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Caspar David Friedrich - 3.Version - Referat



Caspar David Friedrich – Ein Maler lebt die Romantik

Hinführung durch Gemälde mit Zitat

"Der Maler darf nicht einfach malen, was er sieht, sondern auch das, was er in sich
selbst sieht, Aber wenn er in sich selbst nichts sähe, müsse er auch aufhören zu
malen, was er vor sich sieht."

Der Mönch am Meer
- das radikalste Bild Friedrichs
- eine Art apokalyptisches Bild
- die Welt als Abgrund
- Der Mensch in ihr ist verloren
- klassische Perspektive ist vor der Wand des Himmels außer Kraft gesetzt
- keine Welt, die wir ergründen könnten, ein unermesslicher, uns fremder Raum tut sich auf
- tief liegender Horizont
- das Auge besitzt keinen Anhaltspunkt
- und doch: untrennbare Einheit entsteht

1) Sein Leben & die Romantik

- 1774 (im damals zu Schweden gehörendem Greifswald) - 1840 (Dresden)
- tragische Kindheit (Tod der Mutter, 2 Schwestern, und sein Bruder), Selbstmordversuch
- Trauer (bzw Schuldgefühle) begleitet ihn sein ganzes Leben (Mutter, Bruder)
- besucht die renommierte Kunstakademie von Kopenhagen
- anschließend verbringt er den größten Teil seines Lebens in der Kunstmetropole Dresden (lernt den Dichterkreis um Schlegel, Tieck und Novalis kennen)
- Bekanntschaft mit Goethe, der seine Leistung zwar erkannte, aber seinem Geschmack nicht entsprach
- Mitglied verschiedener Kreise und Akademien
- Eigenschaften: introvertiert, naturverbunden, welt-/ menschenscheu, religiös, melancholisch, unbeholfen, zurückgezogen
- Themen: politisch, seelisch, Depression, Einsamkeit, Todeserfahrung
- Epoche von gesellschaftlichen Umbrüchen bestimmt
- Generation der ersten freien Künste (kein Auftragsmaler, er bewegt sich auf dem freien Markt von Galerien => Verkauf der Werke = einziges Einkommen)
- Freundeskreis: besteht aus vielen Dichtern, Philosophen und Naturforschern


2) Politische Überzeugung & Grundeinstellung

- verkörpert einen typischen Romantiker
- Gedanken kreisen oft um Sein – Vergehen - Werden
- Anhänger der patriotischen Bewegung, durch Deutsche Burschenschaften
- Ziele: u.a. Überwindung der deutschen Kleinstaaterei, Meinungsfreiheit, stärkere Beteiligung des Bürgertums an der Politik
- Parole "Ehre, Freiheit, Vaterland" als Antwort auf frz „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“
- Übermacht der Natur, Aufgreifen des Symbols gegen Fremdherrschaft & Unterdrückung in seinen Bildern
- Kunst gegenüber dem Rationalismus (Aufklärung) & Folgen der frz. Revolution
- Altdeutsche Tracht:
Männer: Samt, gedeckte Farben, enganliegender Gehrock, Puffärmel, weite Hosen
Frauen: bodenlange, hochgeschlossene Kleider mit Stehkragen
=> Symbol der patriotischen Gesinnung, später verboten durch Karlsbader Bschlüsse


3) Verhältnis zur Natur / Kennzeichen in der Malerei

„Das ist ein Mann, der die Tragödie der Landschaft entdeckt hat.“ (frz Bildhauer, David d'Angers)

- Skizzenschatz aus Wanderjahren
- umfangreiche Naturstudien
- seine Werke sind Ideenbilder, reich an Symbolen
und von intensiver Gesitigkeit
- Natur dient als Projektionsfläche für Empfindungen, Sehnsüchte, als Spiegel menschlicher Empfindungen
Kunst soll zwischen den beiden Werken Gottes (Mensch & Natur) vermitteln
- Naturdarstellungen / Stimmungslandschaften werfen Fragen auf; Ergebnisse vieldeutig
metaphysisch-transzendenter Charakter (Pantheismus = setzt die Natur mit dem Göttlichen gleich)
- Menschen als Silhouetten / Rückenfiguren
- bevorzugt Mondlicht, Abend, Winter => Übergangszeit, Ruhe, Nachdenklichkeit
- Betrachter verliert seine Sicherheit
- Bestimmte Wirkung seiner Gemälde
- entwirft eine Gegenwelt
- Detailrealismus, abstrakte Konstruktion aus Einzelelementen
- bevorzugt die Farbe violett (Farbe der Trauer, Melancholie, Bild wirklt schwermütig)
=> lässt die häufig depressive Seelenverfassung erahnen
- Fundament (oft großer Stein, Felsen): Glaube veranschaulicht das geistige Fundament
- Rückenfiguren:
Erkennungszeichen Friedrichs, zentrale Position (oft Fluchtpunkt)
Identikfikationsfigur (Figuren keine Individuen) => Bilder deuten Entfremdung des Menschen von der Natur an
- gegenüber der Schönheit, der Erhabenheit der Natur erscheint der Mensch klein und einsam

Vernschaulichung durch ein Beispel:

Die Lebensstufen
- kleiner Hafen an der Ostseeküste
- Stunde der Abenddämmerung
- Symbolische Schiffe befinden sich in unterschiedlichen Stadien ihrer Reise (= des Lebens)
- kreuzförmiger große Mast (in Bezug zum Tode Christi am Kreuz)
- die 4 Lebensstufen (Kindheit, Jugend, Reife, Alter)
- Figur, die dem Betrachter den Rücken zukehrt = Alter und wahrscheinlich eine Darstellung Friedrichs selbst
- Figuren am Strand bilden einen Halbkreis
- Symbole des Todes: eingeholten Netzte, umgedrehte Boote
- Ferner Horizont: das Unendliche & Unbekannte
- spirituelles Licht, Mond geht auf und kündigt einen neuen Zyklus an, bevorzugt Zeiten des Übergangs, der Ruhe, der Nachdenklichkeit


4) Schlusswort

- zu seinen Lebzeiten wurde seine Kunst kaum anerkannt, konnte keine Reichtümer erwerben
- sein größter Erfolg: Preußischer Kronprinz Wilhelm kauft 1810 2 seiner Bilder
- erst 1818 war seine Existenz soweit gesichert, dass er heiraten konnte
- seine letzten Jahre waren von Armut geprägt
- er starb in Vergessenheit
- zu Beginn des 20. Jahrhunderts Wiederentdeckung
- trotzdem Bezeichnung als "Erfinder der Romantik" (Hubertus Goßner)
- bedeutendster Vertreter der deutschen Romantik
Dieses Referat wurde eingesandt vom User: Dessi



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