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Berliner Landbote 17. März 1848 - Referat



Berliner Landbote
Berlin, den 17. März 1848

Vorbericht.
Dieses Blatt soll dem Bürger Berlins die Wahrheit melden, aber wer die Wahrheit sagt, wird gehenkt, ja sogar der, welcher die Wahrheit liest, wird durch meineidige Richter vielleicht gestraft. Darum haben die, welchen dies Blatt zukommt, folgendes zu beachten:
1. Sie müssen dieses Blatt sorgfältig außerhalb ihres Hauses vorder Polizei verwahren;
2. sie dürfen es nur an treue Freunde mittheilen;
3. denen, welchen sie nicht trauen, wie sich selbst, dürfen sie es nur heimlich hinlegen;
4. würde das Blatt dennoch bei Einem gefunden, der es gelesen hat, so muß er gestehen, daß er es eben dem Kreisrath habe bringen wollen;
5. wer das Blatt nicht gelesen hat, wenn man es bei ihm findet, der ist natürlich ohne Schuld.
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An das deutsche Volk!
Wir sind Gefangene und Unterdrückte im eigenen Lande. Wir müssen uns wehren!
Im Jahre 1846, als das Volk eine Missernte erlitt, verteuerten die Fürsten und der König die Lebensmittel und machten sie somit dem gemeinen Manne unerschwinglich. Sie leben, wie die Made im Specke und scheren sich einen Dreck um ihr Volk, obwohl sie von Gott selbst beauftragt wurden, zum Wohle des Volkes zu handeln!
Die vergangenen Tage waren voller Verbitterung des Königs gegen das seinige Volk!
Am 13. Märze wurde eine friedliche völkische Versammlung unter den Zelten nach dessen Auflösung bei dem Brandenburger Tor blutig durch die königliche Kavallerie auseinander getrieben und niedergeschlagen!
Der Magistrat und das Polizeipräsidium Berlin forderten das Volk zur Ruhe auf, da der König eine Deputation empfangen habe. Am Abend des gleichen Tage griffen königliche Kavalleristen friedliche Bürger Berlins an, die sich zu wehren versuchten.
Auch an dem Tage, an dem eine Schutzkommission gebildet wurde, schoß man auf friedliche Bürger!
Das Volk fordert Arbeit, mehr Lohn, ein Arbeiterministerium und Schutz durch den Staate, statt brutale Unterdrückung!
Das Volk braucht Waffen, um sich gegen die Unterdrückung zu wehren! Kopf hoch und auf die Barrikaden! Lasst uns die zerstören, die sich an uns mästen!

Dieses Referat wurde eingesandt vom User: der nette Mann



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