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Biografie von Goethe - Referat



Gliederung
1. Leben
1.1 Kindheit und Jugend
1.2 Studium
1.3 Sturm und Drang
1.3.1 „Die Leiden des jungen Werthers“
1.4 Weimar
1.5 Reise nach Italien und Rückkehr nach Weimar
1.6 Freundschaft mit Schiller
1.7 Letzte Jahre und Tod
2. Werke & naturwissenschaftliche Arbeiten
3. Aktuelle Bedeutung & Schlusswort
4. Quellen

Leben

1.1 Kindheit und Jugend
Johann Wolfgang Goethe wurde am 28. August 1749 in Frankfurt am Main geboren. Das „von“ erhält er, als er 1782 geadelt wird. Sein Vater, Johann Caspar Goethe (1710-1782) war Jurist, lebte aber von seinem Vermögen, so dass er nicht zu Arbeiten hatte. Dieses Vermögen ermöglichte auch seinem Sohn ein Leben ohne finanzielle Schwierigkeiten. Das Geld verdanken sie Johann Wolfgangs Großvater, der Vater von Johann Caspar. Er war zunächst Damenschneider gewesen, heiratet eine reiche Witwe und wurde dann ein erfolgreicher Weinhändler.
Ebenfalls einer wohlhabender Familie entstammend war Goethes Mutter, Catharina Elisabeth Goethe, geb. Textor (1731-1808). Ihr Vater war Stadtschultheiß, d.h. er war der ranghöchste Mann in Justiz und Verwaltung der Stadt. Catharina Elisabeth war eine lebenslustige Frau, im Gegensatz zu ihrem Mann, der als streng und ernst galt.
Goethe hatte fünf Geschwister, von denen nur seine jüngere Schwester Cornelia das Kindsalter überlebte. Zu ihr hatte Goethe ein enges Verhältnis.
Wie in vornehmen Haushalten üblich genossen Goethe und seine Schwester eine aufwändige Erziehung, welche vom Vater streng überwacht wurde. Goethe wurde von Hauslehrern unterrichtet. Er lernte die Schönen Wissenschaften, d.h. Rhetorik und Poetik. Die Rhetorik ist die „Kunst der Beredsamkeit“ (durch seine Ausdrucksweise jemanden von einer Aussage überzeugen oder zu einer bestimmten Handlung zu bewegen). Poetik bedeutet „Lehre und Wissenschaft von der Dichtkunst“. Außerdem wurde er im Schönschreiben unterrichtet und lernte neben den alten Sprachen (z.B Latein und Griechisch) Englisch, Französisch und Italienisch, sowie später noch Hebräisch. Durch die Vorliebe der Familie sich mit den Frankfurter Künstlern zu befassen, wurde das Theater und das Puppenspiel zu besonderen Interessen Goethes. Goethe bekam mit der Zeit ein literarisches Vorbild, welches Friedrich Gottlieb Klopstock ist. Er ist ein deutscher Dichter, der durch ein umstrittenes Werk bekannt wurde und somit von Goethes Vater strikt abgelehnt wurde. Selbstverständlich war das tägliche Lesen in der Bibel und die regelmäßigen Gottesdienstbesuche. Das Lesen und die Besuche gehörten zur religiösen lutherischen Erziehung.
Der kleine Goethe besaß schon damals ein Talent, Märchen zu erfinden und sie seinen beeindruckten Freunden in der Ich-Form vorzutragen. Goethes Vater besaß eine Bibliothek, die rund 2000 Bücher umfasste. So kam Goethe schon sehr früh mit der Literatur in Kontakt.

1.2 Studium
Seine Erziehung im Elternhaus dauerte bis 1765. Im Oktober dieses Jahres zog er nach Leipzig, um dort seinem Vater zuliebe Jura zu studieren. Er selber hätte ein Literaturstudium vorgezogen. Während seinem Studium las er Gedichte und schrieb erste selber. Er besuchte neben seinem Studium philosophische und literaturgeschichtliche Vorlesungen. Z.B bei Christian Fürchtegott Gellert und Johann Christoph Gottsched. Er lenkte sich außerdem mit Studien über Gotthold Ephraim Lessing und der Aufklärung und mit Friedrich Gottlieb Klopstock und der Empfindsamkeit von dem eigentlichen Jurastudium ab.
Aufklärung und Empfindsamkeit sind beides Bezeichnungen von Epochen der deutschen Literaturgeschichte. Lessing ist ein wichtiger Vertreter der Aufklärung sowie Klopstock bei der Empfindsamkeit. Die Epoche der Aufklärung schließt die Empfindsamkeit und den Sturm und Drang (später mehr) mit ein.
Die Aufklärung ist eine große geistliche Bewegung im Westen Europas und eine der wichtigsten Epochen der Menschheitsgeschichte insgesamt. Die Aufklärung sollte den Menschen dazu bringen seinen Verstand zu benutzen und sich nicht willenlos den Erwartungen seiner „Vormünder“ (z.B.: Geistliche, Adlige,…) zu fügen. Zur Aufklärung gehört auch der Glaube daran dazu, dass hinter Naturerscheinungen Gesetzte gelten und sie nicht Eingriffe Gottes in das Weltgeschehen sind. Um die Menschen dazu zubringen ihren Verstand zu benutzen, mussten sie erzogen werden. Ein wichtiger deutscher Aufklärer war Lessing. Er war der Überzeugung, dass jeder Mensch Vernunft besitzt und selbstständig denken, beobachten, urteilen und über sich selbst und sein Leben bestimmen kann. Die Aufklärer „erzogen“ die Menschen größtenteils über die Literatur und forderten daher, dass ihre vernünftigen und fortschrittlichen Ideen nicht durch Verbote, wie die staatliche oder kirchliche Bücherzensur, eingeschränkt werden sollten.
In der Aufklärung wurde vor allem der Verstand hervorgehoben, nun kommt bei der Empfindsamkeit das Gefühl dazu. Die Empfindsamkeit wird, wie der Name schon sagt, von Gefühlen und Empfindungen der Bürger geprägt. Die Bürger werden durch Politik und Gesellschaft unterdrückt und suchen einen Ausgleich, indem sie Gefühle überschwänglich zeigen und regelrecht schwärmen. Sie sehen die Welt enthusiastisch und sentimental. In der Literatur wird sehr viel über Freundschaft und das bewusste Erleben und Entdecken der Natur geschrieben. Die Autoren übermitteln wie die Charaktere der Bücher ihr Leben genießen und sich über ihr idyllisches und heiteres Leben im Klaren sind. Klopstock wird von einem anderen Autor (Franz Grillparzer, 1851) Vater der Literatur genannt. Er sei derjenige, der einen „Funken der Begeisterung in die träge […] Masse geworfen“ hat. Damit meint man, das Klopstock die Empfindsamkeit sozusagen anfing und mit seinen Werken Lebenslust versprühte, welche nun endlich auch auf die anderen über sprang.
Zurück beim Studium Goethes, nahm er bei Adam F. Oeser Zeichenunterricht. Der 19-jährige Goethe kehrt 1768 wegen einer schweren Krankheit (Blutsturz: Blutverlust der Organe) nach Frankfurt zurück und wird im Dezember daraufhin sterbenskrank. Erst 1770 setzt er sein Studium fort. Jetzt allerdings in Straßburg. Dort lernt er Johann Gottfried Herder (1744-1803) kennen. Durch ihn beschäftigt er sich mit Shakespeare und Ossians Gesängen (gälische Mythologie; Schlachten und Schicksale edler Helden) Während seiner Zeit in Straßburg besuchte er oft das elsässische Städtchen Sesenheim, wo er sich in die Pastorentochter Friederike Brion verliebt. Allerdings trennte er sich von ihr, weil er dachte, er dürfte sich wegen seiner künstlerischen Pläne nicht binden.
1771 schreib er seine Promotion (Doktorarbeit in Jura) und schließt somit sein Studium in Straßburg ab.

1.3 Sturm und Drang

1.3.1 „Die Leiden des jungen Werther“
„Sturm und Drang“ war der Titel eines Dramas von Friedrich Maximilian Klinger (1752-1831), welches ursprünglich treffend „Wirrwarr“ hieß. Die ganze Epoche wurde nach diesem Werk benannt. Sturm und Drang ist nicht nur eine Epoche, sondern vielmehr eine Jugend- und Protestbewegung. In erster Linie ist der Sturm und Drang ein literarischer Protest der sich gegen drei Punkte richtete.
Zusammen mit den Aufklärern wendet man sich im ersten Punkt gegen die absolutistischen Herrscher der deutschen Staaten und der höfischen Welt, der Lebensweise des Adels. Im zweiten Punkt richten sich die Stürmer und Dränger gegen das bürgerliche Berufsleben, weil es ihnen eng und freudlos vorkam. Zusätzlich sind sie gegen die Moral der Bürger. Als dritten Punkt geht ihr Protest gegen die Tradition in Kunst und Literatur. Hierbei handeln sie radikaler als die Aufklärer. In Dramen (wie z.B. Goethes Götz von Berlichingen (1771), Friedrich Schillers Die Räuber (1776), etc.) werden Konflikte zwischen einzelnen Individuen und der Gesellschaft behandelt. In der Prosa (z.B. Goethes Die Leiden des jungen Werther (1774) oder Jakob Michael Reinhold Lenz Der Waldbruder (1776)) können die subjektiven (nicht objektiv/unabhängig) Charaktere an der Realität zerbrechen. In der Lyrik kommt vor allem das Verhältnis zwischen dem lyrischen Ich und der ihn umgebenden Natur zum Ausdruck. Beispiele hierfür sind frühere Gedichte Goethes (z.B. Mailied (1771), Prometheus (1773) oder Ganymed (1773). Die Stürmer und Dränger sind der Meinung, dass die Natur pantheistisch (= Gott und Welt sind identisch) ist. Ein Merkmal, ein Zentralbegriff, des Sturm und Drangs ist die Bezeichnung des Individuums als Genie. Das Genie hat spontane, intensive und originale Empfindungen und Gefühle. Allerdings kommen die Genies bei den Texten der Autoren an ihrer Grenzen und erleben Gefährdungen, da sie sich nur im literarisch-kulturellen Bereich durchsetzen können, aber nicht im politischen und ökonomischen. Die Ergebnisse dieser Erfahrungen sind zum Beispiel Werthers Selbstmord.
Johan Wolfgang Goethe ist der berühmteste Schriftsteller des Sturm und Drangs. Allerdings war der Sturm und Drang wie bei Friedrich Schiller für ihn nur eine vorübergehende Phase ihres Lebens.

Zurück zu Goethe:
Nach dem Ende seines Studiums kehrt Goethe wieder nach Frankfurt zurück und arbeitet als Rechtsanwalt. Er nimmt seine Arbeit aber nicht sehr ernst und wendet sich verstärkt der Literatur zu. Zum Beispiel übersetzt er Ossian aus dem Englischen. Passagen davon findet man im „Werther“. Außerdem schreibt er im November/Dezember 1771 innerhalb von sechs Wochen das Drama „Götz von Berlichingen“. Das Schauspiel handelt von dem schwäbischen Raubritter Gottfried (genannt: Götz). Ursprünglich hieß das Werk „Geschichte Gottfriedens von Berlichingen mit der eisernen Hand”. Es machte Goethe sogleich bekannt, vor allem, weil er damit einige Grenzen sprengt und sich gegen die bisherigen Theater-Übereinkünfte stellt. Bisher blieben Zeit, Raum und Handlung eines Dramas einheitlich. Das heißt es gibt keine Zeitsprünge, Ortsveränderungen und Nebenhandlungen. In Goethes „Götz von Berlichingen“ gibt es aber schon allein über fünfzig Handlungsorte. Das Stück gab u.a. den Anstoß zu Friedrich Schillers Drama „Die Räuber“. Um etwas Rücksicht auf das traditionelle Theater zu nehmen, entschärfte Goethe das Stück in einer zweiten Fassung, doch trotzdem wird es als Revolution empfunden. Somit gefällt das Schauspiel in erster Linie jungen Poeten und wird als Grundstein des Sturm und Drangs angesehen.

1772 ist Goethe Praktikant im Reichskammergericht in Wetzlar bei Frankfurt. Er wird zudem noch Mitarbeiter bei der Zeitschrift Frankfurter Gelehrten Anzeigen. Als Praktikant lernt er Charlotte Buff (1753-1828) kennen, die mit Johann Christian Kestner (1741-1800) verlobt war. Kestner ist Goethes Kollege, er arbeitet auch im Reichskammergut in Wetzlar. Goethe beschäftigt sich wieder wenig mit den juristischen Studien, eher widmet er seine Aufmerksamkeit antiken Autoren und Charlotte Buff, in die er sich verliebt. Goethe freundet sich aber auch mit Charlottes Verlobten an. Nach wenigen Monaten erklärt Charlotte Goethe, dass er nichts als Freundschaft von ihr hoffen dürfte. Goethe glaub, dass Charlotte ihn deshalb zurückgewiesen hat, weil Kestner das wollte. Daraufhin verlässt er am 11. September 1772 Wetzlar fluchtartig. Als ihn die Nachricht erreicht, dass ein Freund von ihm, Karl Wilhelm Jerusalem, Selbstmord beging, fasst er den Beschluss Die Leiden des jungen Werther zu schreiben. In seiner Autobiografie (= Biografie über das eigene Leben) Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit heißt es:
Auf einmal erfahre ich die Nachricht von Jerusalems Tod. […] In diesem Augenblick war der Plan zu "Werthern" gefunden, das Ganze schoß von allen Seiten zusammen und ward eine solide Masse, wie das Wasser im Gefäß, das eben auf dem Punkte des Gefrierens steht, durch die geringste Erschütterung sogleich in ein festes Eis verwandelt wird.
In den Leiden des jungen Werther verarbeitet Goethe seine unerfüllte Liebe zu Charlotte Buff. Er schreibt den Roman Anfang 1774 in nur vier Wochen. Goethe verwendet also unmittelbare, selbsterlebte Ereignisse, was das Buch sehr authentisch wirken lässt, für das damalige Publikum allerdings ungewohnt war. Werther ist ein Briefroman, indem ein junger, empfindsamer Mann, Werther, sich unsterblich in eine 19-Jährige verliebt, die aber schon einem anderen versprochen ist. Die Frau, Lotte (benannt nach „Goethes“ Charlotte Buff), heiratet den anderen Mann und Werther versucht verzweifelt seine Gefühle loszuwerden. Allerdings sieht er nach anderthalb Jahren keinen anderen Ausweg, als sich zu erschießen. Werther wird in dem Buch auch als Schwärmer dargestellt, der an seinen Gefühlsüberschwang zerbricht. Das hochemotionale Buch traf genau den Nerv der Zeit. Die jungen Leser verstanden das Buch als Protest gegen die Gesellschaft, welche mit strengen Regeln die Individualität eins einzelnen zu unterdrücken versuchte.
Das Buch machte Goethe schlagartig in ganz Europa berühmt. Nach heutigen Schätzungen gab es ungefähr 9000 Exemplare auf dem Buchmarkt. Das mag uns heute wenig vorkommen, doch damals ging nur bei erfolgreichen Büchern die Auflagenhöhe über 1000 Stück hinaus. Das Buch war ein riesiger Erfolg und löste das sogenannte „Wertherfieber“ aus. Das zeigte sich in einer Modewelle, bei der man sich wie Werther kleidete. Man trug einen blauen Frack, gelbe Hosen, eine gelbe Weste, braune Stulpenstiefel und einen runden grauen Hut. Allerdings war die Modewelle nicht die einzige Auswirkung des Romans. Das Buch löste eine Reihe von Selbstmorden aus. Unglückliche Liebende erschossen sich, wie das Vorbild aus dem Buch. Das alles zusammen machte den Auftritt Goethes in der Literatur noch spektakulärer.
Goethes Zeit im Sturm und Drang waren nach den Leiden des jungen Werther allerdings nicht zu Ende. Die produktivste Zeit seines Lebens waren die Jahre in Frankfurt zwischen dem
Verlassen Wetzlars und der Abreise nach Weimar. Er schrieb viele große Hymnen wie z.B. Ganymed, Prometheus und Wanderers Sturmlied. Zusätzlich dazu entstanden mehrere Kurzdramen (z.B. das Jahrmarktsfest zu Plundersweilern und Götter, Helden und Wieland) und Dramen (Clavigo und Stella. Ein Schauspiel für Liebende) Zu dieser Zeit fing Goethe auch erste Ansätze für die bedeutenden Werke Egmont und Faust zu schreiben.
Goethe reist zu dieser Zeit viel und nahm Kontakt mit verschiedenen Menschen auf. Er verlobte sich um Ostern 1775 der Frankfurter Bankierstochter Lili Schönemann. Doch wurde die Verlobung ein halbes Jahr später, im Oktober, aufgelöst, da unteranderem Goethe sich fürchtete, dass er seine Lebenspläne in einer Ehe nicht verwirklichen könnte. Er litt unter dem Ende der Beziehung sehr und nahm deshalb eine Einladung des jungen Herzogs Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach zu einer Reise nach Weimar an.

1.4 Weimar
Im Juni 1776 wird Goethe Mitglied des obersten Regierungsgremiums des Herzogs, dem Conseil. Der Conseil ist ein dreiköpfiges Gremium zur Beratung des Herzogs. Der Adel war sehr unzufrieden damit, Goethe als Mitglied des Conseils zu haben. Deshalb wurde er in den Adelsstand erhoben um Schwierigkeiten zu vermeiden, dies geschieht aber erst 1782.
1777 übertrug der Herzog Goethe die Leitung der neugegründeten Bergwerkskommission. Er wollte vor allem den verschuldeten Staatshaushalt durch Einschränkungen der öffentlichen Ausgaben und gleichzeitiger Förderung der Wirtschaft verbessern. Teilweise gelingt ihm das, vor allem durch die Reduzierung der Truppen um die Hälfte. Noch 1777 veröffentlicht Goethe das Gedicht Harzreise im Winter. In dem Gedicht merkt man deutlich, dass Goethe zwischen seiner amtlichen Arbeit in Weimar und seinem Dichterberuf steht. Er begegnet Charlotte von Stein. Durch diese enge Beziehung und seiner Arbeit, beschließt Goethe in Weimar zu bleiben. In dem Jahr stirbt Goethes Schwester Cornelia.
In dieser Zeit setzt sich der Humanismus-Gedanke bei Goethe durch. Der Humanismus ist eine Weltanschauung, die sich vor allem an den Interessen, der Würde und den Werten des einzelnen Menschen orientiert.
1779 wird die Prosafassung (Buch/Text) von der Iphigenie auf Tauris herausgegeben. Goethe wird die Leitung der Kriegs- und der Wegbaukommission übertragen. Durch diese Stelle unternimmt er viele Dienstreisen mit dem Herzog. Im September wird Goethe zum Geheimen Rat benannt und ist damit der vertraute Ratgeber der Herzogs. Im darauffolgenden Jahr beginnt Goethe mit seinen Naturforschungen. Später werden daraus Goethes Abhandlungen über die Natur folgen.
Er wird zum Finanzminister im Jahr 1782, da der Herzog hofft er würde den Staatshaushalt weiter verbessern. Im selben Jahr stirbt Goethes Vater. Goethe entdeckt den Zwischenkieferknochen des Menschen. Er schreibt 1783 ein Gedicht (Ilmenau) über das Leben des Herzogs Carl August. 1785 beginnt Goethe mit seinen Badereisen im Karlsbad (Kurort in Tschechien).
Reise nach Italien und Rückkehr nach Weimar
Goethe fühlt sich immer eingeengter durch seine höfischen und dienstlichen Verpflichtungen und ist immer unzufriedener mit seiner Arbeit und der Beziehung mit Charlotte von Stein, sodass er im Herbst 1786 heimlich von Karlsbad nach Italien aufbricht. Nur der Herzog und sein Diener wissen von der Reise, welche er zur Erholung und Bildung macht. Er gibt sich als „Maler Möller“ aus. Sein eigentliches Ziel der Reise 29. Oktober erreicht. Er wohnt bei dem deutschen Maler Wilhelm Tischbein und hält sich viel mit Mitgliedern des deutschen Künstlerbereichs in Rom auf. Er freundet sich mit Karl Philipp Moritz an. Die Gespräche der beiden sind später grundlegend für Goethes „klassische“ Auffassung. In Rom beschäftigt er sich mit antiker Bildhauerkunst und Malerei. Er schreibt auch an den Werken Iphigenie, Egmont, Tasso und Faust weiter. Noch 1786 wird Iphigenie auf Tauris nun in Verform fertiggestellt. Zwei Jahre später Egmont. Am 23. April 1788 bricht Goethe in Rom auf und kommt am 18. Juni wieder in Weimar an.
Zurück in Weimar werden Goethe seine meisten höfischen und dienstlichen Pflichten erlassen, da er es so will. Stattdessen leitet er nun die künstlerischen Anstalten des Herzogt ums, wie z.B. das „Frei-Zeichen-Institut“. Er lernt im Juli Christiane Vulpius kennen. Dadurch geht die Beziehung zu Charlotte von Stein endgültig zu ende. Christiane ist seine zukünftige Lebensgefährtin. Noch im selben Jahr kommt es in Rudolstadt zur ersten Begegnung zwischen Goethe und Friedrich Schiller. Goethe verhilft Schiller zu einer Stelle als Professor in Jena. 1789 wird Goethes Sohn August geboren. Später werden noch vier weitere Kinder geboren, welche aber alle nur einige Tage leben. Die Metamorphose der Pflanzen und Faust, ein Fragment erscheinen im Jahr 1790. Goethe ist gegen die Französische Revolution und begleitet den Herzog in den 1. Koalitionskrieg Preußens und Österreichs gegen Frankreich.

1.6 Freundschaft mit Schiller
Erst sah nichts danach aus, dass Schiller und Goethe einmal so dick miteinander befreundet sein werden. Goethe sah in Schiller einen Konkurrenten, da Schiller ein neuer, mitreißender Aufsteiger war. Allerdings wollte Schiller sehr wohl an Goethe rankommen. Goethe jedoch ließ ihn zappeln, worunter Schiller litt. Schließlich fanden die beiden doch zusammen, durch ein Gespräch über die Urpflanze, wobei sie merkten wie ähnlich sie denken. Lange Zeit kommunizierten die beiden nur über Briefe. Dieser Briefwechsel gehört noch heute zu den berühmtesten Zeugnissen der deutschen Sprache. Schiller überredet Goethe 1794 zur Mitarbeit an seiner Zeitschrift Die Horen. Seit einer Tagung in diesem Jahr ist Schiller nun häufig zu Besuch bei Goethe in Weimar. 1797 arbeitet Goethe weiter am Faust, weil Schiller ihn dazu drängte, außerdem erhält Goethe in diesem Jahr die Aufsicht über die Weimarer Bibliothek. Das Jahr 1797 wird zusätzlich „Balladenjahr“ genannt, weil durch einen Dichterwettstreit zwischen Goethe und Schiller viele Balladen entstanden. Z.B. Der Zauberlehrling, Der Schatzgräber, Die Braut von Korinth und Legende. Im Dezember 1797 zieht Schiller endgültig nach Weimar und drängt Goethe weiter am Faust zu arbeiten bis er sie fertigstellt. Die beiden beeinflussen sich gegenseitig in ihren Werken. Bei Schiller ist es Wallenstein, bei Goethe Wilhelm Meisters Lehrjahre. Am 9. Mai 1805 stirbt Friedrich Schiller und somit Goethes engster Freund. Dieses Ereignis ist ein einschneidender Verlust für Goethe. Goethe vergräbt sich nach Schillers Tod in seiner Wohnung und will mit niemanden sprechen. Drei Wochen später schreibt er: „Ich verliere nun einen Freund und in demselben die Hälfte meines Daseins.“ Er setzt Schiller ein Denkmal indem er einen Epilog zu Schillers Werk Das Lied von der Glocke schreibt.
Oft wird die gemeinsame Zeit Goethes und Schillers als die Zeit der Weimarer Klassik angesehen. Die Epoche hört mit Schillers Tod auf, somit dauert sie 11 Jahre, von 1794 bis 1805.
Zur Erinnerung an die zehnjährige Freundschaft zwischen zwei großen deutschen Dichtern gibt es ein Denkmal der beiden in Weimar.

1.7 Letzte Jahre und Tod
Goethe setzt sich nach der Klassik jetzt mit der Romantik auseinander. Im Jahr 1806 wird im April Faust, erster Teil abgeschlossen, er heiratet Christiane Vulpius und im Oktober kommt es zur Schlacht bei Jena und zur Besetzung Weimars. Obwohl er in einer Ehe ist verliebt er sich schon 1807 in die 18-jährige Minna Herzlieb. Goethes Mutter stirbt 1808. Auf dem Erfurter Fürstentag begegnet er Napoleon I. Er verehrte ihn, hasste aber gleichzeitig Krieg und Blutvergießen. 1809 beginnt er seine Autobiografie Dichtung und Wahrheit. Er will die Vergangenheit für die Nachwelt zu fixieren, ein Grund für diese Idee ist unteranderem Schillers Tod. Außerdem veröffentlicht er Die Wahlverwandtschaften. Dieses Werk ist sein letzter Roman und er verarbeitet darin seine inneren Erlebnisse dieser Zeit, rund um Minna Herzlieb. 1810 erscheint Goethes Farbenlehre und 1811 der erste Teils einer Autobiogra fie. Als er wieder einmal in Karlsbad ist begegnet er Ludwig van Beethoven, welcher einige Gedichte Goethes vertont. Der zweite Teil von Dichtung und Wahrheit wurde fertiggestellt und daraufhin auch der dritte Teil. 1814 trifft er Marianne Jung. Auf seinen Rat hin heiratet sie einige Wochen später und heißt nun Marianne von Willemer. Goethe ist 65 Jahre als, fühlt sich aber überhaupt nicht zu alt um sich in Marianne zu verlieben. Ein Jahr später besucht er Marianne und ihren Mann in Frankfurt und sieht somit sein e Heimat das letzte Mal. Er wird im Dezember diesen Jahres zum Stadtminister. Am 6. Juni 1816 stirbt seine Frau Christiane von Goethe. 1817 hält er sich mehrmals in Jena auf und wird von der Leitung des Hoftheaters entbunden. Mit seinem zunehmenden Alter zieht sich Goethe immer weiter vom Gesellschaftsleben in Weimar zurück und widmet sich hauptsächlich seinen Werken. Der West-östliche Divan ist 1819 abgeschlossen. Seine letzte Liebe, die 19-jährige Ulrike von Levetzow, begegnetet er das erste Mal 1821. Im Januar 1827 stirbt Charlotte von Stein, im Juni 1828 Großherzog Karl August. Der vierte und letzte Teil von seiner Autobiografie erscheint 1830. Im November erfährt er von dem Tod seines Sohnes, der schon Ende Oktober starb. 1831 vollendet er Faust, zweiter Teil. Seine letzten Arbeiten schrieb er nicht mehr selbst, sondern diktierte sie dem jungen Dichter Johann Peter Eckermann. Er erlitt einen erneuten Blutsturz und stirbt an den Folgen eines Herzinfarkts am 22. März 1832 in seinem Haus am Frauenplan. Es ist ein umstrittenes Gerücht, dass seine letzten Worte „Mehr Licht!“ geheißen haben soll. Sein Arzt Carl Vogel behauptet dies, allerdings hielt er sich zum Zeitpunkt seines Todes nicht bei ihm im Zimmer auf. Johann Wolfgang von Goethe wurde neben Schiller in der Weimarer Fürstengruft beigesetzt.
Werke & naturwissenschaftliche Arbeiten
Um alle Werke Goethes zu besitzen, muss man ziemlich viel zahlen. Nach vielen Recherchen im Internet habe ich eine Ausgabe des Verlages „Bibliothek deutscher Klassiker“, die aus 39 Bänden besteht (auf dem Bild sind nur 33 Bände zu sehen), gefunden. Die Sammlung enthält 27 Bände mit Goethes Werken (Gedichte, Dramen, etc.) und 12 Bände mit Briefen, Tagebüchern und Gesprächen. Man kann diese Gesamtausgabe im Internet bestellen, sie kostet 3.480,00€. Zu finden ist sie auf www.suhrkamp.de.
Seine naturwissenschaftlichen Arbeiten sind bei dieser Ausgabe teilweise auch dabei, z.B. die Farbenlehre Goethes.
Abbildung 1: Gesamte Werke Goethes "Bibliothek deutscher Klassiker"

Eine andere vollständige Ausgabe von Goethes Werken kann man für geschätzte 3.500€ erwerben. Diese Ausgabe stammt von 1827.
Aktuelle Bedeutung & Schlusswort
Was Goethe für uns Menschen heute bedeutet, ist für jeden anders. So ziemlich jeder kennt ihn, aber längst nicht alle kennen und verstehen seine Werke. In der Schule wird Goethe gelesen und wir Schüler sind nicht besonders begeistert davon. Die alte Sprache in der er schreibt ist natürlich längst überholt und macht es uns Schülern schwer sich beim Lesen der Stücke in die Lage des lyrischen Ichs hineinzuversetzen. Außerdem fehlt uns oft das Wissen, wie es zu der Zeit war indem das Stück geschrieben wurde und was es mit der damaligen Zeit zu tun hat.
Doch trotz allen Schwierigkeiten die man beim Lesen hat oder alle Gründe die es gibt Goethe nicht zu lesen, sollte man es doch versuchen. Goethe ist der größte deutsche Dichter und seine Werke sind Weltliteratur (er selbst erfand den Begriff). Ich denke, es gehört einfach dazu, etwas von Goethe zu lesen. Ob es einem gefällt oder nicht, kann man dann ja immer noch entscheiden.

Quellen
Bücher:
Böhmer, O.A. (1999): Der junge Herr Goethe. Albrecht Knaus Verlag – München: S.14f, S.331
Schulz, K. (1999): Goethe – Eine Biografie in 16 Kapiteln. Philipp Reclam jun. GmbH – Stuttgart: S.59, S.61-64, S.70
Abelein, W.; Grießinger, A.; Hilsch, P.; Löffler, G.; Matzke, M.; Schneider, H.; Winkler, K.; Woidt, H. (2007): Geschichte und Geschehen 5. Ernst Klett Verlag GmbH – Stuttgart: S.268-270
Rumpf, Dr. M. (2005): Die Leiden des jungen Werther – Johann Wolfgang Goethe. mentor Verlag GmbH – München: S.18f
Internet:
u.a.
http://de.wikipedia.org
http://www.odysseetheater.com
http://de.wikipedia.org/wiki/Rhetorik (31.10.2012)
http://www.buecher-wiki.de/index.php/BuecherWiki/Poetik (31.10.2012)
http://de.wikipedia.org/wiki/Alte_Sprache (1.11.2012)
http://de.wikipedia.org/wiki/Goethe (1.11.2012)
http://de.wikipedia.org/wiki/Blutsturz (5.11.2012)
http://de.wikipedia.org/wiki/Ossian (5.11.2012)
http://www.johann-wolfgang-goethe.de/sturm-und-drang/ (5.11.2012)
http://de.wikipedia.org/wiki/Humanismus (10.11.2012)
http://www.weimar-tourist.de/lebenslauf-goethe.html (10.11.2012)
http://www.zeit.de/2009/34/WK-Safranski/seite-1 (10.11.2012)





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