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Abholzung der Wäler im Mittelmeerraum - Referat



Abholzung der Wälder im Mittelmeerraum

Fakten
Unverzichtbar als Speicher von Kohlenstoff ist der Wald. Noch vor 20 Jahren bedeckte er ein Drittel der Landfläche der Erde, heute ist es nur noch ein Viertel. 25 % des CO2-Ausstoßes während der 80er Jahre stammten aus verbrannten Wäldern. Zwar steigt in Europa die Zahl der Bäume wieder; doch auf der Südhalbkugel verschwinden jährlich 12 bis 15 Millionen Hektar Wald durch Brände oder Abholzung. Dadurch wird wertvoller Kohlenstoffspeicher verloren.

Aus welchen Gründen wurde der Wald abgeholzt?
Vor 3000 Jahren war das Klima im Mittelmeer feuchter und wärmer. Die Böden waren fruchtbarer. Doch schon in der Antike wurden Wälder rücksichtslos gerodet. Gründe der Abholzung waren Schiffsbau, Brennstoff zum Verheizen für Warmwasserterme, militärische Bauten und Kriegsmaschinen.

Was sind die Folgen bis heute?
Da nicht systematisch wieder aufgeforstet wurde, wusch der Regen die Bodenkrume weg und die Mittelgebirge verkarsteten. Die biologische Vielfalt wurde verringert, die Wasserspeicherhältigkeit des Bodens nahm ab und seine Helligkeit nahm zu. Das heißt heute ist teilweise eine Wiederaufforstung nicht mehr möglich, da kein Boden mehr vorhanden ist.

Wie kommt es zur Verkarstung der Mittelgebirge?
Das Wurzelwerk der Bäume hält die Bodenkrume zusammen und der Schatten der Bäume verhindert ein Austrocknen des Bodens. Werden die Bäume abgeholzt und keine neuen angepflanzt, stirbt das Wurzelwerk ab und die Sonne trocknet den Boden aus. Niederschläge werden verringert, da das Oberflächenwasser schnell versickert und durch geringe Verdunstung weniger Wolken entstehen. Bei Trockenheit wird die staubige Erde von Wind abgetragen und bei starkem Regen bilden sich Schlammlawinen, die den Boden ins Meer schwämmen. Diesen Prozess nennt man Erosion. Besonders stark tritt sie im Herbst und im Winter auf. Bleibt am Ende nur noch Gestein und Geröll übrig, spricht man von Verkarstung. Ein weiterer Grund der Verkarstung waren Waldbrände.

Welche Auswirkungen hat das Abholzen auf die Durchschnittstemperatur?
Im Jahresmittel sinkt die Temperatur. Zwar wird weniger Sonnenenergie für die Verdunstung verbraucht, gleichzeitig werden die Böden aber heller und kahler, wo durch die Sonne stärker reflektiert.

Wie kann man die Verkarstung verhindern?
Man darf die Wälder nicht komplett abholzen, sondern höchstens zu einem Drittel. An der Stelle der abgeholzten Bäume, müssen neue angepflanzt werden, die in Baumschulen vorgezogen wurden. Sie müssen vor Wildbiss geschützt werden. Über längere Zeit, mindestens zehn Jahre darf dann in diesem Wald kein Holz geschlagen werden. Freie Flächen müssen, so lange noch Bodenkrume vorhanden ist aufgeforstet werden. Dieser Prozess muss von dem Staat finanziell gefördert und gesetzlich gestützt werden. Man nennt dies nachhaltige Forstwirtschaft. Ursprünglich stammt das Konzept der Nachhaltigkeit aus der Forstwirtschaft und besagt, dass sich eine Ernte auf das beschränken sollte, was die Natur nachwachsen lässt. Einfacher ausgedrückt: Wer Brennholz schlägt, muss Brennholz pflanzen. Der im 18. Jahrhundert von Carl von Carlowitz, einem Oberberghauptmann in Freiberg/Sachsen eingeführte Begriff, besitzt in seiner Umsetzung eine wesentlich längere Tradition.
Schon in der Antike wurden Wälder rücksichtslos gerodet, um Baumaterial, Schiffe, andere Transportmittel, Gebäude, Möbel und einige Werkzeuge herzustellen oder Brennstoff zu gewinnen. Mit der Bevölkerungszunahme des 19. Jahrhunderts wurde der Umgang mit der Natur zunehmend problematischer. Die Verstädterung brachte Probleme bei der Abfallentsorgung und die als Lösung erdachten Mülldeponien belasteten die Böden. Auch die Versorgung mit sauberem Trinkwasser und die Abwasserentsorgung wurden zunehmend zu einem Problem.
Der Zwang, Nahrungsmittel in ausreichender Menge zu erzeugen, ließ die dauerhafte Produktion komplett in Vergessenheit geraten. So wird bis heute versucht, Monokulturen durch entsprechende Düngung am Leben zu erhalten. Die dadurch hervorgerufene Belastung der Umwelt wird dabei oft billigend in Kauf genommen. Eine Abholzung der Wälder für die Energiegewinnung und zur Nutzung als Ackerfläche ist nur eines der auch heute noch aktuellen Problemfelder.
Mit der
Industrialisierung kam es dann zu einer weiteren Entfernung von einem nachhaltigen Denken. Zunächst war es nicht notwendig, sich Gedanken über Rohstoffquellen und ihr Versiegen, Umweltbelastung oder soziale Komponenten zu machen. Als aber die extremen Folgen des Raubbaus an Natur und Mensch nicht mehr zu ignorieren waren, rückten viele der heute unter dem Thema "Nachhaltigkeit" diskutierten Fragestellungen ins Zentrum der Aufmerksamkeit.

Malaria
Die weitgehende Abholzung der Wälder im Mittelmeerraum und die großflächige ackerbauliche Nutzung hat über Jahrhunderte zu einer erheblichen Erosion und zur Sedimentation von Lehm in den Flußtälern geführt. Das hat die Bildung von Sümpfen gefördert, die im Mittelmeerklima ideale Brutstätten von Malariamücken sind. Diese Krankheit steht allgemein in dem Ruf, maßgeblich zum Niedergang der Bevölkerungszahl im Mittelmeerraumbeigetragen zu haben.

Im 18. Jahrhundert gab es in Mitteleuropa kaum noch geschlossene Wälder Die durch die Abholzung entstandenen Heiden und ausladenden Hudeeichen wurden als natürliche Landschaft gesehen.
Die Naturzerstörung und -verschmutzung kam nicht auf einmal. Schon in der Antike gab es die Abholzung der Wälder im Mittelmeerraum. Dann im Mittelalter die Abholzung der Wälder in unseren Breiten. Schon Ende des 19. Jahrhunderts gab es eine Naturschutzbewegung. Der Effekt des sauren Regens war bekannt. Trotzdem verlor sie an Bedeutung und wurde im Nationalsozialismus zerschlagen. Nach dem Krieg begann der zögerliche Wiederaufbau der Naturschutzorganisationen. Erst seit den 70er Jahren spielt sie allerdings politisch eine Rolle.
Ausgehend vom Zweistromland entwickelte im Mittelmeerraum im Gegensatz zum Nordeuropäischen Raum eine Stadtkultur. Um die Städte herum wurden die Wälder wegen des großen dort herrschenden Holzverbrauchs weiträumig abgeholzt. Die Rodungsflächen wurden jedoch nicht mehr der Natur überlassen sondern weiter bewirtschaftet.
So war man gezwungen sich das Holz aus entfernteren Gebieten zu besorgen, es entstand ein Holzhandel. Vor den Städten wurden nun zum ersten Mal auch Bäume gepflanzt. In erster Linie um zusätzliche Nahrung zu gewinnen z.B. Obst, Oliven usw.. Natürlich erhielt man so später auch Werk- und Brennholz. So entstanden neben den Städten zwar keine Wälder mehr aber Haine und Obstgärten. Seit antiker Zeit hat die Anpflanzung eines Baumes symbolische Bedeutung und gilt als Zeichen der Beständigkeit.

Belastungen des Ökosystems
Das Europäische Mittelmeer gehört zu den am stärksten belasteten Regionen der Erde. Es steht mit dem Weltmeer nur sehr begrenzt in Verbindung und hat dadurch eigene Gesetzmäßigkeiten und eine besonders sensible Ökologie.

Es gibt kaum noch ursprüngliche mediterrane Naturlandschaften: seit Jahrhunderten prägen agrarische Nutzung, Urbanisierung, zuletzt Industrialisierung und Fremdenverkehr die Region. Neben der früh einsetzenden Abholzung der Wälder - gefolgt von Erosion und Verkarstung - belasten intensive Landwirtschaft (Bewässerung, Nährstoffeintrag in Flüsse / Eutrophierung), dramatischer Wassermangel (u.a. durch Dammbauten) und Tourismus die Küsten.

Europäisches Mittelmeer: Fakten & Zahlen
Fläche: 2 505 000 Quadratkilometer
Tiefe: bis 5.102 m (Æ 1.400 m)
Volumen: 3,7 Millionen km3 (geschätzt)
Küstenlänge: 50.000 km
Inseln: ca. 5.000
Ausdehnung: nord-südlich ca. 1.000 km
ost-westlichen ca. 4.000 km






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