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Burgen - Referat



Mit ihren hohen Mauern aus Stein, den Schießscharten, Fallgruben und anderen trickreichen Verteidigungsanlagen bildeten im Mittelalter die Burgen für Angreifer ein großes Hindernis.

Überall entstanden Burgen – von einfachen hölzernen Bauten bis hin zu gewaltigen steinernen Palästen.
In Europa wurden viele Burgen von Lehnsherrn errichtet, die einen sicheren Platz für ihre Familien und Schätze brauchten, wenn sie in den Krieg zogen.
Die Kreuzfahrer bauten Burgen im Heiligen Land, wo ihre Siedlungen jederzeit angegriffen werden konnten. Das Herzstück einer Burg war der Hauptturm, in dem der Burgherr und seine Familie wohnten und der auch noch verteidigt werden konnte, wenn die übrige Burg bereits gefallen war.
In den offenen Bereichen rings um den Turm lebten und arbeiteten die anderen Burginsassen, alle gut geschützt durch Mauern aus Stein.

Leben in einer Burg
In Friedenszeiten beherbergte eine Burg den Burgherrn, seine Familie mit Bediensteten und Waffenknechte. Viele Burgen ähnelten innen kleinen Dörfern, hatten Küchen, Schmieden, Gärten, Ställe und eine Kapelle. Wurden sie angegriffen, boten sie den Burginsassen alles, was nötig war, um zu überleben, bis Hilfe eintraf.

Burgtypen
Die Methoden für Angriff und Verteidigung wandelten sich mit der Zeit, sodass sich unterschiedliche Arten von Burgen entwickelten.

• Turmhügelburg (Motte)
Größte Verbreitung: 10. Und 11. Jh.
Bauweise: Aus Holz errichtete Burg auf einem Erdhügel mit einer von Palisaden befestigten Vorburg.
Stärken: Schnelle und günstige Bauweise
Schwächen: Schwer zu verteidigen bei Angriff mit Rammböcken und Feuer.

• Ringburg
Größte Verbreitung: 12. – 15. Jahrhundert
Bauweise: Hauptturm umgeben von mehreren Ringmauern
Stärken: Beständig und schwer einzunehmen
Schwächen: Lange Bauzeit, Verteidiger konnten darin festgesetzt werden, wenig Schutz bei Kanonenbeschuss.

• Sternförmige Festungsanlagen
Größte Verbreitung: 16. – 20. Jahrhundert
Bauweise: Stein oder Beton
Stärken: Spitze Winkel lenkten Kanonenbeschuss ab, gute Schussmöglichkeit nach außen
Schwächen: Wenig Schutz bei modernen Sprengstoffen

Aufbau einer Burg

Das Torhaus
Der Zugang zur Burg war besonders gut geschützt.
Oft war er als schmaler Tunnel gebaut mit Toren aus Holz oder Eisen an beiden Enden.
Durch Gusslöcher in der Decke konnten kochendes Öl oder Wasser auf Angreifer im Tunnel gegossen werden.

Türme
Von den runden Wachtürmen konnten Pfeile in alle Richtungen geschossen werden.
Zinnenkranz
Die Zinnen boten den Verteidigern Schutz vor feindlichem Beschuss.

Kurtine
Dieser
steinerne Wall zwischen den Türmen schützte die Burginsassen bei Angriffen.

Zugbrücke
Die hölzerne Brücke konnte hochgezogen werden und so den Zugang zum Tor verschließen.

Zugangsgeräte
Über den einzigen schmalen Zugangsweg konnten Angreifer sich nur einzeln näher.

Burggraben
Der Burggraben, oft mit Wasser eines umlenkten Bachs gefüllt, hielt Angreifer von den Mauern fern.

Kerker
Gefangene wurden manchmal unterirdisch eingesperrt ohne jede Aussicht auf Flucht.

Schießscharten
Pfeile konnten von innen herausgeschossen werden, von außen war es kaum möglich, durch die schmalen Schlitze zu treffen.

Ausfalltor
Ein Nebentor diente als Notausgang für den Fall, dass die Burg eingenommen wurde.

Rittersaal
Im Großen Saal veranstaltete der Burgherr Bankette für seine Ritter und Gäste.

Schmied
Erfahrene Handwerker stellten Rüstungen, Waffen und sonstige Ausrüstungen her.

Räume des Burgherrn
Der Burgherr und seine Familie lebten in Privatgemächern im sichergestellten Teil der Burg.

Angriff auf eine Burg
Vor der Erfindung des Schießpulvers waren Burgmauern nahezu unüberwindbar.
Angreifer hatten zwei Möglichkeiten:
Die Mauern mit Belagerungsmaschinen zu attackieren oder alle Zugänge zur Burg zu versperren und darauf zu hoffen, dass die Vorräte schwanden und die Menschen sich ergaben, bevor sie verhungerten.
Mit Feuerpfeilen konnten Gebäude innerhalb der Burgmauern in Brand gesetzt werden.
Feuer, das in unterhalb der Mauern gegrabenen Löchern gelegt wurde, sollte die Mauern schwächen.
Über Leitern im Innern stiegen Soldaten auf die Burgmauern.
Mit einem Rammbock donnerte man gegen das Burgtor, bis es nachgab.
Ein Tribock schleuderte schwere Steine gegen die Mauern oder in die Burg hinein.



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