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Bildanalyse - Referat




Bildanalyse:

>Vorgeschichte:
George Seurat verbrachte 2 Jahre damit, dieses Bild zu malen. Dabei konzentrierte er sich peinlichst genau auf die Landschaft des Parks, bevor er die Personen zeichnete, wobei er immer nur deren Umrisse und nicht deren Persönlichkeit festhielt. Individuelle Persönlichkeiten interessierten ihn nicht, nur deren Äußere Eleganz. Dies unterstützt wiederum Seurat`s These, dass jegliche Schönheit ausbalanciert sein muss.
Das Ölleinwandgemälde hat eine Größe von 205 x 304 cm und ist im Besitz von dem „Art Institute of Chicago“. Das Bild ist im Stil des Pointilismus gemalt. Der Pointilismus ist eine Stilrichtung des späten 19. Jahrhunderts, die durch eine Gruppe von Malern, den sog. NeoImpressionisten entstand. Sie trugen ihre Farbe in Form von lauter kleinen Punkten auf. Diese Technik wurde auch Divisionismus, bzw. Pointilismus genannt. Der Unterschied zum Impressionismus liegt darin, dass die pointilistische Malweise auf Anhieb zu durchschauen ist, wohingegen der Impressionismus in den vielfältigsten Erscheinungsformen auftritt. Das Bild ist sehr klar strukturiert aufgebaut. Es geht nicht um den flüchtigen Eindruck, sondern um Dauer.

> Bildbetrachtung:
Als ich mir das Bild zum ersten Mal angeschaut hab, sind mir zuerst die bunten Farben und das fröhliche Treiben aufgefallen. So könnte man sich einen Park mit See, vor ca. 100 Jahren in irgendeiner Großstadt Europas vorstellen. Im Vordergrund links liegen bzw. sitzen ein Pfeiferauchender Mann, eine Frau mit Handarbeiten und ein Mann mit einem Stock. Neben dieser Gruppe steht ein schwarzer Hund. Am rechten Rand steht ein edles Ehepaar mit einem Hund und einem Affen. In der mittleren Ebene ist rechts eine Gruppe von Frauen die angeln bzw. im Schatten unter einem Baum sitzen. In der Mitte steht eine Frau mit ihrem Kind und etwas weiter rechts sitzen zwei Frauen mit Blumen in der Hand. Im Hintergrund sieht man ein rennendes Kind, sitzende bzw. liegende Menschen, einen Mann, der in sein Horn bläst, Spaziergänger und mehrere Ruderer bzw. Segler auf dem Wasser.
Der Betrachter steht mitten im Geschehen; sein Blick trifft auf die Frau mit Kind in der Mitte des Bildes, trotzdem sind diese Gestalten „für sich“ auf Distanz zum Betrachter. Das Bild stellt ein ganzes Panorama dar.
Man hat das Gefühl, dass man von den Personen auf dem Bild nicht wahrgenommen wird. Die Menschen im Vordergrund blicken direkt aufs Wasser und die Menschen im Hintergrund drehen einem entweder den Rücken zu, oder schauen in die Ferne. Nur die zentralen Personen, die Frau mit ihrem Kind schauen den Betrachter an. Durch die vielen, feinen Punkte erhält das Bild einen lebendigen, frischen Charakter. Man hat das Gefühl mitten in einen Raum hinein zu blicken, der durch verschiedene Linien gekennzeichnet ist.
Wenn
man das Bild betrachtet, sieht man, dass es sich nach hinten verkleinert; neben den vertikalen Linien gibt es auch mehrere Senkrechte Linien, z. B. Bäume oder stehende Menschen. Den verschwommenen Charakter des Pointilismus unterstützt Seurat mit seinem Licht-/ bzw. Schattenspiel und den verschwommenen Umrissen im Bildhintergrund.
Seurat hat in diesem Bild hauptsächlich warme Farben verwendet und einen lebendigen Gegensatz zwischen Schatten und Licht hergestellt. In einer seiner Farbthesen behauptet Seurat, dass die lokale Farbwahrnehmung durch die Mischung von Komplementärfarben auf der Netzhaut entsteht, außerdem behauptet er: „Heiterkeit entsteht im Ton bei Vorherrschaft des Hellen, in der Farbe bei Vorherrschaft des Warmen, in der Linie bei Bewegung, die über die Horizontale aufsteigt. Ruhe stellt sich ein im Ton bei Gleichgewicht des Dunklen und des Hellen, in den Farben bei Gleichgewicht des Warmen und Kalten, in der Linie bei Ausrichtung auf die Horizontale.“ Dies führt zu Harmonie auf dem Bild!

>Interpretation:
Seurat selbst sagt: „Ich will den modernen Menschen entkleiden – und ihn dann auf Gemälden zu Farbharmonien der Linien arrangieren und Linie und Farbe aufeinander abstimmen.“
Ich denke, Seurat will mit seinem Bild zeigen, dass die vielen individuellen Charaktere, wie z.B. die rennenden Kinder oder der Hornblässer, trotz der räumlichen Enge am Badesee die Harmonie bzw. den Frieden nicht stören. Seurat beschreibt in seinem Bild eine utopische, perfekte Welt, in der alle friedlich nebeneinander existieren können, ohne dass ein Individuum in seiner persönlichen Freiheit eingeschränkt wird. Obwohl die einzelnen Personengruppen nichts miteinander zu tun haben, gehören sie irgendwie zusammen.

Dieses Referat wurde eingesandt vom User: mirimausi



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