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Biografie über Niccolò Paganini - Referat



Niccolò Paganini

Biographie


Niccolo Paganini war einer der berühmtesten Geigenvirtuosen der Welt. Er wurde als ältester von drei Geschwistern am 27.Oktober 1782 in Genua geboren. Die Familie Paganini war arm. Niccolos Vater Antonio war Hafenarbeiter. In der wenigen Freizeit, die er hatte, hatte er ein strenges Auge auf seinen Sohn, der bereits mit 6 Jahren begann Violine zu spielen. Er wollte sicher gehen, dass sein Sohn seine Etüden mehrere Stunden am Tag ausübte. Wenn Niccolos Bemühungen nicht den Vorstellungen des Vaters entsprachen bestrafte dieser ihn durch Hungern und Einsperren. So konnte Niccolo keine normale Entwicklung durchleben, da er keine wirkliche Kindheit hatte. Dies ist wohl auch der Grund, weshalb Paganini in seinem späteren Leben nie eine wirkliche Heimat hatte, er sehnte sich nach Freiheit. Niccolo litt sehr unter der Strenge des Vaters. Niccolo war trotz allem sehr begeistert für sein Instrument und studierte unaufhörlich darauf. Er träumte schon früh vom Vorspiel seiner eigenen Variationen.
Niccolo wurde bis etwa 1790 von seinem Vater im Violinespielen unterrichtet. Als dieser ihm nichts mehr beibringen konnte, lernte er bei Giacomo Costa und später bei dem ersten Violonisten der Stadt Giovanni Servetto.
1793 kam es dann endlich zu dem lang ersehnten Auftritt. Durch einen Ausfall sollte der damals elfjährige bei einem Konzert des Sängers Luigi Marchese mitwirken. Das Publikum glaubte seinen Augen nicht zu trauen, als der kleine, schmächtige Junge auf dem Podium erschien. Doch sobald er den Bogen ansetzte und einige Töne seiner Varation von „ La Carmagnola“ erklingen ließ, war das Publikum begeistert, ja fast „bezaubert“. So hatte er mit seinem ersten Auftritt den Durchbruch geschafft. Nach mehreren Auftritten in der Kirche von Genua, seiner Vaterstadt, veranstaltete er dann sei erstes Konzert. Der Saal war gedrängt voll und wie zu vor des Jubels kein Ende.
Nach diesem ersten Erfolg des Sohnes gab der Vater Niccolo nach Parma, in die Lehre des großen Musikers und Komponisten Rolla. Nebenbei erhielt er theoretischen Unterricht bei Ghiretti und Paer. Seine Fortschritte im Praktischen, sowie im Theoretischen waren groß. Die Strenge des Vaters nahm daraufhin noch zu und Niccolo musste nun etwa 10-12 Stunden am Tag üben.
1797 machte er nach einigen Konterten eine Tournee mit dem Vater. Dabei reiste er durch viele Städte Oberitaliens. Nach einem Jahr (1798) kehrte er dann wieder in seine Heimatstadt Genua zurück.
1801, mit 19 Jahren, litt Paganini dann so unter der Strenge des Vaters, dass er sich zu einem Plan entschloss und vom Elternhaus nach Lucca floh.
Von 1802-1804 durchlebte er eine wilde Jugendzeit, über die nicht sehr viel bekannt ist. Man weiß allerdings, dass Paganini sich in dieser Zeit in wilde Liebes- und Spielabenteuer stürzte, wobei er viel seiner Einnahmen von Konzerten verlor. Von einem Bewunderer erhielt er zu dieser Zeit, da er in Spielschulden steckte, sein späteres Lieblingsinstrument: eine „Guaneri del Gesù“.
1804 kehrte Paganini, nachdem er der Spielerei entsagt hatte, nach Parma zurück. Im Herbst erhielt er dann in Lucca eine Anstellung im Orchester.
Im Juni 1805 traf er dann zu ersten Mal die schöne Fürstin Maria Elisa Bacciochi, welche sich sehr zu ihm hingezogen fühlte. Noch am Abend des ersten Treffens unterzeichnete er einen Vertrag, der im zum Kammervirtuosen der Fürstin und zum Hofkapellmeister von Lucca machte. Paganini gab sich allerdings nicht mit den Beglückungen der Fürsten zufrieden und hegte so noch weitere Liebesgeschichten, was er auch selber gestand.
Wegen einer Bitte der Fürstin schrieb Paganini nun ein Stück nur für G-Seite „Napoléon“, womit er seine Vollkommenheit und Virtuosität zeigte. Die erste Aufführung am Hofe fand am 15. August 1807 statt.
Nach den zwei Jahren festen Aufenthalt am Hofe von Lucca, welche wohl zu den wenigen Zeiten eines festen Zuhauses gehörten, wurde der immer hin- und her gerissene Künstler des gebundenen Lebens wieder überdrüssig und ließ sich 1808 für eine längere Zeit beurlauben.
Er unternahm nun wieder einige Reisen bis es im Frühjahr 1813 dann zu dem endgültigen Bruch mit Fürstin Elisa Maria Bucciochi kam. In der Zeit erkrankte er an einem schweren Unterleibsleiden, wovon er sich Zeit seines Lebens nicht mehr erholte.
Nach dem Bruch siedelte er über nach Mailand, wo er auch seine berühmte Variotian „La Strenge“ komponierte. Angeregt dazu wurde er von einem Oboensolo aus dem Balett „Il noce di Bernevento“ von Vigano.
Im September 1814 kehrte er wieder einmal in seine Vaterstadt Genua zurück, wo er weitere Konzerte gab. Dort lernte er auch Angiolina Cavanna kennen, mit welcher im Oktober des Selben Jahres nach Parma reiste. Er setzte diese Reise über Bologna und Nove fort. Währenddessen lernte er seinen späteren engen Freund Rossini kennen.
Im Februar 1815 war er dann wieder in Mailand zu hören. Dort bekam er eine Klage von Vater Cavanna, wegen angeblicher Entführung seiner Tochter. Vom 6. bis 15. Mai sitzt Paganini deshalb im Gefängnis. Angiolina brachte am 24. Juni 1815 eine Totgeburt zur Welt.
Es folgten 3 konzertreiche Jahre, in welchen Paganini durch ganz Italien reiste. Durch seine nie gehörten Griffe und Zusammenspiele, sowie durch seine großartige Technik, die dämonischen Klänge, aber auch durch sein sonderbares Äußeres versetzte er die Menschenmengen in einen Bann tosender Begeisterung.
Durch das dabei erworbene Einkommen konnte er seiner Mutter nach dem Tod seines Vaters im Jahre 1817 unterstützen. Er hielt jetzt stets sein Geld gut beisammen und war zu einem „Geizhals“ geworden. Er beanspruchte für sein tägliches Wohl nicht viel und verringerte so seine Ausgaben sehr.
1821 kam er nach Rom. Dort traf er wieder mit Rossini zusammen. Es fanden dort ausgelassene Feiern mit dem Freunde statt.
Im September 1821 verliebte er sich in die junge Carolina Bauchiere. Er entführte sie aus Neapel,
doch ließ sie nach 4 Tagen einfach sitzen. Er war ihr, sobald er sie „besaß“ überdrüssig.
Es folgten weitere Konzertreisen durch Italien.
Am 23. Juli 1825 wurde sein Sohn Achille geboren, er kam aus der Beziehung zu Carolina. Paganini kümmerte sich Zeit seines Lebens reizend um den Jungen. Achille begleitete ihn bei seinen zahlreichen Reisen und unterstützte ihn im späteren Alter sehr, da Paganini mit schweren Schmerzen und Leiden zu kämpfen hatte.
Nach weiteren umjubelten Konzerten erlitt Paganini wieder einen Rückfall seiner Krankheit.
Anfang des Jahres 1828 entschied sich Paganini nun auch das Publikum Europas zu erobern. Am 16. März kam er dann auch in Wien an. Man hatte durch allerlei Vorankündigungen und Werbungen schon die Neugier der Menschen geweckt. Doch die Wiener konnten nicht glauben, was sie aus Italien gehört hatten und spotteten über die großartigen Erzählungen. Trotzdem erschienen sie zu Tausenden zu den Konzerten. In den Konzertsälen herrschte vor Paganinis Auftritt eine unerträgliche Spannung. Wenn er dann das Podium bestieg riss er durch sein Aussehen das Publikum einerseits in Entsetzen und Angst, andererseits wirkte sein Anblick, das eingefallene, blasse Gesicht umrandet von den schwarzen Locken, die Glieder verhältnismäßig lang und hängend, belustigend, was zusammen wieder Spannung und Neugier erweckte. Wenn der Meister dann seinen Bogen ansetzte kam sein starrer Körper zum Leben. Mit seinen nie gehörten Klängen verzauberte er auch hier die Zuhörer, riss ihre Gefühle hin und her, schlug sie im Bann. Wenn er mit seinem wilden Spiel geendet hatte, durchtobten die Begeisterung und ein Sturm des Beifalls die Menge und den Saal.
Nach einigen Konzerten hatte er sich die Wiener zu Untertanen gemacht. Er wurde bejubelt und geehrt. Er erhielt einige Auszeichnungen und Angebote. Schließlich wurde er zum Kammervirtuosen des Wiener Hofes ernannt.
In Wien brach bei seinem Aufenthalt eine wahre „Paganini Krankheit“ aus. Das Volk vergötterte ihn, machte ihn zu seinem Idol überhaupt. Aber es kamen auch einige Gerüchte auf, über angebliche Gefängnisaufenthalte wegen Mord an seiner Geliebten, mit welchen Paganini schwer zu kämpfen hatte.
Im Juli des selben Jahres setzte er seine Tournee fort, über Prag, wo er abermals schwer erkrankte weiter nach Dresden und Leipzig bis nach Berlin. Da die bösen Gerüchte ihn vorausgeeilt waren entschied er sich kurzfristig in Preußen zu konzertieren. Überall wurde er bewundert und bejubelt überall verhexte sein dämonisches Spiel die Menschen und gab ihnen unlösbare Rätsel auf. Wegen der hohen Besucherzahlen nahm er bei fast jedem Konzert erhebliche Summen ein.
Im August kehrte er dann wieder nach Deutschland zurück, wo er bis Ende des Jahres 1830 weitere Konzerte gab.
Im Februar 1831 kam er dann endlich wie schon lange ersehnt in Paris an.
Dort steigerten sich die Begeisterung der Konzertbesucher noch. Er verdiente insgesamt bei seinem Aufenthalt in Paris 1650,52 Francs.
Von Frankreich setzte er dann im Juni über nach England, wo er sich bis März 1832 aufhielt. Auch hier fand die Begeisterung kein Ende.
Nun fanden ständiges Hin- und Herreisen zwischen Frankreich und England statt.
Im Winter 1833 erkrankte er dann sehr ernsthaft und war einige Monate an das Bett gefesselt. Auch hatte Paganini wieder mit schweren Beschuldigungen zu kämpfen. Es hieß, er habe die Tochter Watson entführt, eine frühere Affaire, weshalb er wieder eine Anklage erhielt.
Insgesamt dauerte sein Europaaufenthalt bis Herbst im Jahre 1834. In diesen drei anstrengenden und für Paganini sehr gesundheitsschädlichen Jahren begleitete ihn stets sein heiß geliebtes Söhnlein Achille. Er kümmerte sich reizend um ihn und verbrachte viel der Wenigen Zeit mit ihm. Sein Gesundheitszustand hatte sich in den letzten Jahren sehr verkümmert und so kehrte er im September 1834 wieder nach Genua zurück. Wegen des schlechten Klimas in der Stadt siedelte er bald nach Parma über, wo er sich die Villa Gagone kaufte. Doch hielt es den Reisenden auch hier nicht und so kehrte er am 24. Dezember 1844 wieder nach Genua zurück. Dort bekam er abermals einige Ehrungen und Auszeichnungen.
Sein Gesundheitszustand verschlimmerte sich weiter. Nicht nur hatte er mit seinem Darmleiden zu kämpfen, sondern es machte ihm eine Erkrankung des Kehlkopfes das Sprechen nach und nach zur Qual.
Am 27. April 1837 schrieb Paganini sein Testament nieder. Seinen Hauptbesitz von etwa 2,5 Millionen Francs vermachte er dabei seinem Sohn Achille. Paganini besaß nach seinem Tod elf Violinen, eine Viola und vier Celli. Sein Lieblingsinstrument, eine Violine von Joseph Guarnéri (del Gésir) aus dem Jahre 1742 vermachte er seiner Vaterstadt Genua, da er nicht wünschte, dass je ein anderer auf diesem Instrument spielen sollte.
1837 spielte Paganini noch einige vereinzelte Konzerte und traf im Juni wieder in Paris ein. In Paris traf Paganini wieder auf seinen Freund Berlioz, dessen Karriere zu Ende zu gehen drohte. Er zeigte in seinen von Berlioz Konzerten öffentlich seine Rührung durch die Musik und schenkte ihm kurz darauf eine Summe von 20.000 Francs.
Da sich der Gesundheitszustand noch immer verschlechterte und jetzt kaum noch sprechen konnte, geschweige denn Konzerte geben konnte, zog er sich mit seinem Sohn wieder nach Italien in seine Villa zurück.
Im Dezember 1839 floh er wegen des milden Klimas dann nach Nizza. Im Mai 1840 zwangen ihn wiederum schwere Anfälle von Schwindsucht das Bett zu hüten. Er litt nun unsäglich, dass sprechen war ihm wegen seiner Kehlkopferkrankung unmöglich. Nur durch lange Qualen konnte er den kleinsten Bissen schlucken.
Am 27. Mai 1840 erlöste der Tod Niccólo Paganini endlich von seinen qualvollen Leiden.


Dieses Referat wurde eingesandt vom User: Blueship



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