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Bulimie - 2.Version - Referat



Bulimie

Bulimie kommt aus dem latenischen (bulimia nervosa) und wird auch als "Ess-Brech-Sucht" oder als "Kotz-Fress-Sucht" bezeichnet.Bulimie zählt zu den Essstörungen und wird oft mit Magersucht verwechselt.Die Betroffenen
haben sogenannte Fressatacken und nach kurzer Zeit übergeben sie sich wieder.Bei diesen Fressatacken nehmen sie hauptsächlich fettreiche und kohlenhydratreiche Nahrungsmittel zu sich und zwar bis zu 20.000 Kalorien.Die Heißhungerattacken können unregelmäßig sein,bei manchen kommt es mehrmals täglich vor,bei manchen wiederum nur einmal in 2-20 Tagen und dauern meistens 1- 1einhalb Stunden.Während dieser Essanfälle verlieren sie die Kontrolle über sich selbst und auch über die Nahrungsmengen die sie zu sich nehmen.Anschließend müssen sie sich oft schon allein wegen der Unmengen im Magen übergeben,oder eben weil sie ein schlechtes Gewissen haben wegen einer möglichen Gewichtszunahme.
Ess-/Brechattacken führen zu negativen Empfindungen wie:
• Selbstekel
• Schuld- u. Schamgefühle
• Angst vor Entdeckung der Krankheit
• das Gefühl, dass niemand einen mag > Isolation

Neben dem Erbrechen nehmen viele Süchtige auch Abführmitteln,Apetitszügler und zwar bis zu 300 Stück/Woche oder anderen Medikamenten ein,um eine Gewichtszufuhr zu verhindern.
90-95% der Erkrankten sind Frauen,und das Durchschnittsalter liegt etwa bei 18-25 Jahren.Es beginnt aber auch schon oft in der Pubertät.In der Altersgruppe zwischen 18-35 Jahren leiden 2.5% an Bulimie.Die Betroffenen halten oft zwischen den Fressanfällen strikte Diät und machen viel Sport.Die Betroffenen leiden meistens unter einer gestörten Selbstwahrnehmung und empfinden sich zu dick,jedoch sind die meisten sogar Normalgewichtig.Ihr Leben wird von zwei sich abwechselnden Gefühlen bestimmt und zwar das dringende Bedürfnis etwas zu essen,und der Wunsch dünn zu werden bzw. zu bleiben.Die Erkrankten beschäftigen sich permanent mit allem, was mit Essen, Kalorien, Köpergewicht, Diät und Figur zu tun hat.

Die Auslöser der Krankheit:

• hohe Bedeutung am Schönheitsideal
• Familienprobleme
• aus Magersucht heraus entwickelt: ständiges Hungerbemühen bricht zusammen > Fressattacke = Schwäche > Ausgleich durch Erbrechen
• häufige Charaktereigenschaften:
starke Leistungsorientierung
geringes Selbstbewusstsein
instabiles Selbstwertgefühl
Perfektionsstreben
Angst vor Nähe > größere Anfälligkeit für psychische Erkrankungen


„Alarmzeichen“:

• gerötete, geschwollene Augen
• auffallend starke Karies
• "Verschwinden" von Nahrungsmitteln im Haushalt
• Aufsuchen der Toilette nach jeder Mahlzeit

Andere Störungen die vor der Bulimieerkrankung aufgetreten sind:

• Missbrauch von Drogen,Alkohol,Medikamenten und starkes Rauchen
• Selbstverletzungen,Verstümmelungen,Fingernägelkauen
• unkontroliertes Konsumverhalten,übertriebens Geldausgeben,Frustkäufe und oft auch Diebstähle
• soziale Isolation oder überanpassung in eine gruppe
• leistungszwang,karrieredrang
• Depressionen,oft auch Unzufriedenheit über die eigene Geschlechtsrolle

Folgen:

• Verlust des
Würgereflex- Nahrung wird leicht erbrochen
• Große Gewichtsschwankungen innerhalb kürzerster Zeit
• Herzrhytmusstörungen durch Calium-Magnesiummangel
• Kreislaufschwäche
• Nierenversagen,Muskelschäde,Herzerkrankungen
• Zahnschäden
• Verletzung der Mundschleimhaut
• Schädigung der Speiseröhre kann lebensbedrohlich sein
• Magenschäden,Magen kann überbläht werden und erweiter
• Darmerkrankungen zb: Blutungen,Verstopfung,Entzündungen
• Ausbleiben der Menstruation
• häufig depressive Stimmung,geringes Selbstwertgefühl
• Zunehmende Isolation
• finanzielle Schwierigkeit auf Grund der vielen Lebensmittel
• Selbstverletzungen
• Konzentrationsstörungen
• Nasenbluten
• Erbrechen von Blut durch Verletzungen des Rachenraums

Therapie:
Im Gegensatz zur Magersucht wir die Bedrohung durch die Krankheit wahrgenommen und der Zustand als unangenehm empfunden.Die Störung besteht in den meisten Fällen fünf Jahre,ehe der erste Behandlungsversuch
unternommen wird.Das ist unter anderem weil die Betroffenen ihre Krankheit sehr gut verheimlichen können,so dass sie zB. in verschiedenen Lebensmittelgeschäften einkaufen damit keiner merkt wie viel Lebensmittel sie benötigen.Die Therapie von Bulimie ist deutlich erfolgreicher als von Magersucht.Es wird meistens die Psychotherapie verwendet und die Erfolgquote liegt bei 30-45%.Um eine erfolgreiche Therapie durchzuführen muss die Patientin auch Einkaufsgewohnheiten und die persönliche Einstellung zum Körper ändern,Lebensmittel als Lebensquelle ansehen und nicht nur als Konsumgut,wieder Freude am Leben und an sozialen Kontaken haben.
Es gibt verschieden Arten der Therapie.

Einzeltherapie:
-direkte Beziehung zum Therapeuten
-verstehen, warum Bulimie einziges Mittl war, das Problem zu lösen
-man sucht neue Wege zur Bewältigung
-Häufigkeit hängt von Schwere der Essstörung ab

Gruppentherapie:
-man weiß, dass man nicht alleine ist
-Gruppenmitglieder unterstützen und helfen sich gegenseitig

Familientherapie:
-Menschen, die einem sehr nahe stehen, werden mit einbezogen
-Probleme der Familie werden diskutiert
-Problemlösung nur dann, wenn alle damit einverstanden sind

Selbsthilfegruppen:
-meist sind Leiter der Gruppe,Menschen, die eigene Erfahrungen mit Essstörungen haben
-Mitglieder helfen und unterstützen sich gegenseitig


Dieses Referat wurde eingesandt vom User: just_me



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