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1. Biographie Theodor Fontanes - Referat



1. Biographie Theodor Fontanes

,,Ein Apotheker, der anstatt von einer Apotheke von der Dichtkunst leben willst, ist so ziemlich das Tollste, was es gibt."

Henri Théodore (Theodor) Fontane wird am vorletzten Tag des Jahres 1819 in Neururppin in der Mark Brandenburg als Sohn des Apothekers Louis Henri Fontane und seiner Frau Emilie, geborene Labry, geboren. Beide Eltern stammen von den Hugenotten ab, die nach der 1685 erfolgten Aufhebung des Edikts von Nantes in Brandenburg Zuflucht gefunden hatten.
Bis zu seinem siebenten Lebensjahr lebte Theodor mit seien Eltern in der kleinen märkischen Stadt am Rhinsee, in der auch die Geschwister Rudolf (* 1821), Jenny (* 1823) und Max (* 1826) geboren wurden.
Am 8. Juli 1826 verkauft Fontanes Vater seine Löwenapotheke, kurz darauf siedelt die Familie nach Swinemünde an der Ostsee über, wo er die örtliche Apotheke erworben hat. Theodor verbringt dort seine Kindheit. Nach fünf Jahren, Ostern 1832 brachte die Mutter den dreizehnjährigen wieder nach Neuruppin, damit er das Gymnasium besuchen kann. Schon in diesem Alter veröffentlicht er erste lyrische Werke, die seiner Feder entsprungen sind.
Am 1. Oktober 1833 tritt er dann die Gewerbeschule K. F. Klödens ein. Und zieht somit erneut um, diesmal nach Berlin, dort lebt er von wenigen Unterbrechungen abgesehen, bis zu seinem Tod. 1836 verlässt er diese Schule mit dem "Einjährigen", also der Mittleren Reife. Bei dem Stiefbruder seines Vaters, welcher in Berlin lebt, fand e eine Unterkunft, und hier begegnet er zum ersten Mal seiner späteren Frau.
Wie sein Vater wollte er Apotheker werden, und so beginnt er am 1. April 1836 seine Lehre bei Wilhelm Rose in dessen Apotheke ,,Zum weißen Schwan".
Nach zehn Jahren Swinemünde verkauft Fontanes Vater seine Apotheke und zog 1838 mit der Familie nach Letschin im Oderbruch, wo er wieder eine Apotheke erworben hatte.
Während der Lehre bei Wilhelm Rose fand Fontane Zeit für seine ersten poetischen Versuche und schon im Dezember 1839 erschien im ,,Berliner Figaro" seine Versnovelle ,,Geschwisterliebe" in fünf Fortsetzungen und, den ersten Monaten des Jahres 1840 einige Gedichte. ,,Als ich, zwischen 16 und 20, Lehrling in einer Berliner Apotheke war, [...] lag mir unter anderen Unliebsamkeiten auch die Verpflichtung ob, jeden Sonnabend, einen in einem hölzernen dorischen Tempel aufgebauten Teil der Apotheke, der den lächerlichen Namen corpus chemicum führte, mit einem großen nassen Handtuch wieder sauber putzen zu müssen. [...] Aber es störte mich sehr wenig, weil es sich nicht selten traf, dass gerade an diesem Sonnabend irgend eine Ballade von mir [...] in dem damals in der Adlerstraße erscheinenden ,Berliner Figaro gestanden hatte. [...] (Quelle 1, Seite 18/19)
Bereits Anfang 1840, ein Vierteljahr vor Ablauf der regulären Lehrzeit , stellte ihm Wilhelm Rose das Abschlusszeugnis aus.
Noch im selben Jahr wird Fontane Mitglied in literarischen Zirkeln, dem ,,Platen-Klub" und dem ,,Lenau-Verein" in Berlin.
Neben seiner Arbeit in der Roeschen Apotheke hatte er Gedichte geschrieben ,ein Epos geplant und einen Roman mit dem Titel ,,Du hast Recht getan" begonnen. ,,Er wusste nicht, sollte er sich der Literatur verschreiben, oder weiterhin Apotheker bleiben. "(Quelle 1, Seite 24)
Im Herbst 1840 verließ er Berlin und zog nach Burg, einer kleinen Stadt in der Nähe von Magdeburg, jedoch kehrte er bereits Ende des Jahres nach Berlin zurück.
Am 1. April 1841 trat er dann in die Leipziger Hofapotheke von Dr. Neubert ein. In Leipzig lernte er Redakteure und Verleger kennen, und bald erschienen seine Gedichte im ,,Leipziger Tageblatt" und in ,,Die Eisenbahn", einem Unterhaltungsblatt für die gebildete Welt. ,,Zwanzig Jahr alt kam ich nach Leipzig. Mit jener nur der Jugend eigenen Unverwüstlichkeit, setzte ich es durch, bei Tag Geschäftsmann, bei Nacht ein Mittelding von Student und Literat zu sein.[...]." (Quelle 1, Seite 25)
Im Frühjahr 1842 gab er wegen seiner langwierigen rheumatischen Krankheit seine Stellung in der Hofapotheke auf. Auch hier findet er wieder eine Unterkunft bei seinem Onkel, der inzwischen mit seiner Frau auch in Leipzig lebte.
Im Sommer fühlte sich Fontane wieder besser und bewarb sich in Dresden bei der Salomonis-Apotheke des Dr. Gustav Struve. Trotzdem blieb seine Verbindung nach Leipzig bestehen, er veröffentlichte weiter Gedichte in ,,Die Eisenbahn", später auch Korrespondenzen, darunter auch die Besprechung von Shakespeares ,,Hamlet".
Im Frühjahr 1843 verließ Fontane Dresden, suchte noch einmal Leipzig auf und trat dann in die Apotheke des Vaters in Letschin ein. ,,Hier kam ich auf die tolle Idee, meine Schulstudien wieder aufzunehmen, um nach absolviertem Examen irgend etwas zu studieren. Am liebsten Geschichte. Voll Eifers ging ich dann auch auf Latein und Griechisch aufs neue los und wer weiß wie viel Müh` und Arbeit - denn es wäre schließlich doch nichts geworden - ich damit vergeudet hätte, wenn ich nicht mein Militärjahr, das abzumachen höchste Zeit war, davor bewahrt geblieben wäre. [...] (Quelle 1, Seite 27/28)
Am 1. April 1844 meldete er sich beim zweiten Bataillon des Kaiser-Franz-Regiments. Sein Schulabschluss gibt ihm das Vorrecht der nur einjährigen freiwilligen Dienstzeit. Hier traf er Bernhard von Lepel wieder, zu dem er schon seit gut vier Jahren in einem freundschaftlichen Verhältnis stand. Lepel war für Fontane mehr als nur ein poetischer Freund, zu ihm hatte er eine Beziehung die sich über gut vier Jahrzehnte, bis zum Tod Lepels, hielt.
Lepel war es auch der Fontane in den ,,Literarische[n] Sonntags-Verein", den ,,Tunnel über die Spree" einführte. Dieser Club war für Fontane ein Glücksfall, in ihm fand er ein Publikum, in dem er Zustimmung aber auch Kritik fand.
Im Mai 1844 begleitet er seinen Freund Scherz nach London, ein Traum wird wahr. Das Erlebnis dieser Tage hat er niemals vergessen ,,London hat einen unvertilgbaren Eindruck auf mich gemacht; nicht sowohl seine Schönheit als seine Großartigkeit hat mich staunen lassen. [...] (Quelle 1, Seite 30)
Nach seiner Rückkehr führte er seine Militärdienst weiter fort, im September wird er dann unter dem Namen Lafontaine als ordentliches Mitglied in den ,,Tunnel" aufgenommen.
Am 1. April 1845 endete seine Dienstzeit, er war wieder unabhängig. Zunächst ging er nach Letschin und arbeitete in der väterlichen Apotheke. Im Sommer trat er dann eine neue Stellung in der ,,Polnischen Apotheke" des Dr. Julius Eduard Schacht in Berlin an. Auch sein Onkel wohnte wieder in Berlin und so war seine Unterkunft weiterhin gesichert. Durch seine Kontakte konnte er seine Gedichte weiterhin veröffentlichen, und so erschienen einige dieser Gedichte in Cottas ,,Morgenblatt für Gebildete Leser", welches als besonders ,,feine Adresse" galt.
Nach fast zehn Jahren traf er Emelie Rouanet wieder, und verlobte sich im Dezember mit ihr.
Im Sommer des folgenden Jahres 1846 schied Fontane aus der Schachtchen Apotheke. Er lebte in Berlin und zeitweise in Letschin und bereitete sich auf sein Staatsexamen vor, welches ihm Erwerb und Führung einer Apotheke erlauben würde. Ausgleich bot in diesen Wochen der ,,Tunnel". Dort waren die Freunde trotz ihrer konservativen Einstellung liberal und tolerant genug, seine vormärzlichen Gedichte anzuhören. Da Fontane sich aber seinen bisherigen Ansichten nicht unbedingt verpflichtet fühlte, wechselte er die Themen und wandte sich der Ballade mit historischen Stoffen zu. Bereits im Oktober trug er mit großem Erfolg die erste seiner ,,Preußen-Balladen", den Alten Dörflinger vor. Die Preußenlieder wie ,,Der alte Dessauer", ,,Der alte Zieten", ,,Seydlitz" und ,,Keith" fanden schnell ihren Weg. Das ,,Morgenblatt für Gebildete Leser" druckte sie im Frühjahr 1847, wenn auch teilweise anonym. 1850 wurden die unter dem Titel Männer und Helden separat gedruckt, und 1852 nahm Fontane sie in das von ihm herausgegebene ,,Deutsche Dichter-Album" auf.
Sein Examen bestand er mit ,,gut", und als ,,Apotheker erster Klasse" war er nun berechtigt, eine Apotheke zu erwerben und zu leiten. Ihm fehlte jedoch das Geld dazu und so nahm er diesmal die Stellung in der Jungschen Apotheke ,,Zum schwarzen Adler", die sich im Nordosten von Berlin befand, an.
Das Jahr 1848 brachte andere Probleme. Die Idee der Pariser Märzrevolution drangen durch ganz Deutschland. Es kam zur Errichtung von Barrikaden und zu blutigen Kämpfen. Fontane nahm an diesen Kämpfen, natürlich auf der Seite der Bürger teil. Wegen seinem politischen Engagement und seinen guten rednerischen Kenntnissen stellte man Fontane, im Mai des Jahres, als Wahlmann für die preußischen Landtagswahlen auf.
Wieder gab er seine Stellung auf um jetzt seine Arbeit im Berliner Krankenhaus Bethanien aufzunehmen, dort bildete er 2 Diakonissen aus. Im Sommer bot man ihm erneut eine Apotheke an, aber auch diesmal konnte er die geforderte Summe nicht aufbringen. Im Herbst waren dann auch die schönen Tage in Bethanien um, wieder zog er um. Da er jetzt ohne Arbeit war, verschaffte ihm sein Freund Wolfsohn eine Stelle als freier Korrespondent bei der ,,Dresdener Zeitung", für die Fontane vom November 1849 bis zum April des folgenden Jahres fast dreißig Beiträge schrieb. Außerdem erreichte der Freund, dass der Verlag Moritz Katz in Dessau das Epos ,,Von der schönen Rosamunde" verlegte. Am 30. Dezember 1849- sein dreißigster Geburtstag- konnte er zwei Bücher vorweisen, denn in Berlin waren bei A. W. Hayn auch Männer und Helden-Acht Preußenliedererschienen.
Im Juli des folgenden Jahres 1850 nahm der Berliner Verlag Carl Reimarus Fontanes Manuskript seiner Gedichte für ein Honorar von 160 Talern an.
Am 16. Oktober traute Konistorialrat Fournier- er hatte vor siebzehn Jahren, im Mai 1833, den jungen Theodor konfirmiert- in der Französischen Kirche die beiden. ,,Ich habe viel hübsche Hochzeiten mitgemacht ", erinnerte sich Fontane, ,,aber keine hübschere als meine eigne [...] (Quelle 1, Seite 49)
Ende des Jahres erschienen Gedichte mit der Widmung ,,Seinem Freunde Bernhard von Lepel", auf knapp 300 Seiten standen fast 70 Gedichte und das dramatische Fragment Karl Stuart.
Zum Jahresende wurde auch das ,,Literarische Kabinett" aufgelöst, bei dem Fontane mitarbeitete. Er war arbeitslos. Der Autor und seine Frau, die ein Kind erwartete, sahen schweren Zeiten entgegen, da regelmäßige Einkünfte fehlten.
Im Berliner Verlag gab er das ,,Deutsche Dichteralbum" heraus, indem er knapp sechzig Autoren vorstellte. Unter ihnen waren Heine, Storm und Eichendorff.
Am Sonntag den 17. August 1851 wurde er zum ersten Mal Vater, eines Sohnes. Bei der Taufe erhielt er den Namen George Emilie. Fontane versuchte, in einem Ministerium einen Posten zu erhalten, wurde jedoch am 1. November nur Mitarbeiter der ,,Preußischen Adler- Zeitung". Trotzdem blieb seine Zukunft ungeklärt, Emilie erwartete inzwischen ihr zweites Kind. In dieser Situation wollte Fontane es mit England versuchen. Er bat um bezahlten Urlaub als Londoner Korrespondent der ,,Adler- Zeitung". Das Geld für diese Reise gab ihm sein Vater und so reiste er am 2. April 1852 ab, besuchte Köln, Aachen, Brüssel, Antwerpen und Gent. Nach drei Wochen erreichte er London.
Am 2. September wurde in Berlin sein zweites Kind geboren, das schon nach zwei Wochen verstarb. Ende September kehrte Fontane nach Berlin zurück. Im Oktober 1853 erschien ,,Argo- ein belletristisches Jahrbuch für 1854" herausgegeben von Theodor Fontane und Franz Kugler. Im Herbst stellte die ,,Adler- Zeitung" ihr Erscheinen ein, und Fontane wurde gekündigt. Am 14. Oktober wurde das dritte Kind des Ehepaares geboren, er bittet um eine neue Anstellung, und erhält im Januar 1854 erneut eine Anstellung in der ,,Centralstelle", welche inzwischen unter neuer Leitung steht.
Anfang April 1854 starb der kleine, sechs Monate zuvor geborene Peter Paul.
Im Sommer erschien bei den Gebrüdern Katz in Dessau Fontanes Buch ,,Ein Sommer in London". In ihm hatte er die Aufsätze des zweiten Englandaufenthalts gesammelt und weitere hinzugefügt.
Am 27. Mai, Pfingsten, wurde der Sohn Ulrich geboren und starb zehn Tage später.
Durch den Krimkrieg verschlechterte sich die Beziehung zu London. Berlin beschloss, in London eine ,,Deutsch- Englische Korrespondenz" einzurichten, sie sollte englische Presseinformationen liefern. Fontane übernahm diese Stellung und traf am 10. September in London ein. Bald aber bemerkten alle das dieses Unternehmen keine Zukunft hatte und so beschloss man im März 1856 die Einstellung der Korrespondenz.
Am 7. November 1856 bekam Emilie einen Jungen, der die Namen Theodore und Henri erhielt. Ende des Jahres erschien eine neuer Band der ,,Argeo", jetzt mit dem Untertitel ,,Album für Kunst und Dichtung". Als ,,Presseagent" blieb er in London, wünschte sich aber das Emelie und die beiden Söhne nachkommen. Ende Juli 1857 trafen sie bei ihm in London ein.
Einen großen Wunsch hegte Fontane seit Jahren, er wollte einmal Schottland besuchen, um die Stätten zu besuchen, wo Mary of scotland gelebt hatte. Er bat seinen Freund Bernhard von Lepel ihn zu begleiten. Dieser willigte ein, und so ging es am 9. August in den Norden. Für Fontane blieb Schottland das große Erlebnis, zwei unvergessliche Wochen. ,,Es waren schöne Tage [...]" schrieb er an seine Mutter.
Mitte Januar 1859 reiste er nach Berlin zurück, Emilie folgte einige Wochen später. seit der Rückkehr aus London versuchte er, drei Bücher unterzubringen: einen Band mit Londoner Skizzen, einen weiteren mit Studien über das englische Theater, die englische Presse und die englische Kunst und einen dritten mit den Reisebriefen aus Schottland. Zwei Bücher erschienen, die Zeitungen druckten seine Aufsätze. Seine ,,Schottland- Briefe" sollten im Mai gedruckt werden. In Anlehnung an das englische ,,Beyond the Tweed" schlug Fontane als Titel Jenseits von Tweed vor.
Am 21. März wurde die Tochter Martha geboren.
Seine neue Stelle trat er am 1. Juni 1860 bei der ,,Kreuz- Zeitung" an.
Inzwischen war bei Springer Jenseits des Tweed- Bilder und Briefe aus Schottland erschienen, im Juli folgte bei Ebner und Seubert in Stuttgart Aus England mit den Studien und Briefen über englische Theater.
Wolfsohn vermittelte ihm die Mitarbeit an dem Sammelwerk ,,Männer der Zeit", einem biographischen Lexikon der Gegenwart, für das Fontane knapp fünfzig Artikel über Politiker, Schriftsteller, Künstler und Schauspieler verfasste.
Im Oktober erschienen bei Wilhelm Hertz die Balladen, mit der Widmung an Wilhelm von Merckel, in einem Umfang von fast 300 Seiten bereits mit der Jahreszahl 1861. Da es in der Redaktion der ,,Kreuz- Zeitung" wenig zu tun gab, blieb ihm reichlich Zeit für Fahrten in die Mark, um sein Material für seine ,,Wanderungen" zu finden. Sechzehn Reisen unternahm er in den Monaten April bis November, und in der ,,Kreuz- Zeitung" und in Cottas ,,Morgenblatt" erschienen Märkische Bilder und Ansichten aus der Mark Brandenburg. Am 13. November wurden die Wanderungen durch die Mark Brandenburgausgeliefert.
Während des gesamten Jahres 1862 unternahm Fontane zahlreiche Fahrten in die Mark, sein Berichte erschienen Monat für Monat in verschiedenen Zeitungen. Im Tagebuch vermerkte er in dieser Zeit : ,,Vorarbeiten zum Roman. "(Quelle 1, Seite 90) Seit geraumer Zeit plante er einen Roman, der zunächst den Arbeitstitel Lewin von Vitzewitz trug. (Siebzehn Jahre später sollte er als Vor dem Sturm erscheinen.) Erste Anregungen hatten die Wanderfahrten durch den Oderbruch ergeben, und in einem Notizbuch von 1862 finden sich Skizzen zur Handlung mit Gliederungen, die der späteren Struktur entsprechen. Es blieb zunächst bei den Notizen.
Anfang 1863 trafen die ersten Exemplare des neuen Buches ein, dessen Titel nun lautete: Wanderungen durch die Mark Brandenburg/Zweiter Theil/Das Oderland/Barnim. Lebus.
Am 5. Februar 1864 gebar Emelie den 3. Sohn Fontanes, der auf den Namen Friedrich getauft wurde.
,,Für einen biographischen Aufsatz über die Forqués besuchte er Brandenburg, Rathenow und Nennhausen. Frau Friedrich Forqués war eine geborene Briest, deren Vorfahr vom Großen Kurfürsten für seine Verdienste in der Schlacht von Ferbellin das Gut Nennhausen erhalten hatte. Effi Briest wird später in Kessin dem Apotheker Gieshübler erzählen: ,Ich bin eine geborene Briest und stamme von dem Briest ab, der am Tage vor der Ferbelliner Schlacht, den Überfall auf Rathenow ausführte...".(Quelle 1, Seite 100)
Ende August fragte Rolf von Decker, Inhaber des gleichnamigen Verlages, Fontane, ob er ein Buch über den Krieg schreiben wollte. Fontane nahm an und reiste im September nach Dänemark. Berichte der dänischen Reise erschienen in verschiedenen Zeitungen als Vorabdrucke, denn Fontane war bemüht, seine Arbeit mehrfach zu verwerten, da die Zeitungsveröffentlichungen zusätzlich Honorare brachten.
Rechtzeitig zu Weihnachten erschien die zweite, vermehrte Auflage der Wanderungen durch die Mark Brandenburg/ Erster Theil/ Die Grafschaft Ruppin. Barnim. Teltow.schon mit der Jahreszahl 1865. Im Winter schrieb er die Reiseberichte aus Dänemark, auch als Vorarbeit für das Kriegsbuch. ,,An die Wiederaufnahme der unterbrochenen Arbeiten, die alle für Band III der Wanderungen bestimmt waren, ist vorläufig nicht zu denken" teilte er einem bekannten mit, ,,da ich auserlesen worden bin, eine populäre, dabei umfangreiche und reich illustrierte Darstellung des schleswig-holsteinischen Krieges zu schreiben." Am 4. März schloss Fontane einen Vertrag mit Hertz über seinen Roman Lewin von Vitzewitz, sie vereinbarten einen Auflagen von 1500 Büchern.
Im April erschien dann endlich das Buch mit dem Titel: Der Schleswig-holsteinische Krieg. Schon im August begannen die Verhandlungen mit R. von Deckers, der ein neues Kriegsbuch verlegen wollte. Fontane willigte ein, und brach zu einer Reise nach Nordböhmen auf, um die Orte des Kriegsgeschehens zu sehen. Nach seiner Rückkehr veröffentlichte er die Reisebriefe vom Kriegsschauplatz
in Böhmen, die im Oktober im ,,Berliner Fremden- und Anzeigenblatt" des R. von Deckers Verlag erschienen.
,,Am 5. Oktober [1867], abends gegen 11 Uhr, stirbt mein guter Papa, 71½ Jahre alt, in Schiffmühle bei Freienwalde" notierte Fontane im Tagebuch. (Quelle 1, Seite 108) Zur Erinnerung an ihn, schreibt er in seinem autobiographischen Roman MeineKinderjahredas Kapitel ,,Vierzig Jahre später", um das Andenken an ihn zu wahren.
Ende des Jahres hat Fontane das Kriegsbuch in der Rohfassung fertig.
Er macht Ausflüge ins Havelland und fragt bei Hertz an, ob er noch Interesse habe, einen weiteren Band der Wanderungenzu bringen. Hertz antwortet umgehend, er würde sich freuen, ihn möglichst bald drucken zu können. Und so erscheint am 1. November 1869 dann endlich Der deutsche Krieg von 1866. I. Band. Der Feldzug in Böhmen und Mähren. I.Halbband: Bis Königgrätz. Der zweite Halbband erschien dann 1870.
Am 13. Dezember 1869 stirbt Fontanes Mutter im Alter von 71 Jahren.
Trotz häufiger Erkrankungen arbeitet er die ersten Monate des Jahres 1870 am Wanderungsband Havelland, das Buch wurde abgelehnt. Zur gleichen Zeit bot man ihm eine Stelle als freier Mitarbeiter bei der ministeriellen Pressekorrespondenz an. Kurz darauf kündigt er die Stelle bei der ,,Kreuz- Zeitung" wegen politischer Differenzen.
Eine neue Stellung fand sich jedoch sehr schnell, die ,,Vossische Zeitung" suchte einen neuen Theaterkritiker. Er übernahm die Stelle und war ab jetzt für die Berichterstattung der Aufführungen am königlichen Schauspielhausverantwortlich.
In den ersten Augusttagen fragte Rudolf von Decker bei ihm an, ob er ein drittes Kriegsbuch schreiben wolle. Man einigte sich schnell auf ein Honorar. Inzwischen war auch der zweite Halbband des Deutschen Krieges von 1866. Königgrätz. Bis vor Wien.erschienen. Um sein Kriegsbuch schreiben zu können, reist er in den letzten Septembertagen 1870 nach Nordfrankreich .Er machte einen Abstecher in das unbesetzte Gebiet und besuchte Domremy, dem Geburtsort der Jungfrau von Orleans. Dort wurde er am 5. Oktober als vermeintlicher Spion festgenommen, er musste in diesen Tagen durchaus mit dem Tod durch Erschießen rechnen. Fontane wurde begnadigt, jedoch in Gefangenschaft genommen und auf eine Atlantikinsel gebracht. Bereits am 24. November des Jahres war er wieder frei und kehrte am 5. Dezember wieder nach Berlin zurück.
In den ersten Märztagen lag die Buchausgabe von Kriegsgefangen. Erlebtes 1870. vor. Am Ostersonntag brach Fontane zu einer zweiten Frankreichreise auf. Auch sie war für das Kriegsbuch gedacht, voran aber wollte er die Berichte in Zeitungen veröffentlichen und auch als Buch verwerten. Anfang Mai war er wieder in Berlin. Im November 1871 erschien bei R. von Decker Aus den Tagen der Occupation. Eine Osterreise durch Nordfrankreich und Elsaß- Lothringen 1871 in zwei Bänden bereits mit der Jahreszahl 1872.
Im Oktober des folgenden Jahres erschien dann der dritte Band der Wanderungen mit dem Titel: Ost- Havelland. Die Landschaft um Spandau. Potsdam. Brandenburg. bereits mit der Jahreszahl 1873.
In der zweiten Märzhälfte wird dann Der Krieg gegen Frankreich 1870-1871. I. Band. Der Krieg gegen das Kaiserreich I. Halbband: Bis Gravelotte, 18. August 1870.veröffentlicht. Noch vor Weihnachten erschien der anschließende zweite Teil der ersten Bandes Der Krieg gegen Frankreich 1870 bis 1871- Krieg gegen das Kaiserreich. II. Halbband.
Am 30. September 1874 begannen Fontane und Emelie ihre ,,italienische" Reise. Am 15. Oktober reisten sie nach Rom, wo sie fast drei Wochen verbrachten. In Berlin waren derweil erste Besprechungen der Gedichte erschienen, doch der dritte Halbband des Kriegsbuches konnte vor Weihnachten nicht mehr fertig werden. Dieser erschien dann Anfang de Jahres 1875 mit dem Titel: Der Krieg gegen die Republik. I. Halbband: In und vor Paris bis zum 24. Dezember.
Im Winter wollte er sich wieder seinen Roman vornehmen und neue Kapitel der Wanderungen schreiben. Er schlug vor , die Reise in die Schweiz und nach Italien eher zu machen, doch Emelie wollte nicht. So begann er Anfang August 1875 allein seine zweite ,,Italienische Reise". auf der Rückreise machte er Station in Wien und fuhr dann nach Berlin zurück. Ab diesem Moment an fuhr er nicht mehr in den Süden, und sah Italien nie wieder. Die Erinnerung aber blieb und tauchte später in seinen Romanen wieder auf.
Nach seiner Rückkehr nahm er sich wieder das Kriegsbuch vor und beendete das Manuskript für den letzten Teil. Das Jahr 1876 begann gut für Fontane. Er sollte die Stelle des ersten Sekretärs an der Akademie der Künste annehmen. Aber schon am 28. Mai bat Fontane um seine Entlassung, er fühlte sich nicht wohl in dieser Stellung.
Mit der Familienzeitschrift ,,Daheim", die seit 1864 im Verlag Velhagen und Klasing erschien, den Vorabdruck des noch in vielen Teilen zu schreibenden Romans Vor dem Sturm zu einem Honorar von 1000 Talern vereinbart.
Im Oktober konnte er die Berichterstattung für das Schauspielhaus wieder aufnehmen.
Schließlich erschien im Oktober 1876 der letzte Teilband des Kriegsbuches Der Krieg gegen Frankreich 1870-1871.Sechs Jahre hatte er an vier Teilbänden gearbeitet. Ein Dutzend Jahre von 1864 ab hatten alle Kriegsbücher ihn festgehalten: insgesamt 3400 Seiten waren erschienen, der Erfolg jedoch war ausgeblieben, der finanzielle Ertrag blieb gering.
Im August fährt er nach Thale und versuchte dort seinen Roman zu beenden. Anfang September war er wieder in Berlin, und in seinem Arbeitszimmer ging die schwierige Arbeit weiter. ,,... nun begann die Abschrift und Ende des Monats konnte ich 3 Bände an Dr. Koenig schicken. Er ließ mich lange auf Antwort warten, kam dann in Person und sagte mir: der Stoff wäre wundervoll, Gesinnung, Tendenz ebenso und die Sorglichkeit der Behandlung evident, aber alles zu breit, nicht gerade aufs Ziel los", notierte Fontane in seinem Tagebuch. (Quelle 1, Seite 155)
Im Oktober fuhr er noch einmal für ,,Lokalstudien" nach Frankfurt an der Oder, danach begann er den vierten und abschließenden Band. Achtundfünfzig Jahre war Fontane, als am 5. Januar 1878 der Vorabdruck seines ersten Romans in der Leipziger Wochenzeitschrift ,,Daheim. Ein deutsches Familienblatt mit Illustrationen" mit dem Titel Vor dem Sturm. Ein historischer Roman begann. Zur gleichen Zeit plante er schon weitere Arbeiten, und Anfang Mai bot er dem Herausgeber der seit einem Jahr erscheinenden Monatsschrift ,,Nord und Süd" eine Novelle an: ,, Zeit 1660; Heldin Grete Minde, Patrizierkind, das durch Habsucht, Vorurteil und Unbeugsamkeit von Seiten der Familie, mehr noch durch Trotz des eigenen Herzens, in einigermaßen großem Stil, sich und die halbe Stadt vernichtend, zu Grunde geht." (Quelle 1, Seite 156) Paul Lindau, der Herausgeber, nahm sofort an. Seinem Verleger Wilhelm Hertz teilte er mit, er wäre mit der Buchfassung von Vor dem Sturmfast fertig, und wolle am liebsten einen zweiten Roman schreiben. Zuvor jedoch würde er gern einen Band mit zwei Novellen veröffentlichen. Er fuhr nach Tangermünde um Lokalstudien für Grete Mindezu machen. Mitte September reiste er mit seiner Frau an die Ostsee, in die Nähe von Kiel und verbrachten dort zwei Wochen. Während der Tage an der Ostsee erschien die 36. Fortsetzung und damit der Schluss von Vor dem Sturm in ,,Daheim". Die Buchausgabe wurde in den ersten Novembertagen ausgeliefert. Der Titel lautete jetzt: Vor dem Sturm. Roman aus dem Winter 1812 auf 13. Die Ausgabe umfasste vier Bände.
Anfang März 1879 sandte er die ersten korrigierten Manuskripte von Grete Minde an ,,Nord und Süd" vom Mai an veröffentlichte die Zeitschrift diese Novelle.
Den Sommer verbrachte er mit Emelie in Wernigerode und arbeitete an der Neuauflage für Oderland. Nach der Rückkehr plante er einen weitere Novelle, und auf seiner Reise nach Dresden schrieb er das erste Kapitel von Ellernklipp. Er hatte nun einen Roman und drei oder vier Novellen in Arbeit, hinzu kam die Korrektur für Oderland, und die Berichte für das Theater, Buchbesprechungen und kleinere Aufsätze.
Im Januar 1880 schloss Fontane L`Adultera ab und bot die Novelle ,,Nord und Süd" an. Er hatte einen sechs Jahre zurückliegenden Skandal als Anstoß und Rahmen genommen.
Im März des Jahres bot er Karpeles dann Ellernklipp an, er nahm an und veröffentlichte diese in ,,Westermanns Monatshefte".
Fontane arbeitete weiter an seinen Novellen, und korrigierte das Manuskript von L`Adultera durch. Dieses sandte er an ,,Nord und Süd", wo im Juni und Juli bereits der Roman mit zwei Fortsetzungen erschien. Schon im Februar hatte ihn die ,,Vossische Zeitung" um einen Beitrag über ,, das Zientische Husarenregiment von 1730 bis 1880 "gebeten. ,, Für seine Arbeit benutzte er das Buch des jungen Stabsoffiziers Armand von Ardenne über die Geschichte des Regiments, ohne zu ahnen, dass von Ardenne einmal eine der Schlüsselfiguren in Effi Briest sein würde." (Quelle 1, Seite 166)
Mit Hertz hatte er einen Vertrag über die Buchausgabe von Grete Minde abgeschlossen. Erscheinungstermin sollte Oktober oder November sein.
Im Mai und Juni wurde Ellernklipp in ,,Westermanns Monatsheften" vorabgedruckt. 1881, im Monat Oktober, hielt er dann das erste Exemplar des Buches in der Hand, es trug jetzt den Namen Ellernklipp- Nach einem Harzer Kirchenbuch.
Im November skizzierte er die erste Fassung einer neuen Novelle- Stine- und beendete am Jahresende die Überlegungen.
In den drei vergangenen Jahren hatte Fontane die Romane Vor dem Sturm und L`Adultera , dazu die Erzählungen Grete Minde und Ellernklipp veröffentlicht, und er plante weitere Romane und Novellen.
Im März 1882 erschien in Breslau bei Salo Schottländer die Buchausgabe von L`Adultere, und Ende Mai druckte die ,,Vossische Zeitung" in mehreren Fortsetzungen das ,,märkische" Kapitel Hoppenrade. Anfang Juni reiste er nach Thale im Harz um letzte Arbeit am Schach von Wuthenow, der in der ,,Vossischen Zeitung" erscheinen würde, zu verrichten. Im Juli reiste er an die Nordsee, und in der ,,Vossische Zeitung" erschien Schach von Wuthenow. In den Wochen nach seiner Rückkehr wollte er sich den restlichen Arbeiten für die Neuauflage von Grafschaft Ruppin widmen, einen Aufsatz über Dreilinden schreiben und danach Graf Petöfy und den Scherenberg- Aufsatz vornehmen.
Täglich arbeitet er an seinem neuen Roman Graf Petöfy , der in der in Stuttgart wöchentlich erscheinenden ,,Deutsche Roman - Bibliothek zu Über Land und Meer" vorabgedruckt werden sollte.
Er skizzierte eine neue Novelle mit dem Arbeitstitel Fein gesponnen und doch zerronnen, später hieß sie dann Unterm Birnbaum, und er schrieb am Scherenberg- Aufsatz. Ende August konnte er das letzte Kapitel von Graf Petöfy nach Berlin senden
Ab Januar 1884 arbeitete, der inzwischen 64- jährige Fontane, fast täglich an seinem Scherenberg- Buch, denn der zunächst geplante Aufsatz hatte sich mit der Zeit in ein Buch gewandelt. Im Mai fuhr er in den Süden Berlins zu einem kleinen Ausflugsort an der Wendischen Spree. ,,Vom 12. bis 26. Mai, runde 14 Tage, blieb ich in Hankels Ablage und schrieb acht Kapitel zu meiner Novelle ,Irrungen und Wirrungen, wodurch ich dieselbe im ersten Entwurf zum Abschluss brachte.[...]" (Quelle 1, Seite 186)
Trotz seines schlechten Befindens wurde er zu einer neuen Novelle angeregt, die einmal den Namen Cécile tragen sollte.
In der ,,Vossischen Zeitung" erschien der Vorabdruck von Christian Friedrich Scherenberg und das literarische Berlin von 1840 bis 1860 in 21 Folgen.
In der ,,Deutsche Roman - Bibliothek zu Über Land und Meer" erschien in sieben Fortsetzungen Graf Petöfy .
Bei seiner Reise ins Riesengebirge lernte er den Schmiedeberger Amtsrichter Dr. Georg Friedländer kennen, Friedländer wurde in den kommenden Jahren noch ein von Fontane sehr geschätzter Briefpartner.
In Dresden erschien Mitte Oktober 1884 die Buchausgabe von Graf Petöfy.
Im März 1885 gab Hertz das Buch Christian Friedrich Scherenberg und das literarische Berlin von 1840 bis 1860, jetzt in 25 Kapiteln heraus.
Schon im August und September druckte ,,Die Gartenlaube" die Novelle Unterm Birnbaum, welche kurz drauf auch als Buchausgabe zu haben war.
Am Beginn des Jahres 1886 arbeitete Fontane an der Korrektur für Cécile. Ende Januar erbat die vor einem Jahr gegründete Dresdner illustrierte Wochenschrift ,,Universum" einen Beitrag, und schlug Cécile vor.
Von April bis zum Ende des Jahres überarbeitete er die bisherige Fassung von Irrungen Wirrungen.
Im Juli und August 1887 erschien in der ,,Vossischen Zeitung" Irrungen Wirrungen, im Vorabdruck, Ende Januar 1888 wurde es dann als Buch verlegt.
Mit Hertz schloss er im Frühjahr des Jahres einen Vertrag überFünf Schlösserab, eine Art Nachlese der Wanderungen, in der er ,,Altes und Neues aus der Mark Brandenburg" bringen wollte, Erscheinungstermin sollte im Spätherbst sein.
Am 1. Oktober gründete sein jüngster Sohn den Verlag ,,Friedrich Fontane u. Co.", in den Fontane die Rechte aller Bücher, die er noch schreiben wird, einbringt.
Mitte Oktober erschienen dann Fünf Schlösser- Altes und Neues aus Mark Brandenburgals stattlicher Band von knapp 500 Seiten. Weiterhin vereinbarte er einen Neuauflage der Gedichte mit Hertz.
Im Dezember 1888 wurde Fontane das Ritterkreuz des ,,Hohenzollerschen Hausordens" verliehen.
Ende Juli 1889 bat Fontane nun endlich im Alter von 69 Jahren um seine Entlassung als Theaterkritiker, es war ihm zu anstrengend geworden.
Nachdem Stine fast ein ganzes Jahr unbeachtet in der Schublade lag, bot Fontane den kleinen Roman Fritz Mauthner für dessen Wochenzeitschrift ,,Deutschland" an, dieser nimmt dankend an und von Januar bis März erschien Stine als Vorabdruck. Im darauffolgenden Jahr 1890 erschien der Roman dann als vollendetes Buch im Verlag seines Sohnes Friedrich.
Beim ,,Deutschen Verlagshaus", das von Emil Dominik geleitet wurde, begann eine auf zwölf Bände angelegte Ausgabe Theodor Fontane`s Gesammelte Romane und Novellen zu erscheinen.
Im Juni fuhr er nach Wyk auf Föhr und traf dort auf seinen Freund Friedlaender. Er beschäftigte sich mit drei neuen Arbeiten, darunter Die Poggenpuhls und Mathilde Möhring. Von den Ende 1890 begonnen, auf zwölf Bände angelegten Gesammelte Romane und Novellen waren die ersten neun Bände bei Emil Dominik erschienen, ab Band 10 verlegte Friedrich Fontane die Ausgabe.
Mitte Januar hatte Fontane das Manuskript der Poggenpuhls beendet. 1891 vollendete er die Arbeit an seinem RomanMathilde Möhring. Mitte April erhält Fontane eine weitere hohe Ehrung, ihm wurde der Schillerpreis zuerkannt.
Ende Februar 1892 erkrankten er und Emelie an einer schweren Grippe, die ihn für lange Zeit arbeitsunfähig macht.
Von Beginn des Jahres 1893 an arbeitete er an den Kinderjahren, ein autobiographisches Werk. Es war Ende Mai, und er wollte wieder an den Roman gehen bei dem er vor einem Jahr ins Stocken gekommen war, an Effi Briest, zuvor aber stellte er noch einen kleinen Sammelband zusammen; Texte, die zum überwiegenden Teil schon in verschiedenen Zeitschriften vorabgedruckt worden waren, und jetzt mit dem Titel Von, vor und nach der Reise, die bei Friedrich Fontane & Co. erscheinen sollten.
Im Februar des kommenden Jahres 1894 wollte er der ,,Deutschen Rundschau" rechtzeitig das Manuskript für den Roman zusenden. ,,Titel: ,Effi Briest, für mein Gefühl sehr hübsch, weil viel e und i darin ist; das sind die beiden feinen Vokale." (Quelle 1, Seite 240)
Im Dezember 1894 erschienen Meine Kinderjahre- Aubiographischer Roman im Verlag von Friedrich Fontane & Co.
Im Frühjahr veröffentlichte der familieneigene Verlag sein Von, vor und nach der Reise .
Den Mai über arbeitete er den Roman Effi Briest fertig, der 81. Band der ,,Deutschen Rundschau" begann im Oktoberheft mit dem Vorabdruck, in sechs Folgen bis zum März des nächsten Jahres. Er arbeitet an seiner Autobiographie, die später den Titel Von Zwanzig bis Dreißig tragen würde. Die Poggenpuhls wurde von einer Zeitschrift mit der Begründung abgelehnt, dass der Adel darin eine Verspottung sehen könnte. Trotzdem erschienen Die Poggenpuhls ab Oktober 1895 in der,, Illustrierten Zeitschrift für das deutsche Haus- Vom Fels zum Meer" und der Abdruck würde noch bis März 1896 dauern.
Effi Briest schaffte es im ersten Jahr auf fünf Auflagen, und nach dem Erscheinen erhielt er von vielen Seiten Anerkennung.
Schon seit geraumer Zeit arbeitet er an einem neuen Roman, der Stechlin.
Die Poggenpuhls wurden im November 1895 als Buch bei Friedrich Fontane verlegt.
Im Oktober begann der Vorabdruck des Roman in ,,Über Land und Meer". Der Roman trug den Titel Stechlin. Roman von Theodor Fontane.
Am 20. September 1898 verstarb Theodor Fontane dann im Alter von 79 Jahren. ,,Mete fand ihn auf seinem Bett, leblos und zusammengesunken. Ohne Todeskampf, beim Schlag der Uhr, der schon die Sterbestunde seines Vaters und seines Großvaters begleitet hatte, war er verstorben". (Quelle 1, Seite 278/280)
In den Tagen danach wurde der Sarg in den Norden Berlins gefahren. Am Samstag, dem 24. September war die Beerdigung.

2. Wichtige Stationen aus Leben Werk des Theodor Fontane






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