsten 5 Jahren mehr als ver-14-fachen.
Im Jahr 1941 wird in einem Pferdestall westlich des Lagers eine Genickschussanlage erbaut, durch die über 8000 sowjetische Kriegsgefangene ihr Leben lassen mussten. In einer Nacht starben dort bis zu 400 Menschen. Getarnt war dies alles als Ärztliche Untersuchung, bei der die Größe der Person an einer Messlatte gemessen wird, jedoch stand hinter der Skala ein Soldat, der durch einen Schlitz die Person grausam ermordete.
Am Anfang des Jahres 1942 wird Lagerkommandant Koch nach Lublin versetzt, für ihn wird ab diesem Zeitpunkt Hermann Pister an die Spitze der KZ – Leitung gesetzt, der bis zur Befreiung im Jahr 1945 das Oberkommando hat. Mitte des Jahres werden über 4500 sowjetische Kriegsgefangene in die neugebaute Gewehrfabrik an der Straße nach Weimar eingewiesen, um dort für die Fritz-Sauckel-Werke Gewehre anzufertigen. Die Anordnungen der KZ – Verwaltungsämter werden immer unmenschlicher, unter anderem wird die Ablieferung der abgeschnittenen Haare zur Herstellung von Filz und Textilien angeordnet. Ebenso werden an den Gefangenen im Lager neue Versuchsreihen mit Fleckfieber gestartet, die viele Menschenleben fordert. Außerdem wird das Lager durch das sogenannte „Kleine Lager“ erweitert, hier werden zum Ende des Kriegs über 20.000 Menschen, von denen der Großteil Juden sind, in 10 fensterlosen Wehrmachtspferdeställen, die ursprünglich für 50 Pferde ausgelegt waren und nun mit knapp 2.000 Menschen katastrophal überbelegt sind, eingesperrt.

In den nächsten zwei Jahren wird von der neuen Rüstungsindustrie nach Weimar eine Eisenbahnstrecke von Häftlingen innerhalb drei Monaten aufgebaut, in das Lager werden immer mehr neue Häftlinge aus Außenlagern anderer Konzentrationslager gebracht, dafür steigt aber ebenfalls die Zahl der Vernichtungstransporte nach Auschwitz an, sodass nach diesen 2 Jahren bis 1944 über 63.048 Männer und 24.210 Frauen in Buchenwald und seinen über 100 Außenlagern gefangen gehalten werden, Zehntausende sind im Lager gestorben, und ebenso viele wurden zur Ermordung nach Auschwitz gebracht. 15.500 Menschen von den Gefangenen allein sind Juden.
Im Januar 1945 werden knapp 20.000 Insassen aus aufgelösten Lagern in Polen in Stückgutwaggons in das Lager transportiert, so gut wie alle sind todkrank, unter ihnen hunderte von Toten, die den Transport nicht überleben. Im Februar befinden sich 112.000 Menschen hinter Stacheldraht in Buchenwald und seinen Außenlagern, davon 25.000 Frauen. Um nun noch die letzten Beweise der Verbrechen der SS zu beseitigen, zwingt die Lagerleitung am 1. April die Gefangenen, Leichen aus Massengräbern auszubuddeln und zu verbrennen. Ab dem 7. April werden 28.000 Häftlinge der noch im Lager verbleibenden 47.500 Menschen in Buchenwald zu den „Todesmärschen“ in die Konzentrationslager Dachau und Flossenbürg zu Fuß getrieben, Schätzungen zufolge kommen dabei 9.000 der abgemagerten, durch Tuberkulose und andere Krankheiten gezeichneten Menschen ums Leben.
Dann endlich am 11. April wird durch die 6. Panzerdivision der 3. US-Armee den Unterdrückungen ein Ende gesetzt. 21.000 Häftlinge erleben ihre Befreiung und die Ankunft der US-Armee. Dem Massensterben ist jedoch noch lange kein Ende gesetzt: In den folgenden Wochen sterben immer noch Hunderte an den Folgen der Haft.
Insgesamt eine Viertelmillion Menschen aus allen europäischen Ländern waren von Juli 1937 bis April 1945 im Konzentrationslager Buchenwald inhaftiert. Die Zahl der Opfer wird auf etwa 56.000 geschätzt. Unter diesen Toten waren etwa 11.800 Juden.

Nach der Besichtigung dieses durch Tod und Angst geprägten Ortes fühlte man sich schon ziemlich komisch, insbesondere wenn man sich vorstellt, dass auf diesem vergleichsweise kleinen Areal über 50.000 Häftlinge auf einmal leben mussten. Diesen Schandtaten der SS und des Nationalsozialismuses hätte schon viel früher ein Ende bereitet werden müssen! Wie kann man nur so krank sein, sich solche erlogenen Theorien über verschiedene Rassen zum Vorbild nehmen, und dies als Rechtfertigung für das Ermorden von Millionen von Menschen zu interpretieren? War es nach dem Ersten Weltkrieg nicht schon genug, war es nicht schon schlimm genug, dass Deutschland bereits ein Massensterben angezettelt hatte? Dies alles hätte nicht sein müssen, wenn das Volk von damals ein wenig über Hitlers eigentliche Ziele nachgedacht hätte, und sich nicht so einfach beeinflussen zu lassen! Wir heute müssen uns nicht wundern, wenn der Name Deutschland in manchen Ländern immer noch beschmutzt ist und wir schief angeschaut werden! Ich hoffe, dass es nie wieder auf der Welt mehr zu solchen Gräueltaten kommen wird, die so viele Menschenleben fordert.



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