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Blut - 2.Version - Referat



Im Körper eines Erwachsenen befinden sich 5-7 Liter Blut. Durch die Zentrifuge können die beiden wesentlichen Bestandteile voneinander getrennt werden. Die festen Bestandteile des Blutes (44%) sammeln sich am Boden. Dazu zählen die roten Blutzellen, die weißen Blutzellen und die Blutplättchen. Als Überstand bleibt eine gelbe Flüssigkeit, die Blutplasma genannt wird (56%), übrig

Die roten Blutzellen, auch Erythrocyten genannt, sind flache Scheiben, die beidseitig eingedellt sind. Sie haben einen Durchmesser von 7 Mikrometern und werden im roten Knochenmark aus Stammzellen durch Zellteilung gebildet. Da sie aber ihren Zellkern bald verlieren, beträgt die Lebensdauer nur 100-120 Tage. Danach werden sie in der Leber und Minz abgebaut. Das Blut eines Erwachsenen enthält 25 Billionen dieser roten Blutzellen, was etwa 5 Millionen Blutzellen pro cm³ entspricht. Damit die Gesamtzahl erhalten bleibt, müssen diese Blutzellen ständig neu gebildet werden.
Die Aufgaben der roten Blutzellen ist der Sauerstoff und Kohlenstoffdioxidtransport. Sie enthalten den Blutfarbstoff Hämoglobin, der den Sauerstoff aus der Lunge bindet und Kohlenstoffdioxid aus den Zellen aufnimmt. Die Erythrocyten werden mit dem Blutstrom mitgeführt.

Die weißen Blutzellen, Leukocyten genannt, sind etwa doppelt so groß wie die roten Blutzellen haben einen kleineren Anteil an den festen Bestandteilen des Blutes. Pro cm³ gibt es rund 5000-8000 Blutzellen.
Leukocyten besitzen ebenfalls einen Zellkern und werden aus den Stammzellen des Knochenmarks, oder in den lymphatischen Organen, wie der Milz , gebildet. Im Gegensatz zu den roten Blutzellen, die vom Blutstrom mitgeführt werden, können sich die weißen Blutzellen frei bewegen und sogar durch Kapillarwände zwängen und somit die Gewebszellen der Organe erreichen.
Es gibt verschiedene Arten von Leukocyten, doch ihre allgemeine Aufgabe ist es, das Immunsystem bei der Bekämpfung von Fremdkörpern und Krankheitserregern zu schützen.

Die Blutplättchen, auch Thrombocyten gennant, sind kleine Zellbruchstücke und entstehen im Knochenmark. Ihre Aufgabe ist es , die Blutgerinnung auszulösen und somit Wunden zu verschließen.

Das Blutplasma ist der Grund, weshalb das Blut flüssig ist..Es besteht zu 90% aus Wasser, 7% Plasmaeiweiße, 0,7% Fette, 0,1% Traubenzucker und zu 2,2% aus sonstigen Bestandteilen, wie Hormone, Vitamine, Salze, Abwehrstoffe usw. Außerdem enthält es den wichtigen Gerinnungsstoff Fibrinogen, der bei der Blutgerinnung eine entscheidene Rolle spielt.

Bei einer Verletzung fließt zunächst Blut aus dem Blutgefäß, um die Keime und Bakterien an der Hautoberfläche
wegzuschwemmen. Außerdem wird dadurch die Gewebeöffnung verschlossen, wodurch das Eindringen von Fremdsubstanzen verhindert wird.
Im nächsten Schritt verengt sich das Blutgefäß, damit der Blutfluss vermindert wird und somit weniger Blut verloren geht. Mit der Zeit sammeln sich die Blutplättchen an der Wunde, wodurch ein Blutpfropfen, also ein Gerinnsel entsteht.
Darin verfangen sich auch Blutkörperchen. Nun kommt das Fibrinogen zum Einsatz, das zunächst ein wasserlösliches Bluteiweiß ist. gelangt es an die Gewebeöffnung, so wird ein weiterer Gerinnungsfaktor, das Thrombin aktiviert. Es wandelt das Fibrinogen zu Fibrin um, welches faserförmig und wasserunlöslich ist.
Fibrin kann sich sehr gut vernetzen und verklebt die Blutplättchen mit den roten Blutzellen zusammen. Somit wird die Wunde stärker verschlossen und die Phasen der weiteren Wundheilung beginnen.

In der Membran der roten Blutkörperchen befinden sich verschiedene Eiweiße. Diese Eiweiße verleihen den Blutkörperchen eine bestimmte Oberflächenstruktur und werden Antigene genannt.
Die Blutgruppeneiweiße A und B sind solche Antigene. Dadurch entstehen vier unterschiedliche Blutgruppen.

Hat ein rotes Blutkörperchen die Antigene der Sorte A, so ist die Blutgruppe A. Sind die Antigene B vorhanden, handelt es sich um die Blutgruppe B. Sind beide Antigene vorhanden, ist die Blutgruppe AB und wenn keine der beiden Antigene vorhanden sind, spricht man von der Blutgruppe 0.

Neben den Antigenen auf der Membran der roten Blutzellen gibt es die sogenannten Antikörper, die sich im Blutplasma befinden. Antikörper sind Proteine, die das Immunsystem bei der Bekämpfung von Fremdsubstanzen unterstützen.

Die roten Blutkörperchen von der Antigene der Sorte A sind von B-Antikörper, die sich im
Blutplasma befinden, umgeben.
Bei der Blutgruppe B sind im Blutplasma A-Antikörper enthalten. Dies spielt bei der Bluttrasfusion, also der Übertragung von fremdem Blut.
Würde nun jemand mit der Blutgruppe A Blut der Blutgruppe B erhalten, würden die B-Antikörper aktiv werden. Denn sie passen nach dem Schüssel-Schloss-Prinzip zu den jeweiligen Proteinen, was letztendlich zu einer Verklumpung führt. Das hätte die Folge, dass die Blutgefäße verstopft werden würden, sodass das Blut nicht mehr zirkulieren kann und die Organe nicht mehr versorgt werden können. Umgekehrt würde das passieren, wenn jemand der Blutgruppe B Blut der Blutgruppe A erhalten würde.
Die Blutgruppe AB besitzt keine Antikörper, da sich diese mit den körpereigenen Blutzellen verklumpen würden. Die roten Blutkörperchen der Blutgruppe 0 besitzen zwar keine Antigene, dafür aber A- und B-Antikörper.

In der folgenden Darstellung ist zu sehen, welche Blutgruppe welches Blut erhalten darf.

Die roten Blutkörperchen der 0-Gruppe haben keine Antigene und können deshalb an alle Blutgruppen gespendet werden, da sie von den Antikörpern nicht bekämpft werden. Aus diesem Grund wird diese Blutgruppe auch Universalspender genannt.
Die roten Blutkörperchen der Gruppe AB haben keine Antikörper im Blutplasma, weshalb das Blut jeder anderen Gruppe zugefügt werden kann. Man spricht bei der AB-Blutgruppe auch vom Universalempfänger.
Folglich kann das Blut der Blutgruppe A und B nur an die Blutgruppe AB übertragen werden.

Neben den Antigenen A und B gibt es noch weitere Antigene auf der Oberfläche der roten Blutzellen, zum Beispiel den Rhesusfaktor, auch D-Faktor genannt.
Fehlen diese Proteine, gilt das Blut als Rhesus-negativ. Ist es vorhanden, handelt es sich um Rhesus-positives Blut.
Der Rhesusfaktor spielt beispielsweise bei der Bluttransfusion eine wichtige Rolle.
Wenn ein Körper mit Rhesus-negativem Blut Rhesus-positives Blut bekommt, werden Antikörper gegen das Rhesus-Antigen des Rhesus-positiven Blutes gebildet. Die Folge wäre somit wieder die Verklumpung.

Der Rhesusfaktor kann außerdem bei der Schwangerschaft gefährlich werden.
Ist die Mutter Rhesus-negativ und der Vater Rhesus-positiv, so könnte das Kind ebenfalls Rhesus-positives Blut entwickeln.
Kommt es bei der Schwangerschaft zu Verletzungen, wodurch das Blut der Mutter mit dem des Kindes in Kontakt kommt, so entwickelt ihr Körper Antikörper gegen das Rhesus-positive Blut. Bei der ersten Schwangerschaft ist dies jedoch noch unproblematisch, da noch nicht allzu viele Antikörper gebildet haben. Wenn es sich aber um ein weiteres Kind handelt, so befinden sich viele Antikörper im Körper der Mutter, welche dann auch die roten Blutzellen des Kindes angreifen können. Die Folge wäre wieder die Verklumpung, was zu Sauerstoffmangel und somit zu Behinderung oder Tod führen kann.
Um diese Risiken zu verhindern bekommt die Mutter Anti-D-Immunglobulin, wenn sie mit Rhesus-positivem Blut in Kontakt kam. Das Anti-D zerstört die sich im Körper befindenden positiven roten Blutzellen, bevor Antikörper produziert wurden. Anti-D kann aber keine schon vorhandenen Antikörper zerstören, sondern nur die Produktion verhindern.

Quellen:
- https://de.wikipedia.org/wiki/Blut
- NATURA Biologie für Gymnasien, Neubarbeitung
7.-10. Schuljahr



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