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Andorra von Max Frisch - Referat



* Autor
Das Buch "Andorra" wurde von Max Frisch geschrieben. Max Frisch wurde am 15. Mai 1911 geboren und starb im Alter von 79 Jahren an Krebs, beides in Zürich. Er war der Sohn eines Architekten und studierte ebenfalls an der Züricher Universität Architektur. Er schrieb eine Vielzahl an Theaterstücken, benötigte allerdings eine gewisse Zeit, um als Autor anerkannt zu werden. Nach seinem ersten Erfolg mit dem Roman "Stiller" verließ er seine Familie, um sich vollkommen dem Schreiben widmen zu können. Während seines Lebens erhielt er viele Preise, unter anderem auch den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.

* Genre
"Andorra" ist ein dramatisches Theaterstück.

* Inhalt (Stichwortartig)
- Das „Andorra“, welches Max Frisch in seinem Schauspiel präsentiert, ist ein fiktives Modell, welches keinerlei Verbindung zu dem existierenden, gleichnamigen Kleinstaat (zwischen Frankreich und Spanien) hat.
- Anhand des Protagonisten „Andri“ wird ein charakterverändernder Prozess durch ein Umfeld voller Vorurteile verdeutlicht.
- Andorra wird zunächst als ein Ort der Reinheit, der Zuvorkommenheit und Menschenfreundlichkeit beschrieben. Die Andorraner sind allerdings sehr patriotisch und schnell stellt sich heraus, dass sie sehr viele Vorurteile haben. Sie leben zudem in permanenter Furcht vor dem Angriff der mächtigen „Schwarzen“ des Nachbarlandes.
- Andri gilt als ein Kind aus dem Nachbarland, das während der Zeit der sogenannten großen Morde von einem Lehrer aus Andorra gerettet und aufgenommen wurde. Er ist Jude. Er lebt mit dem Lehrer, dessen Frau und Tochter zusammen. Mit der Tochter des Lehrers, Barblin, hat er eine heimliche Beziehung und sie planen zu heiraten.
- Andri ist der ständigen Diskriminierung der Andorraner ausgesetzt. Keiner außerhalb seines Elternhauses mag ihn. Sie verurteilen ihn dafür, dass er jüdisch ist – und somit einen anderen Glauben hat als sie selbst, da sie der christlichen Kirche angehören. Alles an Andri scheint für die Andorraner jüdisch zu sein – die Art und Weise, wie er geht, wie er redet und was er tut.
- Ein Beispiel dafür ist, dass der Lehrer Andri, welcher zu der Zeit in dem Wirtshaus der Stadt kellnert, in eine Lehre schicken möchte, um Tischler zu werden. Der Tischler der Stadt möchte Andri allerdings nicht in seiner Werkstatt haben und verlangt mehr Geld als üblich dafür, Andri aufzunehmen. Daraufhin muss der Lehrer ein Grundstück verkaufen, um Andri die Lehre überhaupt zu ermöglichen. Als Andri nun seinen ersten Stuhl getischlert hat, hält der Tischler ihn für unfähig, weswegen er ihn – ohne dessen Willen – dem Verkauf zuordnet, da dieser ihm laut Aussage „besser liegt“.
- Andri geht zunächst relativ gelassen mit der Situation um. Er ist sehr bemüht, es den Andorranern irgendwie recht zu machen. Er fragt sich ständig, was das, wie es im Roman ausgedrückt wird, Judsein mit ihm zu tun hat, da er so geboren wurde und nichts dafür kann.
- Die Einstellung von Andri ändert, als er den Lehrer bittet, um Barblins Hand anhalten zu dürfen. Dieser verweigert den beiden die Heirat, ohne zunächst einen erklärbaren Grund zu nennen. Daraufhin bezieht
es Andri auf sein Judsein. Er fühlt sich von seinem Pflegevater, der bis dahin stets zu ihm gehalten hat, verraten.
- Kurz darauf erwischt er Barblin, wie sie mit einem Soldaten schläft, der ihn immer besonders verspottet hat. Er fühlt sich von allen verlassen.
- Da erfährt er dann, dass er gar nicht der Pflegesohn des Lehrers ist, sondern dessen eigener. Er stammt aus einer Affäre mit einer Schwarzen aus dem Nachbarland. Diese hatte den Lehrer und Andri allerdings kurz nach der Geburt verlassen, weswegen der Lehrer sich eine neue Frau gesucht hatte. Er verbreitete das Gerücht, Andri gerettet zu haben, da er genau wusste, dass die Andorraner Andri nicht akzeptieren könnten, wenn sie wüssten, dass er ein uneheliches Kind ist.
- Während des Buches stattet Andris Mutter dem Lehrer einen Besuch ab.
- Andri trifft dabei ganz kurz auf sie und beide fühlen sich augenblicklich zueinander verbunden.
- Nach dem Aufeinandertreffen wird die Mutter jedoch ermordet, und der Wirt, bei dem Andri anfangs gearbeitet hat, behauptet gesehen zu haben, dass es Andri gewesen sei.
- Am Ende des Buches stirbt Andri schließlich ebenfalls.

* Charaktere
- Protagonist: Andri (Judenkind)
- Nebencharaktere: Barblin (Andris Schwester und zeitweise Verlobte), Lehrer (Vater von Andri und Barblin, gilt als Retter des Judenkinds), Soldat (Andris Peiniger, verbringt eine Nacht mit Barblin), andere Andorraner (Pater, Wirt, Doktor, Tischler, etc.)

* Erzählart
Das Buch enthält 129 Seiten. Da es sich bei Andorra um ein Theaterstück handelt, ist das Buch in zwölf Bildern (Kapiteln) erzählt. Zwischen den verschiedenen Parolen gibt es lediglich nur kurze Hintergrundinformationen, die jedes Bild verdeutlichen.

* Besonderheit
Am Ende von jedem Bild gibt es ein Geständnis von einem der Andorraner, die vor Gericht Zeugen sind, um den Tod Andris aufzuklären.

* Sprache
Die Sprache im Buch klingt manchmal etwas veraltet, was allerdings darauf zurückzuführen ist, dass dieser in den Sechzigern erschienen ist. Allerdings ist der Inhalt auch so leicht verständlich.



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