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1. Weltkrieg - 4.Version - Referat



1. Schlieffen- Plan
Infos: Der Schlieffen- Plan wurde nach dem Generalfeldmarschall Alfred Graf von Schlieffen benannt, der diesen Plan entwarf. Der Plan entstand bereits viele Jahre vor dem Weltkrieg 1905. Damit wollte er verhindern, dass es zum Zweifrontenkrieg zwischen Russland und Frankreich kam. Allerdings hatte er die Lage falsch eingeschätzt und als der Plan 1914 in die Praxis umgesetzt werden sollte, misslang es zunächst.

Beschreibung:
rechter Flügel vom deutschen Westheer sollte durch das neutrales Belgien bis Nordfrankreich marschieren
franz. Gruppen (in Verdun, Metz) sollen eingeschlossen, geschlagen werden → Nach Sieg alle Gruppen nach Russland an die Ostfront (Schlieffen dachte, Truppenvorstoß nach Westen klappt, die Truppen wären frei für Ostkampf)
besiegten Frankreich nicht, 3. und 4. 8. 1914 gibt Großbrittanien den Deutschen die Kriegserklärung
deutsche Truppen kommen nicht schnell genug in Belgien voran
→ kein Überraschungseffekt, Stärkezeit für Alliierten
→ Zweifrontenkrieg, den Schlieffen verhindern wollte

2. Warum immer noch mit Weltkrieg beschäftigen?
Man sollte sich heutzutage immer noch mit dem Weltkrieg beschäftigen, da es ein sehr gravierendes Ereignis war?
Nicht in positiver Hinsicht. Im Gegenteil: Am Krieg nahmen über 70 Mio. Männer teil… Viele Hausfrauen waren mit ihren Kindern auf sich selbst gestellt, hatten nicht genug zu essen, da der Mann als Haupternährer im Krieg war. Kinder verhungerten. Männer starben im Schützengraben nach dem ihnen eine Kugel in den Oberkörper gejagt wurde. Und das in dutzenden Ländern.

Man sollte den Krieg nicht einfach als abgeschlossene Epoche sehen, da Deutschland teilweise auch an dem Krieg schuld ist und sich der Toten (17 mio) bewusst werden sollte. Außerdem müssen wir bedenken, dass wir die Nachfahren der Millionen Männer sind und dem Krieg vllt. sogar unser Urgroßvater zum Opfer gefallen ist. Man kann aber aus dem Krieg lernen und so seine Zukunft beeinflussen, z.B. wie Anna (18) sagt: „Am Ersten Weltkrieg war interessant zu beobachten, wie sehr sich ganz normale Männer durch die Massenmobilisierung beeinflussen ließen. Und man sollte vielleicht daraus lernen, als Mensch erst mal allem mit kritischem Auge gegenüberzustehen, bevor man mit der Masse mitzieht.“ Man sollte also nicht einfach das machen was alle machen, sondern alles kritisch begutachten, bevor man sich mitreißen lässt.
Ein Krieg wie der 1. Weltkrieg war vorher nie dagewesen, er war der 1. seiner Art,auch von den Dimensionen; nie zuvor war ein solcher Krieg mit der Taktik, den Waffen, der Länge,.. Schon alleine deshalb, sollte man sich noch mit ihm beschäftigen. Und ihm zum Vorbild nehmen, wie es Nicht nochmal geschehen darf! Die Frage „Könnte das heute nochmal passieren?“, geistert im Kopf von vielen Wissenschaftlern, doch im Vergleich zwischen der damaligen und der heutigen Gesellschaft, scheint der Krieg nicht möglich.

3. Der deutsche U-Boot-Krieg
Am Anfang des Krieges waren sich die meisten sicher; U - Boote werden in diesem Krieg keine große Rolle einnehmen. Doch es kam anders: Die deutsche Kriegsflotte erwies sich nach einiger Zeit ohne größere strategische Bedeutung, da sie außer einmal in einer Seeschlacht gegen die Briten nie zum Einsatz kam. Der U-Boot-Krieg nahm seinen Lauf mit einer Meldung im Rechtsanzeiger:
“[...]Vom 18. Februar 1915 an, wird jedes in diesem Kriegsgebiet angetroffene feindliche Kauffahrteischiff zerstört werden ohne dass es immer möglich sein wird, die dabei der Besatzung und den Passagieren drohende Gefahr abzuwenden.“

Damit ruft DE den uneingeschränkten Seekrieg aus, war ein Verstoß gegen das damalige Seekriegsrecht war. Ab heute vor ca. 100 Jahren war niemand mehr sicher, der sich auf einem Schiff in britannischen Gewässern befand… Nach Seekriegsrecht muss jedes angreifende Kriegsschiff ein Handelsschiff zuerst anhalten und überprüfen, ob die Ladung Kriegsgüter enthält, die zur Unterstützung des Feindes bestimmt sind. Wenn das so ist, muss der Mannschaft die Möglichkeit gegeben werden, sich in Sicherheit zu bringen und erst dann darf das Handelsschiff versenkt werden. Doch jetzt ändern die Deutschen das; Deutsche U-Boote haben ab jetzt die Order, ohne Warnung Handels- und auch Passagierschiffe anzugreifen. Das sollte die Rache sein auf die Blockade in der Nordsee, bei der Schiffen verboten wurde in DE anzulegen
→ Lebensmittelmangel, DE von wichtigen Importen ausgeschlossen.

Die deutschen U- Boote erweisen sich sehr kriegstauglich, z.B. versenkten sie 3 britische Schiffe in 2 Stunden. Damit beginnt die Jagd auf die deutschen U- Boote. Die Schiffe gehen nur noch auf Fahrt mit Wasserbomben, Seeminen und sogenannte Q- Ships, die das U- Boot abschießen, wenn sie sie zum Verlassen des Schiffs bitten (auch Verstoß gegen Seekriegsrecht).Die deutschen U – Boote versenken bis Kriegsende mehr als 6.000 zivile Schiffe und 100 Kriegsschiffe und töten so abertausende Menschen. Doch ebenso schweben die Besatzung der U – Boote die ganze Zeit in Lebensgefahr – wird ein U- Boot getroffen werden die Marinesoldaten zerfetzt, erstickt, verbrannt oder ertrinken. 190 U – Boote werden vernichtet und 5.000 Marinesoldaten sterben.

Doch nach 3 Monaten uneingeschränkten Seekrieg geht ein deutsches U- Boot zu weit: Der von USA gestartete britische Passagierdampfer „Lusitania“ versinkt im Meer – 1198 Tote, darunter auch 124 Amerikaner. Um zu verhindern, dass die Amerikaner in den Krieg eingreifen stellt Deutschland zunächst den Seekrieg ein. Erst nach dem Krieg kommt heraus, dass die Lusitania geheim Waffen zu den Briten transportierte und somit das Versenken legal war.

Im Februar 1916 beginnt Deutschland langsam wieder mit dem uneingeschränkten Seekrieg, doch dieser wird sofort wieder abgebrochen, da es ein Offizier übertreibt. Durch die folgende Lebensmittelkrise im Winter greifen die U- Boote wieder ein, sie wollen die Briten in die Knie zwingen und die Amerikaner treten wie erwartet in den Krieg ein.
Die Briten erhalten von Amerika mehr als 1.000.000 Soldaten und sie bezwingen Deutschland. In DE verhungern wegen der Seeblockade mehr als 760.000 Menschen.
Es ist bittere Ironie des Schicksals, dass die U-Boote, die den Krieg für Deutschland gewinnen sollten, es letztlich waren, deren Einsatz maßgeblich zum Kriegseintritt der Vereinigten Staaten und somit zur Niederlage Deutschlands führten

4. Materialschlacht
Die Materialschlacht ist eine Schlacht mit übertriebenem Einsatz von Kriegsmaterialien. Sie wird auch 'Zermürbungsschlacht' genannt. Auf beiden Seiten der kriegsführenden Parteien wird eine
enorme Menge an Soldaten und Truppen, Kriegsgeräte und Munition bereitgestellt. Taktik und Strategie sind hier nicht mehr wesentlich. Ziel ist es, den Gegner mit quantitativer und qualitativer Überlegenheit zu vernichten. Während vergangener Materialschlachten gab es dadurch viele technische Kriegsgerätsverbesserungen. Standen sich dabei zwei gleich starke Truppen gegenüber, schien diese Schlacht endlos, es gab riesige Verluste und den jeweiligen Gegnern gelang es oft nicht, die Schlacht zu ihren Gunsten zu entscheiden; besser gesagt: Es war ein sinnloses Töten, bei dem am Ende keiner gewann.

Im 1. Weltkrieg:
Wegen der Zunahme der Bevölkerung und der Industrialisierung war man in der Lage, effektiv Munition herzustellen und hohe Kriegsverluste wurden schnell kompensiert, so dass die Materialschlacht möglich wurde. So begannen die grausamen Schlachten im 1. Weltkrieg zwischen der Entente und den Mittelmächten von ca. 1915 bis 1918.
In der Anfangszeit der Kriege lag der Krieg von Verdun, der am 21. Februar 1916 begann. In den 10 Monaten der Schlacht von Verdun sollten noch 350.000 Menschen sterben und 400.000 sich lebensgefährlich verletzen. Verdun steht heute für das blutigste Kapitel des 1. Weltkriegs, das Massensterben in den Materialschlachten ein Symbol für das menschenverachtende Antlitz des Krieges. Es wurde für eine ganze Generation von jungen Franzosen und Deutschen zum Trauma. Komplette Armeen starben im Kampf um wenige Hundert Meter. 1914 versuchten die Deutschen die französischen Armeen einzukesseln und zu besiegen. Doch der Versuch scheiterte und so standen sich die beiden Armeen auf einer Frontlänge von 700km gegenüber. Durch heftigen Artilleriebeschuss versuchten die beiden Seiten den Anderen zu vernichten, um danach einen Durchbruch zu wagen. Doch nachdem 1915 die Allierten vergeblich versucht hatten, die Deutschen zu besiegen, ging die Oberste Heerleitung 1616 zur Offensive nach Verdun über. Nun begann der Materialkrieg. Der Artilleriebeschuss machte den Soldaten am meisten zu schaffen; allein in Bois de Caures fielen ca. 80.000 Granaten auf einem halben Quadratkilometer! Trotz des übermäßigen Einsatzes an Waffen und Menschen konnte keine der beiden Seiten einen strategischen oder taktischen Vorteil oder Land gewinnen.

Danach folgte die Schlacht an der Somme. Diese lief ebenfalls nach dem typischen Muster ab: tagelang wurde mit Artillerien geschossen, um den Gegener mürbe zu machen. Dann stürmten die Soldaten durch die Schützengräben, versuchten durch die Front zu brechen, scheiterten aber, vom feindliche Geschütz getroffen oder blieben in Stacheldraht hängen, oder Giftgas tötete sie. Wurden 100 Meter gewonnen, verlor man sie meist gleich wieder. Es war die verlustreichste Schlacht; Zweieinhalb Millionen kämpften, 1 Mio wurden getötet. Dazu gibt es einen Soldatenbrief, der von dieser Schlacht in Verdun berichtet:

"Wie soll man es beschreiben? Mit welchen Worten? Gerade sind wir durch Meaux gezogen, die Stadt ist ausgestorben und still. - Meaux mit seinen auf der Marne versenkten Schiffen und seiner zerstörten Brücke. Danach haben wir die Landstraße nach Soisson genommen und die Stelle erklommen, die uns auf die nördliche Hochebene führt. Und auf einmal, als würde man einen Theatervorhang vor uns lüften, erschien vor uns das Schlachtfeld mit all seinem Grauen. Leichname von Deutschen am Rand der Landstraße. In den Senken und Feldern schwärzliche, grünliche zerfallene Leichname, um die herum unter der Septembersonne Mückenschwärme schwirren: Menschliche Leichname in merkwürdiger Haltung, die Knie in die Luft gestreckt oder einen Arm an die Böschung des Laufgrabens gelehnt; Pferdekadaver, was noch schmerzlicher als menschliche Leichname ist, mit auf dem Boden verstreuten Gedärmen; Leichname, die man mit Kalk oder Stroh, Erde oder Sand bedeckt, die man verbrennt oder begräbt. Ein schrecklicher Geruch, ein Beinhausgeruch steigt aus dieser Verwesung hervor. Er packt uns an der Kehle und für viele Stunden wird er nicht ablassen. Gerade, als ich diese Zeilen schreibe, fühle ich ihn noch um mich, was mir das Herz zuschnürt. Vergeblich bemüht sich der in Böen über die Ebene wehende Wind all dies wegzufegen; es gelang ihm, die Rauchwirbel zu vertreiben, die von diesen brennenden Stapeln aufstiegen; aber er vermochte nicht den Geruch des Todes zu vertreiben. "Schlachtfeld" habe ich vorher gesagt. Nein, nicht Schlachtfeld, sondern Gemetzelfeld. Denn die Leichname, das hat nichts zu bedeuten. Bis jetzt habe ich hunderte ihrer verzerrten Gesichter und ihre verrenkten Haltungen gesehen und vergessen. Aber, was ich niemals vergessen werde, ist die Verschandelung der Dinge, die grässliche Verwüstung der Hütten, das Plündern der Häuser."

Dieser Feldpostbrief wurde verfasst von Rene Jacob, der ein franz. Bäckermeister und Familienvater ist. Er stammt aus Burgund.
Er wurde im September 1915 an die Nord- West- Front Frankreichs geschickt und kam ein Jahr später um. Der Brief wurde im September vermutlich verfasst, trägt keinen Titel und wurde auch nicht veröffentlicht. Der Adressat ist nicht angegeben, jedoch vermute ich, dass der Brief an seine Familie geschickt wurde, um ihnen die Schrecklichkeit des Krieges zu veranschaulichen, die durch Medien vertuscht wurden. Wahrscheinlicher ist es jedoch, dass er einfach die gesehene Wahrheit nicht verarbeiteten konnte und musste es jemandem erzählen, um sich diese Last von der Seele zu reden. Vielleicht kam dieser Brief deswegen auch gar nicht bei der Familie an, denn viele wurden eingezogen, wenn der Inhalt nicht die richtige Ideologie vertrat. Das Thema des Soldatenbriefes zeigt die Grausamkeit der Materialschlachten in Verdun.



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