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Buchbesprechung zu "der talentierte Mr.Ripley" - Referat



Buchbesprechung zu "Der talentierte Mr.Ripley" von Patricia Highsmith

1. Patricia Highsmith wurde am 19.01.1921 in Fort Worth/Texas geboren. Kurz nach ihrem Studienabschluss zieht sie nach New York. Der Durchbruch gelang ihr 1950 mit „Strangers on a train“. Ihre Lieblingsromanfigur ist Mr.Ripley. Einige ihrer Romane sind „Ripley under Water“ oder „Der Junge der Ripley folgte“. Viele ihrer Bücher wurden auch verfilmt.

2. Zur Entstehungsgeschichte kann man nur sagen, dass seit diesem Buch Thomas Ripley Highsmiths Lieblingsfigur geblieben ist.

3. Highsmith schreibt sehr packend, jede Sekunde denkt man es könnte aus sein, alles steht auf Messers Schneide. Sie schafft es jemanden wir Tom Ripley, einen Mörder, sympathisch darzustellen, als einen Menschen mit Stärken und Schwächen. Die Sprache des Buches ist nicht ganz einfach, aber nach einige Seiten gewöhnt man sich daran. Ab dann liest sich das Buch sehr schnell. Patricia Highsmith schreibt aus der personalen Erzählform in der 3.Person. Man kann immer nur Ripleys Handlungen miterleben, was das Buch aber nur noch spannender macht.

4. Die Geschichte spielt zuerst den USA, dann aber größtenteils in Italien, mit einem kurzen Sprung nach Frankreich und zum Schluss einer großen Reise nach Griechenland. In Italien ist Tom Ripley zuerst in Mongibello, dann in Rom und schlussendlich lässt er sich in Venedig nieder. Während seiner Zeit in Mongibello macht er viele Reisen in Italienische Kleinstädte. Über die Zeit werden keine genauen Angaben gemacht, aber ich denke die Geschichte wird vor etwa 40-50 Jahren spielen, also so etwa um 1950-1965.

5. Thomas Ripley ist ein Mann ohne Zukunft. Er wuchs, seit dem Tod seiner Eltern, bei seiner Tante Dottie auf. Diese behandelte ihn keineswegs gut und ließ ihn immer wieder spüren, dass er eine Last für sie war. Mit 19 Jahren läuft er erfolgreich von zu Hause weg und beginnt in New York ein neues Leben. Schnell muss Tom einsehen, dass das gar nicht so einfach ist. Er verbringt einige trostlose Jahre mit Menschen, deren Anwesenheit er nicht ertragen kann. Als ihn eines Abends der wohlhabende Vater eines alten Freundes von ihm anspricht und um Hilfe bittet, sieht Ripley einen Hoffnungsschimmer. Mr.Greenleaf, Vater von Dickie Greenleaf, einem alten Schulkollegen von ihm, bittet ihn nach Italien zu kommen und Dickie dazu zu überreden wieder in die Staaten zurückzukehren. Obwohl Ripley sich nur vage an Dickie erinnert, willigt er ein, in der Hoffnung in Italien ein neues Leben anzufangen. Durch sein außergewöhnliches Talent anderen Menschen das zu sagen was sie hören wollen, gelingt es ihm Dickie für sich zu gewinnen. Die beiden verbringen eine wundervolle Zeit zusammen. Als Dickie nach einigen Monaten versucht Tom wieder los zu werden, fasst dieser einen Entschluss. Er bringt Dickie um und nimmt vorerst dessen Identität an. Da die beiden sich ziemlich ähnlich sehen, ist es nicht schwer Fremde zu täuschen. Um Dickies Freundin Marge zu entgehen zieht er aus Mongibello nach Rom. Von Dickies Geld kann er eine zeitlang gut leben. Doch plötzlich kommt einer von Dickies alten Freunden Tom besuchen und dieser sieht sich gezwungen ihn umzubringen. Als der Mord aufzufliegen droht, nimmt Tom wieder seine eigene Identität an und lässt alle in dem Glauben Dickie sei verschwunden oder haben Selbstmord begangen. Er schafft es mit seinem außergewöhnlichen Talent für erfundene Geschichten, die Polizei und später sogar einen Privatdetektiv aus Amerika davon zu überzeugen, dass Dickie tot ist und schreibt sogar noch ein Testament indem er Dickies gesamtes Vermögen ihm, Tom Ripley vermacht. Sogar Marge und Dickies Vater schlucken die Geschichte und sind ihm sogar noch dankbar für seine Bemühungen. Als schon ein wenig Gras über die Sache gewachsen ist werden plötzlich Dickies Sachen die Tom, verstaut in Koffern, unter einem Decknamen beim American Express abgegeben hat gefunden. Als er sich dann auf die Reise nach Griechenland macht, ist er sich vollkommen sicher, dass im griechischen Hafen schon Polizisten auf ihn warten würden um ihn zu verhaften. Doch da sind keine. Nun gehört Tom Ripley alles, Dickies Vermögen und Dickies Freiheit. Und das obwohl er mit der ständigen Angst leben muss, das irgendwann alles ans Licht kommt.

6. Tom Ripley, logischerweise die Hauptfigur, ist ein durchschnittlicher Typ. Er hat kurzes blondes Haar, mit einigen hell- und teilweise dunkelbraunen Strähnen. Er ist nicht allzu groß aber auch nicht allzu klein. Er ist einfach durchschnittlich. Er entdeckt erst relativ spät seine Vorliebe für Kunst und Kultur. Er liebt es sich verschiedenste Monumente, Kirchen, usw. anzusehen. Am liebsten würde er jede Stadt der Welt einmal bereisen. Er ist zwar ein ehrgeiziger Mensch, er versucht immer wieder von vorn anzufangen, doch gibt er viel zu leicht auf, wenn
ein paar Dinge nicht so funktionieren wie er es sich vorgestellt hat, dann lässt er die Sache bleiben. Tom hat des öfteren versucht von vorne zu beginnen, einmal sogar mit einer neuen Identität. Sein Talent besteht darin, dass er Menschen genau das sagen kann, was sie hören wollen. Außerdem kann er Geschichten die er erfindet so lebhaft erzählen, dass jeder der sie hört sie auch glaubt. Er ist ein berechnender Mensch, das heißt wenn er also in einer Situation ist und schnell handeln muss, tut er das nicht intuitiv, sondern wägt zuerst die Vor- und Nachteile ab. Ripley ist auch mathematisch sehr begabt. Der eigentliche Wendepunkt in Tom Ripleys Leben kommt, als er Dickie Greenleaf umbringt. Damit macht er sich zum Verbrecher. Er muss sich fortan von einer Geschichte zur anderen hangeln und versuchen das alles realistisch wirken zu lassen. Das Interessante ist das er seine Taten keineswegs bereut. Er denkt nicht einmal oft darüber nach was gewesen wäre wenn..., er ist eher der Typ der in die Zukunft sieht. Tom ist seit dem Mord an Dickie der Gefahr ausgesetzt gefasst und, evtl. lebenslang, ins Gefängnis gesteckt zu werden. Er sieht diesen einen Weg, weil er es auf andere Arten schon versucht hat, und gescheitert ist, er versucht also mit einer neuen Identität ein neues Leben anzufangen. Es ist ihm vollkommen bewusst das dieser Weg falsch ist, doch einmal angefangen muss er bis zum bitteren Ende zu seiner Entscheidung stehen.

7. Das Thema des Buches ist teilweise psychologischer Herkunft. Patricia Highsmith versucht zu zeigen das sogar ein vollkommen normaler Durchschnittstyp zu einem Mörder werden kann, das gelingt ihr indem sie Ripley mit seinen Stärken und seinen Schwächen darstellt, ihn sympathisch wirken lässt. Aber aus meiner Sicht ist ein anderes Thema des Buches die Identitätsfindung, die Fragen Wer bin ich? und Wer möchte ich sein? ziehen sich wie ein roter Faden durch das Buch. Ich bin auch ziemlich sicher, dass Patricia Highsmith zeigen wollte, dass Mord und Totschlag sich hinter einer Fassade aus vollkommen normal anmutenden Geschichten verbergen können und das Mörder nicht von Kindheit an Mörder sind, sondern sich von normalen Menschen zu Monstern/Mördern entwickeln.

8. Also meiner Meinung nach ist dieses Buch so gelungen, weil es so geschrieben ist, dass man jede Sekunde mit dem Mörder mitfiebert und sich teilweise sogar wünscht das er nicht gefangen wird. Ich finde es interessant das es keine einzige Stelle gibt wo man sich denkt, jetzt hat er’s aber geschafft. Alles steht immer auf Messers Schneide. Es ist, aus meiner Sicht, sehr beunruhigend, dass Tom Ripley so normal ist. Er ist nicht irgendein Psychopath der einfach so irgendwen umbringt oder jemand der seine Morde bis ins kleinste Detail plant, er ist jemand der einfach weil es die Situation erfordert mordet. Es ist ein erschreckender Gedanke, aber beim Lesen des Buches habe ich mir an manchen Stellen auch gedacht, das das, was Tom Ripley gemacht hat, in der Situation nicht einmal so abnormal ist. Der einzige Kritikpunkt an dem Buch ist, für ich, das Ende. Nach dem Lesen bin ich mir ein wenig wie vor den Kopf geschlagen vorgekommen. Ich weiß nicht ob das beabsichtigt ist, aber man hat das Gefühl man hat irgendetwas nicht mitbekommen. Ich würde das Buch an jeden weiterempfehlen, es ist nicht nur für Krimifans geeignet, denn es geht nicht vordergründig um das „wer war es?“ sondern um das „wie werde ich nicht entlarvt“. Und deshalb ist dieses Buch wirklich jedem zu empfehlen.




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