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Analyse der Rede von Joseph Goebbels zur Bücherverbrennung der Deutschen Studentenschaft - Referat



Die Rede von Joseph Goebbels, einem bedeutenden NSDAP Politiker und Propagandist, zur Bücherverbrennung in Berlin, wurde am 10.05. 1933 gehalten.
Es handelte sich hierbei um eine Bücherverbrennung der Deutschen Studentenschaft mit dem Motto „wider den undeutschen Geist“ und „unser gefährlichster Widersacher ist der Jude, und der, der ihm hörig ist.“

Schon in der Anrede Goebbels wird deutlich, dass dieser versucht ein politisch begründetes Gemeinschaftsgefühl zu schaffen, indem er das Wort „Kommilitonen“ verwendet, um sich auf die gleiche Ebene wie seine Zuhörer zu begeben. Es wird ebenfalls sehr schnell deutlich, dass Goebbels schon am Anfang seiner Rede antisemitische Ausdrücke benutzt, folglich das Jüdische abwertet, und dabei das Deutsche aufwertet. Er spricht von einer „Revolution, die das Volk selbst gewollt hat“ und redet davon, dass diese von Männern aus allen Schichten und Berufen des deutschen Volkes gewollt und durchgeführt wurde. Da sich durch die Nennung aller Stände das gesamte Publikum angesprochen fühlt, manipuliert er geschickt jeden seiner Zuhörer, egal aus welchen sozialen Hintergründen sie kommen, und ermöglicht jedem, sich mit der NSDAP zu identifizieren.

Durch diverse Neologismen, wie zB „Untermenschentum“, polarisiert und manipuliert Goebbels, indem er sich und seine Anhänger als überlegen gegenüber den Marxisten darstellt, die das „Feld behaupteten“. Er spricht die Novemberrevolution aus 1918 an, worauf eine parlamentarische Demokratie in Deutschland folgte, die die Nationalsozialisten ablehnten und massiv bekämpften, obwohl die NSDAP selbst Teil dieser Demokratie war und als Partei gewählt werden konnte. Allerdings strebte sie von Beginn an einen Führerstaat an und war seit ihrer Gründung eine Führerpartei.

Goebbels spricht im Zusammenhang der Novemberrevolution auch die Armut an, die sich daraufhin in Deutschland ausbreitete und behauptet gleichzeitig, die Marxisten und Juden seien schuld. Dies beeinflusst viele Zuhörer, welche in Deutschland damals ebenfalls arm waren und baut somit einen Hass gegenüber der linkspolitischen Orientierung, aber auch den Juden auf, da Karl Marx zur Hälfte jüdischer Abstammung war und Goebbels den Marxismus somit als jüdisch ansah. Er wertet außerdem erneut das Deutsche auf, indem er die „Ehre des deutschen Volkes“ anspricht, welche „ungestraft mit Füßen getreten werden durfte“.

Auch die Juden wertet er erneut ab, indem er behauptet, die Bibliotheken hätten sich mit dem Schmutz „jüdischer Asphaltliteratur“ gefüllt. Dieser erneute Neologismus unterstreicht die negativen Assoziationen, die er mit den Juden konnotiert, um das Volk zu beeinflussen und rechtfertigt mit dieser Aussage ebenfalls die Bücherverbrennung vieler hochintellektueller Schriftsteller.

Um die Zuhörer ein weiteres Mal dazu zu bringen, sich mit der NSDAP identifizieren zu können, behauptet Goebbels, dass die Partei die Bewegung gegen den Staat der November-Republik führte und nun selbst der Staat sei. Dies gibt vielen Menschen, die damals ebenfalls von Armut geplagt waren, Hoffnung, dass dieses Regime sie mehr unterstützt, gleichzeitig fühlen sie sich von der NSDAP verstanden, die ja ebenfalls gegen die November-Republik agierte.

Goebbels nennt oft das Wort „revolutionär“ und suggeriert somit eine gesamte, positive und moderne
Veränderung, die sich auf den ganzen Staat auswirkt. Zusätzlich spricht er von einer neuen Weltanschauung, dessen Durchbruch das ganze öffentliche Leben erfüllen muss. Dadurch wird klar, dass die neue Staatsform der Nationalsozialisten, welche von Goebbels durchgehend als positiv und „revolutionär“ vermarktet wurde, ganz Deutschland verändern wird. Er ruft außerdem die Studenten dazu auf, Teil dieser neuen Weltanschauung zu werden und, anders als die Schriftsteller, dessen Werke an dem Abend verbrannt werden, einem „wirklichen deutschen Geist die Gasse freizumachen“. Dadurch beeinflusst er zukünftige Akademiker und Intellektuelle, sich der NSDAP anzuschließen.

Goebbels ermutigt die Studenten ebenfalls dazu, die Bücher zu verbrennen und behauptet somit, die geistige Grundlage der November-Republik auszulöschen. Dies stößt auf Einverständnis, da Goebbels anfänglich sein Publikum zu dem Thema schon geschickt manipuliert hat. Zusätzlich lobt er die Studenten und behauptet, keine Jugend könne so stolz auf sich sein wie diese. Dies weckt Sympathie für Goebbels, der durchgehend mit Wörtern wie „wir“ versucht, eine Gemeinschaft zu erstellen und die Studenten dazu bringt, sich mit dieser zu identifizieren und sich von dieser verstanden zu fühlen.

Er spricht zusätzlich immer wieder davon, dass das Neue „aus dem Herzen“ emporsteigen wird, und Deutschland als eine Nation vereint werden wird. Hier spricht er davon, dass alle Stände und Menschen von der neuen Regierung profitieren werden und diese Revolution daher auch von allen aus dem Herzen erwünscht ist.

Goebbels nutzt in seiner Rede ohne Zweifel Ideologie- und Propagandasprache, welche sich durch wiederholende Schlagwörter, relativ vereinfachte Sprache und einer starken Emotionalisierung und somit eintretendem Gemeinschaftsgefühl auszeichnet.

Die Bücherverbrennungsrede ist ein passendes Beispiel für nationalsozialistische Rhetorik, das die Skrupellosigkeit nationalsozialistischer Propaganda vermittelt und Joseph Goebbels zu einem der Hauptverantwortlichen für die Verbrechen der NS-Regierung macht, da er sich der Wirkung seiner Worte durchaus bewusst gewesen zu sein schien.



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