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Ödön von Horváth - Jugend ohne Gott - 2.Version - Referat



Mein Referat handelt von dem Roman „Jugend ohne Gott“ von Ödön von Horváth.
Als Quellen habe ich die Internetseite www.wikipedia.de und das Buch „Jugend ohne Gott", Ö. v. Horváth, Suhrkamp Verlag verwendet.
Edmund (Ödön) Josef von Horváth wurde am 9. Dezember 1901 als Sohn eines Diplomaten im heutigen Kroatien geboren. Sein Leben war von vielen Umzügen geprägt. Als seine Eltern 1909 nach München ziehen, bleibt er in Budapest und besucht dort das erzbischöfliche Internat. 1913 zieht er zu seinen Eltern und besucht das Kaiser-Wilhelm-Gymnasium, ehe er im folgenden Jahr auf das Realgymnasium wechselt. Differenzen zwischen ihm und seinem Religionslehrer schlagen sich später in seinen Werken nieder. Nachdem die Familie 1915 nach Pressburg umzogen war, kam Ödön 1919 in die Obhut seines Onkels, wo er das Privatgymnasium der Salvatorianer besucht. Nach dem Abitur kehrt er nach München zurück, schreibt sich an der Ludwig-Maximilians-Universität ein und studiert zunächst Germanistik und Philosophie. 1920 schreibt er sein erstes Buch „Das Buch der Tänze“ für den Komponisten Siegfried Kallenberg. Er erhält im Jahr 1931 zusammen mit Erik Reger den Kleist-Preis . Die Aufführung seiner Werke wird wegen seiner antinationalsozialistischen Einstellung 1933 verboten. 1936 wird ihm die Aufenthaltserlaubnis für das Deutsche Reich entzogen. Daraufhin zieht er nach Wien. Er leidet an Depressionen und hat finanzielle Probleme. Nachdem sich Österreich an das Deutsche Reich anschloss, siedelt er nach Paris über. Am 1. Juni 1938 wird er während eines Gewitters von einem herabstürzenden Ast erschlagen.

Einige seiner bekanntesten Werke sind: „Geschichten aus dem Wiener Wald“ (1931; Theaterstück, Drama), „Kasimir und Karoline“ (1932; Theaterstück) und „Ein Kind unserer Zeit“ (1938; Roman).

In den meisten seiner Arbeiten kritisiert Horváth die faschistisch-nationalsozialistische Ideologie des Dritten Reiches, wie auch in diesem Roman. Als Grundlage dafür dürfte das Drama "Der Lenz ist da" gedient haben. Erste Entwürfe sind mit dem Titel "Auf der Suche nach den Idealen der Menschheit" 1935 nachzuweisen. 1937 schrieb er den Roman in wenigen Wochen nieder.

Das Buch spielt in der Zeit vor dem 2. Weltkrieg(Zwischenkriegszeit). Hauptsächlicher Ort der Handlung ist eine Stadt (Name wird keiner genannt), nur die Handlungen während des Zeltlagers finden auf dem Land statt. Die Schule ist ein Gymnasium.

Der Inhalt spielt sich folgendermaßen ab: Ein Lehrer wehrt sich gegen den Nationalsozialismus , mit welchem er leider auch in der Schule des Öfteren konfrontiert wird. Entstehende Vorurteile gegenüber Schwarzen und Juden, die meist auch der Überzeugung der Eltern entstammen, lassen ihn an der Existenz Gottes zweifeln, da es seiner Meinung nach zu viel Ungerechtigkeit auf der Erde gibt. Der Schuldirektor verbietet ihm, die Schwarzen weiterhin zu verteidigen, weil es auch ihm von den Behörden so vorgeschrieben wird. Einen Tag später erhält der Lehrer einen Brief von seinen Schülern, in dem sie ihm mitteilen, dass sie ihn als Lehrer nicht mehr akzeptieren können. Sein einziger Lichtblick ist das Gespräch mit Julius Caesar, einem Freund aus einer Bar. Die Klasse soll mit ihm, als Vorbereitung auf den Militärdienst, in der Osterwoche auf ein Zeltlager fahren. Dort wird er Zeuge davon, wie eine Bande eine alte Frau beraubt. Er prägt sich das Gesicht der Anführerin ein und stellt, nachdem auch in dem Schullager einige Dinge verschwinden, Wachen auf. Dies war jedoch erfolglos, da weiterhin gestohlen wird. Er beschließt nun auch die Wachen zu überwachen. Einmal sieht der Lehrer einen seiner Schüler, den Z, mit diesem Mädchen, deren Gesicht er sich gemerkt hat, sprechen. Er bricht, während die Klasse eine Übung im Wald durchführt, das Kästchen des Z, in dem sich dessen Tagebuch befindet, auf, und liest die Notizen der vergangenen Tage. Er erfährt, dass der Z sich in die Diebin, Eva, verliebt hat. Da das Kästchen sich nicht mehr schließen lässt, beschuldigt der Z den N, das Tagebuch gelesen zu haben. Wenige Tage später wird der N tot aufgefunden. Bei der Verhandlung nimmt der Z die Schuld auf sich, Eva aber behauptet, dass ein Unbekannter den N erschlagen habe. Eine Schülergruppe des Lehrers verdächtigt den T, der sich daraufhin auch als Mörder entpuppt und Suizid begeht.

Als Charakterisierung habe ich mir den T ausgesucht:
Er ist
der größte Feind des Lehrers, weil der T dem Lehrer zu verstehen gibt, mächtiger als er zu sein. Er ist kalt, schleichend, beobachtend. Er spioniert den Lehrer häufig aus. Der Erzähler stellt ihn, aufgrund seiner starren Augen, als "Fisch" dar.
Der Begriff "Fisch" wird daher verwendet, da Fische als kalt, beobachtend und mit starren Augen beschrieben werden, und genau das, nämlich das Fehlen des eigenen Willens und das Anhängen an die große Masse, praktisch das Hinterherlaufen, sich in dem Schüler T wieder findet.

Zum Aufbau kann man sagen, dass der Roman in einem Zeitraum von etwa 6-8 Monaten(Frühjahr bis Herbst) spielt. Anfangs werden die Gedanken des Lehrers beim Korrigieren von Aufsätzen dargestellt, die weiteren Kapitel spielen alle noch in der Schule bzw. in der gewohnten Umgebung. Man erfährt sowohl etwas über den Lehrer, als auch über die Schüler. Höhepunkt ist der Mord an N, um den sich im Folgenden alles dreht. Den größten Teil der Handlung stellt jedoch das Geschehen danach dar, nämlich die Verhandlung wegen des Mordes und die Recherchen währenddessen. Als zweiten Höhepunkt stellt sich das vorletzte Kapitel, in dem der Mord aufgeklärt wird, heraus. Den Schluss stellt der Tag vor der Abreise des Lehrers nach Afrika dar.

Die sprachlichen Besonderheiten sind: Die gesamte Geschichte wird aus der Sicht des Lehrers in der Ich-Form erzählt.
Der Lehrer erzählt sehr direkt und in manchen Stellen wird man gewissermaßen in ein Selbstgespräch hineingezogen. Durch sehr viele direkte Reden fällt es dem Leser leichter die Handlung zu verfolgen, und da Horváth sehr viele kurze Hauptsätze benutzt, ist der Text leicht verständlich. Die Sprache ist eine Mischung aus Alltagssprache und jugendlichem Stil. Doch es gibt auch einige Textstellen, in denen lange Satzgefüge vorkommen. Diese dienen als Überbrückung zwischen zwei verschiedenen Handlungen oder als Weiterleitung. Die Bezeichnung der Schüler mit einzelnen Buchstaben vermitteln das Gefühl, dass die Namen der Schüler ohnehin keine Rolle spielen, denn sie sind alle Werkzeuge des Nationalsozialismus, ohne eigenen Willen; wenngleich das im Buch selbst nicht beschrieben wird.

Zur Interpretation bzw. Einordnung in eine Epoche kann man sagen, dass die Handlung im Deutschland der Zwischenkriegszeit stattfindet; Hitler hat in dieser Zeit die Macht übernommen. Durch eine für die damalige Zeit beispiellose Propagandamaschinerie (Radio) wird von den Nationalsozialisten die Meinung des Volkes beeinflusst.
Ödön von Horváth will deutlich machen, wie einfach die Jugend in ihrem Sinne beeinflussbar war. Sie war von starker Demagogie beherrscht. Aber auch die Eltern dieser Kinder hatten sich schon dem Faschismus angepasst, und diejenigen, die diese Ideologie nicht vertreten konnten, schwiegen - meist aus Angst. Der Autor möchte, dass die Jugend, ganz gleich welcher Epoche, aus den Fehlern und Zweifeln der Jugend der Vorkriegszeit lernt.

Auch das Wort "Neger" erhält eine besondere Bedeutung. Er stellt „Neger“ nicht als eine frühere Beschreibung für Schwarzafrikaner dar, sondern als die Außenseiterstellung einer oder mehrerer Personen. Die Stellung kommt dem Lehrer gleich, wie man aus dem letzten Satz "Der Neger fährt zu den Negern" (Buch Seite 140) deuten kann.


Dieses Referat wurde eingesandt vom User: evaaa311



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